Nach langem Überlegen greife ich in die Tasten und glaube, dass ich speziell zu diesem tragischen Unfall und dem besagten Tauchplatz etwas zu sagen habe. Ich möchte Euch meine Erkenntnisse nicht vorenthalten, damit Ihr und hoffentlich auch ich etwas daraus lernen.
Wallhausen, der Teufelstisch und die Katharienenschlucht weisen die selben Merkmahle auf.
In jedem Fall steht der Taucher Wadentief im Wasser bis zur Sandsteinkante, die in diesem Gebiet zu zwei Dritteln überhängend ist. Wenn Ihr von der Kannte aus einen Schritt weiter macht, seid Ihr in der grundlosen Tiefe. Ich habe schon erlebt, dass sich beim anziehen, der Knauf des Notablasses im Tragegurt verfing. Das Jacket lies sich wohl aufblasen, aber der verfangene Notablass lies die Luft ungehindert wieder raus. Auf diese Art kann es unverhofft zu einem Problem kommen, das man in diesem kurzen Moment der Überraschung gar nicht überblicken kann. Ich glaube diese Wand und Ihre Tücken gut zu kennen, weil es meine Lieblingstauchplätze sind und ich dort schon viele Stunden unter Wasser verbracht habe.
Zwischenfälle die zu einem Unfall hätten führen können ereigneten sich bei mir, immer in den oberen Wassertiefen. Der Tauchplatz Wallhauesen oder der Teufelstisch sind wohl sehr schöne Tauchplätze, aber Ihr solltet nicht vergessen, dass diese auch sehr anspruchsvoll sind.
Nicht wegen Eurer taucherischen Fähigkeiten die niemand anzweifelt, sondern weil diese Tauchplätze nur mit Aufwand zu erreichen sind. Gerade jetzt, wenn der Frühling kommt und sich eine Sprungschicht bildet, solltet Ihr die Tücken dieser Tauchplätze nicht unterschätzen. Wenn Ihr nach Wallhausen kommt, müsst Ihr erst mühsam nach einem Parkplatz suchen. Die folgenden Sätze dürften vor allem für Tekis interessant sein. Um an den besagten Tauchplatz zu kommen, müsst Ihr mit der ganzen Ausrüstung ein Drehkreuz passieren, um über einen kleinen Waldweg zum ersten Tauchplatz zu gelangen. Bei über 20 grad ist das mit dem warmen Trockenanzug schon eine Tortur. Wenn Ihr dann an Eurem Ziel schon fast ausgepumpt angekommen seid, erwartet euch ein Einstieg der nicht ohne ist. Ihr watet wadentief bis zur Kante. Der Schlick liegt dann bestenfalls in 65-90m und der ist abfallend wie ich es noch nie an einem andern Tauchplatz sah. Wenn sich um diese Jahreszeit nach und nach eine Sprungschicht bildet, liegt diese lange in einer tiefe von 2-5m, bei der sich die Temperatur von +20 auf +4 Grad schlagartig ändert. Es macht Sinn, sich für diese Wunderschönen Tauchplätze Zeit zunehmen. Schaut Euch nach der mühsamen Schlepperei die wirklich schöne Umgebung an und lasst Euch nicht drängen von Zeit und Terminen. Der Kreislauf muss sich erst mal wieder beruhigen bevor Ihr ins Wasser steigt.
Kontrolliert Eure Ausrüstung vor dem Schritt ins Bodenlose besonders gut und schliesst die Ausslassventiele des Trockenanzuges, denn es könnte bei nicht Beachtung, der letzte Schritt gewesen sein. Auch ist der Aufstieg nicht ganz unproblematisch. Die wunderschöne Wand und die nach unten immer besser werdende Sicht, lädt geradezu ein sich zu versündigen. Denkt aber immer daran, wenn Ihr auftaucht, habt Ihr keine Halde zum austauchen und Ihr solltet vor dem Tauchgang auch genau prüfen, ob das Blei beim Deko auch wirklich nicht heraus fallen kann. Aus eigener Erfahrung weis ich, dass es dort wirklich keine losen Steine gibt, die Ihr in so einem Fall bemühen könnt.
Ein AOWD Taucher