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Tauchen und Fliegen nach leichtem Hörsturz

Hallo allerseits,
bei mir wurde letzten Montag ein leichter Hörsturz festgestellt und ich wurde bis gestern mit Infusionen behandelt. Die Beschwerden sind fast weg (gelegentlich ein leichter Tinitus und leichtes Druckgefühl). Blutdruck ... sind ok.
Mein HNO meinte, ich könne nächste Woche in den Urlaub fliegen und dort auch Tauchen. Allerdings soll ich die nächsten Wochen noch ein Ginko-Präparat namens Tebonin einnehmen (durchblutungsfördernd).
Grundsätzlich möchte ich meinem HNO gerne glauben, aber ich bin doch etwas skeptisch, was dieses Medikament und Tauchen angeht.
Gibt es da Erfahrungen ?

Sabine
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14.09.2002 22:20
hi sabine

kann zu dem medikament nichts sagen.
aber hatte auch mit tinitus zu kämpfen, bekam auch in fusionen, hatte aber mit dem tauchen nichts zu tun.

gruß günter
15.09.2002 03:32
Hallo Sabine,

Zum Thema Hörsturz/Tinnitus findest du evtl. unter http://www.tinnitus.de oder http://www.tinnitus-liga.de einige Informationen.

Aus deiner Beschreibung schließe ich, dass dein Arzt von einer Durchblutungsstörung im Innenohr ausgeht (Standartdiagnose) und so die Standartbehandlung durchführt (Infusionen, Durchblutungsförderung)

Ginko ist ein natürliches Medikament zur Durchblutungsförderung. Die Wirksamkeit bei Tinnitus ist allerdings sehr umstritten, aber es hindert eigentlich nicht am Tauchen.
Sollte dein Arzt beim Untersuchen keine Veränderungen am Ohr festgestellt haben besteht auch normalerweise kein Grund auf das Tauchen zu verzichten.

Zum Schluß noch ein Tipp von mir: Laß dich noch von deinem Zahnarzt, Neurologen und Orthopäden untersuchen um andere Ursachen auszuschließen.

Ich stehe Dir gerne weiter zur Verfügung, da ich seit ca. 1 Jahr auch mit einem Tinnitus lebe.

Ich wünsche dir das dein Hörsturz/Tinnitus wieder vollständig verschwindet.

Gruß Muecke/Uwe
15.09.2002 19:55
Sabine Du scheinst einen sehr vernünftigen Arzt zu haben. Ich hatte vor drei Jahren einen schwereren Hörsturz mit Tinitus. Ich bin auch mit Infusionen und Tabletten behandelt worden. Da aufgrund des frühen Behandlungsbeginns die Therapie gut anschlug und ich nicht unter Schwindel litt erlaubte mir der Arzt das Tauchen ebenfalls.

Ich selber habe nun die Erfahrung gesammelt das sich tiefere Tauchgänge jedesmal überaus positiv auf das kranke Ohr ausgewirkt haben. Das liegt mit Sicherheit an dem höheren Sauerstoffteildruck der bewirkt das mehr Sauerstoff ins Gewebe gelangt.

Wenn Du also Schwindelfrei bist möchte ich Dir zum Tauchen aus therapeutischen Gründen überaus raten. Das einizige was Du meiden solltest ist unnötiger Stress. Das fliegen selber könnte sich ebenfalls negativ auswirken (Geringerer Sauerstoffteildruck). Das dürfte Dein Doc. aber gecheckt haben.
Mit dem Präparat habe ich keine Efahrungen gesammelt. Jedoch glaube ich kaum das Du damit einen Fehler machen kannst. Wichtig ist auch viel Flüssigkeit vor und nach dem Tauchen. Das Blut darf keinesfalls dick werden durch Austrocknung.
16.09.2002 16:20
Hallo Sabine,

komme gerade aus einer stationären Behandlung wegen eines Tieftonhörsturzes.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass diese Ginkoschei.... überhaupt nichts gebracht hat. Ich wurde damit vor dem Klinikumaufenhalt therapiert.

Es hat bei mir keinerlei Wirkung gezeigt. Auf dei Gefahr mich zu outen halte ich von diesem ganzen natürlichen Käuterzeugs gar nix.

Wie oben bereits geschrieben, kann auch ich, auf Grund der Aussagen der Ärzte, bestätigen, wenn kein Schwindel vorliegt/-lag bist Du tauchtauglich.

Weiterhin gute Besserung auch mit dem Tinnitus, bei mir ist die Tonart und Lautstärke noch instabil.

Mit Grüßen aus Essen

Ralph
17.09.2002 21:57
Hallo Sabine,

ich hatte vor ca. 10 Jahren ebenfalls einen Hörsturz mit zeitweiser Ertaubung auf einem Ohr, dazu einen hochfrequenten Tinnitus, glücklicherweise keinen Schwindel. Nach einer Infusionsbehandlung hatte sich das Hörvermögen fast vollständig normalisiert, der Tinnitus ist jedoch geblieben. Ich setzte ca. ein Jahr lang mit der Taucherei aus!
Dann fing ich, nach gründlicher Untersuchung durch einen HNO-Arzt, wieder zu tauchen an.
Und ich habe die gleichen Erfahrungen wie Stefan gemacht. Der Druck wirkt sich positiv auf den Tinnitus aus. Während und noch kurze Zeit nach dem Tauchen ist er fast nicht zu hören, erreicht aber bald wieder die alte Lautstärke und Frequenz.

Tebonien habe ich auch schon probiert, ohne Erfolg.

Fliegen hat bei mir keinerlei Auswirkung auf Hörvermögen und Tinnitus.

Viel Flüssigkeit vor und nach dem Tauchen solltest Du auf jeden Fall zu Dir nehmen.

Achte unbedingt auf rechtzeitigen und nicht zu heftigen Druckausgleich!!!

Das Tauchen sollte eigentlich keine Probleme bereiten,
aus meiner Erfahrung rate ich Dir jedoch, die Sache ganz gemütlich anzugehen!

Ich wünsche Dir weiterhin gute Besserung und einen schönen Urlaub!

Gruss Jürgen
20.09.2002 08:59
Hallo Sabine,
mir selber geht es seit dem 17.09.02 wie dir. Zur Zeit werde ich mit Infusionen und Cortison behandelt. Am 12.10.02 will ich auf die Malediven fliegen. Malediven ohne Tauchen wäre nur halb so schön. Aber zu Blutverdünnung hilft auch ganz normales Asperin. Viel Glück und Spaß im Urlaub
27.09.2002 20:10
Ich hatte schon drei Hörstürze.
Den ersten wohl wegen Streß, den zweiten wegen einer Entzündung und den dritten wohl auch wegen Streß.

Meine Hörstürze äußerten sich durch ein Fremdkörpergefühl und plötzliche Verschlechterung des Gehörs auf einem Ohr. Bei zweien davon zusätzlich durch einen plötzlich auftretenden, hochfrequenten Pfeifton.

Den ersten Tinitus habe ich nicht ausreichend ernst genommen und "verschleppt". Der andere wurde rechtzeitig behandelt und ist inzwischen wieder ganz abgeklungen.

Sowohl mein HNO als auch ein Druckkammerarzt (Sauerstoffüberdruckbehandlung ist eine der möglichen Therapien gegen Tinitus) haben die Meinung vertreten, dass gegen Tauchen mit Tinitus nichts einzuwenden sei.

Ich selbst habe festgestellt, dass das Tauchen sogar gut gegen den Tinitus ist. Der Ton wird für einige Zeit spürbar schwächer.

Mir helfen übrigens auch Massagen des Nackens.

Einige Ausnahme:
Direkt nach dem Hörsturz sollte man nicht tauchen.

Also, falls jemand einen Hörsturz hat: Sofort Aspirin nehmen und möglichst gleich ab zum HNO, dann habt ihr die besten Chancen den lästigen Pfeifton wieder loszuwerden.

Chris
27.09.2002 23:17
Hallo Chris,
dein Tip mit dem Aspirin kann ich leider nicht unkommentiert stehen lassen. Aspirin (ASS) kann
wirkt zwar blutverdünnend und kann wie ich ab und an gelesen habe bei Tinnitus lindernd wirken.

Leider kann Aspirin aber auch der Auslöser für den Tinnitus sein allerdings erst ab einer Dosierung >2g.

Also auf die Dosierung achten

Quellen:
Hörgeräte Langer http://www.hoergeraete-langer.de/tinnitus/ratgeber_tinnitus.htm
Schweizerische Tinnitus Liga http://www.tinnitus-liga.ch/fragen.htm

Gruß Uwe
27.09.2002 23:18
Oh man, schwere Tastaturlegasthenie *g*
Das "kann" nach ASS bitte überlesen.
Gruß Muecke
28.09.2002 17:32
@Muecke
Danke, das war mir neu.
Der Tip ist vom Arzt der Druckkammer in Regensburg, er sprach allerdings konkret von einer oder zwei ASS.

Gruß

Chris
06.11.2002 22:19
Hallo!
Ich hatte vor einigen Monaten auch einen leichten Gehörsturz durch Streß. Leider habe ich diese Sache nicht so ernst genommen und bin nicht ins Krankenhaus gegangen. Ich habe mich mit ein paar Tabletten behandeln lassen. Leider habe ich das Piepen im Ohr immer noch und weiß nicht wie ich das wegbekomme. Falls noch jemand einen Tip hat, möge er mir bitte schreiben.
06.11.2002 23:02
Hallo Dana,
ich weiss (aus eigener Erfahrung), dass du das was ich nun schreibe nicht lesen willst, aber nach einigen Monaten wirst du dein Pieper sehr wahrscheinlich nicht wieder los. Du mußt lernen damit zu leben, weil es nun ein ständiger Begleiter sein wird. Wie man das macht weiss ich auch nicht, aber ich habe mich nach ca einem Jahr recht gut daran gewöhnt. Bevor du dich an deinen Tinni gewöhnst schau aber ruhig mal beim Zahnarzt, Orthopäden und Neurolgen vorbei, damit du eine evtl. Krankheit als Ursache ausschließen kannst.

Alles Gute

Muecke/Uwe
06.11.2002 23:08
Hallo Dana,

sorry, Muecke hat wohl recht.
Bei mir piepts auch. Zwei Töne aus drei Hörstürzen, der älteste ist jetzt fast drei Jahre ständig da.

Man gewöhnt sich wirklich irgendwann dran.

Meide laute Umgebungen (Lärm, Musik, vor allem Kopfhörer) und lass am Anfang immer irgendwo was im Hintergrund mitsäuseln. Das macht es erträglicher.

Massagen im Nackenbereich haben mir auch sehr geholfen. Frag den Arzt, ob er dir Krankengymnastik für den Nacken aufschreibt.

Alles Gute

Chris
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