Tauchmedizin Foren

Keine Pause erforderlich!

Michael

Geh nach einem Flug zur Tauchbasis und sag dem Tauchlehrer:" Hallo, ich bin gerade vor einer Stunde vom Flughafen gekommen und will jetzt im Attersee auf 30 m tauchen!" - dann geh 10 Schritte zurück und höre gut zu!!

Hallo Andreas...

"..man soll ja vor einem flug 12-24 stunden nicht mehr tauchen...

da du diesen Zusammenhang anscheinend verstanden hast...

"...das ist mir soweit klar..."

dann sollte es an sich kein größeres Problem sein, die Antwort für den umgekehrten Fall zu finden...
Ausnahme hiervon: Dramatisch differente Klimatische Bedingungen am Zielort gegenüber dem Start, dann ist eine gewisse Aklimatisation vor anspruchsvollen Tauchgängen sicherlich kein Fehler...aber ansonsten siehe Michael..

Oliver

ui da ist ja wieder Scherzkeks united am Rohr...

Ernsthaft: Tauchen nach dem Fliegen ist so in etwa mit einem Bergsee-Tauchgang vergleichbar: durch die unvollständige/teilweise Adaption an einen niedrigeren Umgebungsdruck bist Du gegenüber dem Umgebungsdruck beim Tauchen an der Oberfläche (also deinem definierten "Null", auf das sich Deko-Rechnungen beziehen).

Der Flug nach A dauert ca. 1 Stunde (relativ egal von wo in Deutschland), der Druck während dieser Zeit entspricht so in etwa 2000m (beides bezogen auf eine normale Passagiermaschine). Während dieser Stunde entsättigst Du gegenüber dem, was Du von Deiner normalen Umgebung her als normalen N2-Gehalt im Körper hast. Wenn man so will, ist das sogar ein kleiner "Bonus" bzgl. der Aufsättigung beim Tauchen.

Interessanter ist da schon die Wahl des Tauchplatzes: ist das dann ein Bergsee? Dann bist Du ja in jedem Fall gut beraten, den Computer im passenden Modus zu betreiben (bzw. anderweitige Sicherheitsvorkehrungen zu treffen). Verstärkt wird das durch die kürzere (schnellere) Anreise als die normale per Auto.

Wohlgemerkt: quantitativ ist das wohl schwer in den Griff zu bekommen...

@tomzwo....

"...ui da ist ja wieder Scherzkeks united am Rohr..." meinst du da DICH mit???
denn das:
"..."Ernsthaft: Tauchen nach dem Fliegen ist so in etwa mit einem Bergsee-Tauchgang vergleichbar..."
ist ja wohl nicht dein Ernst, oder???

Oliver

könnte mir bestof34 das etwas genauer erklären?

Ansonsten kann man den abgegebenen Meinungen recht geben.

@bestof34: Das stimmt nur, wenn Du _im_ Flugzeug tauchst. Ansonsten hast Du durch die theoretisch stattgefundene minimale Entsättigung höchstens einen gaaaaanz leichten Sicherheitsvorteil.

nicht vergessen: die relativ trockene Luft in Flugzeugen - du dehydrierst stärker als in normaler Umgebungsluft. Also auch bei kürzeren Flügen trinken nicht vergessen . Zum Rest steht ja schon brauchbares da..

genug zur Theorie, kleiner Tipp aus der Praxis: es geht problemlos! Nur -wie bereits gesagt- das Trinken nicht vergessen!

@doppeldreier
Mit dem Fliegen unterliegen die normalen physiologischen Vorgänge im Wesentlichen zwei Änderungen: der Reduzierung des atmosphärischen Druckes und der Zeitzonenverschiebung (hier wohl eher weniger). Mit steigender Höhe nimmt der Sauerstoffpartialdruck kontinuierlich ab. Bei modernen Flugzeugen wird der atmosphärische Normaldruck um ca. 25% gesenkt. Änderungen dieses Druckwechsels machen sich bei Start und Landung durch Auswirkungen auf die Körperhöhlen bemerkbar.
Mit steigender Höhe geht der Sauerstoffanteil zurück. In Lufthöhen über 12 000 m (Luftdruck 145 mmHg) wird der Druck im Innenraum des Flugzeuges entsprechend einer Höhe von 2100-2300 m (Luftdruck 786-766 mbar) gehalten. Der Sauerstoffpartialdruck liegt hier bei 160 mbar (213 mbar in Meersehöhe). In den Alveolen besteht somit nur noch ein Druck (nach Abzug u.a. der Wasserdampfsättigung) von 88 mbar Sauerstoff.
Durch die Druckreduktion in den Flugzeugkabinen kann es daher zur Ausperlung von Stickstoffblasen in den Blutgefäßen und zu Dekompressionsbeschwerden kommen.

Eine weitere Änderung ist die trockene Luft, welche im Allgemeinen unter 15% liegt.

Reise – Stress (sehr unterschiedlich bei verschiedenen Menschen): der Kreislauf wird zentralisiert, das heißt lebenswichtige Organe, wie Gehirn, Herz und Atmung, werden vermehrt mit Sauerstoff versorgt, andere dagegen in der Durchblutung gedrosselt. Gleichzeitig wird auf hormonalem Wege vermehrt Cortisol aus der Nebennierenrinde freigesetzt, wodurch gespeicherte Energie wie Glykogen und Fett, mobilisiert werden.

Da also Stress, Druckänderung bei Start und Landung, Änderung des Sauerstoffpartialdruckes während dem Fluges , sowie trockene Luft die „Begleiter“ des „Reisenden“ sind, wäre eine angemessene „Aklimatisationszeit“ anzuraten, welche natürlich abhängig von physischer und psychischer Konstitution des Tauchers unterschiedlich sein wird.
Viele TU geschehen kurz nach der Ankunft, beim ersten TG!

@und26Gäste
vor 25 Jahren hat diese Meinung unser TC aufgegeben; diese Praxis bescherte damals unserem TC einen Toten aus diesem Grund; es ging ebenfalls problemlos, bis zum Letzten Mal eben!

Mir wurde damals bereits beim Grundtauchschein erzählt : Vor dem Flug und nach dem Flug mindestens 24 Stunden nicht Tauchen und auch keine sonstigen Anstrengungen..

Aber Versuch macht Kluch

@kl.sven: bringst du da nicht was durcheinander?
@bestof34: na gut, ein, zwei Stündchen nach der Landung sollte man schon warten

Dann formuliere ich das halt noch mal anders...

Nach dem Flug der dich an dein Tauchziel bringt und vor dem Flug der dich aus deinem Tauchziel nach Hause bringt mindesten 24 Stunden nicht Tauchen...

Besser?

Ich habe Fertig

Man könnte natürlich auch sagen: 24 Stunden nach Ankunft und 24 Stunden vor Abflug...

Meine Frage bezog sich eher auf "keine sonstigen Anstrengungen" vor und nach dem Fliegen...

Koennt ihr euch mal einigen?

Hallo, ich habe zu dem Thema ebenfalls eine Frage.

In irgendeinem Buch habe ich gelesen, daß man pro 3 Stunden Zeitverschiebung 1 Tag mit dem Tauchen warten soll.

Gibt es jemanden, der diese Theorie schon einmal gehört hat ?
Ich suche jetzt noch mal das Buch....