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Tauchen mit Trommelfell Problemen

Geändert von Infonga94,

Hallo,

hat jemand Erfahrung mit dem Tauchen nach einer Tympanoplastik-Operation oder generell mit dem Tauchen mit Trommelfell-Problemen?

Mir ist es möglich den Druckausgleich zu machen, jedoch wurde mir gesagt, dass ich das Tauchen meiden sollte aufgrund meines empflindlichen und vernarbten Trommelfells.

Gibt es Hilfmittel um einen Tauchgang trotzdem durchzuführen? Vielleicht mit Ohrstöpsel, die den Gehörgang komplett verschließen und somit kein Druck auf dem Trommelfell entsteht?

Vielen Dank im Voraus.

Liebe Grüße,

Stefan

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21.07.2019 12:26
Danke für die Antwort. Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass die Operation schon Jahre zurück liegt und ich beim Fliegen und "normalen" Tauchen (2-5 Meter mit angepassten Silikon Ohrstöpsel) keine Probleme habe.
mario-diverRD,EAN<40,Deep, SRD, UW/Schiffsarchäologie I (VDST),
21.07.2019 13:31
Mmmhhh...Druckausgleich nimmst du aber auch vor mit Stöpsel bei 5m?
arureusCMAS-TL**, Nitrox**
21.07.2019 13:33
Hi Stefan,
ich selbst hatte drei längere OhrenOPs wegen Exostosen und eine mit Tympanoplastik nach Trommelfellriss.

Ich tauche seither ohne Probleme, circa 100 TGs pro Jahr. Lediglich die etwas gestörte Selbstreinigung der Gehörgänge macht manchmal leichte Probleme hinsichtlich Entzündungen. Lässt sich aber mit Cortison und Co gut beherrschen.
Viel Erfolg!
21.07.2019 22:18
Individuelle Spritzwasserschutz-Otoplastiken, die den Gehörgang verschließen sind ein absolutes NoGo. Wenn "Ohrstöpsel", dann nur mit einem Flutungskanal, damit der Druckausgleich möglich ist. Sie funktionieren und es kommt zu einem erleichterten Druckausgleich. Kann den dazu gehörenden Hintergrundartikel gerne weitergeben.
22.07.2019 18:55
Vielen Dank Leute für die Rückmeldungen.

@mario-diver ... ja, den Druckausgleich kann ich eigentlich immer machen mit Stöpsel

@arureus ... super, dann habe ich wieder Hoffnung doch einen Tauchgang einmal machen zu könnnen im Urlaub. Die gestörte Selbstreinigung der Gehörgänge kenne ich und Cortison hilft bei mir auch immer. Fühlt sich bei dir der Druckausgleich beim Ohr mit Tympanoplastik auch etwas anders an (bisschen schwerer den Ausgleich zu machen)?

@Bayeropticom ... Warum ein NoGo? In meinem Fall sitzen die Ohrstöpsel nicht nur im Gehörgang sondern füllen auch die Ohrmuschel aus und somit ist ein reindrücken in den Gehörgang nicht möglich. Kannst du mir den Hintergrundartikel zeigen bitte?
22.07.2019 20:12
Infonga94, gerne: Wie formuliert "Spritzwasserschutz-Otoplastiken, die den Gehörgang verschließen" sind ein NoGo. Der Gehörgang muss zum Druckausgleich beflutbar sein. Diese sog. "offenen Spritzwasserschutz-Otoplastiken" wurden erstmals auf dem EUHA-Kongress 2011 (Nürnberg) vorgestellt. Eine weitere Präsentation erfolgte auf dem WCA 2014 (Brisbane). Bitte um pm. Der Artikel ist freigegeben und kann daher von mir versendet werden.
22.07.2019 21:20
Hallo Infonga94,
Hintergrundinfos wurden verschickt - für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Bad RangerCave1
Tech 1
22.07.2019 23:15
Das solltest du mit einem Arzt besprechen ob tauchen für dich möglich ist oder ein Risiko darstellt. Es sollte ein spezieller Taucharzt nach GTÜM in, nicht der normale Hausarzt.
arureusCMAS-TL**, Nitrox**
23.07.2019 10:14Geändert von arureus,
23.07.2019 10:16
Moin Stefan,
nö alles völlig normal. Das hat dann wohl eher was damit zu tun, ob Deine Tubendurchlässigkeit normal ist oder gestört. Mit dem Trommelfell selbst eher weniger. Problem könnte sein wenn das Trommelfellgewebe im Bereich der Vernarbungen sehr geschwächt ist. So habe ich mir des Trommelfell durchgeschossen kurz nach einer OP, aber nicht beim Tauchen sondern abends in der Kneipe an Land als ich - etwas verrotzt - nen Druckausgleich durchgeführt habe.

Was man sicher machen kann um den Druckausgleich zu erleichter, mit gutem Nasenspray (Langzeitwirkung etc.) bei den ersten Tauchversuchen etwas nachhelfen, dass alles gut flutscht. Ich nehme da immer (wenn ich etwas verrotzt bin) DexaRhinospray. Ist aber umstritten, es gibt nen Haufen Gegenmeinungen. Ich denke, da muss jeder seinen Weg finden. Auf Dauer ist Nasenspray sicher keine Lösung, aber so am Anfang oder eben wenn man etwas verrotzt ist.....
@Bad Ranger: Den Tipp mit nem GTÜM-Arzt sehe ich nicht so. Kein Arzt kann Dir sagen wie es sich bei Dir anfühlt. Das merkst Du selbst am Besten.
Wenn einen Arzt zur Abschätzung, dann einen guten HNO-Arzt der unbedingt auch Taucher(arzt) ist.
Viel Erfolg und Spaß
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