Also die Bayrische Polizei habe ich als sehr seriös und pflichtbewusst kennengelernt:
Vor ca. 15 Jahren war ich mit einer Band auf EU Tour. An einer bayrischen Raststätte sind wir morgens um 8h in eine nette Rasterfahndung geraten und natürlich hatte ein Gitarrist (es sind immer die Gitaristen...) ein ca. 5 Gramm grosses Stück von einem rauchbaren Hungerbooster dabei. Also musste selbstverständlich die ganze 18 köpfige Truppe inkl. Sattelschlepper und Nightliner der Polizei hinterher in den Werkhof folgen, wo dann alles ausgeladen und akribisch durchsucht wurde, unter wohlwollenden und verständisvollfreundlichen Blicken der ganzen Truppe. Logisch, dass wir am Schluss alles wieder einpacken und in den Truck laden durften (die schweren Cases durften wir auch schon für unsere Freunde und Helfer ausladen...).
Dass die Show an diesem Abend dann ausfiel, war dann nur noch eine entspannte Randnotiz. (In der offiziellen Information an die Konzertbesucher hiess es was von erkranktem Sänger).
Die Geschichte, bester Stoff (nicht der rauchbare), um einen netten ACAB Songtext zu schreiben, aber war damit noch nicht fertig. Denn bloss waren wir wieder eine Stunde auf der Autobahn, blinkte vor uns, hinter der Heckscheibe eines schwarzen BMW's (logo), ein Schriftzug, der uns informierte, dass dies ein Polizeiauto sei und wir demselben zu folgen hätten.
Dies war also der Tag wo wir an ein und demselben Tag in den Genuss von zwei Besichtigungen eines bayrischen Werkhofs kamen.
So viel Glück konnten wir natürlich kaum fassen und deshalb gab es beim Aussteigen am Bestimmungsortes eine gigantische Sympathiewelle und laute und überschwänglich wohlwollende Bekundungen in Richtung der pflichtbewussten Beamten.
Nach ein paar konstruktiven und nett gemeinten Kosewörter unseres Drummers lag dann dieser alsbald mit dem Gesicht voraus auf dem sauber gefegten Asphaltplatz.
Nachdem die Party sich dann etwas abgekühlt hatte und die freundlichen Beamten mit den anderen freundlichen Beamten vom ersten Werkhof ein telefonisches Kaffeekränzchen abgehalten hatten, durften wir dann endlich weiterfahren. Da sogar der Drummer, nach eingehender Diskussion mitdurfte, verpassten wir dann immerhin den Gig am nächsten Tag nicht.
Nur noch eine Randnotiz wert ist es, dass ich 5 Jahre später mit einer anderen Band nochmals auf einem bayrischen Rastplatz in eine Rasterfahndung kam und ratet, was der Gitarrist in der Hosentasche hatte...
Fazit:
Die Effizienz und der Arbeitseifer der bayrischen Polizeibeamten haben mich tief beeindruckt. Ich habe seitdem nur die allerhöchste Hochachtung gegenüber bayrischen Polizisten und diese haben nun für alle Zeit meinen vollsten und ungeteilten Respekt. Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass ich mich gerne in Bayern niederlassen würde, im Wissen, dass die dortige Sicherheitsbehörden alles im Griff haben und immer und in jeder Situation die richtigen Prioritäten setzen.
Anfügen möchte ich, dass mich auch immer wieder die eloquenten, menschenfreundlichen und ehrlich gemeinten Wortmeldungen von Söder, Oiwanger und ihrer Entourage schwer beeindrucken. Ich kann absolut bestätigen, dass wir in der Schweiz auch einige sehr begabte und wundervolle Politiker besitzen, aber in Bayern oder z.B. Austria finde ich, könnte der eine oder andere Schweizer Politiker noch einiges lernen.
In diesem Sinne: Pfirts oich! Ich gehe jetzt Kartoffelsalat und Siedwurst kochen.