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Tauchen bei Prostatitis und Antibiotika

Hallo zusammen

Leider (erneut) an einer bakteriellen Prostatitis. Daher muss ich gemäss dem Urologen Ciproxin 500 nehmen.
Das Problem ist nun aber, dass ist widersprüchliche Aussagen betreffend Tauchtauglichkeit habe: Der behandelnde Urologe (keine Erfahrung mit Tauchmedizin) rät vom Tauchen ab. Ein befreundeter Arzt, der selbst leidenschaftlicher Taucher ist und tauchmedizinisch ansonsten eigentlich ziemliche Ahnung hat meint, dass ich durchaus Tauchen darf - allerdings in Massen und nichts Verrücktes.

Was mache ich jetzt mit diesen widersprüchlichen Empfehlungen? Darf ich bei Prostatitis und dem Antibiotium Ciproxin 500 tauchen oder nicht?

Danke für eure Hilfe!
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05.05.2008 09:32
hi fl_diver

wie lang musst du das zeug noch schlucken? Ich würde am besten nicht tauchen, denn selbst dein befreundeter arzt hat dir jetzt keine uneingeschränkte "taucherlaubnis" gegeben, und wo die grenzen sind kann dir wahrscheinlich keiner sagen. Geh lieber auf nummer sicher.

gruß chris
05.05.2008 09:43
@ chris:
Rund drei Wochen. Das Problem ist einzig, dass ich noch mitten in einer DM-Ausbildung stecke. Von daher wäre ich froh, wenn ich ein paar OWD-Freiwasser-TG sowie OWD-Pool-TG mitmachen könnte, um die Ausbildung wie geplant abschliessen zu können.
05.05.2008 10:43
Nach einem Blick auf die möglichen Nebenwirkungen würd ich damit nicht tauchen gehen. Better safe than sorry ...
05.05.2008 11:20
Naja... 3 Wochen sind nicht lang, aber Freiwassertauchgänge würde ich nicht machen. Bei den Pool-TG musst du halt schauen. Kannst du die Ausbildung nicht aufschieben?

Was sind den die nebenwirkungen?

chris
05.05.2008 11:35
Übernommen von http://www.netdoktor.de/medikamente/100011082.htm:


Warnhinweise
[...]
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

Während der Behandlung sollten Sie ausgiebige Sonnenbäder und Solarien meiden.

Nebenwirkungen
[...]
Kopfschmerzen
Schwindel
Müdigkeit
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
Hautausschläge (Selten)
Störungen des Gehirns unterschiedlicher Ursache wie z.B. Empfindungsstörungen, Schwindel, Müdigkeit, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Verwirrtheit, Halluzinationen (Sehr selten oder Einzelfälle )
05.05.2008 14:35
Ich quäl mich seit einem guten Jahr mit einer prostatitis rum und habe in der Zeit immer wieder verschiedene Antibiotika genommen ud habe das Tauchen nicht eingestellt. Wenn ich ein Medikament vertragen habe und es mich nicht zu müde gemacht hat, dann bin ich auch tauchen gegangen.
Also wenn Du es verträgst (und keine Nebenwirkungen hast, wobei ich bei gravierenden Nebenwirkungen das Medikament eh absetzen wüde)und dich fit fühlst, dann geh tauchen.

Grüsse
der bundeskater
06.05.2008 14:28
Hallo fl-diver,
der Blick auf die Nebenwirkungsliste beantwortet die Frage von selbst. Und ich stelle eine hinterher: was ist Dir wichtiger DM oder Gesundheit?
Na also,
Lass es ausheilen und beachte die Nebenwirkungen von Medikamenten. Auch Müdigkeit gehört zu den zentralnervösen NW und verbietet das Tauchen. Du weißt nicht was mit Dir auf 40m passiert...

Alles Gute
Dr. med. T. Sonnberger
Taucherarzt GTUEM e.V.

info ät tauchmedizin-rv.de
06.05.2008 16:11
Und jetzt die (möglichen) Nebenwirkungen von Aspirin:
Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Magen-Darm-Blutungen,
bei evt. Überdosierung Kopfschmerzen (äh.. Moment.. dagegen könnte man doch Aspirin nehmen?), Schwindel, gestörtes Hörvermögen, Ohrensausen, geistige Verwirrung,
bei Überempfindlichkeit Hautreaktionen, Anfälle von Atemnot, evt. Blutdruckabfall, allergischer Schock, Schwellungen von Gesicht, Zunge und Kehlkopf.

Diese Nebenwirkungsliste beantwortet die Frage von selbst, ob ich, wenn ich abends Aspirin genommen habe, am nächsten Morgen tauchen darf.
06.05.2008 17:08
Fast. Nur dass die Aspirin vom Vorabend bei ausreichend langem Schlaf am nächsten morgen bereits praktisch vollständig verstoffwechselt sein sollte, im Gegensatz zum Ciproxin, dass außerdem typischerweise morgens und abends genommen werden muss.
Und wenn Du direkt vor`m Tauchgang meinst, Du brauchst ne Aspirin, dann hängt die Entscheidung zu tauchen sowieso nicht mehr an den Nebenwirkungen.

Und weil ich`s bei den letzten Posts vergessen hab: Gute Besserung, fl_diver!
Vercingétorixold school
07.05.2008 09:18
Gibt es Erkenntnise über die Auswirkung von Druck bei der Einnahme von Antibiotika?
Wenn nein, sollten die Herren Doktores bitte Ihre eigene Meinung als solche kennzeichnen und auch etwas ausführlicher begründen!
Wir sind hier keine angehenden Doktores die vor dem Chefarzt auf die Knie fallen!
Danke für die Mühe.
07.05.2008 10:40
Ich wüßte nicht von solchen Studien. Ich seh aber auch nicht wirklich, wo das in diesem Fall ne Rolle spielt. Ciprofloxacin ist neurotoxisch, auch ohne Druck, steht so eben auch auf dem Waschzettel: "Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird."
Und zur Klärung: Ich bin kein Arzt, und alles, was ich in Internetforen schreibe, ist meine Meinung
Ausser ich zitier was, und dann gibt`s, wenn möglich, ne Quelle dazu .
Vercingétorixold school
07.05.2008 11:26
Hätte, wenn und aber.
Beipackzettel gehören u.a. auch in die Schublade Haftungsausschluss. Die Angabe von möglichen Nebenwirkungen ist geregelt.
Die Frage lautet daher genau:
Kann es sein, das bei bestimmungemäßen Gebrauch das Reaktionsvermögen über Wasser nicht beeinträchtigt wird, unter Druck aber doch?
Und mal davon ab, wenn zwei Doktores unterschiedlicher Meinung sind, was soll man als Laie machen? Dem glauben, dessen Ergebnis paßt oder dem dessen Ergebnis nicht paßt?
07.05.2008 12:22
Stimmt schon. Andererseits hab ich eben auch schon Leute gesehen, die eine der "seltenen" oder "sehr seltenen" Nebenwirkungen von verschiedenen Medikamenten abbekommen haben .

Und als Antwort auf die Fragen:
Man weiß es nicht. Es ist also auch nicht auszuschliessen. Also: Ja, es kann sein.

Bei zwei Ärzten: wenn möglich auf der sicheren Seite bleiben (geht oft nicht, aber in diesem Fall schon!), sonst wird es tatsächlich schwierig.
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