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tauchen bei geplanter schwangerschaft?

Ich plane, schwanger zu werden. Ab wann (sprich: ab welchem stadium der schwangerschaft) wird tauchen gefährlich? schon ab einnistung des befruchteten eis? wer kann mir weiter helfen?
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03.09.2003 01:12
Hallo Ina,
ich bin zwar kein Arzt, aber ich würde Dir bei den von Dir geschilderten Lebensumständen grundsätzlich von Tauchgängen abraten. Auch wenn Du noch keinen positiven Schwangerschaftstest oder so ein schönes blau-schwarzes "Bildchen" vom Arzt hast, ist es wichtig, daß Du Dir Deiner Verantwortung für Dein noch ungeborenes Baby bewußt bist. Egal zu welchem Zeitpunkt der Schwangerschaft und egal, ob Du von der schwangerschaft weißt oder nicht. Wenn es also möglicherweise schon so weit ist... lass das mit dem tauchen bleiben, denn besondere Gefährdung durch Überdrück ist gerade am Anfang von Schwangerschaften gegeben. Entgegen der weitläufigen Annahme, die Gefahr wäre besonders im 8. oder 9. Monat am größten. Diese Erkenntnis hat die Medizin allerdings nur von Tierversuchen der Britischen Marine aus den 50er Jahren mit Schafen übernommen. Wirkliche Studien am Menschen hat es aus ethischen Gründen glücklicherweise nie gegeben. Daß sich Schwangerschaft und Tauchen nicht vertragen, ist eigentlich so logisch, daß man glücklicherweise den letzten wissenschftlichen Beweis gar nicht braucht.
Ich hoffe, daß ich Dir etwas weiterhelfen konnte.

Stephan
03.09.2003 10:55
Hai,
erstmal viel Spaß beim Schwangwer werden und sein, und viel Glück als Eltern (ich hab 5)
noch eine Ergänzung, man vermutet, ist sich aber nicht sicher, dass sich in den Knochen-Wachstumsspalten N2 ablagern könnte, was zu problemen beim Knochenaufbau führt. Aus diesem Grund gibt es von einigen Verbänden empfehlungen für Kinder nicht unter 10 Meter zu tauchen.

Ich würde es beim Schnorcheln belassen....

Gruß und alles Gute
Gunther
03.09.2003 19:11
Sobald man feststellt, schwanger zu sein, ist es für jede Frau besser, das tauchen erstmal sein zu lassen.
Da man es nicht am gleichen Tag und evtl. auch nicht gleich in den ersten drei-vier Wochen weiß/merkt, muss sich nicht jede Frau, die zu dem Zeitpunkt der bereits eingetretenen Schwangerschaft getaucht hat, Sorgen machen.
Man soll jedoch auch min. 5-6 Monate nach der Schwangerschaft nicht tauchen (hab ich von Bekannten gehört).

Erstmal die (geplante) Schwangerschaft genießen.. fürs tauchen bleibt später noch genügend Zeit (und in 9 J. sogar schon mit Kind möglich) :D

Viel Spaß weiterhin
Simone
04.09.2003 10:02
Hi
also mit dem nicht Tauchen bei vorhandener Kinderplanung kann ich nicht nachvollziehen.
So müsste ja jede Frau im Gebärfähigenalter, die nicht gerade mit der Pille oder Spirale verhütet, mit dem Tauchen, % Trinken, Fliegen, Rauchen ( sollte man aber eh sein lassen als Taucher), häufigen Partnerwechsel ( sehr gefährlich bei Schwangerschaft, denn wer war es denn nu und eine Geschlechtskrankheit während der SS ist sehr problematisch) und Medikamenten Einnahme aufhören. Weil es könnte ja jeder zeit möglich sein. Bei uns war es trotz der Pille in einem Philippinen Tauchurlaub passiert. ( wahrscheinlich die Zeit Umstellung ) UND SO FROH SIND WIR DAS ES PASSIERT IST!!! Genieße Dein leben, den so eine Empfängnis kann sich eine ganze weile hinziehen. Und wenn`s halt am Zyklusende keine Blutung gibt, dann kannste Dir ja immer noch Gedanken über Sachen machen, wo Dir eigentlich keiner was wissenschaftlich Erwiesenes berichten kann.
Es sollte vielleicht eher überlegt werden, ob nicht der Mann durch den höheren Umgebungsdruck eventuell fruchtbarer ist als sonst!!
Alles Gute und viel Spass beim Produzieren
beachcomber
04.09.2003 10:42
Hallo Ina,

interessante Frage, ich stehe nämlich auch in der Babyplanung. Allerdings dachte ich, es reicht mit dem Tauchen auzuhören, wenn die Schwangerschaft nachgewiesen ist. Gerade wenn man in der Planung ist, achtet man doch eher auf Unregelmäßigkeiten im Zyklus. Aber Dein Mail hat mich stutzig gemacht und somit werde ich mich diesbezüglich beim Frauenarzt informieren. Solltest Du auch tun, denn der sollte es wohl am besten wissen!

Liebe Grüße und alles Gute

Daniela
04.09.2003 11:20
Hallo beachcomber!
sorry, wenn ich das so sage, aber Dein Beitrag hat meiner Meinung nach ein maß an Verantwortungslosigkeit, welches kaum noch zu überbieten sein dürfte.
Du verwechselst da nämlich bewußte Fahrlässigkeit einer werdenden Mutter, die aufs Tauchvergnügen nicht verzichten kann/will mit Unwissen bezüglich einer angehenden Schwangerschaft. Alle Tipps, die Ina hier so erhält, zielten darauf ab, letzteres zu verhindern.
Ich will dich jetzt nicht schocken, aber es gibt schon empirische Erhebungen über Missbildungen und Erbgutschädigungen, die eben just auf dieses versehentlichenTauchen zu Beginn einer Schwangerschaft zurückzuführen sind. Diese Statistiken besagen, daß die Mißbildungsrate um mindestens 15% höher liegt als bei jenen Frauen, die durch rechtzeitigen Verzicht bereits zeitig vor der ersten Schwangerschaftswoche mit dem Tauchen aufgehört haben. Würdest Du diese vermeidbaren 15% höheren Risikos einige Jahre später vor einem deshalb mit Behinderung geborenem Kind verantworten? Was würdest Du ihm sagen?
In Deinem persönlichen Fall sind einige Ungünstige Dinge zusammengekommen, so daß es halt zu tauchgängen trotz Schwangerschaft gekommen ist. Ich nehme mal an, es ist nichts passiert. Es hätte aber auch definitiv anders ausgehen können - und dann wäst Du und Deine Partnerin in der Verantwortung dafür gewesen. Und in einem Punkt könntest Du Dir sicher sein: ein Gewissen hat jeder Mensch, auch Du. Die Ausrede mit der Zeitumstellung hätte die Vorwürfe, die Du Dir selbst ein Leben lang machen müßtest, um keinen Deut entkräftet.
Bitte denke das nächste mal ein bischen weiter, bevor Du in einem öffentlichen Forum solche verantwortungslose Statements abgibst. Es geht um die Gesundheit von ungeborenem Leben. Diesbezüglich ist eine Es-wird-schon-nichts-passieren-Mentalität eindeutig fehl am Platze.
Ina ist gut beraten, wenn sie während Schwangerschaft und Stillzeit jede Form von hyperbarer Belastung auf Ihren Körper kategorisch ausschließt. Falls sie trotzdem in diesem Zeitraum Dinge tut, wie u.a. rauchen oder auch unangepassten Alkoholkonsum, muß sie alleine die Konsequenzen für mögliche Folgeschäden tragen.
Mehr als ein Apell an Moral und Gewissen aller Schwangeren Frauen,kann von Außenstehenden - ja selbst von den konsultierten Ärzten nicht für das Wohl der Ungeborenen getan werden. Umso trauriger ist es, wenn es Leute gibt, die auch noch andere zu derat Leichtsinnigem Umgang anstiften wollen, den sie selbst irrationalerweise für normal, wenn nicht sogar für legitim halten.

Gruß
Stephan
04.09.2003 11:28
Hallo zusammen

Die gleiche Frage haben wir uns auch gestellt, Kind ist in Planung, aber ich moechte meiner Freundin jetzt nicht vorschreiben mit dem Tauchen ganz aufzuhoeren. Sie hat schon ein paar Leute gefragt, aber es gab bis jetzt keine eindeutige Antworten.
Bin der gleichen Meinung wie Beachbomber und wenn die Schwangerschaft nachgewiesen ist, sollte frau auf Risikotauchgaenge verzichten, da man anscheinend bei einem Unfall ihr helfen kann, aber nicht dem Kind.
Ich denke im Bereich von 10 - 15m sollte es keine
Probleme geben, oder was denkt ihr? Wird trotzdem
Stickstoff abgelagert und nicht ausgeatmet?
Anscheinend soll frau auch waehrend der Stillzeit auf das Tauchen verzichten.

Gruesse,
Thomas
04.09.2003 14:00
@ Stephan:
Im ersten Posting sagst Du, es gibt keine Studien zum Thema, jetzt argumentierst Du mit empirischen Erhebungen, was denn nun? Wenn ich mich richtig erinnere war zum Thema mal was in Unterwasser. Da wurde zumindest für die Stillzeit keine Bedenken angemeldet. Wenn ich mich richtig erinnere ist es auch in den ersten Schwangerschaftstagen nicht so bedenklich. Da bin ich mir aber nicht sicher. Wie auch immer: So ganz ohne finde ich Dein Statement nicht. Warum immer gleich der Holzhammer, obwohl Du Deine Aussagen nicht belegen kannst?
04.09.2003 16:57
Wenn er jetzt mehr dazu weiß, wird er sich wohl erkundigt haben.

Zudem..
was heißt "RISIKOTauchgänge" auslassen?
Jeder TG bringt mögliche Risiken mit sich und warum sollte man das bewusst bei Gewissheit einer Schwangerschaft auf sich nehmen?

Leute gibts..

Sobald die Schwangerschaft nachgewiesen wurde, soll man aufs tauchen verzichen.
Wenn man ein Baby bekommt, sollte frau sich soviel Verantwortung bewusst sein, dass man auch eingehen kann, mal 10-15 Monate nicht zu tauchen.

Pflichtbewusstsein!
04.09.2003 17:13
Immer gleich die Bombe....
Hier ist nicht die Rede von nachgewiesenen Schwangerschaften, da ist die Sache ja klar. Gefragt war ja, wie man sich in der Planungsphase verhalten soll.
04.09.2003 22:01
Leute, erst mal danke, dass ihr euch so mit meiner frage beschäftigt. leider bin ich immer noch hin und her gerissen ... ich denk ich geh auf nummer sicher und lass es einfach mit dem tauchen ... das problem ist dass ich erst vor einem monat eine fehlgeburt hatte und jetzt natürlich sehr vorsichtig an die ganze sache rangehe ... die fg hatte übrigens nichts mit dem tauchen zu tun ...
05.09.2003 11:47
@ Stephan Drullmann
Hallo Stephan, woher hast du diese Zahlen von 15%? Kannst du Quellen angeben?

Joachim
05.09.2003 12:24
@ina
Da der Fötus permanent mit dem Mutterkreislauf in Verbindung steht, wird er auch mit dem gleichen Blut versorgt. Beim Tauchen also auch mit dem stickstoffbelasteten Blut. Da man aus ethischen Gründen keine Versuche mit Müttern durchführen kann, gilt die Empfehlung: Während der Schwangerschaft und während des Heilungsprozesses danach: kein Tauchen.
Bei der Planung liegen meines Erachtens keine Erkenntnisse vor, die dagegen sprechen. Sollte es jedoch geschnackelt haben, ist das Tauchen tabu - auch Apnoe. Ein regelmäßiges Schnorcheltraining, solange Frau kann wirkt wie Schwimmen positiv - jedoch in Maßen.

Gruss
Hobbytaucher
05.09.2003 12:45
Ich bin ja kein Mediziner, aber ich habe mal gelesen, dass es ja eine gewisse Zeit dauert, bis sich das befruchtete Ei einnistet und dann an den Blutkreislauf angeschlossen wird. Aus diesem Grund sei es kein Problem, in der Planungsphase zu tauchen und eben sofort nach Feststellung der Schwangerschaft aufzuhören.
05.09.2003 13:18
@Rene
Genau, deshalb hört die Planungsphase ja auch genau dann auf.

05.09.2003 18:06
Hallo,

folgende Internetseiten setzen sich auch mit dem Thema auseinander:

Erste Schwangerschaftswochen:
http://www.gesundheitsberatung.de/Q-4042785.html

Auszug aus dem "Ehm":
www.diveclub.at/Tauchmedizin/Schwangerschaft/ body_schwangerschaft.html


8 Seiten langes, sehr ausführliches PDF-Dokument:
http://tauchen.niegel.de/extras/muth/schwangerschaft.pdf

Hoffe, das hilft etwas
Viele Grüße
Petra

seabirdSchnorchel-König
05.09.2003 19:34
Liebe Leute,
bin immer wieder auf`s neue ueberrascht, wieviele (groeßtenteils selbsternannte) Experten sich in den Foren tummeln...
@Ina: Moechte bezueglich Deiner Frage nur auf meine ziemlich ausfuehrliche Abhandlung vom 17.05.03 hier im Forum (Frage 472: "Schwanger werden im Tauchurlaub" vom 13.05.2003) verweisen!

Viele Grueße
Matt

Dr.med.M.Siebert
Facharzt für Gynäkologie & Geburtshilfe
Tauchmedizin
07.09.2003 19:13
Hallo Ina, zuerst möchte ich mich vorstellen: ich bin Frauenarzt, Taucherarzt und TL***. Frau sollte bereits ab der Planung einer SS mit dem Tauchen pausieren. Wie oben erwähnt, macht keiner Experimente mit schwangeren Frauen, aber im Tierversuch gab es schon schäden an Embryos und Feten. Wenn Frauen tauchen ohne es zu wissen, dass sie schwanger sind, ist es aber kein grund die SS abzubrechen.
In der Zukunft Rate ich eher die Tauecherarzt-Liste der Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin zu bemühen. Dort stehen die Ärzte mit Ihren zusätzlichen Bezeichnung aufgelistet; so auch ich als Gynäkologe. www.getuem.org
Save diving

Peter
03.04.2006 17:31
Hallo,
ich möchte nach Teneriffa in Urlaub bin in der 19. Woche schwanger und frage nur wegen einem Tauchboot welches ganz unter geht so daß man auch etwas von der Unterwasserwelt sieht, ist das auch bedenklich während der Schwangerschaft?... es sind ja keine Druckunterschiede wie beim tauchen .. wer kennt sich aus?
Lg Denise
hketTL CMAS
05.04.2006 10:37
Hi Denise,

eine neue Frage stellen wäre hier besser gewesen, den alten thread liest niemand mehr bis zum Ende durch.
Wenn das Tauchboot wie ein U-Boot eine Druckzelle aufweist, d.h. Du bleibst auf ca. 1bar Druck, dann kommt kein tauchspezifisches Risiko hinzu.
In wie weit allerdings eine Bootsfahrt (Seekrank ?) schon schädlich sein kann, überlasse ich Deiner Fantasie.
falls niemand hier antwortet, der diese Tour kennt, solltest Du die Frage ganz neu stellen.

zu Peter / Deepstar: als Gynäkologe, der Föten mit Feten verwechselt, bist Du bestimmt eine Konifere

Helmut
16.05.2006 13:01
@hket

...selber konifere: föten und feten werden in der medizinischen terminologie synonym gebraucht! erst informieren, dann `rumalbern!
Antwort