Tauchausrüstung Foren

Hi,

die wassertemperatur spielt doch an sich keine Rolle.
jetzt tauche ich 90min bei 4 Grad kalten Wasser mit Argon und Heizung. Mir wird deutlich wärmer sein, als Dir nach 45 Minuten ohne dem Ganzen . Was soll da jetzt bitte der TC berechnen? Woher weiß der, das meine KK Temperatur vermutlich höher sein wird als deine....?

Hatte mal davon gelesen dass im kalten Wasser das Gewebe angeblich mehr Stickstoffeinlagert da die Kälte sich auf die Durchblutung auswirkt aber weiß jetzt nicht wie genau man das mit einberechnen sollte noch hatte ich einen TG gesehen der sowas von selbst machen würde.
Gab es bei dir aber vielleicht noch weitere Faktoren die einen Einfluss auf dich gehabt haben könnte. Warme Dusche nach dem Tauchgang vielleicht? Ansonsten denke ich mal das eine größere Deko dann beim nächsten mal bestimmt helfen wird. Vielleicht einfach bei 12m, 6m und 3m deine Deko etwas länger gestalten. Aber ich denke mal den Profies hier wäre geholfen wenn du kurz beschreiben könntest wie lange du Unten warst und ob dir Vor und Nach dem Tauchgang auch noch was aufgefallen ist.

Ja, viel relevanter wäre die Temperatur der einzelnen Körperteile. Aber eigentlich mehr noch die Perfusion, und das ist auch kein 1:1 Verhältnis. Hinzu kommt, die Standard - Deko-Modelle können eh nichts mit Temperaturunterschieden anfangen. Das ist ein dermaßen unbeackertes Terrain, dass ich an Deiner Stelle wirklich einfach die Dekozeiten so lange verlängern würde (bzw. die Profile an sich konservativer) bis bei Dir persönlich eben keine Probleme mehr kommen. Menschen sind verschieden...

Um einen Teil Deiner Frage zu beantworten, ja gibt es, der Galileo G2, kann in die Deko die Temperatur und Herzfrequenz einbauen, bei Verwendung des entsprechenden Brustgurtes nimmt er nämlich Puls und Hauttemperatur auf und "verwurstet" die. Rechnet ansonsten wohl nach einem, natürlich entsprechend bearbeitetem, Bühlmann ZHL 16. Ob das jedoch Dein Problem löst, kann ich Dir nicht beantworten, allenfals kann ich vermuten, und da wäre meine Antwort: "Nein" Auch Deine Frage "Hilft verdoppeln aller Stops", wäre erst mal "Nein". Je nach Profil würdest Du das Problem möglicherweise sogar verschärfen. Als aller erstes würde ich versuchen an Deiner Wärmestartegie zu arbeiten, der Faktor der nämlich Einfluss hat, ist nicht die Wassertemperatur, sondern wie der Preuse schon gesagt, das was mit Deinem Körper dabei passiert, oder eben nicht passiert. Weiterhin die Tauchgänge konservativer berechnen und natürlich auch mal die verwendeten Gase einer kritischen Prüfung unterziehen.

Selbst das Galileo System halte ich medizinisch für fragwürdig, gerade als Mediziner
denn der Brustgurt erkennt sehr waage die KKT aber nicht die Temperatur der langsamen Gewebe und da genau ist ja dann das Problem.

und wenn diese Technik brauchbar wäre, dann hätten es anderes längst zuvor erfunden

@ Da Saupreiß, dann vermute ich ja scheinbar richtig

Ich würde da auch eher mal sonstige Ursachenforschung betreiben. Isolation? PFO? Dehydration? Verhalten nach dem TG? Um mal einige zu nennen. Ich finde es ja irgendwie krass, dass man mehrfach solche Probleme hat, sie mal ganz locker aufs kalte Wasser schiebt und erstmal nichts ändert.

Anstatt einen TC mit unbrauchbarem Feature (s. Beiträge oben) zu kaufen, könntest du nebst Behebung eventuell anderer möglicher Umstände von oben auch erstmal deinen TC konservativer stellen. Ist sicher verlässlicher, als einfach mal drauf hin zu verdoppeln.

Dem ist an sich nix mehr hinzuzufügen.

Was taucht den der TO für GFs ? Wäre auch spannend zu wissen.....

"...und in Ruhe austauchen und gemuetlichen Sicherheitsstop."

In der Dekompressionsphase sollte man es aber auch nicht zu gemütlich angehen lassen. Wenn du beim Austauchen und bei den Deko- bzw. Sicherheitsstops den Kreislauf etwas in Schwung bringst, verbesserst du die Durchblutung und damit auch die Dekompression.

@armsterchris,
wenn du weißt, dass du da empfindlich bist, stelle deinen Computer bei solchen TGs am besten auf die höchstmögliche Konservativität (wenn RGBM) oder wähle sehr konservative GFs. Zusätzlich kannst du natürlich auch ganz unabhängig vom COmputer gerade zwischen 10m und 0m extrem langsam aufsteigen und auf 5m den Sicherheitsstopp ein paar Minuten länger machen. Kann auch nie schaden.

Allerdings: Wenn dir das regelmäßig passiert, würde ich das vllt doch mal mit nem Tauchmediziner besprechen. Das spricht für mich dafür, dass irgendwas bei dir medizinisch nicht ganz stimmt. Normal ist das definitv nicht. Und bevor es mal mehr ist als nur "Flöhe"...

Zum Einfluss von Körpertemperatur auf Deko gibt es einen interessanten Vortrag von Simon Mitchell auf dem RF 3.0 einfach mal googeln.

Das Kribbeln im Bein beim Kaltwasser TG denke ich zunächst eher an Druck auf einen Nerv / Gefäße vom Anzug oder sonstiger Ausrüstung... Ursachenforschung sowie abklären der bereits erfahrenen dcs wäre in der Tat zunächst angebracht.

da der OP von Verdoppelung der stops spricht kann ich nur dringend von deko TG abraten, das zeigt, dass das wissen zum sicheren durchführen von deko tgs schlichtweg nicht vorhanden ist.

chrisfuss, jetzt lass doch nicht schon wieder pauschalisieren, ok? Verlängerung der Stop-Zeiten kann je nach dem durchaus ein Sicherheitsgewinn sein. Sagt ja keiner, dass man einfach alles verdoppeln soll, aber länger ist oft sicherer. Und Saupreiß, wenn Du bei "langsame Gewebe" an Bühlmann denkst, deren Temperatur kann man gar nicht messen denn die gibt es in der Realität gar nicht. Die Bühlmann-Kompartimente sind keine real existierenden menschlichen Gewebe, sondern imaginaäre Schubladen...

...da wir grad bei Schubladen sind könnte man ja bei anspruchsvolleren TG (also sehr kalt, Taucher nicht so fit etc.) einfach den GFhi etwas runterdrehen.

Wer weiss... Vielleicht ist es am Ende eine Neoprenallergie.

(...)Und lieg ich mit der pauschalen verdoppelung aller Zeiten fuer stops im Zweifel richtig.....?(...)

Die Antwort kann nur 'Nein' lauten.

EDIT
@Uwe, Chris - danke für den Hinweis

Ja, wie gesagt, pauschale Verdoppelung sicher nicht, das kann je nachdem die Lage sogar verschärfen. Ganz ehrlich, ich würde aber vielleicht auch erstmal rausbekommen, ob das *wirklich* DCS war. Skin Bends bekommen die meisten Leute doch zuerst am Körperstamm, oder? Heisst natürlich nichts, aber es gibt ja eine Menge Dinge die jucken können und nicht DCS sind...

Chrisfuss

der letzte Absatz ist entscheidend. Wer der Meinung ist Verdopplung wäre eine gute Idee sollte nicht Tauchen.

nanders

im o.g. Vortrag von Mitchell wird ein GF 50/85 empfohlen

Naja Leute. Jemand hat ein Problem und eine Frage. Dann pickt man sich aus der Frage einen Teil heraus der wenn man ihn allgemein nimmt absolut keine sinnvolle Vorgehensweise ist, und zieht dann komplette Schlüsse über alle Fähigkeiten. Ich weiss nicht. Wäre ich das, wie gesagt, erstmal rausbekommen was eigentlich los ist.

Wassertemperatur hat wenig mit Dekobedarf zu tun, wurde ja schon gesagt; Trocki, 7mm, 3mm, Shorty?
Temperaturmessung auf der Haut dürfte etwas besser sein, aber kann auch ungenau sein. Anstrengung und Überhitzung vor/nach Tauchgang und Dehydrierung und 1h Schlauchboot-Gehopple erfasst das dann noch immer nicht.
Bleiben manuelle Eingriffe (TC-Parameter verstellen).

Einfache Verdopplung flacherer Stopps ist manchmal ok, manchmal auch nicht, und generell eher falsch. Sieht man auf den ersten Blick, wenn man von einem (gerade-noch-) Nullzeittauchgang ausgeht.... 0x2=0.
(Bei tiefen Stopps sogar ggf. kontraproduktiv, und man braucht mehr Gasreserven, und bei Kälte bleibt man auch nicht gerne doppelt so lang im kalten Wasser, nur weil es so einfach zu rechnen ist.)

Sorry der Vortrag war nicht von Simon sondern von Neil Pollok

https://youtu.be/5LOD5keSul4

armsterchris, ich weiss nicht wie das bei Dir ist, aber wenn ich eine Haut - DCS bekommen würde wäre vermutlich mit das erste was ich machen würde ein Foto. Wenn Du eines hast --> schick das doch mal an Dir greifbare Experten, DAN vielleicht wenn Du bei denen versichert bist. Die könnten Dir dann schonmal sagen ob das überhaupt wie DCS aussieht. Nicht dass hier alle einem Phantom hinterher rennen...

das denk ich auch schon länger beim mitlesen....
30m, kalt....
kann einfach von zu viel kälte auch sein (hab ich im winter manchmal an den fingern)

...ich erinnere mich auch an diesen Spinoff bei dem wir damals die Problematik einer Heizweste im Kontext zum Zeitpunkt der Erwärmung debattieten.

Danke erst mal and die die einen Plan haben, got it, es war eine rein theoretische Frage, (das Kribbeln ist wohl ein gereizter eingeklemmter Nerv, und die Kaelte reizt eben mehr, wurde mir erklaert und hoffe ich auch) im Warmem Wasser tritt es eben nicht auf, aber es ging um den Computer nicht um meine oder anderer leute Kompetenz....,genug geschwurbel, danke Gemeinde

@DB:

"Wenn du beim Austauchen und bei den Deko- bzw. Sicherheitsstops den Kreislauf etwas in Schwung bringst, verbesserst du die Durchblutung und damit auch die Dekompression."

Woher hast Du diese Info? Gibts dazu Quellen?

Hi Armsterchris!

Vergiß den TC mit Temperaturmessung und -berücksichtigung - der wird Dir nicht helfen.

=> Du musst unbedingt Dein Tauchprofil ändern, sonst kann das übel ausgehen - die Taucherflöhe sind Schüsse vor den Bug.
=> Und wenn das Tauchprofil eh passt und trotzdem Flöhe kommen, dann gehörst Du (aus welchen Ursachen auch immer) einer Risikogruppe an und musst den TC noch konservativer einstellen (P1 oder P2 heissen die auf etlichen Modellen...

LG und gib Acht, Wolfgang

@armsterchris

überdenk einfach mal dein wärmekonzept fürs kaltwasser - da lässt sich sicher noch was machen, denk ich.
der einzige computer, der die wassertemperatur in zusammenhang mit deinem gereizten nerv berücksichtigen wird, ist der zwischen deinen ohren. also wenn kalt vielleicht lieber weniger tief und kürzer. im guten glauben stopps verlängern und dann noch länger kalt haben wirds nicht besser machen.
kleiner tipp zu stopps