Hier können alle Fragen zum Thema Tauchausbildung ausgiebig diskutiert werden. Verbandsübergreifend kann hier nach allem gefragt werden was zum Bereich Aus- und Fortbildung gehört - moderiert von erfahrenen Tauchern.

Tauchausbildung ...

Hallo liebe Community, 

ich bin neu hier. Zunächst würde ich mich gern vorstellen. Ich heiße Dai und bin 18 Jahre alt. Meine Eltern kommen aus Vietnam. Ich wurde aber in Deutschland geboren. Ich mache momentan noch mein Abitur und bin voraussichtlich 2018 damit fertig. 

Ich habe einige Fragen zu einer Tauchausbildung. Ich würde auch mal Tauchen gehen wollen. Daher wollte ich mich darüber informieren. 

  1. Wie viel kostet eine Tauchausbildung?
  2. Wo kann diese Tauchausbildung machen? 
  3. Wo ist dieser Taucherschein gültig? - kann ich auch überall tauchen gehen?
  4. Worauf muss ich als Anfänger achten? 

Würde mich freuen wenn mir jemand helfen könnte! Danke schon mal voraus!! 

Grüße Dai 

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SolosigiPADI DM, RAB/VDST/CMAS CCR Tec, Poseidon SE7EN CCR
21.02.2017 16:33

Hallo Dai

Ein Grundtauchschein kostet so um die €300,- bis €400,-.

Diese Ausbildung kannst du bei vielen Tauchclubs und Tauchshops machen. Diese Clubs und Shops gibt es im deutschsprachigen Raum zur genüge. Da wäre es wahrscheinlich ganz gut zu wissen aus welcher Ecke du kommst...

Normalerweise sind die ausgestellten Tauchscheine überall gültig. Es kann aber sein, dass es in manchen Gebieten Einschränkungen gibt.

Als Anfänger solltest du vor allem darauf achten ob du mit dem Tauchlehrer kannst. Wenn dir der TL nicht zusagt such dir einen, der dir eben zusagt. Im Großen und Ganzen wirst du aber überall bei uns kompetente TL finden mit denen du sicher gut arbeiten kannst.

Es ist also nicht schwer bei uns Tauchen zu lernen. Und wenn du bei uns  in den kalten und dunklen Gewässern tauchen kannst, kannst du es in den meisten Gebieten weltweit (von Ausnahmen wie z.B. Höhlen abgesehen).

Viel Spass

Gruss

Solosigi

21.02.2017 16:48

Also ich komme aus der Nähe von Berlin. Kennst du in dieser Nähe Tauchschulen, die gut sind. Wenn ja hast du auch schon dort Erfahrung gemacht? 

Wie lange dauert in der Regel die Ausbildung für ein Tauscherschein? 

Ist dieser auch weltweit güiltig? 

21.02.2017 16:52Geändert von DerMitDemBlubbTanzt,
21.02.2017 16:53

Die Möglichkeiten bestehen primär zwischen kommerzieller Tauchbasis, bei der der Preis für den Open-Water-Diver (Was den Eintritt ins Taucherleben darstellt) irgendwo zwischen 300 und 400 oder auch noch mehr liegt. Die Alternative ist der Verein, den ich für Dich als besser geeignet einstufe. Den Verein in Deiner Nähe findest Du unter http://www.vdst.de/mitglieder/tauchsportvereine.html. Dort wird der CMAS* (Was in etwa dem OpenWaterDiver - OWD - entspricht) erheblich günstiger sein. Wie das der Verein Deines Vertrauens in seiner Gebührenordnung geregelt hat, ist dort nach zu lesen. Unser Verein ist in der Mitgliedschaft sehr günstig, dafür zahlt man 130€ oder so für das erste Brevet. Andere Verein sind teuer in der Mitgliedschaft (Sicherlich berechtigt, wir haben z.B. kein Vereinsheim und keinen Kompressor) und dafür kostet der Einstieg nichts. Da kannst Du Dich nur durch die Homepages der Vereine in Deiner Nähe kämpfen. In der Regel ist der Verein aber günstiger, der Dir sicherlich auch gerne mit Leihequipment zur Seite steht, bis Du Dir das Deine dann nach und nach zugekauft hast.

Die anderen Fragen hat ja der Sigi schon beantwortet. Die Brevets - egal ob Padi OWD, SSI OWD oder CMAS* sind ziemlich weltweit gültig. Im Endergebnis ist es aber die Entscheidung einer (Urlaubs-)Tauchbasis, ob sie Dich mitnimmt oder nicht . Was aber noch zu sagen sei: Man kann deshalb nicht in jeden Tümpel klettern, der einem so in den Weg kommt. Man muss darauf achten, wem der See gehört, was es seitens der Kreisverwaltung für Allgemeinverfügungen gibt, etc..... Und man braucht immer einen Buddy, also einen Tauchpartner, denn alleine Tauchen ist nicht.

Worauf Du als Anfänger achten musst, wird Dir Dein TL sagen. Wenn Du Dich für eine Tauchbasis entscheidest, solltest Du evtl. mal schauen, ob es im Internet Stimmen gibt, die dagegen sprechen...

Viele Grüße,

DMDBT

Die Edit meint noch, dass Du während meines Tippwahns noch nachgelegt hast:

Die Dauer ist unterschiedlich. In einer Tauchbasis kann sie in 5 Tagen erledigt sein, in Vereinen dauert es in der Regel etwas bis sogar viel länger

ramklovApnoeTL, TL**
21.02.2017 16:54

@ Dai,

tolle Idee

"Wie viel kostet eine Tauchausbildung?" -> Die Beginnerstufe ca. 3-400,- EUR in einer gewerblichen Schule und im Verein einschließlich Aufnahmegebühr, Jahresbeitrag etc. etwa auch so viel. Die Kosten für die Weiterbildung und die anfängliche Ausrüstungsleihe sollten bei Vergleichen immer berücksichtigt werden, da sind die Vereine meist günstiger.

"Wo kann diese Tauchausbildung machen?"  -> In Tauchschulen oder Tauchvereinen. Liste von Tauchsportvereinen in Deutschland
"Wo ist dieser Taucherschein gültig? - kann ich auch überall tauchen gehen?" -> Wenn Du die Ausbildung bei den genannten Vereinen oder bei einer Tauchschule mit bekannten Tauchsportverband machst, ja.
"Worauf muss ich als Anfänger achten?" -> Dass Du nach der Ausbildung auch zum Tauchen kommst. Denn die Beginnerausbildung im Tauchsport ist nur der Einstieg. Die gute Übung und das Tauchverhalten kommt dadurch, dass Du einfach nach der Ausbildung zahlreiche Gelegenheiten nutzt.

gruß ramklov

21.02.2017 17:28

Wow danke für diesen mega guten Antworten! 

Und wie lange dauert in der Regel die Ausbildung? - Bestimmt abhängig von mir selbst und meinen körperlichen Voraussetzungen oder? 

Wie sieht eine gute Taucherausrüchtung aus? 

Wie viel sollte ich schon an Geld einplanen für das ganz Equiment? 

21.02.2017 17:31

Stimmt, ich muss Ramklov zustimmen, wenn man Aufnahme- und Mitgliedsgebühr hinzurechnen, dann kommt man in die Nähe vom Preis von der Basis (Wobei ich keine 300€ Kosten in den mir bekannten Vereinen erkennen kann). Der Unterschied ist, dass man beim VDST noch ein ganzes Jahr Versicherung, eine wahnsinnstolle Zeitung als Abo (Man möge hier meine Ironie beachten) und eine Menge Buddys hat, mit denen man in Übung bleiben kann....

Viele Grüße,

DMDBT

ramklovApnoeTL, TL**
21.02.2017 18:04

@ Dai,

schau besser auf die Qualität der Ausbildung anstatt auf die Dauer. Gut Ding braucht Weile. Die Übungen müssen sich setzen. Wichtig ist, dass Du Dich unter Wasser entspannen kannst und Dich dank Deines Könnens und Deiner Ausbildung sicher fühlst. Die Dauer ist übrigens auch vom Veranstalter abhängig. So gibt es Schnellbleichen an einem oder zwei Wochenenden, wovon ich garnichts halte. Andererseits kann es sich beim Verein auch mehrere Wochen hinziehen. Aber in diesen Wochen bist Du mit Tauchen mit und ohne Gerät beschäftigt.

Körperliche Voraussetzungen? Schwimmen kannst Du doch schon und einen Rucksack mit ca 15 - 20kg kannst Du bestimmt auch schon zwei Meter weit schleppen.

Zu den Kosten der Tauchausrüstung gibt es viele Threads. Meist kannst Du diese nach und nach kaufen. Insgesamt für eine einfache Ausrüstung vielleicht 2000,- EUR. Ich  selbst hab nach und nach immer etwas Neues gekauft und bin natürlich deutlich über den 2000,- EUR. Nach oben sind wie immer keine Grenzen gesetzt.

@ DMDBT,

es könnten im Verein auch etwas weniger als 300,- sein. Wollte ja auch nur rüberbringen, dass man für die Beginnerausbildung im Verein nicht so arg viel spart, jedoch wenn man erstmal Mitglied ist, die Weiterbildung meist sehr günstig ist.

gruß ramklov

21.02.2017 18:19Geändert von kwolf1406,
21.02.2017 18:23

Man kann den Tauchschein (meistens OWD) auch während eines einwöchigen Urlaubs machen ( 5 Ausbildungstage) - darauf sind die Urlaubsbasen, die es in den Tauchregionen der Welt überall gibt, besonders spezialisiert. Der Vorteil ist, es geht schnell und macht im tropischen Gewässer vielleicht mehr Spaß, der Nachteil ist, die vermittelten Inhalte setzen sich aufgrund der Kürze der Zeit nicht sehr nachhaltig und hier in Deutschland, in unseren kalten Seen, ist das Tauchen schon etwas anders (anspruchsvoller), als im tropischen oder mediterranen Anfängergewässer. Wer wirklich seine Fähigkeiten entwickeln will, sollte auf jeden Fall hier zu Hause nach regelmäßigen Tauchgelegenheiten und -Partnern Ausschau halten! Da kommt dann wieder ein Verein ins Spiel, oder eine professionelle Tauchschule mit "Tauchclub". 

Die Anfängerausbildung kommt finanziell gleich, ob Verein oder Tauchschule, aber die weitere Ausbildung (da gibt es noch einige Stufen mehr, zumindest AOWD - besser noch Rescue Diver - oder CMAS**, sollte man anstreben) ist i.d.R. in der Vereinsmitgliedschaft enthalten, während die Tauchschulen da wieder die Kursgebühren verlangen. 

Außerdem benötigt ein Taucher eine Tauchversicherung, um eine reibungslose Leistungsübernahme zumindest der Krankheitskosten zu sichern, die für einige wichtige Behandlungsmethoden bei Tauchunfällen von deutschen Krankenkassen nicht ohne Weiteres gewährt wird. Diese Versicherungen (Kranken, Tauchunfall und -Rechtschutzversicherung) sind in den Mitgliedsbeiträgen der VDST-Vereine schon enthalten. (Achja: Kein Bock auf Vereinsmeierei? Kein Vereinsmitglied muss sich meiern lassen...

22.02.2017 15:26

Hier mal ein Beispiel für eine Tauchschule in Berlin (nicht Verein):

http://www.atlantis-berlin.de/

Sie bilden nach SSI aus und haben wohl auch einen Club um hinterher weiter tauchen zu gehen.

Ich kann allerdings zur Qualität der Ausbildung dort nichts sagen (kenne sie/den Shop nur flüchtig von einigen Messen).

Am besten suchst du dir mal die ein oder andere Tauchschule/Verein im Internet raus, guckst dir die Homepage an und schaust mal vorbei und quatschst mit denen. Fragen stellen...gucken ob es passt...vielleicht ein Schnuppertauchen und dann entscheiden.

Viel Spaß!

22.02.2017 16:51

Jaja, das ist der nette Laden, der ein Jaket für 369€ im Onlinestore auf der Interdive zum Messe-Sonderpreis von 429€ an mich abtreten wollte, aber nur wenn ich gleich bestelle, weil auf Lager ist es eh nich....

Viele Grüße,

DMDBT

calanquesCMAS **
23.02.2017 11:40Geändert von calanques,
24.02.2017 10:46

Unser Verein (in Ostthüringen) nimmt 120€ im Jahr für Hallenbadnutzung, freie Leihausrüstung von ABC, über Regler bis Flasche (ohne Füßlinge), freie Kompressornutzung. Ausbildung bis CMAS *** und Sonderkurse sind frei. Extrakosten entstehen für die Brevets vom VDST.

Und die Ausbildung dauert solange, bis du ganz solide die Prüfungen bestehst. Und wenn du nach Abschluss noch mal etwas üben willst, nimmt dich der Tauchlehrer auch noch mal mit.

Ist insgesamt für die Ausbildung erträglicher. Natürlich geht es auch in einer Woche im Urlaub. Für mich ist es aber nicht gleich(hoch)wertig. 

23.02.2017 12:07

100% Zustimmung  @calanques. Ich finde das auch eine ordentliche Vereinsstruktur. 120€ ist zwar nicht günstigt, aber ich zahl z.B. bei uns im Verein 120€ für den CMAS*, dann 30€ je Schein, egal ob SK, AK oder Brevet zzgl. Zusatzkosten für Plastikkarten falls gewünscht (anstatt Einkleber). Und wir haben auch keine Wartungskosten für Kompressor&Co...

Was ich jedoch zum Thema 5-Tages-Tauchkurs noch sagen will: Ich finde es z.B. in Ägypten oder Gran Canaria nicht schlecht, wenn man in 5 Tagen sein Brevet macht und dann aber nochmal - sagen wir 10 - Tauchgänge vor Ort mit einem Guide macht. So kann man im einfacheren Gewässer anfangen und ein bisserl Übung sammeln, bevor man in unseren Gefilden auf Level 2 tauchen geht.... Aber in 5 Tagen tauchen, dann heimfliegen und TG#5 im (z.B.) Starnberger See im Januar machen - saudoofe Idee.....

Viele Grüße,

DMDBT

26.02.2017 02:13

Was könnte während des Tauchens im schlimmsten Fall passieren? - Auch mit Tauchlehrer. 

26.02.2017 04:03
Guten Morgen, in der Nähe Berlins ist schon eine recht grobe Aussage. Da bist Du nicht mal eben in einer halben Stunde quer durch.Es könnte Sinn machen das etwas mehr einzugrenzen.
26.02.2017 06:54

Vorher solltest Du definieren, was der schlimmste Fall ist. Ist es daherhaft sabbernd mit einem IQ eines Kornflakes im Bett zu liegen und von Pflege abhängig zu sein oder ist es der Tod? Beides kann nämlich passieren, wenn man sich nicht an die Anweisungen des Lehrers bzw. des Gelernten hält. Aber das wird Dir in der Theorie beigebracht. Hält man sich dagegen an das Gelernte, dann finde ich tauchen relativ sicher. Sagen wir es mal so ich hate noch keinen Kapselriss oder eine Verstauchung oder Muskel(faser)risse. Und gefährlich ist ziemlich jeder Sport. Fahr mal mit dem Snowboard die Piste gerade runter und unten gegen eine Wand oder hör beim Yoga mit dem Atmen auf....

Das Tauchen hat ein gemeines Gefahrenpotential, man sieht es nicht, man weiss es nur. Es löst sich ein Gas (Stickstoff) aus der Atemluft aufgrund des hohen Umgebungsdrucks im Blut. Wenn Du zu schnell austauchst, entstehen Gasblasen in Deinem Blut, die generell jedes Gewebe kaputt machen können, dazu zählen auch Dein Gehirngewebe. Solltest Du ein Mensch sein, der zu Angst und Panik neigt, solltest Du Dir überlegen lieber einen anderen Sport auszuüben. Nicht weil Tauchen so gefährlich ist, sondern weil Angst das Tauchen so gefährlich macht.

Viele Grüße,

DMDBT

26.02.2017 10:03

Guten Morgen Dai Nguyen,

sicherlich könnte man hier eine ganz gruselige Auflistung aller möglichen Gefährdungen niederschreiben. Aber das macht kaum Sinn, denn wie schon beschrieben, wenn Du Dich an bestimmte grundsätzliche Regeln hälst, ist Tauchen nicht problematischer als viele Handlungen des Alltages. 

Das ist jetzt ein Witz: Natürlich kann man auch versuchen, mit verschlossenen Augen und Ohren rückwärts eine dichtbefahrene Autobahn zu überqueren.

Sollte man auch nicht tun.

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