Hier können alle Fragen zum Thema Tauchausbildung ausgiebig diskutiert werden. Verbandsübergreifend kann hier nach allem gefragt werden was zum Bereich Aus- und Fortbildung gehört - moderiert von erfahrenen Tauchern.

Tauchausbildung...wie geht‘s für mich weiter?

Geändert von wanda999,

Hallo,

ich tauche seit dem Jahr 2000. Mit einigen Unterbrechung, aber seit den letzten 8 Jahren ohne Pause.

Erfahrung: Ich selbst bin PADI AOWD, über 100 TG in unterschiedlichen Gewässern, zusätzliche Brevet in Nitox und Fotografie.

Vor kurzem hat mein Mann sich endlich entschlossen auch das Tauchen anzufangen, da ihm unser Malediven Urlaub zu langweilig war und ich voller tollen Taucherzählungen, Bildern und Bekanntschaften vom Boot immer zurück kam.

So jetzt zum eigentlichen „Problem“. Sein Grundkurs und Pool war in Deutschland SSI und seinen OWD hat er in Marsa Alam auch bei einer SSI Tauchbasis absolviert. Jetzt hat ihn das Tauchfieber gepackt und es soll ein wichtiges Hobby von uns werden.

Soweit so gut, da ich ja immer schon sehr gerne getaucht bin, aber ich habe ja PADI und jetzt möchte ich auch als Rescue Diver und ggf. als Dive Master weitermachen.

Soweit ich verstanden habe, kann ich es sowohl bei PADI oder bei SSI machen. Wird mir bei SSI meine anderen PADI Brevets anerkannt? Gilt AOWD auch als ein Brevet? Oder nur Foto und Nitrox? Was in keinem Verhältnis steht würde.

Irgendwie geht der Divemaster bei SSI einfacher als bei PADI, vorausgesetzt man macht den Rescue. Stimmt diese Annahme oder habe ich mich in den Ausbildungsdiagrammen verlesen??? Es geht bei SSI hauptsächlich um geloggte Tauchgänge oder?

Oder macht es mehr Sinn bei Padi den Resue zu machen? Er ist ja dort die nächste Ausbildungsstufe. Irgendwie bin ich gerade etwas verwirrt und möchte eine neutrale Meinung von euch.

AntwortAbonnieren
Punkfish Divingbunte Kärtchen, einfarbige Kärtchen, egal - Hauptsache Tauchen :-)
27.07.2019 15:42

Welchen Verband du nimmst, ist ziemlich egal. Ich würde an deienr Stelle nach einer Tauchbasis schauen, in der du den Rescue machen möchtest, und dann nach einer, in der du dich für den Divemaster wohlfühlst. Und das dann einfach nach dem Verband machen, der dort halt angeboten wird....
Um das etwas zu entwirren: Bei PADI ist der Weg OWD - AOWD - Rescue - Divemaster.
Bei SSI ist es ähnlich, hat aber kleine Unterschiede. Deine Brevets werden äquivalent anerkannt, dein AOWD ist bei SSI aber nicht der AOWD, sondern heißt Advanced Adventurer. Das kann dir aber egal sein, wenn du den Stress&Resue machst, und danach dann den Divemaster, hast du auch genug zusammen, um die Anerkennung "Master Diver" zu kriegen. Die aber nicht soooo wahnsinnig wichtig ist, nur halt irgendwie nett.
Um bei SSI den Divemaster zu machen, musst du Erfahrung im Nachttauchen und Tieftauchen nachweisen, das geht einfach mit dem Logbuch, wenn du die Specialties nicht hast. Dann besteht der Divemaster aus zwei Kursen: Science of Diving - das ist die Tauchtheorie, und Dive Guide - das ist die Praxis. Das ist schon ein anspruchsvoller Kurs, das Ergebnis ist dann so wie der PADI Divemaster auch.

Wenn du über etwas gestolpert bist, wo das viel einfacher wirkt - pass auf, dass du nicht Master Diver und Divemaster verwechselst. Der Divemaster ist das kleinste Pro-Level, du kannst auf einer Basis arbeiten, guiden, bei Kursen assistieren.... Der Master Diver ist eine Anerkennung dafür, dass du vier Specialties plus den Stress&Rescue und 50 Tauchgänge hast, kein eigener Kurs, und er bedeutet auch nichts weiter....

Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
27.07.2019 19:38

Die bisherigen Tauchscheine werden als Voraussetzung für den nächsthöheren Kurs anerkannt. Du könntest wie wild von SSI zu Padi und auch zu VDST/CMAS wechseln. Ggf. bietet eine Tauchschule auch einen Kombikurs an und du kannst gleichzeitig z.B. Padi und SSI Kurs machen. Das bringt eigentlich nur was für Kärtchensammler.

Den Rescue halte ich für sehr wichtig. Den DM-Kurs nur wenn du in der Ausbildung assistieren willst.

z.B. bei PADI wäre die Reihenfolge

OWD -> AOWD -> Rescue -> Divemaster
Der Divemaster ist der erste Schritt zum TL
Der Masterdiver ist eher ein Rescue mit paar Specialties

Letztlich hat keiner der Verbände das Tauchen neu erfunden. Die Physik usw. ist immer gleich.

Such dir eine gute Tauchbasis in deiner Nähe die dir einen auch einen guten Eindruck vermittelt und macht dort eure Ausbildung weiter. Ganz egal welcher Verband, hauptsache weltweit anerkannt.

grogCMAS**
27.07.2019 20:23
Mir fehlt in der Frage noch eine Angabe dazu, was denn überhaupt der Grund für oder das Ziel einer weiteren Ausbildung sein soll.

Wenn Du weiterhin einfach nur aus Spaß Tauchen willst, wird Dir (und Deinem Mann) ein "AOWD" dauerhaft ausreichen, und (ohne Brevet-Ziel oder hohe Kosten) kann man sich ja problemlos auch anhand Standard-Literatur weiterbilden - und sein Geld lieber in schöne Tauchgänge investieren, bei denen man dann (ganz ohne "Kurs") Erfahrung sammelt.
SirManfredSternenflotte
28.07.2019 09:28
Es ist letztlich egal, ob Du bei PADI oder SSI weitermachst. Der einfachste Weg dürfte sein: Zunächst den PADI Rescue zu machen. Damit kannst Du danach den PADI DM oder den CMAS*** erwerben.
wmblubbSSI AOWI
28.07.2019 12:26
Es ist egal ob auf Deinen Brevets PADI, SSI, CMAS oder sonst eine international anerkannte Organisation draufsteht.

Wichtig ist ein(e) Tauchlehrer(in) der (die) Wissen & Können vermittelt und wo die Ausbildung Spaß macht.

Sucht Euch gemeinsam eine Tauchschule zu der ihr Vertrauen habt und habt Spaß am Tauchen.

Die Entscheidung für eine Organisation ist erst wichtig, wenn's Richtung Instructor gehen soll.
wmblubbSSI AOWI
28.07.2019 12:39
Noch eine Antwort auf Deine Frage zum Dive Master:

Bei SSI gibt's den Master Diver (50 TG und 5 Specialties) als höchste Stufe des "Hobby"tauchers und den Divemaster als Einstieg in die Professionell-Karriere. Zweiteres ist vergleichbar mit der gleichnamigen Ausbildung bei PADI.
Martin319216Bunt ist das Dasein und granatenstark!
28.07.2019 12:45
Sofern du das nicht professionell betreiben willst, macht meiner Meinung nach der Divemaster keinen Sinn.
Stattdessen würde ich bei Bedarf einen Fundamental Kurs oder Advanced Nitrox Kurs absolvieren. Aber zum reinen Sporttauchen sind auch die nicht notwendig.
Ich würde das gesparte Geld stattdessen in Ausrüstung und Tauchgänge investieren 😊
28.07.2019 17:46
Bei welchem Verband du die weiteren Kurse machst, ist erstmal irrelevant. Der Rescue ist bestimmt keine schlechte Idee. Den Divemaster würde ich aber wirklich nur empfehlen, wenn du auch in der Ausbildung helfen willst. Einen „besseren Taucher“ macht der nämlich nicht aus dir. Dafür gibt es bessere Kurse.
28.07.2019 17:48Geändert von Taucher322928,
28.07.2019 18:12
@wmblubb
d
as Pendant bei SSI zum PADI Divemaster ist der SSI Dive Guide; beides entspricht der ISO 24801-3 und EN 14153-3 ("Dive Leader")

@wanda999
d
er Master Diver ist vom Dive Master zu unterscheiden; erster ist - wie wmblubb schreibt - die höchste Stufe des Hobbytauschens (50 TG + S&R + 4 Specialties; bei SSI eine Anerkennungsstufe ohne zusätzliche Kosten), das zweitere bereits eine Pro Stufe, die neben entsprechender Ausbildung (bei SSI: Dive Guide + Science of Diving) auch eine obligatorische Haftpflichtversicherung und den kostenpflichtigen Pro Status bedingt.
Martin319216Bunt ist das Dasein und granatenstark!
28.07.2019 19:33
Ich muss immer schmunzeln wenn ich lese, dass jemand mit 50 TG Masterdiver oder mit 60 TG Divemaster ist 😂
NeptunCMAS 3-Stern
28.07.2019 20:51
Ich auch nicht .
Ich muss über die schmunzeln, die darüber schmunzeln.
29.07.2019 05:47
hm....

ich persönlich würde nach dem rescue nicht mehr weitermachen (ausser es soll in den professionellen weg weitergehen).
der master diver ist nur ein anerkennungs-brevet dafür, daß du geld für späschelties ausgegeben hast und als divemaster bist du in jedem urlaub gerne opfer, um "unerfahrene" taucher bemuttern zu dürfen......
Bad RangerCave1
Tech 1
29.07.2019 07:24
@ Martin 319216: Das sehe ich etwas anders. Ein Fundi bringt auch für reine Sporttaucher sehr viel Sinn. Hier werden elementare Dinge wie Tarierung, Wasserlage (Trim und Körperspannung), Team Awareness, Problemlösung, Ausrüstungskonfiguration usw. auf ein sehr sehr gutes Level gebracht. Auch TL können hier idR noch sehr viel mitnehmen und sind danach bessere Taucher. Man muss ja danach nicht zwingend mit Mischgase und/oder Höhle weitermachen.

Auch ein Advanced Nitrox kann für Sporttaucher durchaus Sinn machen, um z. B. die Wracktauchgänge im Urlaub sicherer und komfortabler zu gestalten (Tauchgangsplanung, Dekooptimierung, Skills zur Problemlösung).
TechnomancerGeschlossen
29.07.2019 08:53Geändert von Technomancer,
29.07.2019 08:56
Ich bin grade mit meinem Stress & Rescue via ITV beschäftigt und Crosse den dann auch noch zu SSI um den MD im Sack zu haben.
(Stimme vom Paten einfügen: Mir wurde ein Angebot gemacht, das ich nicht ablehnen konnte, wobei ich inzwischen mittel-dreistellig bin. Habe auch vorher nie drüber nachgedacht.)

Dafür lerne ich mit einem richtig dicken TL *** Buch; weil es mich interessiert mich weiter zu bilden.
Tipps im Wasser lasse ich mir auch von jedem geben, Tekki, TL, OWD, egal. Letzteren fällt eher seltener was auf, aber das tut dem keinen Abbruch.
Aber: Ich werde NIE auf den "Go Pro"-Zug der Großen Aufspringen, nachdem ich TL (!) kennenlernen durfte, die nicht mal n AMV berechnen konnten, geschweige denn einen Tauchgang planen, oder auch TL die die Lust am tauchen verloren ("Ach ne geh mal mit dem DM, ich mag nicht ins Wasser.").


AOWD, egal bei welchem Verband > Stress and Rescue.
Dann entweder selbst weiterbilden mit wechselnden Buddies, oder einen Fundi/Adv. Nitrox machen.

Gr3wolf und Bad Ranger stimme ich dabei Beiden unabhängig voneinander voll zu.

Divemaster = Babysitter, Aushilfsguide, Hiwi.
m.M.n. eine Stufe die man schnellstmöglich überwinden sollte. Entweder "Nicht Pro", oder gleich mindestens zum TL1 durchpowern. Divemaster, Assistant Instructor, DiveCon, DiveGuide und wie sie alle heissen... Schön das es so viele davon gibt, viel Service. Würde ICH mir das Hobby mit versauen (speziell den Teil Babysitter).

Ob man sich nu mit 20,50, 200 oder 500 TG weiterbildet... Egal.
Wie man das macht: Auch egal! Wenn man dabei noch Kärtchen kriegt die einem das Leben leichter machen; y not. Ansonsten Buddies/Freunde/Bücher.
Hauptsache man sagt nie "Ich bin jetzt fertig und der beste Taucher der Welt."

Oder um es mit den Worten meines Kurdirektor zu sagen (zählt seid 10 Jahren und fünfstellig nicht mehr mit): "Ich kann nich tauchen, tauchen können die Fische."
Tastenchef13Hypoxic Trimix / Full Cave / JJ-CCR
29.07.2019 10:21
Persönlich würde ich aufjedenfall auch den Dive master machen um auch die 3 Sterne zu haben. Da es doch wenn auch nur einige wenige Tauchplätze gibt die mit dem zwei Stern sonst einen TL als Begleitung brauchen.
Mit den 3 Sternen ist es dann auch immer möglich Mal den 1 Stern mitzunehmen (falls dies so jemand in seinen See Richtlinien niedergeschriebenen hat).
Ob ich ihn beim tauchurlaub vorlegen würde wäre was anderes.
TechnomancerGeschlossen
29.07.2019 10:26
Ernst gemeinte Frage:
Soweit ich weiß ist der DM bei "den großen" schon ein "Pro", muss halt auch "Pro" versichern und seinen aktiven Status jährlich bezahlen.
Ist das beim *** auch so, oder irgendwo nicht so?
Bad RangerCave1
Tech 1
29.07.2019 10:29
Nein, beim VDST *** braucht man keine pro Versicherung und muss keine extra Gebühren bezahlen.
Joe.MurrSSI DiveCon
29.07.2019 10:41

@Techno

Auch ein "Pro", SSI Divguide (gibt's übrigens auch als "NonPro") DM, AI (DiveCon), TL (Instruktor ), muss nicht zwingend versichert sein (und seinen Mitgliedsbeitrag entrichten). Er kann inaktiv sein (gibt da verschiedene Varianten), was zur Folge hat, dass er nicht mehr kommerziell ausbilden - oder allgemeiner - agieren (bspw. guiden) darf. Bei PADI analog, gibt ja genügend "inaktive" Kandidaten. Deswegen ist man aber immer noch DM etc.

TechnomancerGeschlossen
29.07.2019 10:46Geändert von Technomancer,
29.07.2019 10:47
Danke für die Klarstellung!

Ich bleib aber dabei; nach Stress and Rescue finde ich Fundi sinnvoller;
evtl. auch noch nen französischen (!!!) ** und ***, damit man in frz. Überseegebieten nicht diskutieren muss. Wenn man da hin will.

Vom "low Pro" würde ich dann eher gleich weiter gehen.
Bad RangerCave1
Tech 1
29.07.2019 11:17
Nur als Zusatzinfo: Wer ein VDST *** hat kann sich ein französischen N4 Brevet ohne weitere Prüfung für unter 20€ (kosten für das Brevet) ausstellen lassen. Einfach über den VDST beantragen.
29.07.2019 11:25Geändert von kwolf1406,
29.07.2019 11:27
Französisch oder nichtfranzösisch ** ist egal in F. Mit VDST*** kriegst du für etwa 20EU den N4 (=franz.***) von der FFESSM ausgestellt.
29.07.2019 11:27
Oh, der "Schlimme" war schneller
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
29.07.2019 11:47Geändert von Stephan K.,
29.07.2019 15:52

Wenn man den Divemaster macht muss man die specielle "Divemaster-Versicherung" nur haben wenn man auch aktiv in der Ausbildung mitarbeitet. Als normaler Hobbytaucher braucht man diese Versicherung nicht.

Eine "normale" Tauchversicherung wie z.B. von DAN schadet nicht.

Ich bin seit 2009 kein aktiver DM und habe keinen aktiven Status mehr.
Allerdings habe ich seit langem eine "DAN silber Versicherung".

30.07.2019 14:17

Was würd denn dagegen sprechen, wenn ihr beide Schienen parallel fahrt?

Dann könnt ihr über den Tellerrand schauen und vergleichen
Letztendlich sind beide Ausbildungen gleichwertig, ebenso wie die VDST / CMAS.

Antwort