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Tabletten beim tauchen

Hallo zusammen,
Darf man Tabletten beim Tauchen einnehmen oder nicht.
Es wäre schön wenn ich das wissen könnte.
Ich nehme Ergenyl 500 Filmtabletten, Teretal Retard 600 und Maliasin 25mg.

Bitte gebt mir mal einen Ratschlag.

Dankle Gruß Markus
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Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
11.12.2004 23:58
?
Diese Medikamente kann ich nicht finden.

Das sieht mir sehr nach einem TROLL aus.
12.12.2004 09:49
Na ja wer der Troll ist, Frage ich mich auch immer. Aber ich glaube der Zinker spielt nicht falsch sonder ist nur Epileptiker und nicht Elektriker.

Und wegen den Tabletten am besten einen Tauchmediziner fragen .
Gerade bei diesen Tabletten ist eine Globale aussage gar nicht möglich .

cu Der der mit Thorsten taucht







Ergenyl Anwendungsgebiete Epilepsie.

60 ml (N1) (Ergenyl) Valproinsäure wird zur Behandlung von Epilepsie eingesetzt.

Die Epilepsie (Fallsucht, Krampfleiden) ist eine Funktionsstörung des Gehirns, ausgelöst durch Nervenzellen, die unkontrolliert Impulse abfeuern. Im normalen Gehirnstoffwechsel hemmt die Gamma-Aminobuttersäure (GABA) eine übermäßige Erregbarkeit der Nervenzellen. Die GABA wird normalerweise im Gehirnstoffwechsel je nach Bedarf auf- oder abgebaut.

Valproinsäure ist ein Anti-Epileptikum. Sie blockiert den Abbau der GABA. Dadurch erhöht sich die Konzentration von GABA im Gehirn und die Nervenzellen können nicht mehr so leicht erregt werden. Dadurch reduziert sich die Häufigkeit epileptischer Anfälle.

Valproinsäure wird bei verschiedenen Arten der Epilepsie eingesetzt, oftmals als Mittel der ersten Wahl, auf Grund ihrer vergleichsweise guten Verträglichkeit.

Maliasin ist ein Antiepileptikum (Barbexaclon)



guntherTL***
12.12.2004 10:24
@ Zinker,
nicht nur das Medikament sondern auch die zugrunde liegende Krankheit muß in die Überlegung einbezogen werden. Es wäre also sinnvoll uns die Diagnose mitzuteilen.

Gunther
12.12.2004 21:07
Gunther, da es sich um Medikamente handelt, die bei Epilepsie eingesetzt werden, dürfte es sich um Epilepsie handeln
12.12.2004 22:58
Folgendes zu Ergenyl (die anderen stehen nicht in der Roten Liste- direkt zitiert...


Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z. B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

Anwendung:
Anw.: Generalisierte Anfälle in Form von Absencen, myoklonischen Anfällen u. tonisch-klonischen Anfällen; fokale u. sekundär generalisierte Anfälle u. zur Kombinationsbehandl. bei anderen Anfallsformen, z. B. fokalen Anfällen mit einfacher u. komplexer Symptomatologie sowie fokalen Anfällen mit sekundärer Generalisation, wenn diese Anfallsformen auf die übliche antiepileptische Behandl. nicht ansprechen. Bei Kleinkdrn. sind valproinsäurehaltige Präp. nur in Ausnahmefällen Mittel erster Wahl; sie sollten nur unter besonderer Vorsicht nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung u. möglichst als Monotherapie angewendet werden.

Nebenwirkungen Nervensystem und Psyche:

Parästhesien, Tremor, Schläfrigkeit (gelegentlich)

Kopfschmerzen, Spastizität, Ataxie, Verwirrtheit, Stupor, Reizbarkeit, Hyperaktivität (selten)

Tinnitus, Halluzinationen

Enzephalopathie unklarer Pathogenese (nach Absetzen des AM reversibel) mit erhöhtem Ammoniakspiegel; in Kombination mit Phenobarbital: Anstieg des Phenobarbitalspiegels möglich (selten, reversibel)

Hinweis: Bei einer Langzeittherapie mit Valproinsäure in Kombination mit anderen Antiepileptika (insbesondere Phenytoin) kann es zu Zeichen einer Enzephalopathie kommen mit vermehrten Krampfanfällen, Antriebslosigkeit, Stupor, muskulärer Hypotonie, Bewegungsstörungen und schweren Allgemeinveränderungen im EEG.

Chronische Enzephalopathie unklarer Pathogenese mit neurologischer Symptomatik sowie Störungen höherer kortikaler Funktionen (v. a. bei höherer Dosierung oder in Kombinationstherapie mit anderen Antiepileptika) (Einzelfälle)

Intoxikationen

Symptome
Das Vergiftungsbild ist gekennzeichnet durch Verwirrtheitszustände, Sedation bis hin zum Koma, Muskelschwäche und Hypo- bzw. Areflexie. Hypotension, Miosis, kardiovaskuläre wie respiratorische Störungen, zerebrales Ödem, metabolische Acidose und Hypernatriämie wurden in Einzelfällen beobachtet.
Hohe Plasmaspiegel riefen bei Erwachsenen und Kindern abnorme neurologische Störungen wie z. B. erhöhte Anfallsneigung hervor.

Bei Epilepsie - sollte/darf man da überhaupt tauchen????


12.12.2004 23:44
so jetzt habe ich nochmal in meinem schlauen Buch (Das Tauchtauglichkeits-Manual)nachgeschaut:

Epilepsie und Tauchen

Kontraindikation (d.h. gegen das Tauchen spricht)

absolute: Jede Epilepsieform, sofern
- der letzte Anfall weniger als 5 Jahr zuückliegt
- sie medikamentös behandelt wird
- das EEG pathologisch ist

relative: Jede Epilepsieform, sofern die folgenden drei Bedingungen erfüllt sind:
- seit über 5 Jahren anfallsfrei
- EEG, Provokations-EEG und MRT normal
- eine medikamentöse Therapie ist nicht mehr nötig

hier bist du bedingt tauchtauglich, der Tauchpartner sollte auf jeden Fall informiert werden !!!

Keine Kontraindikation (= du bist tauchtauglich)
- einmaliger Krampfanfall (sog. "Gelegenheitskrampf") sofern nach adäquater Abklärung keine Epilepsie vorliegt und das EEG normal ist.

auch hier ist alles nur zitiert...

gruß:o
:o
13.12.2004 09:09
Huu,
das andere war wohl Tegretal (=Carbamazepin)

Anw.: Epilepsien: Partielle Anfälle mit komplexer Symptomatik (psychomotorische Anfälle); partielle Anfälle mit elementarer Symptomatik (fokale Anfälle); Grand mal, insbesondere fokaler Genese (Schlaf-Grand mal, diffuses Grand mal); gemischte Epilepsieformen. Trigeminus-Neuralgie, genuine Glossopharyngeus-Neuralgie, schmerzhafte diabetische Neuropathie. Nichtepilept. Anfälle bei multipler Sklerose, wie z. B. Trigeminus-Neuralgie, tonische Anfälle, paroxysmale Parästhesien, paroxysmale Dysarthrie u. Ataxie, Schmerzanfälle. Akute Sympt. d. Alkoholentzugs (Alkoholentzugssyndrom).

Tegretal 200, 200 u. 400 retard zusätzl.: Prophylaxe manisch depressiver Schübe (wenn keine Behdlg. mit Lithium mögl.).

Nebenw.: die übichen swie Hyperakusis, Hypoakusis. Magenbeschw. u. Durchfall aufgrund Sorbitol. Veränd. d. Hautpigmentation, Akne, vereinzelt Hypercholesterinämie, Einzelfälle von interstitieller Nephritis, Albuminurie.

Wechselw.: C 10. Barbiturat-Primidon-Phenytoinspiegel werden erniedrigt od. erhöht. Valproinsäure: in Ausnahmefällen Koma u. Verwirrtheitszustände. Aufhebung od. Abschwächung d. Wirkung von Felbamat, Tiagabin, Topiramat, Clozapin, trizykl. Antidepressiva. Vermind. d. Carbamazepin-Plasmakonz. durch Rifampicin, Cisplatin, Doxorubicin, Felbamat. Erhöh. d. Carbamazepin-Plasmakonz. durch Antimykotika vom Azol-Typ, wie z. B. Itraconazol, Fluconazol, Ketokonazol sowie durch Nefazodon, Terfenadin u. Loratadin. Felbamat: erhöhte Plasmaspiegel aktiver Metaboliten von Carbamazepin. Paracetamol: verminderte Bioverfügbarkeit von Paracetamol mögl.

Hinw.: Reaktionsvermögen! (V) Wie b. jeder Dauermed. sind Blutbild u. Leberfunktion regelmäßig zu kontroll., zunächst v. Beginn d. Behdlg., im 1. Monat d. Behdlg. im Abstand von einer Woche, danach im Abstand von einem Monat. B. Absinken d. Thrombozytenwerte, b. Verschlecht. d. Leberfunkt. u. b. Auftreten allerg. Hautreakt. Tegretal absetzen. Eine nicht fortschreit. o. fluktuierende asymptomat. Leukopenie wird öfters beobachtet, verlangt aber im allg. kein Absetzen v. Tegretal. Weit. Einzelh. s. Fachinfo.


Barbexaclon habe ich bei mir nicht gefunden.

Aber dreifach-Kombination ist schon ein Wort
Stabil und Anfallsfrei eingestellt?

Und mir ist es, als ob diese Frage mit Taucen bei Epilepsie schon einmal gestellt worden wäre..., bin aber zu faul m jetzt nach den Links zu suchen

CU

13.12.2004 17:38
Hallo Danke für die Informationen.
Ich bin seit 14Jahren Anfalssfrei obwohl mir gesagt wurde immer ich dürfte nicht tauchen ghabe ich mich jetzt beim Taucherarzt befragt.
Ich darf tauchen. Die Bescheinigung bekomme ich in den nächsten Wochen zugeschickt.

Gruß Markus
:o
14.12.2004 08:20
Das freut mich sehr für dich.
Du solltest trotzdem alles etwas langsamer angehen, unter Wasser funktioniert einiges anders; bei einigen Schülern schon beobachtet - sie kriegen große runde Augen und wissen nicht mehr wo oben und unten ist.
Auch solltest du deinen TL oder Buddy informieren über das, was zu tun ist, wenn es doch zu einem Anfall kommt. Vielleicht solltest du auch evtl. ein Notfallmedikament zur Krampfdurchbrechung dabei haben.(Diazepam rectiole oder etwas ähnliches - ist leicht zu applizieren)

Immer gut Luft
Gruß
guntherTL***
14.12.2004 12:35
@Zinker
prima, aber bitte beherzige das was Die Rote Liste im letzten Absatz gesagt hat zu 110 %!!

Gunther
Antwort