Biologie Foren

Das interessiert mich auch.
Erinnert mich etwas an den Stausee im Khao Sok Nationalpark in Thailand (nördlich Khao Lak). Dort gibt es in ca. 12m Tiefe eine ungefähr 3m dicke Sprungschicht, bestehend aus solchen weissen Flocken. Die Schicht filtert alles an Schwebeteilchen (und was alles so in den See fällt, Blätter, Staub etc.) von oben weg, darunter hat man Sichtweiten von 20-30m, aber nur mit Lampe, es ist stockfinster - Licht lässt die Schicht auch nicht durch.

Bisher konnte mir niemand schlüssig erklären, was das für weisse Flocken sind. Tiere waren es nicht, aber man konnte das Material zwischen den Fingern zerreiben, war sehr weich, so ungefähr wie aufgeweichte Papierschnippsel. Und wieso weiss? Blätter usw. die in den See fallen, werden doch höchstens Braun bis schwarz...
Fragen über Fragen

Schnee?
Trockeneis?
Klopapier?

Nein, ich weiß es nicht. Aber vielleicht hat es mit der zunehmenden Abkühlung zu tun. Könnte ja sein, dass irgendwelche noch warme Verrottungseinheiten durch von oben herunterkommendes Kaltwasser verdrängt und nach oben gedrückt werden

Ich gebe zu, dass das eine richtig schöne Superlaienerklärung ist.

Ich war gestern in einem Steinbruch, der auf 7 m eine undurchdringliche Schicht Neonorange hatte, mit Sichtweiten von ganzen 10-20 cm. Drüber war es okay, drunter habe ich mich nicht getraut, dafür muss ich mir einen unerschrockenen Nubier mitnehmen. Ich wüsste aber auch gerne was das ist, Alfen, Tonsediment, exkremente von Außerirdischen oder die Gängelei des zuständigen LRA, weil Betreten des Geländes untersagt ist.

Die Flocken waren nicht in der Sprungschicht sondern einfach im Wasser verteilt. Das Wasser ist noch relativ warm, die Sprungschicht schon ziemlich nach unten gerutscht. Schnee eher weniger, Trockeneis gar nicht und Klopapier könnte es theoretisch sein, ich glaube es aber eher nicht . Auf welchen Schichten die Flocken nun genau waren, weiß ich nicht, jedenfalls nicht unter der Sprungschicht. Ich habs so noch nicht gesehen, dachte erst Wasserflöhe, die es ja in allen möglichen Farben gibt, aber lebendig wars wirklich nicht und Beine hatte es auch nicht.

Zwischen den Fingern konnte ich es nicht zerreiben, einfach weil es sich nicht fangen ließ. Vielleicht doch Teilchen von den Schwämmen?

tü

hmmmm... ich kann da auch nur spekulieren und würde in richtung einer (naturlichen) chemischen reaktion von im wasser gelösten stoffen vermuten.
komplexes thema...

vielleicht in richtung kalk und huminsäuren?

ist das wasser moorig?
ist dort kalkgestein?
intensive landwirtschaft?

wir gesagt- das sind erste vermutungen!

harry

Ach ja, in Thailand war das wasser über der Flockenschicht rund 29° warm, darunter hatte es noch rund 25° - also ein ziemlicher Sprung. Vielleicht eine Erklärung, warum es eine zusammenhängende Schicht gibt. Aber woraus besteht das Zeug?

Nicht moorig und nicht kalkig, außenrum eher Wald, halt eine Talsperre. D.h. Oberflächenwasser.

tü

@Tümpi Wie gross waren denn die Flocken? Können es auch kleine Süsswasserquallen gewesen sein? Die habe ich in der Möhne schon gesehen.
Gruss

Entenscheiße. Ist Ernst gemeint.

Süßwasserquallen waren es definitiv nicht. Entenscheiße, dafür wärs zuviel gewesen, soviel Enten sind in der Tauchbucht nicht, eigentlich sind da eher gar keine.
Danke für die Vorschläge aber es hat mich noch keiner überzeugt.
tü

Entenscheiße is wie übrigens jegliche Art von Geflügeldriss (Driss = Kölsch für Scheiße ) sehr schwer biologisch abbaubar.....also vieleicht doch Entendriss ???

Ich kanns nicht bestätigen, ich weiß es ja nicht. Wenn nichts besseres mehr kommt, einigen wir uns doch auf Entenschiss . Ich bin allerdings auch nicht bereit, sollte das nächste Mal das Zeugs noch da sein, was mitzubringen zur Untersuchung :o.

tü

ich eben noch etwas im hofrichter geblättert- VIELLEICHT könnten die flocken auch mit algen oder suüsswasserplankton zusammenhängen?

meine moostierchen hamm damit jedenfalls sicher nix zu tun!
http://www.taucher.net/redaktion/36/Gallertartige_Moostierchen_2.html

und süsswasserquallen sehen so aus:
http://www.taucher.net/redaktion/22/Suesswasserquallen__Craspedacusta_sowerbii__6.html

harry

HaiTümpi
das ist vielleicht der Laich von den kürzlich eingeschleppten (>Neobiota<) Fischen mit dem Namen
>"Vandellia cirrhosa".< Also sei das nächste mal sehr, sehr vorsichtig

Gruss(sorry)

habe am Sonntag im nördlichen BW verstreut einige aktive Süsswasserqualle gesichtet.
Tiefe ca. 3-5m, aber deutlich unter 22-24°C, eher um die 14-15°C.
Die sind aber sehr deutlich von weissen Flocken zu unterscheiden.
Helmut

Da ist wohl jemand ins Schneegestöber geraten. Wer mehr drüber wissen will kann mit den Suchwörtern "lake snow" +"Uni Konstanz" googeln. Dort (z.B. Bodensee) ist über das Phänomen gearbeitet worden. Es handelt sich um makroskopisch sichbare Ansammlung von Bakterien. Da in der Flocke eine erheblich höhere Nährstoffkonzentration als im Freiwasser vorliegt, teilen sich die Bakterien dort besonders eifrig und der Prozess der Nährstoffanreicherung beschleunigt sich damit selbstständig, bis der Bakterienhaufen eben mit blossem Auge gut sichtbar ist.

Wie Schneegestöber sah es wirklich aus. Werd mal schaun.
Danke
tü