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subdiver7SSI Master Diver

Stress & Rescue im Urlaub machen?

Dieses Jahr wollte ich mit meiner Tauchschule vor Ort den SSI Stress & Rescue machen.

Aber leider werden dazu vier unterschiedliche Tage benötigt, wo ich an irgendeinem Termin aus beruflichen oder privaten Gründen nicht teilnehmen kann.

Jetzt überlege ich diesen Kurs vielleicht in einem Urlaub zu machen, das hätte den Vorteil vor Ort zu sein. Aber ich bin nicht sicher, ob ich mich zu so einen umfangreichen Kurs im Urlaub aufraffen kann. Bislang habe ich es seit 1994 nicht geschafft wink

Was meint Ihr, wäre der Stress & Rescue bequemer und zeitlich entspannter im Urlaub zu machen?

Danke und Grüße

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AulostomusAOWD, Nitrox
28.06.2018 16:29
Das hängt sicherlich ganz stark davon ab, wieviel Urlaubszeit du dafür opfern möchtest...innerhalb einer Woche könnte "stressfrei" schon schwierig werden....

Ich habe auch geplant anfang nächsten Jahres den Rescue Diver zu machen, und zwar auf jeden Fall im Urlaub da ich nicht chlorfest und eine absolute Frostbeule bin.
Aber ich muss mich dazu auch nicht "aufraffen"...ich habe Lust darauf! Und werde den Urlaub deshalb auch gezielt auf den Kurs hin auslegen und planen.
Wie gross deine Motivation zum Lernen im Urlaub ist, musst du schon selbst einschätzen können...
SolosigiPADI DM, RAB/VDST/CMAS CCR Tec, Poseidon SE7EN CCR
29.06.2018 13:50
@Aulostomus
thumbup
Sehr vernünftige Ansicht!

(Anfänger-) Ausbildung im Urlaub finde ich absolut ok. Wobei hier eventuell noch das WO berücksichtigt werden sollte!

Trotzdem würde ich, wenn es zeitlich handelbar ist, den Rescue bei uns machen.
Speziell der Rescue ist absolut keine Spass, sondern beinharte Knochenarbeit; wesentlich mehr als OWD/AOWD oder sogar als der DM.

Gruss
Solosigi
subdiver7SSI Master Diver
29.06.2018 13:55Geändert von subdiver7,
29.06.2018 13:59
Kein Spaß ? shocked2

Danke für Eure Meinung

Bzgl. AOWD ist der Aufwand und die Arbeit bei PADI und SSI stark unterschiedlich.
Der Aufwand SSI AOWD dürfte doch noch viel höher, als der vom Stress & Rescue sein.
SolosigiPADI DM, RAB/VDST/CMAS CCR Tec, Poseidon SE7EN CCR
29.06.2018 14:24
@subdiver7
Der OWD ist IMHO insbesondere im Urlaub "Spass pur".
Der AOWD ist nichts anderes als eine Vertiefung und Erweiterung (Navigation, Suchen&Bergen, Tieftauchen,...).

Beim Rescue musst du aber verunfallte Taucher aus der Tiefe retten, an der Oberfläche zurückbringen, Unfallmanagement machen (die berühmenten 5 Punkte jeder Rettung), auf eventuelle Panikreaktionen achten, und und und.

Der Rescue ist für jeden Taucher empfehlenswert, ist aber absolute Knochenarbeit im Vergleich zu OWD/AOWD! IMHO nach ist nicht einmal der DM so hart.

Der DM ist einerseits "nur" eine Wiederholung von OWD/AOWD/Rescue auf Vorzeigeniveau und andererseit eine Erweitung in Richtung Gruppenführung und Ausbildungsassistenz.

Daher würde ich empfehlen, dass du dir für den Rescue Zeit nimmst. Und das geht am ehesten zu Hause.
Natürlich geht das auch im Urlaub. Aber es sollte von Anfang an klar sein, dass speziell der Rescue sehr anstrengend ist!

Gruss
Solosigi
29.06.2018 14:35
@subdiver: Die pauschale Aussage, den S&R Kurs nicht im Urlaub zu machen ist Quatsch. Selbstverständlich kann man anspruchsvolle Kurse auch im Ausland machen. Dazu muss man als Deutscher halt Urlaub nehmen. Ja und?

Ich würde es an deiner Stelle davon abhängig machen, wo Du schwerpunktmäßig tauchst (Kalt/ Warmwasser) und es dementsprechend in deiner Konfig absolvieren (evtl. Nass/ Trocken).

Aber eines muss man auch mal sagen:

Der SSi Stress und Rescue ist kein "knallharter" Kurs mit "absolut keinem Spaß". Wenn das jemand so empfindet, dann hat er den Kurs einfach zu früh gemacht und ..., ach lassen wir das.

Es geht in erster Linie darum, sich in Notfällen richtig zu verhalten, notwendige Dinge bei der Rettungskette zu beachten, Hilfe zu holen bzw. zu leisten, was man eben als Nichtfachmann so machen kann. Darüber hinaus gibt es noch verschiedene Dinge wie Suchmuster und Atmen aus einem abblasenden Regler.

Kann man prima auch im Urlaub machen.

PS: Ich hab den SSI S&R vor Jahren absolviert und lebe noch. Es war weder knallhart noch hat es keinen Spaß gemacht. Wenn man keinen Spaß haben will, wüsste ich die richtige Alternative in Deutschland....
frogman-xnepoznao hrvatski ronilac
29.06.2018 16:04
Wenn man keinen Spaß haben will, wüsste ich die richtige Alternative in Deutschland....

Da hat man dann die Wahl zwischen AFD und VDST ?

Ups...
Vercingétorixold school
29.06.2018 16:23
Nein, zwsichen GUE und AFD oder Fullcave......
29.06.2018 17:12
Schnappi is back popcorn
Vercingétorixold school
29.06.2018 18:18
Das schöne ist, dass du es eigentlich besser weißt und trotzdem nach jedem Knochen schnappst, den man dir vom Tisch zu wirft.........
29.06.2018 18:45
Ah, der erste Beitrag zum Thema. Nicht schlecht....
29.06.2018 19:13
Ob Kurs hier oder im Urlaub?? Dafür müssen fast alle Freizeit haben. Auch hier in D geht das bei den wenigsten während der Arbeitszeit.

Also ist es doch eher die Frage wie und wo paßt das Hobby besser in meine Abläufe.

Dies ist eine individuelle Entscheidung.


Was wäre das Maß einer guten Qualität dieses Kurses?? Anzahl der geretteten Taucher?? Wer überprüft den dauerhaften Kurserfolg??
subdiver7SSI Master Diver
29.06.2018 23:29
Danke nochmals für Eure Antworten.

Uwe bringt es für mich auf den Punkt, seit 1994 tauche ich regelmäßig in zumeist in warmen Gewässer rund um den Globus.
Ich schätze mich schon als erfahrenen Taucher mit zahlreichen Specialty’s ein.

In dieser Zeit hatte ich nie einen Notfall direkt oder indirekt beim Tauchen erlebt (auf Holz klopf).
Deshalb stellt sich für mich auch die Frage, was bringt mir der Stress & Rescue nach 10 oder 15 Jahren noch im Fall der Fälle?
Dieselbe Frage stellt sich natürlich auch im Straßenverkehr, wo hier der Erste Hilfe Kurs mittlerweile schon 38 Jahre zurück.

Die anderen Specialty‘s mit deren Lerninhalten nutze ich doch eher im täglichen Taucherleben.

30.06.2018 07:41
Na, wenn Du zumeist in warmen Gewässern tauchst, dann würde ich so einen Kurs natürlich auch im Urlaub machen.

Ob dir der Kurs was bringt, kannst letztlich nur Du entscheiden. In dem Kurs geht es ja letztlich nicht so sehr um die Verbesserung der taucherischen Fähigkeiten. Die sollten da eigentlich schon vorhanden sein.

Was bringt es nach 10 oder 15 Jahren? Na, neue Erkenntnisse. Ob Du sie willst oder brauchst? Entscheide selbst....
subdiver7SSI Master Diver
30.06.2018 08:25
Nein, ich meine damit, falls ein Notfall nach 10-15 Jahren nach dem Kurs ein Notfall passiert.
Was ist nach dieser Zeit noch von dem Erlernten da und kann dann auch entsprechend angewandt werden.

30.06.2018 09:15
@subdiver

Was du nach Jahren von dem Erlernten noch hast, hängt eigentlich nur von dir ab. Wenn du regelmässig wiederholst/übst, was gelernt wurde, wirst du auch nach Jahrzehnten noch etwas davon haben. Falls du das Gefühl hast du machst einfach nur den Kurs und beherrschst es dann auch Jahrzehnte später noch, wird das natürlich nichts.
subdiver7SSI Master Diver
30.06.2018 09:44
Ganz ehrlich, ich bin nur ein Urlaubstaucher in warmen Gewässern.
Und bislang habe ich da noch nie irgendwelche Übungen gemacht,
die ich im Tauchbetrieb nicht benötigte.

Z.B. Nitrox, Deep, Orientierung, Nacht, Suchen etc. benötige ich im Taucheralltag,
das brauche ich nicht extra zu üben.

Ich denke, dass ich für den S&R eine günstige Zeit und Stimmung benötige,
um diesen zu absolvieren.
AulostomusAOWD, Nitrox
30.06.2018 11:07Geändert von Aulostomus,
30.06.2018 11:11
"In dieser Zeit hatte ich nie einen Notfall direkt oder indirekt beim Tauchen erlebt (auf Holz klopf).
Deshalb stellt sich für mich auch die Frage, was bringt mir der Stress & Rescue nach 10 oder 15 Jahren noch im Fall der Fälle?
Dieselbe Frage stellt sich natürlich auch im Straßenverkehr, wo hier der Erste Hilfe Kurs mittlerweile schon 38 Jahre zurück."

Ich denke der Kurs bringt dir eine gewisse Sicherheit und Handlungskompetenz für den Fall der Fälle und erniedrigt die Hemmschwelle bei einem Notfall helfend einzugreifen und tätig zu werden.
Um die Analogie des Strassenverkehrs heranzuziehen: Es gibt leider sehr viele Verkehrsteilnehmer, die bei einem Unfall keine erste Hilfe leisten, da sie sich von der Situation überfordert fühlen und aus lauter Angst etwas falsch zu machen einfach gar nuchts tun (warum manche dann nicht mal in der Lage sind einen Notruf abzusetzen ist eine andere Frage).

Meinen ersten Führerschein und somit auch ersten Erste-Hilfe-Kurs (50er) habe ich vor 21 Jahren gemacht, seitdem mache ich alle paar Jahre einen Auffrischungskurs. Als Autofahrer war ich noch nie in der Situation dass ich erste Hilfe leisten musste, im Alltag dafür schon umso häufiger und jedes Mal war ich froh, dass ich wusste was zu tun ist. Sei es als ein Kollege in die Aufschnittmaschine fasste, mir beim Spazierengehen plötzlich eine Fahrradfahrerin bewusstlos vor die Füsse fiel, ein ältere Herr im Winter ausrutschte und sich an Fuss und Kopf verletzte, ich mir selbst an Weihnachten die Fingerkuppe abschnitt, etc....

Und dieses Gefühl der Handlungskompetenz erhoffe ich mir auch vom Stress and Rescue, bzw Rescue Diver....Für den Fall dass....
Und ich denke falls wirklich mal ein Notfall beim Tauchen eintreten sollte, werde ich dafür dankbar sein.

mario-diverRD,EAN<40,Deep, SRD, UW/Schiffsarchäologie I (VDST),
30.06.2018 17:20
Aulostomus: 👌

NeptunCMAS 3-Stern
30.06.2018 20:51Geändert von Neptun,
01.07.2018 00:41
subdiver7

Du fragst, WO du am besten den Stress&Rescue Kurs absolvieren sollst.

Aber eigentlich hast Du Dir doch die Frage in Deinem Eingangsposting selber schon beantwortet? Du schreibst, zu den Terminen in Deutschland (Deine nähere Umgebung) hast du keine Zeit, und als Alternative würdest du den Kurs halt "im Urlaub" machen. Na dann, nur zu, mach den Kurs im Urlaub!! Zu Hause keine Zeit, im Urlaub Zeit, also Kurs im Urlaub.
Ferner schreibst Du, du bist eher der reine "Urlaubstaucher". Dann spricht erst recht ziemlich wenig dagegen, auch diesen Kurs "im Urlaub" zu absolvieren.

Wenn der Kursinhalt des Stress&Rescue "beinharte Knochenarbeit" ist / sein soll, dann ist der Inhalt des Kurses eben beinharte Knochenarbeit. Und dann ist es beinharte Knochenarbeit genauso hier wie da wie dort, also genauso zu Hause als auch im Urlaub. Wenn Du den Kurs dann lieber "bei uns" machen sollst, wird der Kurs dann "bei uns" beinweicher? Wohl nicht.

Also, subdiver7, mach den Kurs im Urlaub, werde ein "beinharter" Kerl, genieße den Kurs UND den Urlaub und komme gestählt wieder zurück! Gerne darfst Du uns dann hier im T.Net von Deinen Kurserfahrungen berichten

Grüßle vom Neptun
dongozoPADI Course Director
23.08.2018 21:42

Stress & Rescue oder Rescue Diver usw. ist meistens Zuhause einen besseren Kurs da mehrere Teilnehmer den Kurs machen. Im Ausland wirst du mit der TL und 1 Opfer sein, wenn du Pech hast, oder sogar nur mit der TL. Hier werden die Kurse weniger oft angeboten, meistens Mai und September, aber vielleicht gibt es 7 Teilnehmer und 4 Ausbilder. Ich rede aus Erfahrung als Ausbilder. Dadurch sind die „Unfall Szenarien! deutlich besser.

LG
Robert

derlemueDivemaster
24.08.2018 12:15
Habe dieses Jahr meinen Rescue Diver gemacht und kann es nur empfehlen diesen in Deutschland zu machen.

Was in kaltem Wasser bei schlechter Sicht klappt, klappt sich auch bei besseren Verhältnissen.

Im Gegensatz zu OWD/AOWD war der Rescue Diver schon der Kurs bei dem bisher das Meiste gefordert wurde, wahr immer wieder gut anstregend - Spaß hat es aber trotzdem gemacht.

VG derlemue
Joe.MurrSSI DiveCon
24.08.2018 13:56
@subdiver
Also meinen Rescue-Kurs habe ich im Urlaub in EG bei absolvierten ~170TGs gemacht. Im Meer bei guter Sicht zwar, aber teilweise mit guter Strömung und heftigem Wellengang. Schlechte Sicht konnte man teilweise auch mit entsprechend präparierten Masken simulieren.

Ob das ein Nachteil war, dass ich den TL und einen DM-Anwärter (Opfer) für mich alleine hatte, kann ich nicht beurteilen; zumindest galt mir deren volle Aufmerksamkeit und für so manche Übungen hatten wir einfach unendlich viel Zeit. Es war auch bei mir richtig anstrengend und hat mich wirklich gefordert, insbesondere die ganzen Schleppübungen zu Wasser und zu Land. Aber nach getaner Arbeit, sprich Übung beendet, war ich richtig euphorisch und es hat tierischen Spaß gemacht. Ich würde den auch nochmals so machen!

Die Theorie hatte ich zuhause (mit Buch) vorbereitet. Ein paar Sachen mit dem TL noch besprochen (u.a. war zu meiner Zeit gerade der Wechsel hin zu den 2 Beatmungen) und dann ohne weitere "Lernerei im Urlaub" die Prüfung absolviert. Von den taucherischen Fertigkeiten her war hier nichts im Kurs enthalten (hatte ich auch nicht erwartet), der Fokus lag eben auf viel, viel "Stress" und ebenso viel "Rescue".

Ich kenne auch die entsprechenden Pendant-Kurse hier in deutschen Seen und kann durchaus behaupten, dass so ein Kurs im Urlaub nicht nachteilig sein muss. Abklären im Vorfeld, was wie wann vonstatten geht, ist selbstverständlich hilfreich und hilft Missverständnisse ausräumen - wie überall.

Gruß
Joe
subdiver7SSI Master Diver
28.08.2018 14:39
Vielen Dank für Eure weiteren Antworten thumbup
Ich werde den Kurs wohl im Urlaub machen.
Antwort