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Stirnhöhlen / Druckausgleich

Hallo,
ich hätte einmal eine Frage:

vorweg, ich habe Heuschnupfen, lasse mich aber derzeit desensibilisieren und es ist dieses Jahr schon bedeutend besser als letztes Jahr. Meine Nase ist eigentlich immer relativ frei.

Jetzt wollte ich heute das erste Mal diese Saison tauchen gehen aber hatte mehrere Probleme...
Erstens bin ich irgendwie nicht nach unten gekommen, ich denke, das war psychisch bedingt weil ich wohl Angst hatte, dass es nicht klappen würde. Hatte letztes Jahr manchmal Stirnhöhlenbeschwerden und musste den TG abbrechen.
Und zweitens kam es mir so vor, als würde ich so bei 1-2 Meter schon wieder leicht etwas über dem rechten Auge merken. Kann das in dieser geringen Tiefe schon auftreten?

Druckausgleich funktioniert problemlos, in beiden Ohren macht es "plop". Habe auch häufig Druckausgleich gemacht, von Anfang an.

Mein Begleiter meinte dann, dass, solange der Druckausgleich funktioniert, eigentlich auch das mit den Stirnhöhlen nicht sein dürfte und dass ich mir das vermutlich nur eingebildet habe weil ich Angst vor ähnlichen negativen Erfahrungen habe. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.

Aber: solange die Nase frei ist und der Druckausgleich funktioniert, muss dann auch der Druckausgleich in den Stirnhöhlen etc funktionieren weil es ein verbundenes System ist? Oder nicht?
Und sollte ich dann probieren, ein bisschen stärker zu "drücken" (obwoh das mit den Ohren ja eh klappt) oder könnte es dann beim Auftauchen zur Umkehrblockade kommen?

Letztes Jahr habe ich per Ultraschall alle Nebenhöhlen untersuchen lassen, der Arzt hat keine Auffälligkeiten gefunden.

Vielen Dank füe eure Antwort.
lg Helena
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22.05.2010 18:32
kenne das Problem. Ne Umkehrblockierung in den Nebenhölen ist auch nix tolles (Schwindel,...!).
thüringen-diverkann Tauchen
22.05.2010 19:53
@ Caraluna

als Nichtmediziner hier mal ein Link damit du weist wie die Nasennebenhöhlen aufgebaut sind und wie sie in Verbindung stehen mit den anderen Nebenhöhlen

http://de.wikipedia.org/wiki/Nasennebenhöhle

und nun zu deiner Aussage - das deine Nase relativ frei ist ...

wenn du leichten Schwindel hast wird es wohl so sein das deine Stirnhöhle immer noch mit Sekret gefüllt ist

und da du wie du sagst Heuschnupfen hast - wird es wohl damit etwas zu tun haben

bekommst du denn Medikamente wegen deinem Heuschnupfen damit das Sekret besser ablaufen kann und du nicht ständig Tränende Augen und Schnupfen hast

ich kann nur sagen wenn du in 2 Metern schon Probleme hast - egal wie ( auch Kopfschmerzen oder noch schlimmer Schwindel ) dann nicht tauchen auch wenn es dir schwer fällt

http://de.wikipedia.org/wiki/Nasennebenhöhle#Erkrankungen


also noch einmal den HNO aufgesucht und mal ein Röntgenbild und Untersuchungen gemacht - und wenn du Nasentropfen oder was nehmen mußt gegen den Heuschnupfen -kein tauchen

24.05.2010 11:38
Hallo,
ich habe schon alles röntgen lassen, plus Ultraschall.
Der Arzt meinte, dass ich etwas kleine Stirnhöhlen hätte, aber nichts dramatisches.
Ich wollte eigentlich nur wissen, ob es sein kann, dass tatsächlich Schmerzen über den Augen auftreten können wenn der Druckausgleich in den Ohren funktioniert oder ob das alles so stark miteinander verbunden ist, dass das nicht sein kann.

Falls jemand von euch ähnliche Erfahrungen hat,wäre es nett,diese zu posten.

Ich werde am Freitag nocheinmal den Arzt aufsuchen und diesen danach fragen.
Letztes Jahr bin ich zum Teil mit Nasenspray (Kortison!) getaucht aber das ist auf Dauer ja auch keine Lösung.
habakuktibsehr gut
24.05.2010 14:31
Ja, aus eigener Erfahrung kann ich Dir bestätigen, dass Du obwohl der Druckausgleich der Ohren funktioniert, gleichzeitig ein Barotrauma der Stirnhöhle haben kannst. Auch schon in geringer Tiefe, bei mir waren es damals zwischen 2-3 Metern!
Du mußt Dir die Nasennebenhöhlen wie ein verzweigtes Höhlensystem mit Nebenhöhlen vorstellen, auch wenn die Eustachische Röhre zum Innenohr frei ist, kann gleichzeitig der Zugang zur Nebenhöhle in der Stirn über den Siebbeinzellen durch Schleim, Schwellungen oder Wucherungen verlegt sein.

Ich leide unter Polypen Wachstum in der Nase und bei mir war der Zugang zur Stirnhöhle zugewuchert, trotz gleichzeitiger Behandlung der Nasenpolypen mit hochkonzentrierten Kortison. Dieses Problem wurde dann operativ behoben.

Ich würde nicht versuchen mehr Luft durch verstärkten Druckausgleich in die Nebenhöhlen zu drücken, dies kann zu einer schmerzhaften Umkehrblockade beim Auftauchen führen, die unter Umständen erst nach Stunden nachlässt. Desweiteren bist Du wahrscheinlich nur bedingt flugfähig, wenn Du ein Barotrauma schon bei 0,2 Bar Druckunterschied erleidest, denn bei modernen Passagiermascheinen wird der Umgebungsdruck auf bis zu 0,7 Bar abgesenkt. Auch dies kenne ich aus eigenen schmerzhaften Erfahrungen und der Pilot macht keinen Zwischenstopp nur weil der Passagier in Reihe 12 unter bohrenden Kopfschmerzen leidet.

Gruß Michael
habakuktibsehr gut
24.05.2010 15:45
Hallo Helena,
ich habe mir noch einmal Deine Eingangstext durchgelesen. Wenn ich Dich richtig verstehe hattest Du gar kein richtiges Barotrauma, sondern nur ein merkwürdiges Gefühl und eine erhöhte Angst davor das etwas seien oder passieren könnte.

Ich wollte Dir mit meiner Beschreibung meiner Erlebnisse mit Barotraumen keine zusätzliche Angst machen.

Ich habe auch immer wieder die Befürchtung, dass meine Nasennebenhöhlen wieder zuwuchern könnten. Bevor ich dieses Jahr das erste Mal wieder Tauchen gegangen bin, habe ich im Hallenbad im Springerbecken einen kurzen Probetauchgang gemacht, festgestellt das es ohne Beschwerden funktioniert und dann bin ich beruhigt ans Grevelinger Meer gefahren.

Vielleicht ist es wichtiger, dass Du erstmal wieder etwas mehr Selbstvertrauen erlangst. Eventuell könntest Du mit Deinem Tauchpartner vereinbaren einfach mal ein paar bewußt flache Tauchgänge absolvieren, bist Du wieder das nötige Vertrauen in Deine Fähigkeiten gefasst hast.

Gruß Michael
Antwort