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Stimmritzenkrampf

Hallo!!!
Hab schon im Internet gestöbert darüber, aber nicht wirklich das gefunden was ich suche!!!
Also meine Fragen:
Wie finde ich bei Erwachsenen und Kinder raus, ob es sich um einen solchen Stimmritzenkrampf handelt?? Was sind die Erste Hilfe maßnahmen bei Erwachsenen und was bei Kindern (3monate-5 Jahre angenommen )
Würd auch mal gerne wissen was passieren kann, wen Kinder beim schwimmen wasser schlucken, klar sie Husten, aber können sie dadurch auch ersticken oder reicht es wenn man ihn einfach auf den Rücken klopft??
MFG
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31.01.2008 13:41
Ein Stimmritzenkrampf entsteht durch an- bzw. einatmen von Wasserteilchen. Das passiert z.B. beim Schwimmen wenn es regnet. Erkennbar ist es an den üblichen Symptomen bei Atemnot (schweres Atmen bis gar keine Luft bekommen, Blaufärbung). Ein Stimmritzenkrampf löst sich erst bei Bewustlosigkeit (Erschlaffung aller Muskeln). EH-Maßnahmen: Beatmung ggf HLW, Notruf.
Bei Kleinkindern bis zu einem bestimmten Alter gibt es noch einen Reflex der das Eindringen von Wasser in die Lunge verhindern.
guntherTL***
31.01.2008 13:48
Hi,
es gab mal Versuche, ob sich der Krampf durch Stimulation von Nerven (Stiche oder Pressuren) lösen läßt, das Ergebnis war negativ.
Über Wasser ist es kein größeres Problem, mit der Bewusstlosigkeit löst sich er Krampf und der Patient erholt sich binnen Minuten. Allgemeine EH + O2 Gabe sind da ausreichend. Notruf ist immer ok.
UW ist es fatal, ohne Hilfe droht das Ersticken oder durch Notaufstieg ein Lungenriß (die Luft kann ja auch nicht raus). Man muß den Patienten bis zur Bewusstlosigkeit auf der Tiefe halten und den Regler im Mund sichern. Ist er bewusstlos, geht man in den kontrolliertem Aufstieg. Es ist ein GAU Fall.
Suche mal bei uns im T.Net, dort wurde ein Fall von unser leider mittlerweile verstorbenen Kollegin berichtet.

Grüße

neptun23Fast Seepferdchen
31.01.2008 14:00
kann das eigentlich jeden passieren? und wie passiert es genau? ich meine beim trinken habe ich mich auch schon mal verschluckt ohne einen Stimmritzenkrampf zu bekommen.
31.01.2008 14:32
So wie ich das kenne, ist das wenn sehr kaltes Wasser eingeatmet wird. Dann zieht sich die Stimmritze zusammen und man kann keine Luft mehr holen. Durch die Bewußtlosigkeit kann sich das aber wieder entspannen.

Siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Stimmritzenkrampf
Happy Bubbles.
Tommy
31.01.2008 16:47
habe auch schon mal gehört, dass man bei einem Stimritzenkrampf einfach ein mal beatmen muss wie bei der Hlw und dann wäre es wieder okay...
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
31.01.2008 19:33
"kaltes Wasser eingeatmet " -> ja soll anscheinend die Muskulatur um die Stimmritze zum krampfen anregen. Betonung liegt auf "soll".
"Ich hab mal gehört.." ... ja, man hört vieles, von Empfehlungen wie oben erwähnt (in Tiefe halten bis bewußlos), Kopf nach hinten Überstrecken, Schläge ins Kreuz und/oder Magen und alles mögliche.
Der Beitrag, den Gunther erwähnte: "http://www.taucher.net/redaktion/49/Stimmritzenkrampf_4.html"
Das ist der einzigste Fall, von dem ich jeh gelesen habe, kennt jemand weitere, verbürgte?
01.02.2008 04:34
@sandrioi

Eine Beatmung waehrend eines Stimmritzenkrampfes funktioniert normalerweise nicht. Die einzige Erste Hilfe Massnahme im Falle eines Bewusstlosen mit Stimmritzenrampf ist warten bis der Stimmritzenkrampf nachlaest. Dieser laesst uebrigens nicht direkt mit der Bewusstlosigeit nach, sondern oft erst eine Weile spaeter, wenn nicht mehr genuegend Sauerstoff im Blut ist um den Krampf aufrecht zu erhalten. Jeder Versuch trotzdem zu beatmen wird hoechsten Luft in den Magen pumpen was dann zu Erbechen und evtl. Magensaeure in den Atemwegen fuehren kann.

Die Geschichte von wegen jemanden bis zur Bewusstlosigkeit unter Wasser halten, findet man uebrigens nur in aelterer Literatur.
01.02.2008 07:14
Hallo ScubaDude,

und was findet man in neuerer Literatur? Wenn Du jemand mit Stimmritzenkrampf nach oben bringst hast ist ein Lungenriss ziemlich wahrscheinlich. Den einzigen Weg den Krampf zu lösen ist Bewusstlosigkeit. Ich sehe da nicht viel andere Möglichkeiten.

Wobei es sich, wie Gunther schreibt, hier um den absoluten GAU handelt und entsprechend selten kommt er ja auch vor. Stimmritzenkrampf ist zumindest etwas, dass bei mir als Tauchrisiko unter ferner liefen eingeordnet ist.

Gut Luft,

Andreas
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
01.02.2008 07:42
Also Leut, bei aller gegebener Hochachtung ist all das hier geschriebene eine Wiedergabe medizinisch unbelegter Fakten und, wie Dude richtig schreibt, i.d.R. aus älterer (Tauch-)Literaur entnommen bzw. Nachgeplapper (jetzt nicht böse gemeint) irgendwelcher TL, die oftmals auch gerne noch irgendwelche Storys anknüpfen (die i.d.R: unbelegt sind).

"und was findet man in neuerer Literatur?" -> dass sich in der Mehrzahl der Fälle ein Verschluss der Stimmritze im Kehlkopf durch Hustenreiz löst und in wenigen, bislang kaum dokumentierten Fällen ein Verschluss durch Panikatacken kommt und die erste Rettungsmaßnahme die Ruhigstellung/Beruhigung des Betroffenen darstellt (Ehm O.F. (2001) sowie Untersuchungen zu Unfällen (in den überwiegenden Fällen wurde Luft in der Lunge nachgewiesen, was bei Laryngospasmus nicht möglich ist).
Deshalb nochmals die Frage, wer kennt belegte Fälle und/oder Studien (nicht: ich kenne einen, der kennt einen, der hat gesagt ...auch der Bericht von Jessica ist nicht belegt)
Ansonsten gehört das für mich in den Bereich der urban legends
01.02.2008 08:27
Oh je das ist ja ein echt sehr umstrittenes Thema.
Ich könnte das mit dem taucher unter Wasser wärend eines Stimmritzenkrampfes evtl noch versteen, manchmal mache ich im schwimmbad baby und kleinkinderschwimmen , da kann ich den Eltern aber dann schlecht sagen, wenn das Kind einen Krampf hat: Moment liebe Mutter wür müsssen warten bis ihr Kind bewustlos ist, dann geht es wieder vorbei?????
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
01.02.2008 08:30
Wir reden hier über das Tauchen: Schwimmbadbehandlung, Kleinkind, Laryngospasmus -> Kind heben, mit dem Kopf nach unten, Krampf löst sich.
guntherTL***
01.02.2008 08:45
@ shuttle
wahre Worte Ich habe auch lange gesucht und nichts gefunden. Es schei nein mehr theoretisches Problem zu sein, jedoch nicht aussschließbar.

Das Problem ist, das wenn er auftritt, der Taucher bewußlos wird, dann der Krampf sich löst, eine spätere Diagnose sehr schwierig ist.

NAchfrage: Wieso kann keine Luft in der Lunge sein? Wenn ich flach atme und nur 0,5 Liter bewege bei sonst recht voller Lunge (typ. Anfänger), ist die Lunge doch voll wenn es duch Wasserkontakt zum Laryngospasmus kommt, oder?

Gunther
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
01.02.2008 11:16
Gunther: ... ja, die Argumentation hat was war ein Schreibfehler, nicht Luft, Wasser.
01.02.2008 11:24
Hallo,

ich finde, das ist ein äußerst interessantes Thema- ich habe mich mal etwas schlauer gemacht und hoffe nun Aufklärung bieten zu können, in der Reihenfolge der aufgetretenen Fragen- doch kurz vorneweg:
· Das Auftreten eines Laryngospasmus beim Erwachsenen bei der Narkoseeinleitung, bei dem ein mechanischer Reiz des Kehlkopfes vorliegt, liegt bei 0,2%. Hierbei muss beachtet werden, dass von einem „schon schlafenden“ Patienten ausgegangen wird. (Acta Anaesth. Scand. 41: 348-355)
Auch aus diesem Grund halte ich den Laryngospasmus unter Wasser beim wachen, gesunden Patienten ohne zusätzlichen Störfaktor (z.B. Erbrechen) für äußerst unwahrscheinlich. Eher könnte in beschriebenen Fällen eine Verengung der Bronchien, ein sog. Bronchospasmus vorliegen (z.B. beim Asthmatiker)- der auch zum Lungenriss als Barotrauma beim Aufstieg führen kann.
· Der Laryngospasmus beim Ertrinkenden wird spätestens nach 2 Minuten (bei Untrainierten) „Luftanhalten“ durch den zwanghaften Atemantrieb, das Luftholen und das folgende Eindringen von Wasser in den Kehlkopfbereich ausgelöst. Fällt nun der arterielle Sauerstoffpartialdruck unter 30- 40 mbar verliert der Patient das Bewusstsein. Das heisst aber noch lange nicht, dass sich der Laryngospasmus wieder löst. Bei 10-15% aller Ertrinkungsopfer dringt aus diesem Grund kein Wasser in die Lunge ein- hier wird dann von „trockenem Ertrinken“ gesprochen.
· Beim Kind ist der L. vom Anästhesisten gefürchtet- gerade bei der Narkoseausleitung z.B. bei der Mandelentfernung: Wird der Kehlkopfbereich zu früh gereizt kann es auch zum reflektorischen Verschluss der Stimmritze kommen.
· Jedoch ist beim wachen, gesunden Kind wiederum nicht mit einem Laryngospasmus z.B. durch „Verschlucken“ von Wasser zu rechnen- Jeder Vater/ jede Mutter hat seinem Kind sicher schon mal auf den Rücken geklopft.
· Als weiterer Grund für die Seltenheit des Laryngospasmus beim gesunden Kind ist sicher auch noch das Vorhandensein des „Tauchreflex“ wie z.B. bei Robben als tauchenden Säugetieren.
· Sollte nun ein kindlicher Ertrinkungsunfall eintreten (hoffentlich nicht)- der L. tritt auch erst nach „Luftholen“ unter Wasser ein- s.o.


Was ist zu tun?
Im Schwimmbad:
Notruf- Atemwege freimachen- Reiz entfernen: 5 Schläge auf den Rücken mit der flachen Hand- evtl. Heimlich- Manöver- vorsichtige Beatmung (Magenüberblähung!!)- Folgt einfach den Leitlinien für eine Ertrinkungsunfall. Entweder der L. löst sich dann ist es gut, falls nicht muss der Notarzt „entspannen“ d.h. die Muskeln relaxieren.

Beim Tauchen:
Nun kommt die Diskussionsanregung: Was ist besser: ein Lungenbarotrauma mit Pneumothorax oder der Tod durch Ertrinken? Wie stelle ich einen Laryngospasmus unter Wasser fest? Wie verhalte ich mich bei plötzlicher Bewusstlosigkeit meines Tauchpartners?

Und ganz zum Schluss: Der Laryngospasmus ist als solcher für den Laien ohne Hilfsmittel nicht eindeutig zu erkennen.

So- das wärs zunächst. Ich hoffe Euch geholfen zu haben. Literatur gibt’s bei mir (die Liste ist lang...)
Gut Luft wünscht
T. Sonnberger
www.tauchmedizin-rv.de

guntherTL***
01.02.2008 11:33
@ tauchmed
-Buddy signalisiert "keine Luft"
-er bekommt meinen Atmenregler (der ging ja gerade noch)
-wieder bekomme ich "keine Luft" angezeigt
hier würde ich wenn ich keine Ausatemaktivität feststell den Stimmritzenkrampf als mögliche Ursache in Betracht ziehen.

Was tun:
-Atemregler sichern (ich weiß, wenn Buddy Panik hat....)
- Buddy sichern
- Beten
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
01.02.2008 11:33
Erst mal vielen Dank für die Ausführungen

"Literatur .. die Liste ist lang..." -> genau das ist das Problem. In der Verbindung zur Tauchpraxis gibts ja eher weniger, hast du hier eine Empfehlung?
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
01.02.2008 11:40
Gunther: "Was tun", jep,

.. zusätzlich zum beten noch beruhigen und langsam nach oben. . Ich denke, die Hauptsauche ist, man ist mental etwas vorbereitet und muss dann situativ entscheiden. Möge es uns allen erspart bleiben.
01.02.2008 11:43
Ueber Stimmritzenkrampf unter Wasser finde man so gut wie kaum noch was geschrieben. Laryngospasmus wird so gut wie nur im Zusammenhang mit beinahe Ertrinken behandelt. Der Grund ist wohl, dass ein Stimmritzenkrampf bei nicht bewusstlosen Tauchern sehr sehr selten ist. Abgesehen von Kraempfen durch Sauersoffvergiftung (CNS), bei der ein Laryngospasmus ziemlich garantiert ist.

Einen Taucher mit Panik, auf Verdacht auf Stimmritzenkrampf, unter Wasser zu halten bis er bewusstlos ist, bringt wohl mehr Risiken mit sich als die gaengige Empfehlung sich nicht selber zu gefaehrden, versuchen den Taucher kontrolliert an die Oberflaeche zu bringen und dort je nach Symptomen weiterzuverfahren. Wie soll man einen Stimmritzenkampf verlaesslich unter Wasser feststellen? Was z.B. wenn der nur einen Hustenreitz durch ein paar Tropfen Wasser in der Kehle hat, die Panik bekommt und dann waehrend eines Unterwasserzweikampfes wirklich Wasser einatmet etc.

Wenn jemand am abhusten ist, weil ein wenig Wasser eingeatmet wurde, am besten versuchen die Person zu beruhigen, die Hand vor den Atemregler halten um ein Verlieren zu verhindern, evtl. die Luftdusche ganz sanft betaetigen um das Atmen zu erleichtern und die Person ermutigen das Problem unter Wasser zu loesen. Wenn das gar nicht geht, bleibt wohl nur uebrig einen langsamen kontrollierten Aufstieg mit der Person zu machen, es sei denn diese ist schon komplett durchgegangen...
01.02.2008 11:48
@gunther:

in der Theorie ja, jedoch in der panischen Unterwassersituation? Falls ohne Beruhigung "breathe" keine Lösung zu erzielen ist muss er raus- gerade beim L. wobei wir wieder am Anfang des Dilemmas wären... (nix für ungut)

@shuttle:
z.B.
D. Singer "Ertrinkungsunfälle im Kindesalter" aus Notfallmedizin up2date; 12-2007: 301-324
oder
Muth/ Piepho/ Schröder: "Wasserrettung. Ein notfallmed. Spezialgebiet..."; Anästhesist 2007 56: 1047-1057
01.02.2008 13:45
zum Thema Laryngospasmus bei Narkoseeinleitung, möchte ich erwähnen, dass die weitaus häufigere Anzahl bei der Narkoseausleitung vorkommt, oft hervorgerufen durch Spucke die im Bereich des Stimmritze liegt(der gleicht effekt hat Wasser, wie schon oben beschrieben). Behandlung: Dichtsitzende Beatmungsmaske mit 100% Sauerstoff, dadurch löst sich der Spasmus sehr oft. 2. Notruf muss zwingend abgesetzt werden, da der Patient stationär beobachtet werden muss, da sich nach einem Spasmus sekundär ein Lungenödem, durch den erzeugten Unterdruck, entwickeln kann.

Im übrigen möcht ich lieber einen "Lungenriss" behandeln, als einen Taucher mit Laryngospasmus bis zur Bewusstlosigkeit Unterwasser halten, mit der Gefahr des Ertrinkens plus meine Eigene Gefährdung mit einem Taucher in Panik

Gruss Todi
01.02.2008 14:49
Hmmmm, während meiner Tauchausbildung hat ein TL mal so einen Fall beschrieben, den er selbst miterlebt hat - unter Wasser. Werde mal meine TL`s anschreiben. Ich mag mich momentan nicht mehr erinnern welcher es war...
Hold on.
GrZZli vo de
Haiopaia
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
01.02.2008 15:26
Sarah, das hab ich oben gemeint. Es ist erstaunlich wie viele das schon "selbst" erlebt haben und wir wenig solche Fälle aktenkundigt sind.
06.02.2008 10:21
Sodala, hat zwar ein paar Tage gedauert, hab nun aber von drei Tauchinstruktoren einen Negativ-Bescheid. Keiner von den dreien hat sowas schon erlebt oder auch nur davon gehört. Tja, vielleicht doch ne Mär...?
Ein anderes interessantes Statement habe ich aber doch noch bekommen. Und zwar in Bezug auf Panikreaktion.

Vor allem auch als Antowrt für @gunther

Der eine Instruktor hatte mal nen Tauchkurs mit Teenagern (er macht das für den Schulsport), wo einer auf 5m dann im Pool in Panik geraten ist, weil die Maske angelaufen ist und Wasser rein kam und er nur noch hoch wollte. Der TL hat den Teenager dann am Jacket gepackt und hat am Grund des Pools noch ein Ablaufgitter zu fassen bekommen. Der Teenager hat den TL dann sammt Bodengitter an die Oberfläche befördert.
Tja, wie man jemandem, der einen solchen Krampf UW haben sollte, gaaaaanz ruhig den Atemregler sichern will und abwartet bis es vorbei ist, ist mir schleierhaft. Panik wird allgemein extrem unterschätzt.

GrZZli vo de
Haiopaia
07.02.2008 12:52
Habe auch noch nie von einem konkreten Fall gehoert, mal abgesehen von Jessica`s Erfahrung mit Verdacht auf Laryngospasmus http://www.taucher.net/unfall/unfallShow.html?unfallNummer=154 bei dem das Opfer am Ende auch einen Lungenriss hatte. Von Tauchlehrern, Instructor Trainern, Course Directoren und Tauchschulmanagern und -besitzern bin ich seit einigen Jahren dauernd umgeben und auch von denen habe ich noch von nix dergleichen gehoert.
31.12.2014 10:45
Ist zwar schon ein altes Thema, aber ich hole es hier doch nochmal ans Tageslicht.
Ich bin erst im letzten Herbst zum Tauchen gekommen. Habe in der Zwischenzeit mein OWD und AOWD gemacht und habe insgesamt 29 Tauchgänge in Baggerseen, im Mittelmeer und in Indoorhallen absolviert. Im Rahmen meiner Ausbildung zum AOWD habe ich bei einem Schwimmbadtrainingstauchgang ein bleibendes Erlebnis gehabt. Bei den Unterwasserübungen zum Maske ab- und aufsetzen kam es bei mir zum Wassereinatmen durch die Nase. Sofort merkte ich, dass ich keine Luft mehr durch den Automaten einatmen konnte und wurde recht hektisch. Bin daraufhin sofort aus zwei Metern aufgetaucht und habe mir über Wasser die Maske und den Automaten abgestriffen. Trotzdem gelang es mir nicht an der Luft ein- und auszuatmen. Trotz aufkommender Panik erinnerte ich mich in diesem Moment daran, dass meine Tochter (Schwimmerin beim DLRG) mir von diesem Phänomen berichtet hatte. Sie hatte bei einem Schwimmtraining das selbe Problem und konnte nach einer Zeit, in der sie sich zu entspannen versuchte, geringfügig Luft durch die Nase einzuatmen. Obwohl das mit der Entspannung in dieser Situation recht bescheiden umzusetzen war, habe ich mich etwas beruhigt und merkte dann, dass eine ganz leichte Atmung durch die Nase funktionierte. Sobald ich jedoch wieder versuchte durch den Mund zu atmen, bekam ich keine Luft in die Lungen. Nachdem ich ca. 5 Minuten mit etwas Luftnot durch die Nase geatmet hatte, merkte ich innerhalb von zwei drei Luftzügen, dass ich recht problemlos wieder durch den Mund ein- und ausatmen konnte.
In wieweit es sich bei mir wirklich um einen Stimmritzenkrampf gehandelt hatte, kann ich natürlich nicht sagen, jedoch funktionierte bei mir die Methode mit der sehr spärlichen Atmung durch die Nase. Für mich war dieses Ereignis wie ein Trauma. Auch heutzutage nehme ich nur sehr ungern die Maske unterwasseer freiwillig ab. Wenn ich mich konzentriere klappt es jedoch mittlerweile immer besser. Übung macht auch hier den Meister, bzw. verscheucht die Angst! Ich wünsche allen einen guten Übergang in das Neue Jahr und immer genug Luft in den Flaschen
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