Tauchunfälle Foren

In den Berichten heißt es ja, daß die beiden Taucher kurz vor oder schon an der Oberfläche waren. Dann ist es besonders tragisch, daß der Verunfallte wieder absank und wohl erst eine Stunde später geborgen wurde. Weiß jemand wie tief es dort ist?


"....Bei der Rückkehr an die Wasseroberfläche sackte der Mann zusammen. Sein Gefährte konnte ihn nicht mehr bergen und holte Hilfe. Zahlreiche Rettungskräfte kamen zur Unfallstelle. Nach gut einer Stunde bargen zwei Taucher den Verunglückten. Nach der Wiederbelebung wurde der Mann mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht und starb dort am Nachmittag."

ddp/wld/muc
http://www.ad-hoc-news.de/Aktuelle-Nachrichten/de/19032243/36+Jähriger+stirbt+bei+Tauchunfall+am+Steinberger+See

Hier ist auch noch ein Bericht zu dem Unfall

http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/region/schwandorf/online/artikel/obduktion_soll_tod_des_taucher/280266/obduktion_soll_tod_des_taucher.html

Weiß jemand an welchen Einstieg das passiert ist?

@sanne die Einstiege sind im Prinzip flach, jedoch fällt der See dann ziemlich schnell ab. Je nach dem an welchen Einstieg bis auf 40 Meter.

Mich würde interessieren, sind die im Freiwasser aufgetaucht?

Den an den Einstiegen ist es eigentlich doch flach genug um jemanden an das Ufer zu ziehen und dort sind an einem Feiertag wie am Freitag normalerweise sehr viele Taucher.

Weiß jemand etwas genaueres?

Gruß
Michael

Hi Sanne,

so ein Unfall ist natürlich tragisch, doch wenn man den See kennt, ist es nachvollziehbar, daß man einen verunfallten Taucher ganz schön Lange suchen kann.

Wie Du siehst (http://taucher.net/karten/Tauchplatz.jpg_92-49-46.jpg) fällt der See - je nach Tauchgebiet - auf über 40 Meter ab. Die Sicht im Steinberger See ist - mild ausgedrückt - miserabel. Da kann es leicht passieren, daß man seinen 3 Meter entfernten Buddy nicht mehr sieht.

Man weiß ja jetzt auch nicht, was ein "sackt zusammen" bedeutet. War der Verunfallte nicht bewusstlos und ist vielleicht noch ein bisschen umher gepaddelt, dann kann man die Stelle, an der man seinen Buddy verloren hat, schon länger absuchen.

Hinzu kommt, daß der Steinberger See schweinekalt ist (unter 12 Meter oft nur 5° - weiter unten nie wärmer) - das hilft weder dem Verunfallten noch dem Suchenden. Wer mal "eine Stunde" im HT-Anzug bei so einer Kälte sucht, weiß, wie sehr das die Wahrnehmung einschränken kann

Jetzt steht natürlich nichts weiter zur Ausrüstung, zum Ausbildungsstand oder zum Unfall selbst geschrieben - also alles Vermutungen ...

Ich hoffe, das war für lange Zeit der letzte Unfall!

JochenG

An alle Hinterbliebenen mein aufrichtiges Beileid!

Hallo

Tiefe 10 Meter beim Boje setzen. Beide Trockentaucher. Tec-Aüsrüstung. Anwesende Taucher: fast keine, da es wie blöd geregnet hat. Sicht war zumindestens 2Std später ganz passabel.

Basti

> Nach gut einer Stunde bargen zwei Taucher
> den Verunglückten.

Ich kenne den Steinberger auch (nicht mein Lieblingssee, aber der nächstgelegene) und wenn dort die Sicht nicht gut ist, kann man schon ein Weilchen suchen.

Die Ursache scheint ja noch immer unklar zu sein, d. h. ob es ein medizinisches Problem war, ob es ein Problem beim Tauchgang gab o. ä.

Spekulationen haben da wohl keinen Zweck.

Es tut mir leid, dass die Sache nicht glimpflich ausgegangen ist und empfinde ein aufrichtiges Bedauern. Herzliches Beileid an die Familie und die Freunde des verunglückten Tauchers.

birdy

Beide waren von den Sporttauchern Schwandorf.

Der verunfallte Alexander F. war dort deren Webmaster.

Er hatte mehrere hundert Tauchgänge, war zur Zeit auf Goldausbildung.

Alex hatte D10, eine Argonflasche und eine Dekogasflasche dabei.

Seine Ausrüstung war in sehr gutem Zustand und gewartet.

Es war ein Standard TG wie er an der "Rutsch`n" schon 1000fach getaucht wurde. Max Tiefe 30 m.

Lt. seinem Buddy R. gab es wohl in dieser Tiefe die ersten Probleme. Alex hat ihm aber "Alles O.K." signalisiert. Beim gemeinsamen Aufstieg (kein Freiwasseraufstieg) kam es erneut zu Problemen bei Alexander. R. konnte trotz intensiver Bemühungen den bewustlosen Alex nicht an die Oberfläche bringen.

Beide haben KEINE Boje gesetzt. Diese wurde vom Rettenden Taucher (TL) gesetzt und am Jacket von Alex befestigt. Zu diesem Zeitpunkt war Alex schon etwas abgetrieben und befand sich auf ca. 12 m.

Bei TG Beginn hatte es nicht geregnet. Die Unwetterwarnungen galten alle für Nachmittag /Abend. Am Freitag vormittag waren wenige weitere Taucher am Einstieg. der 15.8. ist in Bayern nicht überall Feiertag. N, FÜ, ER, LAU, ... müssen da arbeiten.

Das kalte Wasser war sicherlich ein positiver Grund dafür, warum überhaupt noch eine Reanimation beim Verufallten funktionierte.

Die Trauerfeier findet morgen, 23.08.2008 ab 9 Uhr in Wackersdorf statt.

Todesursache Hypooxie (Mangelversorgung mit Sauerstoff)

Da es nicht in dieses Forum passt, habe ich meine Frage hierzu ins Medizin-Forum gepostet:
http://www.taucher.net/forum/medizinShow.html?messageNummer=2200&page=

Viele Grüße

JochenG

Frage an 846Dive:
Also die Ausrüstung des Verufallten war in Ordnung (d.h. Inflator ok?) und Luft noch in der Flasche(?).
War ggf. eine Überbleiung mit Ursache oder war der Verunfallte abgesackt? und hatte der Buddy auch Silber?

Die Ausrüstung wird derzeit noch durch die KPI Amberg untersucht. Offensichtliche Fehler an der Ausrüstung sind bis jetzt wohl nicht erkennbar.



Sein Buddy hat CMAS* / Bronze.

Hallo 864Dive,



ist jetzt eigentlich schon bekannt warum sein Buddy A. nicht bergen konnte?



Vielleicht kann man ja davon was lernen.



Gruß

winny2

Aus dem Polizeibericht vom 25.08.2008:

http://www.polizei.bayern.de/niederbayern/amberg/news/presse/aktuell/index.html/76326

Nachtrag zum Taucherunfall vom 15.08.2008 am Steinberger See

STEINBERG AM SEE: Nach einem Tauchgang im Steinberger See verstarb am Freitag vor einer Woche ein 36-jähriger Sporttaucher. Nach Abschluss der Ermittlungen wird von einem Unfall ausgegangen. Unfallursache war eine Verkettung unglücklicher Umstände. Beim Auftauchen kam es zu Problemen. Der Taucher, der sehr schwere Ausrüstungsteile mit sich führte, überanstrengte sich. Es kam zu einer stark erhöhten Atemfrequenz und dabei gelangte auch Wasser in die Lunge. Als Todesursache wurde Ertrinken festgestellt.