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Stechender Schmerz im Ohr

Ich habe ständig Probleme mit meinem rechten Ohr, es ist aber laut Ohrenarzt bei mir alles o.k., auch fürs Tauchen. "An Land" habe ich öfter mit Tinitus und Druckproblemen zu kämpfen (aber nur rechts!) und beim Tauchen komme ich desöfteren nicht runter. Ganz schlimm war es lezten Sonntag: Da habe ich bei 2m keinen Druckausgleich machen könne und bin daraufhin wieder aufgetaucht. Nach ca. 5 Minuten habe ich es erneut probiert, da fing mein Ohr bei 2m an zu Pfeiffen und zu Blubbern und dann bekam ich einen stechenden Schmerz. Habe sofort das Wasser verlassen und der Schmerz war vorbei, nur so ein Druckgefühl blieb. Nach ca. 2 Std. bekam ich solche starken Schmerzen, Übelkeit und Schwindel, daß mein Mann mich zum Notdienst fuhr. Da stellte man eine Mittelohrentzündung mit Trommelfellanriß fest. Am nächsten Morgen, ich hatte immer noch Schmerzen und Schwindel, bin ich zu meinem HNO-Arzt gegangen, der die Diagnose seines Kollegen verneinte und ein Barotrauma feststellte.
Diesen stechenden Schmerz habe ich auch öfters im Schwimmbad beim Abtauchen (ca. 1,50m).
Einige sagen jetzt, es liegt an der Haube (trage ich aber nicht im Schwimmbad!), andere sagen es ist psychisch. Laut Ohrenarzt ist alles bestens und ich gehe mit immer mulmigeren Gefühlen ins Wasser, was mir auch langsam die Lust am Tauchen nimmt (Tauche seit ca. 6 Monaten).
Wer kann mir helfen?

Gruß

Daniela
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21.08.2003 12:10
Ich würde mal den Ohrenartzt wechseln, was du beschreibest kann m.E. nicht psychisch sein.
So würde ich nicht ins Wasser geht.
21.08.2003 14:21
Hallo Daniela,
ein Barotrauma ist doch leienhaft gesagt, eine Verletzung die auf Druckeinwirkung basiert. Und der diagnostizierte Trommelfellanriss ist bei zu starker Einwirkung dann die Folge.
Also haben eventuell beide Ärzte recht...

Auf alle Fälle ist damit nicht zu spaßen. Ich hatte vor Jahren, aufgrund von Unerfahrenheit einen Trommelfellanriss, der sehr schmerzhaft, langwierig und folgenbehaftet war, denn seit dem habe ich auch einen leichten Tinitus im Ohr.

Ich würde mich in die Hände eines Ohrenarztes begeben, der auch Ahnung von Vorgängen beim Tauchen im Ohr hat. Aber normalerweise sollte auch jeder andere Ohrenarzt überprüfen können, ob deine Tuben (heißen die eustachischen Röhren so ?? ) einen normalen Druckausgleich zulassen. Wenn also körperliche (und die angesprochenen psychischen schließe ich mal aus) Gegebenheiten nicht dagegen sprechen, dann solltest du mal dein Vorgehen beim Druckausgleich überprüfen.

Ich denke es gibt viele Möglichkeiten die man da noch ausprobieren kann:
- Druckausgleich eher beginnen und regelmäßig beim Abtauchen ausführen
- zusätzlich den Kopf leicht hin und her drehen bzw. die Unterkiefer bewegen (kauende Bewegung)
- zusätzlich eine Schluckbewegung ausführen

Auf keinen Fall solltest du mit Gewalt versuchen, den Druck im Ohr auszugleichen. Die möglichen Auswirkungen hast du ja schon erlebt.
Und geh mit jemanden Tauchen, der dir die Zeit lässt mit dem Druckausgleich klarzukommen bzw. den TG auch abbricht, wenn`s nicht klappt. Lass dich im wahrsten Sinne des Wortes nicht unter "Druck".

Man kann das eigentlich ganz gut im Schwimmbad ohne Stress probieren. Und wenn das Ohr nicht will, dann will es nicht. Gegebenenfalls musst du nochmal einen weiteren HNO-Arzt zu Rate ziehen.
Ich würde jedenfalls erstmal Ruhe bewahren und diese Dinge abklären - es gibt bestimmt eine Lösung für dein Problem. Dann macht das Tauchen auch wieder Spaß.

Gruß Uwe.
harmitPadi DM / VDST ***
21.08.2003 14:52
Hi Daniela,

ich kenne das Problem - ist bei mir genauso - sowhl die Symthome an Land als auch das beim Abtauchen. Dagegen hilft nur eine einzige Sache - sehr sehr langsam abtauchen und keine Jojo Tauchgänge.
Bei mir ist ebenfalls nichts festzustellen, ich weiß aber das ich als Kind ein paar Mittelohrentzündungen hatte - mag daran liegen... Was hilft ist die Ohren mit Süßwasser gründlich spülen und danach gereinigtes Olivenöl ins Ohr.. (mach ich im Urlaub so). Alles in allem bleibt aber das Problem das es auch beim Aufttauchen etwas länger dauern kann weil man den Druck nicht wieder so schnell abbauen kann - also die Flaschen nicht so leer tauchen damit man Reserven hat.

Ich habe gelernt so vorsichtig zu tauchen das ich 2 tauchgäünge am tag machen kann - bei einem Dritten komme ich aber auch nicht mehr runter - ich habs mal versucht und auch ein barotrauma "geerntet"..

Kopf hoch und vorsichtig tauchen.. Es hat auch vorteile - ich halte die Tiefe aufgrund meiner ohren auf 50 cm genau - ohne jeden Computer...



Dirk
21.08.2003 16:48
HAllo,

Du köntest es auch einfach noch mit anderen Druckausgleichsmethoden- so wie Uwe es angedeutet hat- versuchen. evtl hilft dir die Delonca Methode ((wilkürliches Öffnen der Tuben- muss man üben mit schlucken etc ohne nase zuzuhalten!!) weiter, da ich auch schon von mehreren gehört habe, dass sie die `normale` Valsalva (nase zu und sanft gegendruecken) nicht hinbekommen.
Meine freundin hatte damit auch heftig Probleme und wollte auch schon aufhören etc. aber damit hat es geklappt, ansonsten mal einen GTÜM arzt aufsuchen der kann meist auch sehr gut weiterhelfen....
Viel Glück!!
21.08.2003 17:18
Hallo Daniela,
ich hatte Ende der 80er Jahre ähnliche Probleme. Bin von einem HNO zum anderen gelaufen. Ohne Erfolg. Als ich 1990 schon aufgeben wollte, hat mich ein Ohrenarzt wg. besserer Möglichkeiten ins Krankenhaus zur Untersuchung überwiesen. Und siehe da, es war ein Riss unter einer Narbe aus Kindheitstagen. Ich bekam ein neues Trommelfell und konnte zwei Jahre später wieder ohne Probleme tauchen.

Toi, toi, toi
22.08.2003 20:31
Hallo Daniela,

ich habe auch öfters Probleme mit der Druckausgleich und würde folgendes empfehlen:
1) Wenn du ins Wasser steigst, mit aufgeblasten Jacket natürlich, entspannt dich.
2) Übt den Druckausgleich auf der Oberfläche bevor du abtauchst und zwar 2 oder drei mal. Dabei muss du die Nase richtig fest zu halten und wie schon während der Ausbildung durch die Nase auszuatmen.
Du sollst spüren dass deine Ohren sich öffnen. Also nochmals 3 mal muss du es mind. machen.
3)So bald du die ersten centimeter unter Wasser bist. (Luft auss der Jacket ausblasen) fängst duu an immer wieder die ersten Meter (nicht sehr fest) den Druckausgleich kontinuierlich zu machen.
So bald du schon bei 10 m bist kannst du die Abstanden vergroessern.
Ich hoffe es hilft.
Gruss
04.09.2003 11:56
Hallo zusammen

Meine Freundin hat auch das gleiche Problem und sie war auch schon oft beim HNO-Arzt. Der Arzt kann auch nichts finden, alles ist okay. Allerdings klagt sie sehr haeufig ueber Nackenverspannungen und jedesmal wenn sie beim Osteopath (hoffe das ist so richtig geschrieben)
war, klappt es wunderbar mit dem Druckausgleich.

Hast Du mal daran gedacht, dass es auch an was anderes liegen koennte, als wie direkt am Ohr?

Gruss, Thomas
Antwort