Sehr viele Computer zählen einfach fest 24h runter, um auf jeden Fall so konservativ oder konservativer als die Empfehlungen der Verbände zu sein. Da steht sehr viel ausser Sättigung und realen Unfällen dahinter. Unter anderem, dass DCS auch wenn sie nichts mit dem Fliegen zu tun hat oft erst nach Stunden bemerkt (bzw. sich selbst zugegeben!) wird. Wenn in diesem Moment die Person im Flugzeug sitzt kommt massiv die Angst, das Flugzeug muss unplanmäßig landen, das ist sehr teuer und ärgerlich, und Tauchen, die DCS, und am Ende eventuell Verband und TC Hersteller können sich das "anhören".
Daher sind die Richtlinien bezüglich Flügen sehr sehr vorsichtig. Vorsichtiger, als sich so ohne weiteres aus Bühlmann berechnen liesse, die errechneten no fly times wären zumeist ziemlich kurz.
Das also zur Begründung der 24h Deines TC, ist wohl ein fixer Timer, Sättigung hin oder her.
Zweitens, für Sport ist das so und so nicht das was ich nehmen würde. Beim Fliegen sind die Bedenken ja der "Aufstieg" um weitere ca. 2-3 Meter Wassersäule, ob man also schon für eine Dekostufe *ober*halb Meeresniveau frei wäre, oder in Wahrheit noch Stunden "Deko" am Strand absitzen müsste. Plus, und das ist vielleicht sogar wichtiger, denn die stundenlange Deko auf Meeresniveau bekommt man wie gesagt den Modellen kaum abgerungen, die Erkenntnis, dass manche Menschen nach manchen TGs stundenlang zirkulierenden Mikroblasen haben. Die wachsen könnten wenn der Druck genug sinkt.
Beim Sport dagegen geht es um die Frage, ob die durch Anstrengung ansteigende Perfusion nicht nur die gewünschte Entsättigung per Diffusion, sondern auch die Blasenbildung hochtreibt. Zum Beispiel durch Freisetzung von Blasenkeimen bei Erschütterungen, oder gar deren Erzeugung durch Tribonukleation bei heftigen Gelenk-Bewegungen. Das passiert auch, zumindest kurz nach dem TG, und wenn man massiv gesättigt ist. Dann kann man das sogar in Versuchsreihen zeigen. Wenn große Vorsättigung vorliegt. Hinzu kommt, Thema Eigengewicht, durch Pressbewegungen kann man zirkulierende Blasen arterialisieren, dafür braucht man nichtmal ein PFO, irgendeinen Shunt hat jeder wenn man es genug probiert. Daher raten wir ja ab, schwere Ausrüstung ne Stunde nach dem TG zu verwuchten. Auch wenn sich das nicht immer verhindern lässt.
Aber, das ganz Wichtige: Grau ist alle Theorie. Das Tragen der Ausrüstung muss sein, und ist auch "Sport". Bei Deinen beschriebenen TGs? Keine Sorge. Trink genug, das ist da der einzige Punkt bei dem Wetter grade. Bei heftigeren TGs? Bisschen mit Vernunft rangehen. Kein Fitness-Studio und auch kein Eigengewicht am Rest des Tages, dann bist Du auf der vorsichtigen Seite. Tendenziell auch Sachen vermeiden die heftige schnelle Bewegungen, Schläge und Erschütterungen verursachen. Alles mit Augenmaß. Inline Skaten würde ich in so einem Fall (wie gesagt, bei Deinen flachen See-TGs ist es eh unkritischer) also dem Fitness-Studio und auch einem Hochrisiko-Sport wie Volleyball (
) vorziehen.
Ich kann es nur nochmal sagen, real eigentlich wichtiger ist wohl Versorgung mit Flüssigkeit und Mineralstoffen. Kreislauf ist schon auch wichtig, nicht nur keine DCS zu bekommen. Auch wenn sich das manchmal so liest, das Tauchen ist kein 6 monatiger Aufenthalt auf der ISS, nachdem man ein halbes Wrack wäre. Es ist eigentlich eine sehr sachte, wenig belastende, Tätigkeit in der freien Natur.