@fruehausteher: Danke, feut mich immer wenn meine Bilder gefallen!
Wegen TTL: es gibt gleich drei grundlegende Probleme:
1) TTL kann nur beide Blitze in der gleichen Leistung steuern. Es geht also nicht, den linken Blitz z.B. schwächer einzustellen als den rechten. Das ist in vielen Situationen ungünstig, da man nur selten ein Motiv frontal und dann noch genau in der Mitte des Bildes hat. Meist möchte man also die Blitze unterschiedlich stark regeln, insbesondere wenn man auf einer Seite z.B. näher am Motiv ist, als auf der anderen.
2) TTL ist für den Überwasserbereich konzipiert. Da brauche ich Blitz aber für die Belichtung bzw. Aufhellung. Unterwasser brauche ich den Blitz für die Farben. Sobald ich Mischlichtsituationen habe (Weitwinkel), ist TTL schon vom Grundsatz her eigentlich überfordert und wird Unterwasser eher zufällig und nicht reproduzierbar gute Ergebnisse liefern, da es eigentlich auf die Belichtung als solches zielt. Daher funktioniert es im Makrobereich oft besser: da wird nur mit dem Blitz belichtet, das kann TTL dann wieder (oft, oder zumindest manchmal) besser.
3) Gerade die Korrektur über +/- ist das was vielen im Weg steht, einfach manuell blitzen zu lernen! Es ist so wie Schreibmayer sagt: man hat bei der Automatik keine Kontrolle darüber, wie die Kamera die Situation interpretiert. Unabhängig davon, dass eine Automatik bei der ich ständig korrigierend eingreifen muss, dann auch keine wirksame Automatik mehr ist, hat man gerade am Anfang doch auch das Problem, dass man die Blitzpositionierung noch nicht einschätzen kann. Drücke ich auf den Auslöser und das Bild ist im Vordergrund zu dunkel, kann das ja an verschiedenen Parametern liegen: entweder sind die Blitze zu schwach eingestellt, oder falsch positioniert. Dann fangen viele an und machen entweder eine + Korrektur bei TTL oder verstellen die Blitzposition. Schlimmstenfalls machen sie beides
Drückt man nochmal ab, ist im Grunde egal wie das Bild dann aussieht: man weiß nicht woran es ursprügnlich gelegen hat bzw. welche Korrektur jetzt nötig ist, wenn es immer noch nciht passt! Blitze ich manuell, ist es viel einfacher: Vordergrund zu dunkel? -> Blitzleistung erhöhen; falls immer noch zu dunkel, Blitze anders positionieren. Die Auswirkungen sind jeweils sofort zu sehen und reproduzierbar. Sobald TTL (oder sonst eine Automatik) im Spiel ist, weiß ich im Grunde nicht mehr, an was es jetzt ursprünglich gelegen hat. Und mit ein bisschen Übung hat man seine Grundeinstellungen bei Standardentfernungen sehr schnell gefunden und kann dann schnell auf sich ändernde Situationen reagieren. Mit der Automatik geht das nicht.
Wegen Seacam: da ein Kamerawechsel anstand bin ich mit dem kompletten Equipment zu Seacam gewechselt. Die Blitze konnte ich in Jordanien ausprobieren und sie haben mir besser gefallen als die Retra Pro (erstes Modell mit der runden Blitzröhre). Der Unterschied war nicht gewaltig, aber ich fand sie besser. Die Farbtemperatur ist deutlich wärmer und das Licht hatte irgendwie einen stärkeren "3D"-Effekt. Schwer zu beschreiben, aber es ist mir sofort beim ersten Testen aufgefallen. Irgendwie haben sie mehr "Reichweite" bei gleicher Helligkeit. Bei den Seacams nutze ich überhaupt keinen Diffusor. Da der Wechsel eh anstand, habe ich jetzt alles aus einer Hand. Außerdem wollte ich weg von den (für mich) eher etwas unzuverlässigen LED-Triggern, da hat es gerade gut gepasst dass die Seacams eh über Sync-Kabel angesteuert werden. Es sind aber noch die "alten" 150D, nicht die neueren 160D. Die habe ich dann zusammen mit dem restlichen Equipment (Superdome, Sucher, Blitzarme, Makroport) gebraucht gekauft. Das wurde durch den deutschen Seacam-Vertireb vermittelt, das fand ich schon sehr fair! Ich habe quasi "nur" das Gehäuse und glaub einen Zwischenring neu gekauft. Wäre ich nicht eh zu Seacam gewechselt, hätte ich die Retras aber behalten, das sind schon sehr gute Blitze mit einer Menge gutem Zubehör! Letzlich ist es auch etwas Geschmacksache und eine Frage des Einsatzzweckes: für Makro fand ich die Retras besser, da kleiner und mit dem Zubehör besser kombinierbar bzw. flexibler. Dem Bajonett für die Makroringe und dem Snoot trauere ich noch etwas nach, das haben die 150D nicht. Aber bei Weitwinkel und der reinen Lichtqualität hatten die Seacams in meinen Augen die Nase doch etwas vorn.
@pephoto: schau bei Tobias Friedrich auf der Homepage nach den Terminen für seine Workshops! Kann ich nur wärmstens empfehlen!