Es gibt immer neue Ausrüstung, oder was zu meckern an der alten. Hier ist genau der richtige Platz, an dem Du Dir Infos zu irgendwelchen Tauchausrüstungsteilen holen kannst - oder das in Erfahrung bringst - was dich schon sehr lange interessiert hat.

Sind mechanische Tiefenmesser tot?

Seit ich tauche, benutze ich - wie wohl die meisten Taucher nach ihrer Ausbildung - einen Tauchcomputer. Und genausolang schleppe ich eine relativ schwere Konsole mit Tiefenmesser und Fini mit mir rum - in der schon der Fini ein Backupinstrument ist (dank luftintegrierung im Compi).

Den Tiefenmesser habe ich noch nie verwendet, und habe die Console jetzt durch einen kleine Fini ersetzt, der etwa 1/3 des Volumens und 1/4 des Gewichtes ausmacht.

Meine Gedanken dazu waren:

* Ein kleineres und leichteres Instrument veringert den "Weihnachtsbaumeffekt" und läßt sich besser "am Mann" befestigen => weniger Kollisions- und Verhängergefahr.

* Wenn der Computer ausfällt, wird der Tauchgang bei mir ohnehin abgebrochen. Das kommt sicher auf die individuelle Art des Tauchens an, aber dazu tauche ich - wie wohl die meisten Freizeittaucher - halt einfach zu computerfixiert. Ich habe schon eine Vorstellung, in welchen Grenzen ich mich da bewege, aber schon aus Gründen der Nachkalkulation muss man einen Computertauchgang nach Ausfall m.M. nach baldmöglichst beenden oder wenigsten in Höhe des Sichheitsstops austauchen (oder eben einen Backup-Computer benutzen).

* Der Buddy hat auch noch einen Computer/Tiefenmesser

* Ein Instrument, dass Du nie benutzt, kann schon seit Monaten defekt sein, ohne dass Du es bemerkst. Auf`s Fini schaue ich schon noch, aber der Tiefenmesser lenkt bestenfalls ab.

* Auftauchgeschwindigkeit und Sicherheitsstop bekomme ich unter für mich akzeptablen Tauchbedingungen auch hin, ohne den Buddy zu befragen - klebe auch jetzt nicht am Computer, wenn ich austauche...
Wenn ich dazu (Stress o. Panik) nicht mehr in der Lage bin, hilft mir der Tiefenmesser auch nichts mehr und ist wahrscheinlich mein kleinstes Problem...

* Solo o. Buddyverlust in reinem Blauwasser mit vertikalen Strömungen oder Nachttauchgänge könnten natürlich ein Problem sein, wobei man bei letzteren dann auch noch lichtlos sein müsste, um keine Bläschen mehr zu sehen... Ja, ist so... aber ist das wirklich ein relevantes Szenario?

Bis hierher klingt das ja vielleicht alles ganz vernünftig, aber das habe ich mir ja als relativ unerfahrener Taucher (80 TG) im Wesentliche selbst zusammengereimt.

Mir ist schon klar, dass für andere Tauchgänge als ich sie mache (fast nur marin, Sicht 5+, Temperatur Tiefe 10+, gerne auch mal einen gemütlichen Nacht nicht zu tief...) ganz andere Anforderungen zu stellen sind, möchte aber a) darauf hinweisen, dass ich das hier nicht zur Diskussion stellen möchte und b) dass meiner Meinung dann ein 2. Computer das richtige Backupinstrument wäre, nicht eine Druckdose.

So, und nun würde ich mich über ein paar schöne sachliche Gegenargumente zum Machdenken freuen!

Ciao

Klaus
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12.10.2004 23:42
Was du aus Sicherheitsgründen doppelt bei dir hast, entscheidest alleine du.

Bedenke aber, daß dein Computer ausfallen kann. Dein Buddy ist auch verloren gegangen (was ja anscheinend öfters passiert).

Die Flaschendruckmessung hast du ja doppelt bei dir (1xSchlauchintegrierter Computer, 1xFini) aber woher nimmst du nun beim Computerausfall die Tauchzeit und Maximaltiefe, sowie die vielleicht notwendigen Dekostops.

Ich für meinen Teil, habe neben den Schlauchintegrierten Computer, noch eine Taucheruhr mit integriertem Tiefenmesser, sowie die Deco 2000 Tabellen, bei jedem TG dabei.

Servus
Kaiserfisch
13.10.2004 04:31
Wie, gibt es etwa auch lebendige? <scnr>

Erfahrung ist zweifelsfrei etwas sehr wichtiges. Viel wichtiger ist aber, dass man sich Gedanken über das macht was man tut und ein für sich schlüssiges System entwickelt. Beides hast Du imho getan.

Gruß,
Christof
13.10.2004 07:35
@Kaiserfisch
Falls Dein TC mal ausfällt und Deine Taucheruhr funktioniert noch - wie gehst Du dann bezüglich der mitgeführten Deko-Tabelle vor?
Gruß, Bert
13.10.2004 08:23
Wenn ich - wie kürzlich in Gozo [TRÄUM] - in eine Deko hineingerate, dann weiß ich mein aktuelles Ceiling und die Zeit dazu. Im Zweifelsfall teile ich mir den Luftvorat dann eben so ein, dass ich die letzten Meter dann noch ein paar Minuten draufpacke. Mache ich so auch oft, ist einfach gesünder und die obersten 10m finde ich eh oft am schönsten.
Meine letzte Maximaltiefe weiß ich immer auf max 2 m genau, und sonst frage ich den Buddy. Tauchzeit ist schwieriger, da könnte ich auch mal 5 Minuten daneben liegen, aber das ist eigentlich ein sehr gutes Argument für eine Taucheruhr als Backup, nicht aber für meinen abgebauten Tiefenmesser . Darüber werde ich mal nachdenken. Über Wasser kann Ich zwar Minuten auf ca. 1-2% Abweichung auszählen - aber unter Wasser und im Stress könnte das anders sein.

Das mit den Tauchtabellen habe ich mir auch schon überlegt, habe mich aber dagegen entschieden:

Entweder ich bin noch in der Tiefe, dann muss ich zunächst meinem Buddy die Situation signalisieren. Evt. noch kurze Kommunikation mit anderen Teams in der Gruppe, dann wird nicht zu zügig kontrolliert ausgetaucht. Wenn ich die Tabellen unten rausfummele, sättige ich nur weiter auf, wenn ich sie während des Aufstiegs benutze, verzettele ich mich möglicherweise.
Ok, dann kann man die Tables in aller Ruhe auf 10m oder so raus und dort die Zeit nutzen und nachrechnen. aber soo in die Deko gehe ich schon aus Gesundheitsgründen nicht. Habe mir die Deco2000-Tabelle gerade `mal angeschaut und finde sie auch recht übersichtlich, allerdings muss ich gestehen, dass ich wesentlich konservativer austauchen würde (bilde mir auch ein, dass mein Suunto ein Stück konservativer rechnet)

Danke für den Input jedenfalls!

Kabe

P.S.: Die Kombination Buddy verloren und Compi defekt, halte ich übrigens für nicht so furchtbar wahrscheinlich. Ein gut gewarteter Tauchcomputer mit ordentlicher Batterie ist schon recht zuverlässig, und mit meinem Budy schwimme ich nicht nach dem System "buddy same ocean".
Auch wenn ich keine absoluten Vorbehalte gegen solo habe, so genieße ich - gerade im Unterschied zum von mir ebenfalls betriebenen Gleitschirmfliegen - gerade dass es ein Sport ist, den man nicht alleine betreibt.
13.10.2004 09:22
Wie wäre es denn, statt einem Tiefenmesser als Backup, an die Leine der Dekoboje alle ein Meter eine Markierung zu machen? Dann könnte man zumindest die letzten 10 Meter ziemlich genau bestimmen.

Gruß
Karl-Heinz
13.10.2004 09:26
Hallo Kabe!

Im Prinzip sehe ich das so wie Du. Das Fini ist zwar in der Konsole mit dem Kompass, aber ansonsten tut es der Computer. Mir ist auch klar, daß eine Menge Leute mit Backup-Instrumenten tauchen (ähnlich 2 getrennte 1.Stufen usw.), aber wie wahrscheinlich ist es, daß der Compi ausfällt und mein Buddy nicht mehr in der Nähe. Ich hatte mir auch schon überlegt, mir eine Taucheruhr zu kaufen, die kann man auch bei anderen Wassersportaktivitäten nutzen, aber die sind so teuer, daß ich mir auch einen 2. Compi kaufen könnte. Also halte ich es mit der einfachen Variante; meine Taucherfahrung und die Einstellung stimmt mit deiner in etwa überein.

Gruß Rob
13.10.2004 10:04
Was ich regelmäßig nicht nachvollziehen kann:
Wieso degradiert man sich selber zu einem unerfahrenen Taucher?
80TG´s in 3,6,9,12 Monaten??? Oder 10 Jahren?

Abbruch des TG bei Ausfall des TC?
Was heißt das konkret? Sprint nach oben?
Halte ich im Meer für sehr fragwürdig, da man dort allgmein wegen der besseren Sicht fast immer bei 20m landet und dort ´ne Weile rumdümpelt.
Eher das Gegenteil sollte angesagt sein. Normales austauchen anhand eigener Erfahrung auf ca. 5m bis Flasche leer, sofern man sich wirklich an nichts erinnern kann.

Im übrigen mag der Vytec bei der Deko konservativ zu Werke gehen. Bei der Berechnung des Deko-Stopps ist er es gemessen an dessen Tiefe nicht.
Selbst bei 15min Deko (ca.30m) "zieht" er die "Ceiling-Grenze" nichtmal auf 4m runter.
Da ist nix mit Deko2000 und 12, 9, 6, 3m und Minutenzählen. Ist ja auch kein Problem, da er mit einem Deko-Band rechnet.

MfG
Andreas
13.10.2004 20:49
mechanische instrumente sind für mich die erste wahl. kompi betrachte ich eher als schönes spielzeug, das mir das tauchen erleichtert. elektronische instrumente können jederzeit ausfallen.
als standard beim tauchen lese ich auch manometer und tiefenmesser. funkintegrierter kompi von zeit zu zeit.

lezte woche ist mir auf 35m die druckanzeige ausgefallen. tg abbrechen? keine spur, mit manometer ganz normal weitertauchen. für 50 min hats immer noch gereicht.

darum mech. manometer, tiefenmesser und taucheruhr auch mechanisch gehört dazu. das ist aber eher männliche spielerei oder eben das ego

hier sprech ich aber ganz klar von sporttg im nullzeit bereich.

wirds anspruchsvoller ganz klar nur mit 2x kompi und mech. instr.
13.10.2004 22:54
@swisstraveler

Wegen einer ausfallenden Druckübertragung breche ich keinen Tauchgang ab, solange mein Fini plausible Werte anzeigt! Auch ohne Druckübertragung gehe ich in`s Wasser - das letzte Mal vor vier Tauchgängen-, denn die ist zwar ein sehr angenehmer, aber letztlich natürlich verzichtbarer Luxus.
Ein ausfallender Computer bedeutet für mich was anderes: Keine Tiefenanzeige, keine Zeitanzeige und nur noch ein grobes Tauchprofil (~Maxtiefe, ~Zeit, ~aktuelle Tiefe) . So etwas ist um Größenordnungen seltener als das Abrechen der naturgemäß viel labileren Funkübertragung unter Wasser
Es ging hier um den *Tiefenmesser*, und da halte ich die heutigen Sensoren für sehr robust, solange der Compi genügend Saft hat.

@andreasrichter
Den unerfahrenen Taucher sehe ich nicht als Degradierung, sonst hätte ich schlechter Taucher geschrieben. Mit dem unerfahren breche ich mir keinen Zacken aus der Krone

Seit 20 Jahren habe ich diverse sogenannte "Riskosportarten" betrieben und hatte noch nie selbst einen ernstzunehmenden Unfall, aber schon reichlich Unfälle mit schwersten bis tödlichen Folgen mitansehen müssen, den letzten vor 2 Monaten. Mein Eindruck ist, dass die gefährlichste Phase gerade die ist, in der man unter normalen Bedingungen gut klar kommt und das Ganze stressfrei genießen kann (war bei mir beim Tauchen schon sehr früh der Fall). Manche Leute bilden dann eine Pseudosicherheit auf der Basis eigener guter Erfahrung aus, und hören mit dem mentalen Durchspielen von Stresssituation und Krisenfällen und dem Üben von Fertigkeiten, damit dann umzugehen, komplett auf. Wir sind in diesem Sport sowohl von unserer Ausrüstung, der Natur um uns herum und der Natur in uns drinnen ziemlich abhängig, und jeder kann einfach `mal Pech haben.

Erfahrung nutzt natürlich nur denen, die sie auch machen und nutzen wollen. Habe reichlich Taucher mit x-hundert Tauchgängen erlebt, mit denen ich unter Wasser nicht zusammengeraten möchte und wo ich lieber solo tauchen würde als mit denen als Buddy. Leute mit keinerlei Kontrolle über ihre Tarierung und Wasserlage, ihre Position zu andern Tauchern, geschweige denn ihrem Buddy etc.

Ein guter *und* erfahrener Taucher mit 500 TGs hat aber eben ein paar mehr TGs mit Problemen auf dem Buckel als ich, und das sind halt die, aus denen man am meisten lernt - mir zumindesten geht das so: Am meisten gelernt habe ich aus dem Handvoll meiner Tauchgänge, bei denen es zu Stress unterschiedlichen Ausmaßes kam durch so Probleme wie unterbleit, nachts plötzlich 3. Mann im Buddyteam, heftig vertaucht etc. Mein stressigster und lehrreichster Tauchgang hatte eine Maximaltiefe von 7m (nachts) und war ein Paradebeispiel dafür, wie sich Lappalien in Summe zu einer hohen subjektiven Belastung addieren können.

Die 80 TGs habe ich in 2 Jahren gemacht, die meisten blockweise 5-15 Tauchgänge in diversen Kurzurlauben und meist bei recht guten Bedingungen. 40 m Gozo ist eben nicht 40 m Starnberger See - da zieht es mich aber eben auch nicht hin. Unter den von mir gewählten Bedingungen bin ich ein recht kontrollierter Taucher und fühle mich sauwohl da unten, schnorchel ja auch schon seit ~20 Jahren.

Zum Thema Abbruch habe ich mich oben eigentlich schon geäußert: Nicht Sprint nach oben, zu Hektik besteht kein Anlass, sondern kontrolliertes Höhe machen mit vielleicht 5-10 m / min.

Was den Suunto und die Dekostopps angeht: Das Ceiling "auszureizen" halte ich eh für überflüssig riskant. Wenn ich ein 3m-Ceiling habe, baue ich das deutlich drunter ab (10m langsam aufsteigend). Auf 3-4m mache ich dann den Sicherheitstop, und dann geht`s mit Rücksicht auf meine engen Tuben so langsam wie möglich nach oben - richtig flach zu tarieren finde ich echt geil

Der Suunto reagiert wohl ohnehin recht heftig, wenn Du das Ceiling verletzt oder zu schnell hochpoppst. Ein Buddy von mir hat *nach* dem Sicherheitsstop eines 25m Nullzeit Nitrox32-Dive einmal ein Ceiling reingedrückt bekommen, weil er sich beim Versuch, das Unterwassersetzen seiner Boje auszuprobieren, von dieser von 4 auf 1 m mitziehen ließ Da durfte er dann einige Minuten "nachsitzen" Bin mir offengestanden allerdings nicht ganz sicher, ob diese durchaus löbliche erzieherische Maßnahme nach so einem Tauchgang nicht vielleicht doch eher auf gewisse Lücken im Rechenmodell des nicht merh ganz neuen Suuntos zurückgeht.

Meine Konsequenz aus der Diskussion wird jedenfalls sein, mir eine einfache Taucheruhr (Swatch?) als Backup zuzulegen. Die trägt nicht auf, und sichert auch noch die Zeit ab. Und außerdem kann man dann auch noch mit seinen Tauchgängen angeben, wenn man wieder im Büro sitzt

Danke allen Diskutanten und -onkeln für die sachliche Diskussion soweit!

Klaus
13.10.2004 23:15
@ Bert Rudeck

Computer ausgefallen, ist mir schon bei einem TG in Cayo Largo passiert. Alle Anzeigen weg, einzig der Flaschendruck wurde noch angezeigt.

Die letzte korrekte Anzeige des Computer war das ich 3 Min. auf 3m Deko habe. Momentane Tiefe 28 m.

Meine Entscheidung damals: TG beenden. Tauchzeit, max.Tiefe sowie momentane Tiefe liefert meine Uhr. Somit wurde die Deko mit der Tabelle Deko2000, unter Annahme eines Rechteckprofils berechnet und der TG so zu Ende geführt.

Servus
Kaiserfisch
14.10.2004 05:25
Es kommt nicht oft vor daß so viel von Erfahrung und Vernunft geprägtes Richtiges und gleichzeitig so viel von Leichtsínn und Unvernunft geprägtes Falsches vom gleichen Schreiber in ein und demselben Beitrag stehen.
Wenn so ein Tiefenmesser einen Zentner wiegen würde und zum ständigen Mitführen eines aufgeblasenen Hebesackes zwingen würde, würde ich sagen :"laß das Ding besser wo es ist!".
Aber einen Tiefenmesser und eine Dekotabelle zu verdonnern weil sie eine Menge, sogar sicherheitsrelevanter, Nachteile bergen halte ich für mehr als fragwürdig.
Als Elektrotechnikermeister kann ich dir hier gerne schriftlich geben daß auch ein Computer mit voller Batterie und mehrfach-täglicher Wartung ohne Vorwarnung ausfallen kann!
Als Taucher kann ich dir bestätigen daß man einen Buddy aus den unterschiedlichsten Gründen verlieren kann.
Und als preisbewußter Käufer kann ich dir sagen daß meine Titantaucheruhr von Goldmeyer 3 Monate vor Euroeinführung 99DM gekostet hat.

Ich gewinne vielmehr den Eindruck daß du dir selbst unsicher bist ob es so schlau war den Tiefenmesser auf`s Trockendock zu verlegen und jetzt von uns ein löbliches "Ja, gut gemacht" hören willst!
Schon der Satz:"Den Tiefenmesser habe ich noch nie verwendet" gibt mir zu denken! Selbst wenn du während des Tauchens nicht draufschaust, verrät dir den Schleppzeiger nach dem Tauchen ob das Gerät funktioniert!
Der Satz:"...in Höhe des Sicherheitsstops austauchen" verblüfft mich noch mehr: Welche Höhe ist das ohne Tiefenanzeige, und wie lange ist der Stop ohne Uhr und wie taucht man überhaupt in einer Höhe aus
Die letzten 10 Meter können die schönsten sein wenn man entlang dem Grund austaucht. Wenn man aber zum Boot zurückwill, was im Meer eher häufig der Fall ist, sind die letzten 10 Meter inclusive Decostop das wohl ätzendste was ein Tauchgang zu bieten hat!
Wenn ich in der Tiefe die Decotabelle in der Hand halte muß ich meinem Buddy nicht mehr viel signalisieren und mit ihm und der Gruppe ausdiskutieren, er hat ja Augen im Kopf!:o
Außerdem solltest du, wenn es dir Problem bereitet und dich ablenkt die Tabelle besser in der Tiefe rausholen als in 10 Meter, denn wenn du von 30 Metern 5 Meter hochschießt ist das unproblematisch, wenn du von geschätzten 10 Metern, die vielleicht doch nur 7 sind, 5 Meter hochschießt bist du auf dem besten Weg den nächsten Tauchgang in der Druckkammer zu fahren!

Ich könnte zwar noch so weitermachen, aber ich will jetzt nicht mehr. Außerdem spielst du mit deinem Leben und nicht mit meinem!

Gruß Ralf
14.10.2004 08:33
kbusse,
so schwer ist der Tiefenmesser nicht, dass man überlegen sollte, ihn nicht mitzunehmen
Mir ist erst letztens passiert, dass ich vom Boot hopste und hatte vergessen, den Computer anzuziehen. Wurde auch beim Buddy-check nicht bemerkt..... Na und? Bin ich halt mit Tiefenmesser und Uhr getaucht. Mein Buddy hat auch einen Computer und es geht sogar ohne, wenn man nicht lange auf der Tiefe bleibt und langsam austaucht. Notfalls mit Deko 2000 im Jacket, welche ich zur Belustigung vieler Mittaucher auch immer dabei habe.
Es war allerdings auch ein Nitrox-TG, was ein zusätzliches Sicherheitspolster beinhaltet, bei einem konservativen, auf Pressluft berechnetem Profil. Dazu kommt, dass ich sowieso relativ viel Luft brauche und mich deshalb nur ganz kurz auf Tiefen unterhalb von 20-25m aufhalte. Aber auch mit Computer schaue ich regelmäßig auf meine Konsole. Also ich würde keinesfalls ohne Tiefenmesser tauchen, das fällt sicher nicht so leicht aus, wie ein Computer. Und wegen einem defekten Computer würde ich nicht sofort einen Tg abbrechen, da ich mit der Dekotabelle umgehen kann und einen Buddy habe.
In dem Urlaub hat allerdings bei 38m meine Fun-Scuba von Swatch den Geist aufgegeben.

Steffi
14.10.2004 08:43
bin schon immer mit digitalem Tiefenmesser in der Konsole getaucht und möchte das Ding auch nicht missen, wenn ich bei anspruchsvolleren TG den Compi dabeihabe. Decotabelle hatte ich bei den ersten 100 TG dabei, dann ausgemustert.
Wenn alle vorhandenen Systeme ausfallen, sollte ich im Meer beim Blick nach oben an meiner Blasensäule schätzen können, wie tief ich bin.
Im See kann man meist die relevanten letzten 10m am Bewuchs schätzen.
Der GAU: Solo Nachttauchgang, Ausfall aller Lampen, letzter Blick aufm Compi ergab 40m tief, 30min Grundzeit .... - selbst schuld !!!
(es gibt auch solo UW-Höhlenforscher)
Meine Meinung:
Man sollte Risiken nicht unnötig kaskadieren, man kann es aber auch mit der Sicherheit übertreiben.
Wenn ich auf 3-5m rumdümple, kann ich auf Compi, Ponyflasche und Leuchtrakete verzichten, allerdings habe ich dann meistens einen Buddy dabei, damit mir jemand die grossen Fische glaubt.

Helmut
14.10.2004 12:57
Zum Thema Fehlfunktion des Computers: Mein EX-Computer hat seinerzeit im kalten und dunklen See bei 80% Batteriekapazität und vorheriger einwandfreier Funktionalität plötzlich nur noch genau die halbe Tiefe angezeigt!! Aufgefallen ist mir das nur, weil ich an einem Unterwasserpunkt vorbeikam, bei dem ich ganz genau wusste, daß er tiefer liegen muss. Der Check beim Computer des Buddies machte den Fehler deutlich. Soviel dazu.....solange Du Oberfläche und Boden nicht erkennen kannst, ist es wohl sehr schwer die tatsächliche Tiefe einfach zu schätzen! Also wenn es Backups gibt auf jeden Fall mitnehmen.
14.10.2004 19:25
@ Ralf

Jo mei, jetzt bemühst Du Dich aber schon ganz schön, mich misszuverstehen

Mir ging`s nicht um ein "Jaa, gut gemacht", sondern um andere Einschätzungen dazu. Die hat es ja auch gegeben, mit besseren Argumenten und weniger Unterstellungen als in Deinem Beitrag. Dass die Druckdose einen Schleppzeiger hat, weiß ich auch, dass der Compi ausfallen kann, habe ich nie bestritten. Die Bedeutung von "in Höhe des Sicherheitsstops austauchen" hat sich trotz etwas ungenauer Angabe den anderen Lesern offensichtlich erschlossen. Wie Du von "Evt. noch kurze Kommunikation mit anderen Teams in der Gruppe" auf "mit der Gruppe ausdiskutieren" kommst, musst Du wissen. Und ich weiß ja nicht, wie`s Dir geht, aber wenn ich von 7 m rede, dann poppe ich nicht hoch auf 2 - da sagt schon meine eigene Druckdose im Kopf Bescheid...

Aus der Diskussion habe ich für mich schon `mal die Einsicht gezogen, dass ich z.Zt. wie vermutlich einige andere Taucher ohne eigenes Zeit-Backup unterwegs bin, und dass ein Tiefenmesser schon nicht ganz unsinnig ist.
Die alte Konsole bleibt aber trotzdem ab - der Unterschied ist mir deutlich genug. Als sekundären Tiefenmesser und Zeitbackup wird`s eine Taucheruhr geben, wenn auch nach der Erfahrung von steffi wohl keine ScubaSwatch der 1. Generation. Gips auch Taucher-Taschenuhren? Mein Backup würde ich lieber am Jacket anbringen?

Sogar mit der Dekotabellenidee kann ich mich mittlerweile anfreunden, wenn`s die auch in kompakt gibt. Dir zuliebe hole ich die dann auch schon auf dem Weg nach oben raus, aber gelesen wird trotzdem erst auf 10 m

Also, locker bleiben

Klaus
Antwort