Tauchausrüstung Foren

Ich sehe da zwei Nachteile.

1. Der Transport der Flasche zum Wasser.

Mit einem kleine Wägelchen oder dergleichen? Wie macht man das, wenn das Gelände das nicht zulässt?

Ein Transport auf dem Rücken, gerade bei einer Monoflasche, ist da schon eher naheliegend.

Und wenn man schon transportiert (mit Handkarrre oder dergleichen) waurm nicht gleich BCD/Wing+Flasche nebst Blei? Spart ja noch mehr Gewicht für den Transport.

Und wenn man den Transport der Flasche (anstatt auf dem Rückenl) in Kauf nimm kann man genauso gut die Flasche im Wasser auf dem Rücken tragen. Wiegt ja so gut wie nichts im Wasser so eine Mono Flasche...

2. Auf- und Abtrieb der Flasche

Je nachdem wieviel Gas in der Flasche ist, verändert sich ihr Abtrieb, respektive der Auftrieb.
Das kann die Schwimmlage ziemlich aus der Bahn werfen, wenn man Anfänger ist.

Fakt ist, der Abtrieb einer vollen Monoflasche ist relativ minimal und im Wasser selbst für Rückkengeschädigte zu bewerkstelligen.
Es verbleibt nur der Transport des Geräts zum Tauchplatz und zurück, genauso wie beim Sidemount-Tauchen.
Also kann man die Flasche genauso gut auf dem Rücken tauchen...

3. Wasserwiderstand

Hm, die Leute sollen erstmal lernen waagerecht zu Tauchen. Dann ist die Flasche auf dem Rücken mindestens genauso wenig ein Widerstand wie an der Seite...

4. Ventile

Die richtien Ventile vorausgesetzt, kann man auch hervorragend die Ventile einer Monoflasche am Rücken selber schliessen und öffnen.

5. Flexibilität

Man schnallt sich das auf dem Rücken drauf, was man braucht. 10er, 12,er, 15er, D7, D12 usw.

Meine Meinung dazu ist, es gibt genau zwei Gründe für dieses Sidemount Tauchen.

a. enge Durchgänge in der Höhle

b. neue Themen für die "Fachpresse" zu finden, die nicht zum 2000. Mal einen Malediven Bericht abdrucken möchte

Zu 1 ...

Man kann auch mehrfach laufen - Taucher sind ja meist etwas beweglich

Zu 2 ...

Von wieviel Kg Gewichts- bezw. Auftriebsveränderung reden wir hier ?
Meist sind es 1-2 (das aber schon max.), die sich da zum positiven Auftrieb hin ändern ... - das kann man nun wirklich leicht ausgleichen ... - die Schwimmlage wird da nicht wirklich beeinträchtigt ...

Zu 3. ...

Die Wasserlage bei Sidemount ist meist besser als mit Gerät auf dem Rücken - auch bei einem Anfänger in der Richtung ...
Andere Gewichtsverteilung bringt einen nun mal eher in Schwimmlage als die normale meist gängige Seepferdchenhaltung beim Rückengerät ...

Zu 4. ...

Es helfen keine "richtigen" Ventile, wenn man wegen Flaschenposition (zb. kurze Flaschen tief angebracht) oder eingeschränkter Bewegungsfähigkeit (sei es wegen körperlichen Gebrechen oder beengendem Anzug) dann trotzdem nicht an die Ventile kommt ...
Es ist auch kein Verkaufsargument bei Flaschenventilen, das man dann mit den Ventilen Typ/Hersteller XXX garantiert an die Ventile gelangt ...
Gibt ja auch reichlich Taucher, die selbst die Ventile von Doppelflaschen nicht bedienen können ... - "falsche" Ventile ?

zu 5.)

Man schnallt sich auch an die Seite, was man braucht ... - mit 2 x 7ltr. ist man zb. leichter und flexibler unterwegs als mit einer M12 auf dem Rücken ...

Wer sich nur wegen einem Hype irgendetwas nachmacht, der hat eh andere Probleme ...
Aber Sidemount ist auch sehr angenehm bei Rückenproblemen, sonstigen Bewegungseinschränkungen usw. ...
Bandscheibengeschädigten wird zb. auch nahegelegt, sich doch beim Tauchen etwas gewichtsreduziert zu verhalten ... - hier ist Sidemount eine deutliche Erleichterung ohne nun großartig seine Tauchabsichten verändern zu müssen ...
Haltungsschäden sind hier auch deutlich geringer als schweres Gerät auf dem Rücken usw. ...

Neben den Punkten A und B gibt es also durchaus noch weitere Punkte, diese nun nicht unbedingt negativ ... - man muß es halt nur mal akzeptieren

PS: Sidemount ist auch keine "neue" Angelegenheit, es ist nur gerade in aller Munde ... - geben tut es diese Art zu tauchen aber schon deutlich länger ...

Was 1) (Transport) angeht dachte ich auch nicht an Wägelchen sondern einfach an die Möglichkeit seine Flaschen einzeln bequem zum Einstieg zu bringen und erst im Wasser "an zu klicken". Oder auch beim Tauchen vom Boot aus stelle ich es mir komfortabel vor wenn ich erstmal die Flasche(n) einzeln hochgeben kann, als mit meiner D12 die Bootsleiter hoch zu klettern.

2) Auf- und Abtrieb ist sicher ein Thema. Sollte aber reine Übungssache sein damit klar zu kommen.

3) Und die Ventile: Ja, es ist sicher auch auf dem Rücken machbar. Komfortabler ist es seitlich aber allemal. Solange die Rückenflaschen sonst keine Vorteile aufweisen hab ich die lieber an der Seite (ventil-zumach-technisch gesehen)

Was anderes noch:
Hat jemand konkrete Erfahrungen damit, bzw. könnte mir Tipps geben in Sachen Ausrüstung? Es gibt neben dem Razor-harness ja auch noch andere Produkte. Was benutzt ihr? Und warum?

Hallo,

wie sieht es eigentlich mit dem Gasmanagment aus. z.B.: ich gehe mit 2 x 7l Tauchen, der Automat an der einen Flaschen fällt aus. Ich habe dann nur noch die andere 7l-Flasche als Luftvorrat, eine Brücke gibt es ja nicht oder sehe ich das falsch.

Gruß Lutz

Schaut mal http://sidemountscubadiving.com/

Da steht ne Menge Info über diese angenehme Art zu tauchen.

LG BT

Hai Schlauchi,

grundsätzlich spricht garnichts dagegen sich in die Richtung Sidemount zu entwickeln. Wie schon geschrieben, existiert diese Art des Tauchens länger als der aktuelle Hype darum.
Von UTD gibt es auch ein paar sehr nette Harnesses für diese Art des Tauchens, die eine gute Schlauchführung zu lassen.
Ich wünsche dir viel Spass beim Ausprobieren.

Gruß

Volker

Hi Schlauchi,

Sidemount-Konfigurationen gibt es schon länger und stammen primär aus dem Höhlenbereich.

Die Vorteile sind:
> einfaches Handling von 2 Einzelflaschen
> Flaches Profil des Tauchers
> Möglichkeit 2 Flaschen einzeln zu befüllen
es wären sogar unterschiedliche Gase möglich,
dies bringt aber andere Probleme mit sich.

Die Nachteile sind:
> schlechtere / schwierigere Schlauchführung
> Trimmung des Gesamtriggs
> Relativ teure Wingkombinationen (Z.B. Amadillo, Nomad, etc.)
> Kein Überströmen aus einer Flasche mit defekten Regler möglich
> Sidemount ist keine Partnerkonfiguration

Grundsätzlich gibt es für das Tauchen mit Doppelflaschen standardisierte Konfiguartionen und auch Trainingsprozeduren. Bei Sidemount gibt es nur wenige die das wirklich gut können. Es ist für Solotaucher konzipiert und deswegen schon mal vom Ansatz her nicht für Anfänger gemacht.

Wenn man gerade zum Tauchen beginnt, ist es sicher auch sinnvoll diese Punkte zu berücksichtigen.
Auch wenn in der Tauchen von einem einfachen Sidemountharness berichtet wird, ist dies nicht für jedermann geeignet, nur weil es einfach aussieht.

Viele Grüße

Patrick

Nachteile:
1. Nicht DIR.
Spaß beiseite:
2. Seitlich getragene Flaschen sind nicht verbunden, also Atemreglerwechsel mehrfach nötig. Außerdem bei Problemen "Verlust" des Anteils in der Flasche, die Probleme macht. (Andererseits echt getrennte Gasvorräte.)
3. Ich vermute einfach mal, dass, da die Flaschen tiefer liegen, eher keine Stahlflaschen getragen werden? Dann muss man das reduzierte Flaschengewicht durch Blei ersetzen. Wo soll da der "rückenschonende" Vorteil liegen, wenn die Gesamtmasse ja damit ansteigt?
4. Durch bereits seitlich liegende Hauptflaschen sinkt der Platz für weitere Stages, denn die kommen ja auch an die Seite.

Unter sehr speziellen Bedingungen (wirklich sehr enge Spalten) mag das sinnvoll sein, sonst nicht.

PS:
Feinkorrektur:
Statt "reduziertes Flaschengewicht" besser "erhöhten Flaschenauftrieb durch Blei kompensieren" lesen.
Für die Minderheit mitdenkender Leser ist das ja sowieso klar.

Habe grad mal die Beiträge oben noch mal gelesen (nicht nur überflogen), den größten Blödsin schrieb Bösewicht (nur in diesem Falle, nicht generell übelnehmen):

"Man kann auch mehrfach laufen - Taucher sind ja meist etwas beweglich"
Ich laufe gelegentlich bereits jetzt mehrfach... trotz Rückengerät..

"Die Wasserlage bei Sidemount ist meist besser als mit Gerät auf dem Rücken - auch bei einem Anfänger in der Richtung ..."
Hängt das nicht von der richtigen "Konfiguration" ab, die auch mit Rückengerät möglich ist?

"Andere Gewichtsverteilung bringt einen nun mal eher in Schwimmlage als die normale meist gängige Seepferdchenhaltung beim Rückengerät ..."
Verstehe ich nicht.

"Man schnallt sich auch an die Seite, was man braucht ... - mit 2 x 7ltr. ist man zb. leichter und flexibler unterwegs als mit einer M12 auf dem Rücken ..."
Und nachts ist es meist kälter als draußen.
(Man kann auch die D7 statt der D12 auf den Rücken schnallen, nein?)

"Aber Sidemount ist auch sehr angenehm bei Rückenproblemen,"
Wenn man 2 7er seitlich statt D12 auf dem Rücken taucht, richtig?

"sich doch beim Tauchen etwas gewichtsreduziert zu verhalten ... - hier ist Sidemount eine deutliche Erleichterung ohne nun großartig seine Tauchabsichten verändern zu müssen ..."
Bitte um Erläuterung:
1. Die (bei unveränderten Tauchabsichten gleich großen) 2 Aluflaschen seitlich sind etwas schwerer, als gleich große Aluflaschen auf dem Rücken. (Von 300bar-Varianten ganz zu schweigen.)
2. Um den größeren Auftrieb der Aluflaschen auszugleichen, braucht man Sidemount dann noch zusätzliches Blei.
Also:
Schwerere Flaschen, und zusätzliches Blei.
Wo genau liegt da die "Gewichtsreduzierung"?

@boesewicht
"Es ist auch kein Verkaufsargument bei Flaschenventilen, das man dann mit den Ventilen Typ/Hersteller XXX garantiert an die Ventile gelangt ... "

Ich rede nicht von Doppelpaketen.
Bei Monoflaschen mit 2 Abgängen gibt es sehr wohl gewaltige Unterschiede was die Erreichbarkeit angeht.
Da gibt es Ventile, die kann nur Houdini auf- und zudrehen, z.B. das TAG-Ventil von Aqualung.

Ich sehe noch nicht, dass ich mit einer gebrückten D7-D irgendwas tauche...
Bei einem Rückengerä weiß ich wenigstens, wo ich mein Blei rückenschonend unterbringe und ausgewogen verteile, sodaß eine horizontale Wasserlage ganz entspannt einfach da ist. Bei Sidemount muss ich völlig neu trimmen, der Trocki mach auf dem Rücken vermutlich eine Blase, die dann noch nichtmal das Gerät trägt.
Wenn, dann nur, wenn Sidemount die Lösung eines Problems ist. Vor 30 Jahren haben wir noch die Monoflasche einfach abgenommen und in Vorhalte geschoben, wenn es eng wurde. Und hätten jeden ausgelacht, der mit einer kurzen (/%&/$%) 12l bombolino dahergegaut wäre.

Im gesamten System gibt es keine Gewichtsreduzierung. Gleich große Geräte erzeugen in etwa gleich großes Gewicht. Einzig Restvoluminas in Blase und Trocki spielen da hinein.

Der Vorteil liegt möglicherweise darin, dass nicht alles zusammen tragen muss. Eine Flasche links eine rechts ist sicher angenehmer wie ein Doppelpaket.

Sidemount bringt aber nicht nur Vorteile, man sollte sich das System anschauen. Vieles was an Harness und Doppelpaket montiert werden kann (z.B. V-Weigt, Akkutank, Backuplight, etc.) kann an einem Sidemountrigg nicht ohne weiteres montiert werden.
Und es ist ein großer Unterschied, ob man Nass- oder Trockentauchanzug verwendet.

Ich hab das Gefühl die Pros und Kontras lassen sich rational schwer gegeneinander abwägen wenn ich das hier so lese.

Wahrscheinlich muss man das einfach mal testen und dann selber entscheiden was einem mehr liegt.

und wer sagt das man sich entscheiden muss?
ich hab das mit dem sidemount noch net getestet, aber es sieht, wenn man nicht grad in höhlen geht, eher etwas für den nicht so tief bereich, also für das just for fun diving aus. kann man ja machen.
wenn man aber mit trocki und viel gerödel unterwegs ist, und/oder etwas tiefer geht (kam hier schon mehrfach, thema automat fällt aus, braucht aber die luft in der pulle) ist evtl. die klassische methode besser.
also warum nicht beides nutzen. man kann ja auch eine kabrio im sommer und nen kombi im winter fahren.

gruß
thorsten


@baggerteich
super link. die seite kannte ich nicht.
der typ in dem essentials video hat das mit dem tarieren drauf. da will ich auch mal hin. egal wo die flasche ist.
ich üb dann noch was ;)

Ich hab mir das Video auch angeschaut...
Sieht ja alles ganz cool aus, aber nach dem ersten Staunen stellt sich bei mir auch die Frage:
man ist ja genötigt beide Flaschen gleichmäßig abzuatmen, sonst geht der Trimm ja mehr und mehr zu einer Seite, was sich bei getrennten Flaschen etwas schwierig gestalten könnte :-p oder hab ich was übersehen ?!
Ob er dann immer noch so bewegungslos im Wasser liegen kann ?!

das kommt evtl noch hinzu. aber denke das ist ausgleichbar.

nur damit mich keiner falsch versteht. gutes tarieren hat nix mit sidemount zu tun. so da rumdümpeln kann man auch mit flasche auf dem rücken.
ich noch nicht ganz so.
ich arbeite dran ;)

@Young Diver 2912
Ja, man atmet die abwechselnd leer um genau dieses Problem zu vermeiden

@Nanaima
Zitat:"und wer sagt das man sich entscheiden muss? "

Das interessante ist das einige der Sidemount-Harness einem erlauben die Flasche "normal" auf dem Rücken ODER seitlich anzubringen. Das Armadillo zum Beispiel macht damit Werbung. Es könnte also in der Tat möglich sein nach belieben zu wechseln.

Ob das Sinn macht weiss ich nicht. Ich persönlich würde es wohl bevorzugen ein festes System zu haben und mich daran zu gewöhnen. Und mein Buddy ist sicher auch froh nicht jedesmal zu überlegen wo nun was bei mir angemacht ist wenns brenzling wird :D

so ich habe mir das ganze jetzt mal durchgelesen.

erstens würde es mich interessieren wer es schon mal probiert hat.

Ich habe mir ein siedemount jacket gekauft, und zwar aus dem grund das ich eine D12 bei gewissen einstiegen nicht ins wasser bringe (wenn ich eine Böschung runter, und dann noch über felsen klettern muss) mit zwei einzelnen flaschen jedoch geht das um einiges leichter. (das ist in meinem fall so, ich habe aber auch nur ein Bein und bin mit der Prothese nicht so trittsicher wie ihr)

zur schlauchführung, was ist da nur für solo taucher?
ich habe genau so einen long hose wie bei einem Doppelgerät!

Lg.