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CutchemistCMAS***; TDI Trimix; TDI Intro to Cave

Sidemount auf Safari (Nord / Wrack)

Hallo zusammen,

habt ihr Erfahrungen mit Sidemount-Tauchen auf Safaris?

Zunächst einmal einige Gedanken vorweg...

- Mir ist bewusst, dass es auf dem Boot einen erhöhten Aufwand für die Crew bedeuten kann. Auf Anfrage wurde diese Leistung jedoch gegen kleinen Preisaufschlag bestätigt. Für mich also eine normale, zusätzliche Dienstleistung, die ich gerne bezahle.

- Es geht mir nicht um "Sidemount als Religion". Vielmehr um den größeren Gasvorrat bei meinen Tauchgängen. (Doppelgeräte werden
nicht angeboten)

Bisher war ich vom Boot fast ausschließlich Mono-Backmound unterwegs. Das war bei Rifftauchgängen und anderen Unternehmungen auch
gastechnisch nie ein Problem und darüber hinaus sehr kompfortabel, da alles ständig montiert bleibt. Speziell bei dieser Wracksafari würde ich jedoch gerne ein paar Minuten mehr am Wrack sein um ausgiebig zu Fotografieren. Da wäre die doppelte Gasmenge schon was Feines (Vorausgesetzt es gibt keine Regelungen wie "keine Deko" o.Ä.)

Darum ein paar Fragen an Alle mit Erfahrung:
- Ist Sidemount auf Safaris inzwischen üblich oder bringt es die Abläufe auf dem Boot durcheinander (Man will ja kein Störenfried sein)?
- Lohnt sich aus eurer sicht der individuelle Mehraufwand (Flaschen riggen usw.)
- Wie praktikabel ist das Ganze im Rahmen einer Safari?

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07.05.2018 15:38
Ich war zuletzt auf einer Wrack-Safari zusammen mit mehreren Doppelgerätetauchern als einziger sidemounter. Im Prinzip kein Problem und auch ohne Extrakosten (im Vergleich zu D12), aber musst halt sehen wo Du bleibst. Die DIRler richten und checken alles an Bord, dann springen sie rein und können abtauchen. Wenn Du Dir erst noch Flaschen ins Wasser reichen lässt und als einziger noch 5min an der Oberfläche rummachst bis Du abtauchen kannst, dann nervt's alle; v.a. vom Schlauchboot bei Wellengang. Also so einrichten und üben dass Du im Schlauchboot fertig da sitzt, auch mit Dekostage und scooter, und wie die anderen reinfallen und abtauchen kannst.
Wenn Doppelgeräte dagegen gar nicht angeboten werden und Du der einzige mit zwei Flaschen bist damit Du Solo länger bleiben kannst, dann wird's eher Probleme wg Solotauchen geben, nicht wg sidemount.
07.05.2018 19:20
wird in diesen Fall dann ehr Probleme mit der Tauchgangsdauer geben, da meist ca 60 Minuten pro TG geplant werden, damit der Tourenplan eingehalten werden kann....
CutchemistCMAS***; TDI Trimix; TDI Intro to Cave
08.05.2018 07:52

Solotauchen ist eh kein Thema. Bin in der Regel mit meiner Frau im "Unified Team" unterwegs. Das wäre dann auch auf der Safari so. Entweder beide Sidemount oder beide Backmount.

Aktuell tendiere ich dazu mein Monowing einzupacken und gut ist. Denn wenn man das zusätzliche Gas auf Grund von Tauchzeitbegrenzungen eh nicht nutzen kann überwiegen für mich die Nachteile.

08.05.2018 08:00
Pack doch ein rigging-kit mit ein. Und falls sie das mit der Tauchzeitbeschränkung nicht so eng sehen nimmst du dir eine zusätzliche Stage mit?
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
08.05.2018 08:21Geändert von Stephan K.,
08.05.2018 08:23
wenn ich mir einen meiner Buddies mit Sidemount ansehe der durchaus 15 Minuten im Wasser braucht bis alles so sitzt wie er es will und dabei auch noch Hilfe braucht dann ist das schon hier am See suboptimal, aber man kann das ja Timen. Aber auf Safari bei Wellengang, Strömung und Zodiak wird das nervend bis sogar gefährlich. Das an und ablegen muss ruck-zuck gehen!!! Solo-TG auf Safari und dann einer der länger UW bleibt sind dann noch zusätzliche Punkte die bedenklich sind. Und wer zu spät am Buffet erscheint, der bekommt evt. nur noch die Reste
08.05.2018 08:23

Mit sidemount bist Du auf Tauchsafaris in Ägypten überwiegend Exot. Es bringt den Ablauf dann durcheinander, wenn die Leute wenig oder kaum Erfahrung beim Anrödeln damit haben und mit etwas Welle oder vom Zodiac noch nicht klarkommen. Aber das alles ist nicht schlimm, wenn ihr eh als Team fest miteinander taucht.

So, wie ich meine letzte Nordtour als Sporttauchsafari in Erinnerung habe, waren die meisten Wracks in moderaten Tiefen bis 30m. Ausnahme war die Rosalie Moller, da waren wir mal etwas tiefer als 40m. Sonst konnte man alle Tauchgänge locker mit einer Monflasche ohne nenneswerte Dekompressionsverpflichtung abreißen ohne etwas verpasst zu haben. Ich würde für die Safari eine 15l Stahlflasche reservieren und gut ist.

Und wie Bleiente und germandiver schon geschrieben haben: da eh keine Doppelgeräte angeboten werden, wird die Tauchzeit so auf 60-70 Min beschränkt sein und die wollen auch den Tourenplan einhalten. IMHO hast Du bei der konkreten Safari sidemount mehr Nachteile als Vorteile.

08.05.2018 11:15
Wenn Du auf einer „Tek“ Safari bist bei der Alle um Dich rum Doppelgeräte tauchen, dann geht das eher. Bei einer Standard Safari hast Du einen Mordsstress und bist dann doch zeitlich begrenzt.
Solltest Du es trotzdem versuchen wollen dann nimm Dir einen Tampen mit an dem Du Deine Pullen ggf. abhängen kannst. Außerdem sind eventuell zwei Doppelender hilfreich mit denen Du Deine Flaschen stabiler befestigen kannst um ins Wasser zu kommen. Im Wasser kannst Du die dann in Dein Bungee umhängen.
08.05.2018 11:55
Wir hatten D12, M12 und sidemount gemischt auf dem Boot für die Nordtour+Dahab. Habe es auch als Sammlung von 30m Rechteck-TGs in Erinnerung. D12 und sidemount war aber schon wertvoll; gerade wenn man sich die Thistlegorm ausführlich innen ansehen will dann ist die Reserve nötig und die 50% extra Grundzeit schon sehr schön.
NußPady AOWD
09.05.2018 19:47

Hi,
ich hab meine letzten Safaris alle mit Sidemount gemacht. eher aus der Überlegung, dass ich keinen festen Buddy habe und ich im ägyptischen Rudeltauchen lieber ein eigenes zweites System habe.
Das ging immer problemlos. Wie Bleiente schon schrub, Du darfst halt nicht drauf hoffen, dass Dich jemand unterstützen kann. Ich hab meinen ganzen Kram schon an Bord angelegt (2x 7l) und bin auch so ins Zodiak, möglichst immer als erster oder zweiter.
Was mich übrigens deutlich in meiner Einschätzung des Rudeltauchens bestätigt hat, ist dass mich während inzwischen 5 Tauchurlauben mit wechselnden Buddys erst zwei Mal jemand beim Buddycheck genauer zu meinem doch eher ungewöhnlichen Equipment befragt hat.
Tauchzeitbeschränkung ist auf ägyptischen Safaris 60 Minuten, wenn Ihr aber einen Tauchgang zum Boot macht (und nicht alle anderen im Zodiak auf Euch warten müssen) ist das meiner Erfahrung nach eher ein Richtwert.

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