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Sichtweitenmessung

Geändert von Marv31,

Hallo zusammen,

Vielleicht hat von euch ja wer ne Idee. Wir suchen ein Verfahren zur sichtweitenmessung, welches weniger Fehleranfällig ist als die Secci Scheiben und möglichst den Faktor Mensch ausschließt. Sicht ist doch teils objektiv und am Ende hat die Messung einen relativ großen Fehler und ist auch nicht wirklich reproduzierbar.

Ganz lustig wird es dann, wenn unterschiedliche Leute die Messung durch führen.

Sind euch da irgendwie Alternativen bekannt, Sicht zuverlässig auf den Decimeter Bereich zu bestimmen?

Danke

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03.12.2021 08:47
Ma ja, ne 'richtige' Secchi-Scheibe ist schon ganz gut reproduzierbar für das was es soll (nicht Sichtweite sondern 'Eindringtiefe' des Sonnenlichts in den Wasserkörper). Möchte man das automatisieren bleibt einem im Prinzip Helligkeitsmessung bzw Trübungsmessung/Photometer. D.h messen wie viel Licht im Vergleich zur Oberfläche (vertikal) oder auf einer Referenz-Strecke (horizontal) 'verschwindet'. Bei der horizontalen Version hast du das Problem den Nullwert festzulegen.
03.12.2021 09:00Geändert von MichaelP,
03.12.2021 09:03
Berechnung läuft dann mittels Lambert-Beer, Lz=L0 * exp(c*-e*z) wobei L die Lichtstärke und z die Distanz/Tiefe ist. 'c' ist die Konzentration und 'e' der Extinktionskoeffizient, d.h. sie beschreiben wie das Medium das Licht 'schluckt' und charakterisieren letztlich das was du als Sichtweite beschreibst.
03.12.2021 09:05
Ah, hätte ich dazu sagen sollen. Es geht um die horizontale Messung.

Mit der Secchi Scheibe bekommt man ziemlich sicher Ergebnisse hin, die vollkommen ausreichen für das was wir vor haben. Nur im Gespräch kam die Diskussion auf, ob das nicht besser geht. Wir sind bisher nicht fündig geworden. Daher die Frage in die Runde.
NDLimitGelegen-
heits-
taucher
03.12.2021 09:05
Marv, warum das Bestreben es so genau wissen zu wollen?
03.12.2021 09:17
In der Luftfahrt wird zur Messung der sogenannten Pistensichtweite (Horizontalsicht auf Piste) ein sogenanntes Transmissometer verwendet. Ich nehme an, dass unter Wasser eine recht kurze Distanz reicht, um zuverlässige Ergebnisse zu erhalten und auch die Funktionsweise von den Dingern ist nicht hoch komplex... Ein findiger Bastler kann da sicher was zaubern.
03.12.2021 09:34
Nd, technisches Interesse was so geht. Einen Mehrwert hat das nicht

Danke Mr. Schaue ich mir an
03.12.2021 09:39
@Mr.Jacques: ist genau das was ich oben beschrieben habe. Hier wird halt nur das Verhältnis Lz/L0 genutzt. Das grundsätzliche Problem (L0 zu Messen bleibt gleich). Die Hardware dazu ist trivial (am einfachsten LED + Arduino&LDR). Wenn man das auf ein Stange (1m) schraubt und so macht, dass man den Sensor einmal direkt vor die Lichtquelle (=L0) und dann auf Distanz (=Lz) setzen kann sollte es funktionieren. Nur wasserdicht ist dann das nächste Problem....
IvoryAOWD DTSA**
03.12.2021 09:49
Objekt auswählen, Bandmaß dran befestigen, wegtauchen bis Objekt gerade noch sichtbar. Bandmaß ablesen. Alternativ Reel verwenden, mit Knoten markieren und nach dem TG die Länge messen.

Oder:

Viele Buddies mitnehmen. Sollen eine Kette bilden, bis der erste gerade noch so sichtbar ist und dann Buddies zählen. Buddies müssen exakt 2 Meter groß sein.



03.12.2021 10:04
Ivory, genau so ähnlich wird es ja praktiziert. Funktioniert auch super. Aber aus physikalischer Sicht, ist doch eine Recht große Fehlertoleranz gegeben.
03.12.2021 10:05Geändert von kwolf1406,
03.12.2021 10:07
Dazu müsste man eine Auflösung definieren (Kontrast und/oder Winkel) die unter Wasser in einem bestimmten Abstand noch erreicht werden muss. Genau das macht die Secci Scheibe. Da "Sicht" letztlich sehr subjektiv ist, ist auch die Secci Scheibe letztlich ein willkürliches Element, auf das man sich aber einigen kann. Dann geht es um die Messung des Abstands des Tauchers zur Scheibe. Da geht es von Schätzung (1/4 zu nah) über Maßband bis vielleicht zu Lasermessung ( was halt unter Wasser funktioniert).
03.12.2021 10:06
Die Frage ist doch, muss das Wasserdicht sein? Man muss doch ohnehin vom Messergebnis "Trübung" irgendwie auf die sich ergebende Sichtweite kommen. In der Gewässergütebestimmung wird die Trübung ja auch nicht gemessen in dem man das Messgerät ins Wasser schmeißt. Ich kenne es so, das durch einen entsprechenden Becher gemessen wird. Ich denke, über einen gewissen Zeitraum Seccischeibe den Mittelwert aus mind. je drei Aussagen in eine Tabelle mit dem jeweils zugehörigen Wert der Trübung eintragen. Irgendwann sollte die Messung der Trübung dann ausreichen um die Sichtweite vorher zu sagen.
Ich fände es dann aber wiederum spannend, ob die Trübung eines Gewässers in jedem Fall zu gleichen Sichtweiten führt. Sprich, ob ich mit der Tabelle die der Marv jetzt für den Hunsfels macht, dann auch zuverlässig z.B. in Nordhausen arbeiten kann. Oder, ob die subjektive Sichtweite unter Wasser noch von weiteren Faktoren als der reinen Gewässertrübung abhängig ist. Beispielsweise Färbung, die ja in versch. Seen durchaus sehr unterschiedlich ist.
Marv, leg los. Ich unterstütze Dich mentalbaeh
03.12.2021 10:18
Ich denke sowohl Färbung, Sonnenlicht, Bewuchs am Ufer (Schatten wurf), Art der Schwebeteilchen wirst du theoretisch schon eine Beeinflussung haben. Ob diese dann allerdings messbar groß ist, oder nur in der Theorie besteht weiß ich nicht.
Müsst man ausprobieren

Wo ist eigentlich Dommi?
03.12.2021 10:31
Dominik ist im Rausch, der bereitet den nächsten Onlineworkshop durch praktische Selbtversuche vor, Prost
joebarbrevetiert
03.12.2021 11:03
Nephelometer

Wasserprobe aus der gewünschten Tiefe holen und messen

Die abgelesenen NTUs mittels durch Eigenversuche hergestellter Tabelle in Meter umrechnen.

Viel Spass big
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