Tauchausrüstung Foren

Es gibt immer neue Ausrüstung, oder was zu meckern an der alten. Hier ist genau der richtige Platz, an dem Du Dir Infos zu irgendwelchen Tauchausrüstungsteilen holen kannst - oder das in Erfahrung bringst - was dich schon sehr lange interessiert hat.

shark shield

Hallo!

Was haltet Ihr eigentlich von dem sogenannten "Shark Shield", einem elektrischen Hai-Abwehr-Schild...

AntwortAbonnieren
15.11.2004 02:55
nix.

1. warum sollte man so etwas brauchen? Wenn sich Dir ein Hai naehert, ist er auch bloss neugierig. Und wenn er Dir zu nahe kommt (Testrempler, er will nur mal wissen, wie Du Dich anfuehlst), dann kannst Du ihn einfach beiseite schieben (halt nicht grad am Auge oder Maul).

2. Nur 50% der Testhaie haben ueberhaupt auf dieses elektromagnetische Feld um den Taucher herum reagiert.

3. Es gibt wirklich bessere Methoden, dass ein Hai einen unattraktiv findet

a) senkrecht im Wasser aufstellen, wenn einer zu nahe kommt
b) nicht (!) bewegen, vor allem nicht mit den Flossen. Haie reagieren auf niederfrequente Toene (wie Wasserplaetschern) deutlich mehr, als auf Fisch-/Blutgeruch.
c) Hai Dich umkreisen lassen, auch wenn die Kreise immer enger werden (er tastet Dich elektrisch mit seinem Seitenlinienorgan ab).
d) Erst taetig werden, wenn der Hai frontal auf einen zukommt. Entweder anstossen lassen oder wegschieben. Meistens ist es nach dem "Rempler" dann auch getan.
e) Wenn er doch nochmal zurueckkommen sollte, ist das fuer einen "Probebiss" - er testet Dich mal an, weil der Nasenstueber noch nicht gereicht hat.
Auch wenn die Zaehne schrecklich aussehen, wenn man nicht (!) den Arm aus seinem Maul zieht, hat man hinterher nichts weiter, als ein paar Zahnabdruecke. Trotzdem wuerde ich hier nochmal die Wegschiebetaktik anwenden. Auf keinen Fall ins Auge pieken oder aehnliches.

Ich weiss, ist alles leichter gesagt, als getan, zumal die Angst vor Haien uns durch Filme wie "Der weisse Hai" oder "Haialarm auf Mallorca" doch sehr geschuert wird - zu unrecht.

Ich empfehle zu dem Thema ein Buch von Erich Ritter, dass Anfang des Jahres erscheinen wird. D arin sind einige der groessten Haiunfaelle des (letzten) Jahrtausends beschrieben und aufgeschluesselt. Es raeumt mit den Vorurteilen der Menschenmordenden Bestie auf und erklaert z.B., warum der kleine Jessie in den USA 2001 beim plantschen im seichten Wasser von einem Hai "attackiert" wurde und einen Arm verlor.

Fazit: Kein Hai greift einen einfach so an, nicht mal der weisse oder der Bullenhai. Ausnahme mag hier noch das Revierverhalten in der Brutzeit sein - aber da koennen Druecker weitaus gefaehrlicher sein!
Es gibt immer einen Grund und niemals beisst der Hai zu, ohne einen vorher ausgiebig umkreist zu haben und (!) einen Proberempler gemacht zu haben.

Naehre Infos dazu und auch zum kommenden Buch findest Du auf der Website von Sharkproject.
http://www.sharkproject.de

Und wenn Du einmal die Chance erhaeltst, den Vortrag "Angstzination Hai" zu sehen, dann tu es!
15.11.2004 09:36
genau,NIX

Bei der Frage denke ich immer zuerst:
"war da mal wieder eine Wiederholung im Fernsehen von -Vallerie Taylor und Ehegatte-?".

@cycomick
und sollte doch die Situation "3.e von @Jessica eintreten" und der Hai nich mehr loslassen wollen, dann gib dem(n) Hai(en) das Buch von -Erich Ritter- zu lesen.

Der ist gut Jessica "Revierverhalten in der Brutzeit "



Gruss

15.11.2004 09:40
Über das Buch vom Ritter wird sich der Hai freuen, das Bein hat er ja bereits.
mola Klar......
15.11.2004 10:17
Schließ eine DAN-Versicherung ab, die deckt Hai-angriffe mit ab. Bei den Versicherungsunterlagen sind Faden und Nadel mit dabei.............
15.11.2004 10:27
Hans Hass hatte seinerzeit immer seinen Haistock dabei.
Scott***/RD
15.11.2004 10:50
Hans Hass kannte Dr. Erich Ritter nicht
15.11.2004 10:52
@Cycomick: Eigentlich bin ich auch gegen irgendwelche speziellen Gerätschaften zur Abschreckung unter Wasser, aber als ein Bekannter neulich von seiner Safari zu den Brothers erzählt hat, kam ich fast schon ins Grübeln. Da waren die Haie auch recht "neugierig". Ist ja auch nicht schlecht, da bekommt man was für sein Geld geboten

@Jessica:das ist ja fast eine mustergültige Verhaltensanweisung. Hört sich nett an, aber ich weiß nicht, ob ich mich so zusammenreissen könnte. Am besten gefällt mir die Stelle mit dem Probebiss, bei der man den Arm nicht zurückziehen soll Ok, im besten Falle habe ich ein geniales Tauchsouvenir (nämlich die Zahnabdrücke auf dem Neo, aber im schlechtesten...

Natürlich sagt einem der Verstand, dass die Fische nicht unmotiviert angreifen und alles normales Verhalten ist, aber das Unterbewusstsein macht einem da manchmal einen Strich durch die Rechnung. Richtig mittreden kann ich nicht, da ich noch keinen Hai UW gesehen habe, aber man bereitet sich ja seelisch und moralisch immer auf alles vor. Aber letztendlich würde ich wohl keinen Hai-Schocker o.ä. mitnehmen.

Gruß Rob
Vercingétorixold school
15.11.2004 12:03
Jessica,
ich bin begeistert. Hast du das alles selbst ausprobiert? Und das Revierverhalten in der Brutzeit finde ich wirklich gut! Die, die mit den Haien tanzt. Ok, zur Tagesordnung.
Im Prinzip hast du recht. Das Problem ist nur, je größer der Hai, desto größe die Angst. So ein Sandhai ist eigentlich nur neugierig, eigentlich.
Das Shark-shield funktioniert nicht wirklich. Entweder der gute alte Stock von Haas und Co oder geordneter Rückzug (und nicht vergessen den Anzug hinter ordentlich zu spülen)
15.11.2004 12:45
In der größten Gefahr befinden sich die *CMAS* Taucher.
Da die immer als geordneter "Sternenhaufen" tauchen müssen/sollen/dürfen oder so

In diesem speziellen Fall kann "Buddytauchen" von Vorteil sein

@Scott
der war gut.

Gruss
Vercingétorixold school
15.11.2004 13:16
Und was machen die Freunde von der DIR/TEC-Fraktion. Ist eine Haibegegnung DIR konform?
15.11.2004 13:23
@Detlef
nur wenn der Hai schwarz ist.
15.11.2004 14:04
@Jessica

Klingt ja kinderleicht (grins). Haste das denn selber mal ausprobiert? Funzt bestimmt mit vegetarischen Haifischen.
Allerdings, lese ich immer des öfteren von Hai Attacken (wie zb heute morgen in Süd Afrika), dann letzte Woche in Californien (Surfer, allerdings hat der das sehr effektive Hai Kung Fu angewandt und den Hai "in die Flucht" geschlagen, lol, nur ein paar Zahnabdrücke und paar Wunden, war wohl doch nur ein "Probebiss"). Und dann war da noch ein toter Taucher im August (auch Kalifornien), und und und... also wirklich nicht der Rede wert, ne?


Angenommen, der Hai hat gekreist, geschubst und gekostet... haut er dann ab, oder wie kommt man sicher aus dem Wasser. Ohne vollgas nach oben schiessen zu müssen und vielleicht noch den Safety stop einlegen (zitter, indenAnzugpiss...)

15.11.2004 14:16
Ne, selbst ausprobiert hab ich das noch nicht
Aber was ich geschrieben habe, wird Dir jeder Biologe bestaetigen. Wie waer`s mit einem X-Posting ins Bio-Forum?

Haie und Surfer, das ist ein Thema fuer sich. Surfer werden tatsaechlich ungleich haeufiger attackiert, als Taucher, das hat auch seinen Grund:

Die Annahme, dass der Surfer auf seinem Brett von unten aussieht, wie eine Robbe, ist ueberholt.
Es gibt einen interessanten Versuch von Erich Ritter und Gerhard Wegner zu diesem Thema. Man entwarf zwei Schablonen, eine nannte man Peter Benchley (nach dem Autor von "Der weisse Hai") und eine Steven Spielberg (Regisseur selbigen Films).

Eine Schablone sah aus, wie ein Surfbrett mit Armen und Beinen. Wenn man die reglos auf`s Wasser legte, interessierte das den Hai nicht die Bohne.
Lies man jetzt Arme und Beine bewegen, kam es zum interssierten umkreisen, anstossen und teils sogar zum Probebiss.

Nun nahm man die zweite Schablone, die man quadratisch gestaltet hatte - also keinerlei Aehnlichkeit mit einer Robbe von unten haben konnte. Hier das gleiche Ergebnis.

Man kam also zu dem Schluss, dass es entweder an der Bewegung und/oder dem Geraeusch der Bewegung liegen musste.

Nun legte man einen Beissfesten Koffer an einer Leine ins Wasser, darin ein Lautsprecher, der niederfrequente Toene (teils ausserhalb des menschlichen Spektrums) aussandte. Und siehe da, die Haie wurden geradezu wild. Und es kam zahlreiche male zu einer Beissattacke.

Last but not least hat man dann "Peter" (mit bewegenden Armen) und die Box ins Wasser gelegt. Mit dem Ergebnis: Der Hai schaute sich "Peter" kurz an, und ging dann zielsicher auf die Box los.

Und das zu 100% (an einer Stelle, wo es von Haien nur so wimmelt).

Man kann daraus schliessen, dass Angriffe auf Surfer nicht passieren, weil sie dem Beutetier Robbe so aehnlich sehen, auch nicht, weil das Teil so schoen zappelt, sondern aufgrund des Geraeuschpegels. Haie hoeren ein ganz anderes Spektrum, als Menschen. Besonders gut hoeren sie den Bereich, in dem ein Surfbrett ueber`s Wasser gleitet und Wasser von unten an das Brett klatscht.

Und naja, ich muss mich korrigieren, natuerlich meinte ich nicht Haie zur Brutzeit, sondern Haie zur Balzzeit. Da ist sogar der Taucher ein potentieller Kokurrent. Naja, vielleicht nur, wenn der Hai noch jung und unerfahren ist
15.11.2004 14:22
Ach ja - nochwas zum Thema letaler Ausgang:

Dass Gliedmassen fehlen oder es sonstwelchen schweren Verletzungen gibt, liegt daran, dass der Mensch instinktiv wegzieht. Das war auch das "Problem" beim Wadenbiss von Erich Ritter. Er stand mit dem Ruecken zu den Haien und die Wachperson haette eigentlich warnen sollen. Als der Hai dann zubiss, hat Ritter instinktiv sein Bein weggezogen. So wird das wohl jeder Mensch machen. Denn im Gegensatz zur Haiangst, die Anerzogen ist, ist die Angst vor dem Unbekannten und die Angest gefressen zu werden eine Urangst der Menschheit, die noch aus Zeiten stammt, als wir vor dem Saebelzahntiger fluechten mussten ;)

So ist das natuerlich auch bei Surfern.

Der kleine Jessie, den ich eingangs schon mal erwaehnt habe, hat seinen Arm verloren, weil sein Onkel an Jessie zog und ein Passant am Schwanz des Hais waehrend der Arm noch im Maul steckte.
Aber - so ein Glueck - hat jeder Ami ne Knarre dabei. Hai abgeknallt, Arm aus dem Magen geholt und wieder angenaeht.
Scott***/RD
15.11.2004 21:12
bei all den schönen geschichten und verhaltensmuster die all diese experten beschreiben, bleibt immer noch der faktor "wildes (wildlebendes) tier" ...
der hai ist kein computer
16.11.2004 09:39
Megateron (in Europa) und Smilodon (in Amerika) und Homo Sapiens Sapiens gab´s nie gleichzeitig
16.11.2004 14:03
was haltet ihr von http://www.unterwassersignalgeber.de/frames.php zur abwehr von Haien?

Solls demnächst auch mit Kapselheber geben
16.11.2004 14:56
Hai @ATX200
Stehe ich jetzt auf dem Schlauch
Wie kommst du jetzt auf Urmenschen und Säbelzahntiger
Meinst das irgendwie im "Schema Beutetier" oder so

Gehört zwar nicht hier her. Aber der Lebenszeitraum deiner Beispiele hat sich schon um mehrere Tausend Jahre besonders bei "Similodon" überschnitten.

Gruss
16.11.2004 15:07
ok, ok... dann setz halt anstatt Saebelzahntiger das Tier X ein, von dem der Urmensch seinerzeit bedroht war...
Welches Tier ist doch auch voellig egal, es ging nur darum, klarzustellen, dass Haiangst keine Urangst (sondern anerzogene Angst ist), ganz im Gegensatz zur Angst vor Unbekanntem, Dunkelheit und eben der Angst, gefressen zu werden.
Scott***/RD
16.11.2004 15:51
Jessica, ist die Angst vor Unbekanntem nicht auch auf den Hai zutreffend ? Wieviele Menschen haben denn schon einen live gesehen, erlebt?
Vercingétorixold school
16.11.2004 16:04
Das kannst du, glaube ich, nicht ganz sauber trennen. Zu den Urängsten gehört sicherlich auch die Angst vor unbekanntem. Diese wird durch Erziehung/Medien verstärkt. Oder einfacher, wenn ein 2 Meter Fisch auf dich zukommt, wird dir bereits anders. Die Größe ist schon ausreichend. Wenn das dann noch ein Hai ist, wird das ganze schlimmer. Ritter hin oder her. Der tut nix, der will nur spielääääään, hilft den meisten bei Hunden ja auch nicht weiter.
22.11.2004 08:38
@wahleshark:
Zeitraum: ja
Lebensraum (Amerikas): nein
Antwort