Kosten und Inhalte, ok, ich wills mal versuchen. Natürlich möchte ich alles ein wenig zusammenschreiben, sonst wirds zu lange hier.
Das Wichtigste zuerst: Der Kurs kostet Euro 500.- plus Schülerkit und Brevetierung. Wenn sich drei Leute zusammen zum Kurs anmelden kostets nur noch Euro 350.-/Person.
Nur die reinen Kursinhalte aufzuzählen käme dem Kurs nicht gerecht. Ich berichte anstatt dessen lieber etwas vom Erlebten.
Zuerst einmal habe ich das Schülerkit erhalten. Im Manual werden dann 40 Wiederholungsfragen ausgefüllt und zum Theorietermin mitgebracht. Das Manual ist sehr aufschlussreich. Es ist mit grundsätzlichen Überlegungen zum Solodiving und mit Konfigurationsmöglichkeiten versehen.
Beim Theorietermin wurden dann zuerst einmal die Fragen überprüft. Es gab viel Raum für Diskussionsstoff. Die Theorieeinheit dauerte dann entsprechend etwa vier Stunden.
Anschliessend ging es an die Ausrüstung. Hier wurden eigene Ideen voll mit berücksichtigt. Walter sagte, wenn ich mit meiner Ausrüstung nach einer bestimmten Ideologie tauchen möchte, so könne ich dies (in Bezug auf DIR etc.). Da ich mich eher für ein unabhängiges System interessiere, entschied ich mich für die sogenannte INDIE Konfiguration.
Wo die Konfiguration nicht "passte", wurde sie abgeändert. Da gibt es dann keine Bändel mehr an Lampen etc., diese werden alle ganz kurz an Karabinerhaken montiert. Vom Körper sollte so wenig als möglich weg hängen. Die unbedingt erforderliche Zusatzausrüstung wie Zweitmaske, Zweitmesser oder Seitenschneider, Reservelampen, Schreibtafel mit Stift, Reserveflossenband, Tauchtabellen etc. wird in einer separaten Oberschenkeltasche untergebracht. Es darf nur eine Akkulampe mitgenommen werden, die anderen Lampen (Backups) sind kleine Batterielampen.
Dann kommt der Check im Pool, auweia. Da durfte ich mich zuerst einmal selbst austarieren. Ging ganz prima. Walter gab mir Zeichen ich solle Schweben, was auch recht gut klappte. Dann verlangte Walter von mir, dass ich alle Luft aus Wing und Anzug raus lasse (tat ich). Jetzt verlangte er nochmals von mir dass ich Schweben soll, Fehlanzeige. Ich klebte auf dem Beckenboden wie eine Bleiente. Klar, denn ich hatte einfach zu viel Blei dabei. Ich dachte lieber etwas mehr, komme ich schneller runter

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Jetzt musste ich Bleistück um Bleistück hergeben. Dies ging so lange, bis ich mit meiner 12er Flasche von 12kg auf 6kg runter war und nun ohne Luft in Wing und/oder Anzug neutral tariert war. Erstaunlich, mit wie wenig Blei man auskommen kann.
Dann musste ich einige Sachen absolvieren, wie z.B. längere Zeit ohne Maske schwimmen etc.
Im Kurs gibt es mindestens sechs Freiwassermodule, wobei Modul nicht gleich Tauchgang ist. Wir konnten (weil ich der einzige Schüler war) zwar verschiedentlich Module in einem Tauchgang zusammenfassen, deswegen waren es aber dennoch nicht weniger Tauchgänge als Module. Manchmal klappt es halt nicht so richtig. Leider ist Walter da unnachgiebig, aber wenn es nicht klappt zeigt er es noch einmal.
Da gibts dann schon spassige Übungen. Wer zum Beispiel noch nie einen bewusstlosen Taucher aus 30m oder 40m Tiefe geborgen hat kann dies mit Sicherheit nicht auf Anhieb bewältigen. Das hätte ich vor dem Kurs nicht gedacht. Ich war mir sicher dass ich das könne, schliesslich hatte ich dies im Rescue Kurs gelernt - total daneben. Alleine schon die Steigerung von 20m auf 30m war enorm. Aus 20m klappte es bei mir auf Anhieb, aus 30m ging alles daneben. Dabei ist es soo einfach, wenn man es richtig macht. Der Aufstieg muss mit maximal 10m/Minute inklusive erforderlicher Sicherheitsstopps durchgeführt werden, also absolut kontrolliert.
Oder wer hat denn schon mal einen Solonotaufstieg aus 20m oder 30m Wassertiefe durchgeführt? Im Kopf klappt der prima, im Wasser kanns da grosse Augen geben :o
Ich muss jetzt mal aufhören, sonst sprenge ich hier den Rahmen. Jedenfalls haben wir auch viele andere Übungen gemacht, durch die ich letztendlich sagen kann, dass ich nun ein gutes Paket an Sicherheit habe, um auch ohne Buddyhilfe unter Wasser klar zu kommen. Erst jetzt fühle ich mich so richtig wohl. Natürlich müssen die Fertigkeiten immer wieder trainiert und verbessert werden, wurde mir auf den Weg mit gegeben.
Im Kurs muss mit zwei getrennten Flaschen getaucht werden, denn während der Tauchgänge muss der Schüler das Gasmanagement zu 100% im Griff haben. Die Flaschen können entweder aus einem Doppelgerät mit geschlossener Brücke, oder zwei Einzelflaschen bestehen. Bei Einzelflaschen wird eine als Stage getragen. Als Stage ist nur eine Alu erlaubt. Also wie man sieht ist nicht alles erlaubt, einige Vorgaben gibt es dann doch.
Um den Unterschied von Stahl- und Alustage zu spüren, bekam ich dann auch im Wechsel je einer dieser Flaschen unter Wasser angehängt.
Jetzt fühle ich mich auch für mein Vorhaben (Höhlentauchausbildung) gut vorbereitet. Ich bin der festen Überzeugung, dass man das alles unbedingt vor einer TEC Ausbildung trainieren muss, sonst fehlen viele elementaren Dinge.
Aber jetzt höre ich wirklich auf. Sorry für die vielen Worte, es war einfach zu viel um es nur kurz zu beschreiben.
Dieser Kurs ist wirklich nur für fortgeschrittene Taucher, ein OWD oder CMAS* wäre hier total überfordert.