Seepferdchen oder Sehpferdchen - Wing behalten oder zurück zum ADV?
Geändert von wettraffic,Der Titel ist erklärungsbedürftig.
Ich tauche jetzt seit Jahren ein Reisewing (erst ein Cressi travellight, dann kam das Audaxpro Travel. Zwischendurch ein Tecline Donut mit Mono-BP, das ich aber wegen des Gewichts wieder abgestoßen habe), nachdem ich zuvor nur die "üblichen" ADVs getaucht bin.
Natürlich war es zunächst mal eine Befreiung, an den Seiten nicht mehr so viel BCD zu haben. Aber die viel kolportierte bessere Wasserlage hat mich nie wirklich soooo übermäßig überzeugt. Ja, ich kenne die Argumentation dahinter. Es ist streamlined, weniger Luftverbrauch, etc. Und mir ist ebenfalls nicht entgangen, dass ADV-Taucher bei Wing-Freunden disperktierlich aufgrund ihrer häufig zu beobachtenden Wasserlage als "Seepferdchen" verlacht werden. Ich stoße da jetzt natürlich zuverlässig in ein Wespennest, frage mich aber, ob ein Seepferdchen nicht vielleicht auch ein Sehpferdchen ist: So richtig geil habe ich es nie gefunden, mit überstrecktem Kopf durchs Wasser zu gleiten. Aber das ist eigentlich eher ein Nebenschauplatz. Im Grunde tauche ich das Wing ganz gern. Aber!! Da bei mir kein Tauchgang ohne Kamera samt Tray stattfindet, habe ich mich immer mal wieder darüber geärgert, dass ich mich, wenn ich aus der senkrechte filme (was, da ich eigentlich nur Großfisch filme, also Haie oder Mantas vor und über mir und nicht unter mir), nach einer Weile sukzessive wieder in die Horizontale drehe, wenn ich mit mit dem Tray in den Händen filme. Typisches Szenario: Hai dreht ein paar nette Runden direkt vor meiner Nase oder über mir, ich filme 30 Sekunden lang und schon kann ich um die Aufnahme kämpfen, in dem ich - inzwischen wieder in ver Horizontalen angekommen - die Kamera quasi mit ausgestreckten Armen vor mir halte, während ich bestenfalls mit überstrecktem Kopf noch verfolgen kann, was ich eigentlich filme (wenn ich nicht bereits gänzlich den Boden anschaue). Das hat schon den ein oder anderen Take ruiniert. Wenn ich in der Vertikalen filme, ist das ein sehr fragliches Gleichgewicht, das schon durch die Schwerpunktverlagerung, die durch das Ausstrecken der Arme entsteht, gestört wird. Nun kann man bei der ruhigen Kameraführung nicht sonderlich mit den Flossen arbeiten, also endet es dann immer mal wieder mit der beschriebenen Verrenkung.
Quo Vadis? Was würdet Ihr tun? Gibt es noch Möglichkeiten, beim Wing etwas zu modifizieren oder sind da eigentlich die bauartbedingten Grenzen erreicht und bei dieser Art des Filmens endet die Domäne des Wing (und ein ADV ist bspw. günstiger)?
Ich kann direkt vorwegschicken: Nein, ich gehe definitiv nicht überbleit ins Wasser oder wie ein Tannenbaum mit irgendwelchem Schnickschnack behängt. Ebenfalls würde ich nicht sagen, out of trim zu tauchen. Ich habe in den Trimmbleitaschen nichts drin, zumal mich diese ja noch kopflastiger machen würden.
Wer filmt auf ähnliche Weise mit Wing oder mit ADV und kann mal seine Einschätzung zum Besten geben?