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wettrafficAOWD, Self-Reliant Diver, Nitrox, Deep Diver

Seepferdchen oder Sehpferdchen - Wing behalten oder zurück zum ADV?

Geändert von wettraffic,

Der Titel ist erklärungsbedürftig.

Ich tauche jetzt seit Jahren ein Reisewing (erst ein Cressi travellight, dann kam das Audaxpro Travel. Zwischendurch ein Tecline Donut mit Mono-BP, das ich aber wegen des Gewichts wieder abgestoßen habe), nachdem ich zuvor nur die "üblichen" ADVs getaucht bin.
Natürlich war es zunächst mal eine Befreiung, an den Seiten nicht mehr so viel BCD zu haben. Aber die viel kolportierte bessere Wasserlage hat mich nie wirklich soooo übermäßig überzeugt. Ja, ich kenne die Argumentation dahinter. Es ist streamlined, weniger Luftverbrauch, etc. Und mir ist ebenfalls nicht entgangen, dass ADV-Taucher bei Wing-Freunden disperktierlich aufgrund ihrer häufig zu beobachtenden Wasserlage als "Seepferdchen" verlacht werden. Ich stoße da jetzt natürlich zuverlässig in ein Wespennest, frage mich aber, ob ein Seepferdchen nicht vielleicht auch ein Sehpferdchen ist: So richtig geil habe ich es nie gefunden, mit überstrecktem Kopf durchs Wasser zu gleiten. Aber das ist eigentlich eher ein Nebenschauplatz. Im Grunde tauche ich das Wing ganz gern. Aber!! Da bei mir kein Tauchgang ohne Kamera samt Tray stattfindet, habe ich mich immer mal wieder darüber geärgert, dass ich mich, wenn ich aus der senkrechte filme (was, da ich eigentlich nur Großfisch filme, also Haie oder Mantas vor und über mir und nicht unter mir), nach einer Weile sukzessive wieder in die Horizontale drehe, wenn ich mit mit dem Tray in den Händen filme. Typisches Szenario: Hai dreht ein paar nette Runden direkt vor meiner Nase oder über mir, ich filme 30 Sekunden lang und schon kann ich um die Aufnahme kämpfen, in dem ich - inzwischen wieder in ver Horizontalen angekommen - die Kamera quasi mit ausgestreckten Armen vor mir halte, während ich bestenfalls mit überstrecktem Kopf noch verfolgen kann, was ich eigentlich filme (wenn ich nicht bereits gänzlich den Boden anschaue). Das hat schon den ein oder anderen Take ruiniert. Wenn ich in der Vertikalen filme, ist das ein sehr fragliches Gleichgewicht, das schon durch die Schwerpunktverlagerung, die durch das Ausstrecken der Arme entsteht, gestört wird. Nun kann man bei der ruhigen Kameraführung nicht sonderlich mit den Flossen arbeiten, also endet es dann immer mal wieder mit der beschriebenen Verrenkung.

Quo Vadis? Was würdet Ihr tun? Gibt es noch Möglichkeiten, beim Wing etwas zu modifizieren oder sind da eigentlich die bauartbedingten Grenzen erreicht und bei dieser Art des Filmens endet die Domäne des Wing (und ein ADV ist bspw. günstiger)?
Ich kann direkt vorwegschicken: Nein, ich gehe definitiv nicht überbleit ins Wasser oder wie ein Tannenbaum mit irgendwelchem Schnickschnack behängt. Ebenfalls würde ich nicht sagen, out of trim zu tauchen. Ich habe in den Trimmbleitaschen nichts drin, zumal mich diese ja noch kopflastiger machen würden.

Wer filmt auf ähnliche Weise mit Wing oder mit ADV und kann mal seine Einschätzung zum Besten geben?

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27.03.2024 07:05
hm...
so wie du deine wasserlage und den"zwang" wieder in die horizontale zu drehen beschreibst läuft irgendwas schief bei dir.

ich bin (vor sidemount) recht lange bpw getaucht - d8,5 und d12 - und hatte nie das problem, daß mich das wing in irgendeine lage zog.
es könnte gut sein, daß bei dir eine kombi aus überbleit und zuviel luft im wing vorliegt - das würde es u.u. erklären - oder dein wing verhält sich einfach komisch. war das mit dem tecline auch so?

aber egal - ich würde mir an deiner stelle ein jacket suchen (geht halt ohne probetauchen nicht), daß deinen anforderungen gerecht wird - egal ob adv oder bpw. wichtig wäre nur, daß du jede lage einnehmen und halten kannst...
SpaetberufenerMaster Scuba Diver
27.03.2024 07:38
Ich tauche im Urlaub das Mares Magellan (Reisewing) und fotografiere/filme auch. Unter Wasser habe ich mit der Körperhaltung kein Problem, denn die Luftblase ist normalerweise fast leer. Probleme mit dem Zwang in die Horizontale habe ich nur über Wasser, wenn ich das Wing aufblase.

Benutzt Du vielleicht relativ viel Blei und musst das mit der Blase kompensieren? Erzeugt das Equipment viel Abtrieb? Ansonsten würde ich Dir das selbe raten wie gr3ywolf: such Dir ein Jacket, dass Deinen Ansprüchen entgegenkommt. Die Schwanzvergleiche zwischen BP/W und ADV erlebe ich im Urlaub eigentlich nie, da, wo ich tauche, sind BP/W immer noch selten. Echte Männer tauchen eben woanders. big
27.03.2024 08:06
Also ich Tauche seit ein paar Jahren bpw. Ich verwende zwar nur eine GoPro mit Tray und Licht. Aber das Gefühl mit zwang in einen Lage gedrückt zu werden habe ich nicht. Die Lage Änderung geht eigentlich ohne Problem.
Was ich aber bei dir lese, du hast meiner Meinung nach schon einiges probiert. Keine Ahnung wie lange du die jeweiligen Wings getaucht bist. Und jedes bpw oder adv hat halt seine Eigenheiten.
Ich kenne auch ein paar Taucher die lieber ein adv als ein bpw tauchen.
Auch mein Sohn hat nach ca. 2 Jahren abv auf ein bpw gewechselt. Und am Anfang etwas gebraucht um die richtige Lage zu finden. Und nun. Liegt er super im Wasser.
Du kannst ja auch mit einem bpw wie ein Seepferdchen Tauchen. Alles nur eine Frage der Übung und auch richtigen Blei Menge, ich hatte am Anfang auch das Problem das ich etwas kopflastig war. Seit ich andere Flossen habe ist das auch weg.
Und wenn ich die GoPro nicht brauche hängt die am D-Ring am Schulter Gurt auf Brust Höhe. Und die hat auch etwas Abtrieb ( ca. 1 Kilo) auch das ist kein Problem.
Aber es kann auch sein das du einfach noch nicht das richtige bpw für dich gefunden hast. Oder das dir dein Gefühl einfach sagt, ein adv ist mir lieber.
Du musst dich wohl fühlen, ob du unterwasser streamline bist oder ein Tannenbaum ist eh deine Entscheidung. Und du musst damit zu Recht kommen. Ich habe schon Taucher gesehen die super streamline waren, und nach 30 Minuten unter Wasser körperlich am Ende. Weil sie mit dem Equipment nicht zurecht gekommen sind.

Und was die anderen denken ist mir zum Beispiel egal. Wir sind unterwasser alle keinen Models. Wir gehen tauchen und nicht auf Modenschau.


IvoryAOWD DTSA**
27.03.2024 08:36Geändert von Ivory,
27.03.2024 08:41
Also wäre natürlich interessant mehr über deine Konfig zu wissen. Aufgrund der Motive vermute ich mal Warmwasser. Also wenn ich mit 3mm, ner 80er und meinem Monowing tauche, kann ich jede beliebige Wasserlage einnehmen und auch ohne Probleme halten. Ich denke auch, dass es zwei denkbare Varianten gibt. 1. Du hast zu viel Blei dabei, und dementsprechend zu viel Luft im Wing. Besonders wenn das Blei an Bleitaschen um den Bauch und die Luft eben in der Blase am Rücken steckt, will das natürlich immer in eine Position wo das Blei unten und die Luft oben ist. Oder 2. du hast bereits das minimum an Blei und Luft im System, dann kann die Position der Blase aber nicht für deinen Probleme verantwortlich sein, in dem Fall müsste man den komletten Rest betrachten.

Im ersten Fall kannst du natürlich schauen, ob du das Blei noch reduziert bekommst und/oder mit Trimmbleitaschen an der Flasche versuchen, den Schwerpunkt vom Bauch weg mehr in die Körpermitte zu bekommen.

Die Frage des Seepferdechens ist im Übrigen ja quatsch. Klar kann man, egal ob beim Filmen, oder beim Drift am Riff, oder insebsondere bei Haibegenungen aus dem horizontalen Trimm raus gehen. Das ist in solchen Situationen oft auch genau richtig. Trimm ist ein Werkzeug und kein Dogma. Und darüber hinaus kann man auch mit einem ADV einen horizontalen Trimm erreichen. Aber gerade wenn man längere Strecken schwimmt, oder gegen eine Strömung ist es doch viel entspannter wenn man das in der Horizontalen macht.
Dominik_Emind is like parachute
27.03.2024 09:37
Ich filme nicht; aber generell, ich würde mir vielleicht nicht zu viele Gedanken machen.

Es kann ja irgendwie nur eines wahr sein: entweder ein BP/W hilft automatisch, eine horizontale Lage leichter zu erreichen und zu halten, ODER aber mit BP/W und ADV kann man genau gleich leicht sich aufrichten / eine nicht-horizontale Lage halten. Das ist ja logisch.

Es ist natürlich so (weil Gas eben leichter ist als Mensch, und die Gasblase beim BP/W in horinzontaler Lage im Gegensatz zum ADV immer komplett oberhalb des Tauchers), dass beim BP/W die naturgemäß stabile Lage horizontal ist. Natürlich kann man auch mit ADV eine top horinzontale Lage erreichen, und natürlich kann man auch mit BP/W eine andere Lage einnehmen.

Aber: wenn Dir für das was Du tust ADV besser taugt, dann würde ich schlicht das ADV nehmen. Alle Werkzeuge haben Einsatzzwecke, und alles haben Vor- und Nachteile. Nichts ist je für alles und jeden das Beste.
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
27.03.2024 10:35Geändert von Alpöhy,
27.03.2024 11:17
Ich hatte ein ähnliches Problem, als ich mit einem Wing das erste Mal an einer Wall tauchte. Da ist es meist sinnvoller, etwas aufrechter zu tauchen. Ich fand dann nach einer Weile raus, dass ich nur die Beine ein wenig noch vorne anziehen muss (Knie etwas hochziehen) und ich dadurch automatisch in eine aufrechtere Position kam.
Vielleicht mal ausprobieren?


Nachtrag: Das Wingtaucher ADV Taucher Seepferdchentaucher nennen, habe ich noch nie gehört, ist dann aber ungefähr gleich intelligent, wie sich über sein Auto zu definieren. Kann man wohl getrost ignorieren...

blueskies_up_aheadAOWD, Rescue
27.03.2024 11:45
Ich tauche BP&W und habe keinerlei Probleme mich aufzurichten. Ein bisschen oder auch ganz. Ich habe nun noch nicht probiert im Wasser längere Zeit aufrecht zu sein. Vielleicht ist das nicht ganz so natürlich und erfordert etwas Arbeit. Das wäre für mich ok. Aber wer mehr Zeit aufrecht verbringt ist dann vielleicht mit einem ADV idT besser beraten. Ich kann dir auch nicht ganz folgen, Dominik: die Luft kann sich im Wing ja immer noch frei bewegen (es sei denn es ist auf Anschlag aufgeblasen, was aber auf Überbleiung hindeuten würde).
Dominik_Emind is like parachute
27.03.2024 12:00
Hi blueskies,

ich mag da keine Dogmen-Diskussion draus machen. Wem Wing besser taugt - wunderbar! Mir oft auch!

Aber, die Luft im Wing kann immer nur hinter dem Taucher sein. Im ADV auch seitlich und ein Stück vorne. Zeichne Dir vielleixht mal kurz Taucher und Luftvolumina auf, und zwar nich horizontal, sondern senkrecht im Wasser. Die Luft will natürlich nach oben, auch wenn Taucher insgesamt perfekt ausgebleit. So wie im Wing verteilt erzeugt es ein grösseres Drehmoment als im ADV (weil der teilweise Gegenpart vorne fehlt).

Das ist ja genau der Grund aus dem horizontal mit Wing leichter zu halten ist.

Man kann auch mit Wing senkrecht sein. Aber ADV macht das halt um den Part einfacher, den Wing die Horizontale vereinfacht...
wettrafficAOWD, Self-Reliant Diver, Nitrox, Deep Diver
27.03.2024 12:37
Erst mal Danke für Eure zahlreichen Beiträge! Um es aber noch mal klarzustellen: Ein Überbleien kann definitiv ausgeschlossen werden. Ein KG weniger und ich gehe beim safety-stop mit leerem Wing und flacher Atmung nach oben. Zudem: es geht nicht darum, dass ich nicht in die verschiedenen Körperlagen komme, sondern es geht wirklich um das dauerhafte einnehmen dieser, insbesondere, wenn ich mit beiden Händen ein Tray vor mir halte. Und da habe ich einen ähnlichen Gedankengang wie Dominik: Es kann nur eines wahr sein. Entweder das Wing fördert eine Tendenz zur horizontalen Lage oder eben nicht. Trotzdem werde ich Alpöhys Technik mal ausprobieren.
PerkedderCMAS**/DTSA**
27.03.2024 12:42
Wieviel Blei verwendest Du denn typischerweise? Kann man davon vielleicht etwas nach hinten verlagern? Es sollte aber trotzdem noch abwerfbares Blei verbleiben - für den Fall der Fälle.
wettrafficAOWD, Self-Reliant Diver, Nitrox, Deep Diver
27.03.2024 13:30
Unterschiedlich. Bei 5mm brauche ich 14 Kg. Ich weiß, jetzt geht der Aufschrei rum: 8 KG sollten reichen! Nein. Ich brauche, was ich brauche. Ich strampele nicht wie ein Anfänger oder atme verkrampft. Dass die Mengen so passen, muss man mir mal glauben. Wenn ich 2,5 oder 3 mm tauche, tun es 12-16 lbs, also ca 5,5-7 Kg. Im Salzwasser. Um Gewicht nach hinten zu verlagern, müsste ich wohl eine BP haben. Haben die Reise-Wings üblicherweise aber nicht. Und einen Bleigurt möchte ich in diesem Leben nicht mehr nutzen.
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
27.03.2024 13:33Geändert von Alpöhy,
27.03.2024 14:08

Hallo Wettraffic, etwas ausführlicher: als ich vor Jahren zu einem Wing gewechselt bin (damals noch ein gebrauchtes Oxycheck) hängte ich nach 2 Wochen entspanntem Tauchen in Raja Ampat noch eine Woche Bunaken an, wo man ja fast ausschliesslich an Wänden taucht.

Die ersten zwei Tage kam ich mir wie der letzte Depp vor, irgendwie hatte ich Abends immer einen steifen Nacken und an der Wand war es irgendwie nicht bequem und wenn Strömung war, drehte es mich dauernd, weil die Beine ins Blaue raus zeigten. Aufrechtes Tauchen war irgendwie nicht möglich oder bequem. Am dritten Tag ging es aber plötzlich und den Rest der Woche tauchte ich völlig entspannt. Ein Jahr später ging es wieder für zwei Wochen zu den Bunaken und die ersten zwei Tage same Story... Und dann ab dem dritten Tag wieder alles prima. Ich versuchte zu nachvollziehen, was ich unbewusst anders mache und ich "meine" es war "dieses Beine leicht anziehen".

Normalerweise habe ich die Unterschenkel leicht nach oben angezogen und tauche, wenn es die Strömung zulässt mit "kleinem Frogkick" aus den Fussgelenken raus und habe ergo die typische Wing Fallschirmspringeposition (apropos lustig machen, mal anders rum 😉). Diese Position mag ich sehr zum Fotografieren und dass man mit Wing vorne rum und auf der Seite frei ist, mag ich auch sehr.

Wenn ich mit Nassanzug und meinen 3kg Blei (2x 1.5kg am Hüftgurt, ab und zu noch ein kg mehr, dann 2x2kg am Hüftgurt) aber die Beine ganz ausstrecke, dann sinken meine Beine ab und ich komme in senkrechte Position (Mares Avanti Quattro Plus, Mares Excite Pro, OMS Slipstream, also alles neutrale Flossen). Dies finde ich aber nicht so bequem zum paddeln. Mit leicht angezogenen Oberschenkeln und noch etwas angezogenen Unterschenkel kann ich entspannt aufrecht tauchen und bei Bedarf in seitliche Schräglage gehen, um mich mit kleinem Frogkick seitlich durch die Wand zu bewegen.

Seit dem zweiten Bunaken Urlaub geht das in jeder Situation völlig entspannt, z.B. auch beim Safetystop, wenn man mal einen Rundumblick machen möchte, beim langsamen Auftauchen wegen allfälliger Booten.

Ich bin mir nicht sicher, ob es nur die Beinposition ist. Ich bin nicht sooo der Sportler, der seine Körperhaltung dauernd analysiert, aber auf jeden Fall kann ich Dir sagen, dass ich seit dem zweiten Bunaken Trip "irgendwie" egal ob im 3mm Nass oder im Troki entspannt in aufrechter Position tauchen kann.
Seit ein paar Jahren tauche ich XDeep Ghost für Urlaub und Zen mit Troki und auch mit diesen beiden Wings ist es kein Problem, ebenso mit diversen anderen Wings, die ich schon probehalber getaucht bin (spontaner Equipmenttausch im Urlaub mit anderen neugierigen Tauchern😉).

Die XDeep Dinger haben übrigens drei Features, die ich sehr schätze:
1. ist die Blase asymetrisch geschnitten und ist unten voluminöser. Dadurch kommt man an der Oberfläche mit dem Kopf weiter raus.
2. der Hüftgurt ist weiter oben angesetzt (bei mir genau bei der Taile). Dadurch kann ich die Schultergurte etwas lockerer einstellen, den die werden mit festzurren des Hüftgurtes vorgespannt und sitzen dann so, wie man es ohne Hüftgurt einstellen würde. Dadurch kommt man an der Oberfläche entspannter aus den DIR Gurten beim Ausziehen im Wasser und wenn man aufs Boot wartet, lockert man den Hüftgurt etwas und kann sich das Wing unter das Hinterteil ziehen und liegt dann bequem auf dem Wing in fast Rücklage.
3. der doppelte Schrittgurt finde ich angenehmer als der einfache Gurt.

Fazit: ich glaube Du solltest mal etwas rumprobieren (vielleicht zuerst ohne Kamera) und ich bin mir fast sicher, Du findest eine bequeme und entspannte Körperhaltung um aufrecht zu tauchen. (Genauso wie man auch mit ADV bequem horizontal tauchen kann.)
prost

AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
27.03.2024 14:04Geändert von Alpöhy,
27.03.2024 14:19

Nachtrag: Unterschätze den Hebel deiner Arme mit Kamera nicht. Wenn Du die Kamera vor Dir hälst, mit ausgestreckten Armen, dann wirst Du wahrscheinlich frontlastig und kommst in horizontale Position, auch wenn die Kamera neutral tariert ist.


Zum Vergleich: Mit Wing kann ich ohne Kamera meine Daumen am Hüftgurt einhaken, oder mit verschränkten Armen tauchen und tauche immer noch bequem in horizontaler Position. Mit dem ADV muss ich die Hände schon vor dem Kopf halten in der klassischen "Gebetshaltung" 😊 mit verschränkten Fingern, sonst gehe ich unweigerlich in Seepferdchenstellung. Wenn Du also die Kamera vor dich hinhälst, musst Du das wahrscheinlich mit den Beinen kompensieren, sonst kippst Du unweigerlich wieder in die Fallschirmspringerposition.😉

Das kannst Du auch beobachten, wenn Du mit einem Wing und gestreckten Armen halb/halb Fotos an der Oberfläche machen möchtest, da ist es besonders nervig. Ich habe dann meistens so eine Art "Embriostellung", dann geht es einigermassen entspannt mit leichtem "Umrühren" mit den Flossen.😂

Wie auch immer: "für mich" gibt es kein Zurück mehr zum ADV. Die entspannte horizontale Lage, aufgehängt wie an einem Kran, ist super im normalen Fotoalltag, an den "normalen" Riffen und dass Seiten und Front frei sind, finde ich extrem bequem. Zudem hat man die D-Ringe in bequemerer Position. Die beiden D-Ringe hinten am X-Deep Doppelschrittgurt sind zudem prima um Boje und einen zusammengerollten Netzmüllsack zu transportieren und den "Scooter" D-Ring vorne am Schrittgurt finde ich optimal positioniert, um mal einen Riffhaken einzuhängen.

blueskies_up_aheadAOWD, Rescue
27.03.2024 14:39
@ Dominik: wo war ich denn dogmatisch? ;) Du hast natürlich recht, dass die Luft nur am Rücken ist. Aber da verteilt sie sich.
Den Punkt, den Alpöhy anspricht finde ich relevant. Ich bin Kamera Neuling, aber würde es vielleicht helfen, das Kameratray anders auszutarieren? Falls es aktuell leicht negativ ist, hier vielleicht ein bisschen nachbessern?!
IvoryAOWD DTSA**
27.03.2024 15:05
Wettraffic, alles gut, wenn du ohne Backlate, im Salzwasser mit Alutank 5-7 Kilo im 3mm brauchst, ist das nicht zu viel. Klar gibts auch immer leute die Bleiknochen haben und gar nix brauchen, aber ich hatte da zuletzt auch 4 Kilo blei + ne ca. 2,5 kg schwere Backplate. Vielleicht hätten drei auch gereicht, aber ich tauche ungerne ungerade Bleimengen, wenn sie nicht wie beim Doppelgerät mittig plaziert sind.

Du kannst aber auch Trimmbleitaschen auf den Flaschengut ziehen, oder direkt Bleistücke auf den Falschengurt mit auffädeln.
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
27.03.2024 15:19Geändert von Alpöhy,
27.03.2024 15:21

@blueskie: Meine Kamera Ausrüstung ist ziemlich peinlich genau neutral tariert, damit ich sie auch mal kurz loslassen kann und sie vor mir schwebt und nicht nach oben oder unten abdriftet und trotzdem kann ich den Effekt der ausgestreckten Armen erkennen.

Ich denke es sind meine Arme (ich bin eher sportlich/drahtig) und die durch das vorstrecken der Arme auch andere Körperspannung am Rumpf. Genau den entgegengesetzten Effekt habe ich ja, wenn ich meine Beine ganz durchstrecke, obwohl meine Flossen neutral tariert sind.

Und wegen Luftverteilung: sobald ich mit dem Wing aufrecht tauche, ist die Luft ja nicht mehr gleichmässig verteilt, sondern im oberen Teil des Wings, das sollte doch den Effekt der Rückenblase zumindest ein wenig abschwächen. Merkt man auch bei Seitenlage: wenn ich mich zur Seite drehe, geht die Luft in den oben liegenden Seitenflügel und stabilisiert mich so ein kleinwenig in der Seitenlage.


Bei der Kameratarierung gibt es verschiedene Ansätze:

1. Ganz leicht negativ tariert, dann liegt die Kamera schön im Sand, wenn man z.B. Makros im schwarzen Sand in Lembeh macht.😁

2. Ganz leicht positiv tariert, dann steigt die Kamera zur Oberfläche, sollte man sie verlieren. (Was als Idee vielleicht Sinn macht am stillen Baggersee. Bei heftigem Wind und Wellengang oder bei Strömung eher eine schlechte Idee.😂)

3. Neutral tariert. Am besten auch in sich alle Komponenten neutral tariert, damit das System nicht drehen oder kippen will, das gibt nämlich auf die Länge müde Handgelenke und Unterarme.😉

Mein System ist normalerweise in Version 3 tariert, ausser ich plane ausnahmsweise Version 1 wie beschrieben (Wenn ich z.B. für ein ganz bestimmtes Bild runtergehe und vor z.B. einem Loch schwebe und für den perfekten Moment warte.).
Wer Version 2 präferiert, sollte vielleicht besser über ein Kamera Lanyard nachdenken.😉

AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
27.03.2024 15:33
Oder sowas:

https://www.divesupport.de/dripstone-diving-bleisystem/400960

Ist in Sekundenschnelle montiert.


Das mit dem Blei finde ich jetzt auch nicht so krass. Ich bin 1.75, 73kg und eher sportlich/drahtig und im 3mm reichen mir mit Ghost Wing mit Aluplättchen 3kg eigentlich dicke, aber nicht selten tauche ich 4kg, wenn es keine 1.5kg Stücke hat und im flachen, bei heftigem Wellengang mit leerer Alupulle ist das ganz komfortabel.😊
Meine bessere Hälfte braucht mit gleichem Equipment und bei fast gleicher Grösse und fast 20kg weniger Körpergewicht ein Kilo mehr als ich, sonst ploppt sie am Ende des TG auf wie ein Korken, auch wenn man das Wing regelrecht "auswindet".
27.03.2024 21:20
Ich filme kaum, fotografiere aber ständig...

Da sehe ich zwei Aspekte:
#1.: horizontale Wasserlage. Die wird bei mir besser mit Wing als mit ADV erreicht, es ist aber keineswegs so, daß es mich automatisch in die Horizintale dreht, wenn ich fotografiere. Muß an der Bleiverteiluhg liegen, ist bestimmt in den Griff zu bekommen...
#2.: Genick überstrecken. Das ist ein bekanntes und lästiges Problem beim Fotografieren und Filmen. Ein 45° Sucher schafft Abhilfe und ist unbezahlbar. Filmer haben oft einen externen Monitore, den sie beliebig montieren können...

LG, Wolfgang
wettrafficAOWD, Self-Reliant Diver, Nitrox, Deep Diver
01.04.2024 12:06Geändert von wettraffic,
01.04.2024 12:08

Ich danke Euch zunächst für Eure erneuten, hilfreichen Beiträge. Die Fülle hat es mir auch erst erschwert, eine Antwort zu finden, und so habe ich es meinerseits ein paar Tage vor mir her geschoben. Ich kann auch jetzt nicht auf alles Gesagte adäquat eingehen.

Ich melde jedoch leichte Zweifel an, ob diejenigen, die gar keine Probleme haben, in der Senkrechten zu bleiben, wirklich gar kein Problem haben. Worauf ich damit hinaus will: Es ist ja auch in meinem Fall nicht direkt die sofortige starke Tendenz, dass ich in die Horizontale gedreht werde. Ich will an dieser Stelle jetzt keine Werbung für mein aktuelles Video machen, aber auch in diesem sind ja zahlreiche Aufnahmen enthalten, in denen ich in der Senkrechte filme: https://youtu.be/E095zAe8tRE?si=OPgAYxuLD3c6Lt2J .

Entscheidender ist, IMHO: Wenn ich längere Zeit die Arme ausgestreckt habe, geht es allmählich in die Horizontale. Und dann gibt es wirklich diese Momente, in denen ich um einen Shot regelrecht kämpfe. Gefühlt werde ich dann zu meinem eigenen Gimbal, da ich das Motiv weiter verfolgen möchte, während es langsam aber sicher in die Horizontale geht. Typische Szene: Ich hänge mit dem Riffhaken an der Steilwand, vor mir tanzen die Haie und während ich das Geschehen regungslos für 30-60 Sekunden mit der Kamera verfolge, geht es immer mehr in die Horizontale. Für Augenblicke ist es häufig kein Problem. Anderes Szenario: Ich knie an der Putzerstation im Sand. Ich hasse das, weil ich auf Dauer keinen komfortablen Stand finde. Wenn ich mich hingegen an ADV-Zeiten zurückerinnere (die Erinnerung kann auch trügen!!!), so konnte ich mich wie in einen Sessel hinein drehen und schneller eine stabile senkrechte Einnehmen. Wie gesagt: Die Erinnerung kann auch täuschen. Es ist echt lange her, dass ich eines auf dem Rücken hatte.

Ich mache jetzt mal zweierlei: Ich probiere einerseits Alpöhys Technik aus, zum anderen schaue ich mal, ob ich irgendwo das Hydros Pro antesten kann. Dieser gute Mann hier: https://youtu.be/RUXjEOiJJFs?si=2ABtPTml17zhRx7l hat es jedenfalls überzeugend als geeignet empfohlen. Ich weiß, es ist kein ADV, aber vielleicht ein guter Kompromiss.

AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
01.04.2024 16:30

Also ich kann Dir nur sagen, dass ich anfangs Jahr in Indonesien an einer Steilwand entspannt ca. 2 Min lang einen Sepia gefilmt habe. Da wäre mir nicht aufgefallen, dass sich mein Körper in eine andere Position bewegen wollte. Ich war aber auch voll und ganz auf den Sepia konzentriert. wink2

Setup dort: normale Alupulle, XDeep Ghost, 2x2kg Blei am Hüftgurt, relativ neuer 4mm Neoprenanzug (4mm stand zumindest auf dem Anzug), Mares Excite Pro Flossen
Keine Ahnung was ich ausser dem oben beschriebenen sonst noch mache.🤷‍♂️sm1

02.04.2024 14:49
Ich, Fraktion "BPW" beantworte gern alle Fragen von "ADV`lern", aber ob sie See -oder Sehpferdchen sind, ist mir egal.
Nachdem ich 10 Sekunden im BPW tauchte wusste ich, dass mein ADV entsorgt wird.
Leih dir doch ein klassisches ADV, geh ins Wasser und fühle, was dir besser gefällt.

Ich falle wegen meiner Konfiguration etwas unter die "Tec-Diver", was mir völlig gleich ist, denn das was ich habe, habe ich, weil ich es mag.

Nochmal: Probiere doch ein ADV, spiele etwas mit deiner Konfiguration, Höhe der Falsche usw. und entscheide aus dem Bauchheraus.
Tauchen soll Spaß machen.

Viel Spaß und Erfolg.
02.04.2024 16:51
Ich tauche ein Hybrid von Beuchat, mit kleinen Rückenflügeln, Alu-Backplate, aber auch seitlichen Luftkammern unter den Seitentaschen. Für mich ideal: Ich kann jede beliebige Lage entspannt einnehmen und halten. Habe es bisher mit Mono bis 15l und Doppel bis zu D8,5 getaucht. Auch gut mit Stage.
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
02.04.2024 17:45Geändert von Alpöhy,
02.04.2024 18:20

Ich stelle mir die "kleinen Rückenflügel" gerade bildlich vor. saint


Mein inneres Auge kann sich aber nicht entscheiden:

AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
02.04.2024 17:46Geändert von Alpöhy,
02.04.2024 17:47
Apropos: wie heisst das Beuchat Teil?
04.04.2024 00:42Geändert von kwolf1406,
04.04.2024 00:51
Das hier: https://taucher.net/produktdb-beuchat-masterlift_x-air_tek-maz1647
Stelle aber gerade fest, dass es das so mit Metallbackplate nicht mehr gibt und ich weiß deshalb nicht, ob das Nachfolgemodell so richtig doppeflaschentauglich ist.
Sieht auf den Abbildungen, viel zu prall gefüllt, sch... aus.
In real life auf 40m mit den entfalteten Flügeln, siehst du das im Foto. Wenn du mich noch tiefer begleitetst, sorgt der Stickstoff bei dir ggf. auch für so schöne Engelansichten, wie du vorschlägst
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