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Scubapro Vollgesichtsmaske

Hallo!

Bei der Suche nach Vollgesichtsmasken (vielen Dank für die Tips) bin ich über die Vollgesichtmaske von Scubapro gestolpert:
http://de.scubapro.biz/products/fms/m_full_face/m_full_face.asp
Sie ist etwa halb so teuer wie die gängigen Konkurrenten von Ocean Reef, Poseidon, Dräger etc. Ok, sie hat nicht so eine tolle Panoramascheibe, dafür zwei Glas-Gläser (die vielleicht nicht so schnell verkratzen?). Leider geizt Scubapro mit Informationen. Soweit ich es verstehe, kann man beliebige (Scubapro?) 2. Stufen adaptieren (wäre praktisch, ich hab da noch eine rumfliegen).

Hat jemand Erfahrug mit dem Teil? Ist das Ding überhaupt CE zugelassen (soweit ich gelesen habe, sind die anderen Masken immer nur im Zusammenhang mit einem bestimmten Regler geprüft und zugelassen). Klar wird eine doppelt so teure Maske Vorteile haben. Aber reicht die Scubapro für einen Hobbytaucher, der gern mal mit UW-Kommunikationsanlagen spielen will (die Anschlüsse hat die Maske)?

Danke schon mal!
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08.05.2006 12:47
Hallo!
Die Scubapro-Vollmaske ist vom Preis-Leisungsverhältnis wirklich ganz gut und für Einsteiger auf diesem Sektor wirklich zu empfehlen.

Die Passform sitzt auf vielen Gesichtern gut - ausprobieren sollte man dies aber bei allen Vollmasken.

Man kann jeden gängigen Atemregler an die $-Maske anbauen. CE-zugelassen ist sie eh, dies hat aber nichts mit einer Zulassung für den Betrieb mit einem beliebigen Regler zu tun. Da dies ein recht umfangreiches Thema ist, frage doch einfach mal bei Scubapro an, welche Regler für diese Maske zugelassen sind.

UW-Kommunikation... welche benutzt Du denn? Ich glaube, man muss bei der $-Maske immer ein wenig basteln um ein Com-Kit adaptieren zu können.

Solltest Du aber mit dem Gedanken spielen, Dir eine OceanReef-Maske zuzulegen: vergiss es! Das Ding taugt in meinen Augen überhaupt nichts und die "schöne Panoramascheibe" bringt Dir auch nichts, da der transparente Maskenkörper eine Menge Reflexionen verursacht. Über die zweite Stufe und die Bedienfreundlichkeit möchte ich mich gar nicht erst auslassen.

Gruß,
Michael
08.05.2006 13:14
@ Michael

Danke für Deine Einschätzung. Ich wollte eh mal verschiedene Modelle ausprobieren. Lieder gibt es dazu nicht so viele Gelegenheiten. Werde nächste Woche die Poseidon mal testen. Die ist mir aber eigentlich zu teuer, da ich hier wohl auch einen kompletten Automaten bräuchte.
Bei $pro anfragen ist eine gute Idee! (Warum komme ich nicht auf so einen Gedanken?)
Was das Kommunikationssystem Betrifft, muß das der Verein entscheiden. Wir wollen da nach Möglichkeit ein paar Versuche mit verschiedenen Systemen machen. Darum habe ich mich aber noch nicht weiter gekümmert. Hast Du einen Tip?

Gruß,
Martin
08.05.2006 13:45
Hallo Mart,
die Scubapro-Maske hat den entscheidenden Nachteil, dass Du nicht durch die Nase atmen kannst. Augen/Nasen-Raum und Mundraum sind getrennt. Hier liegt doch der besondere Reiz der FFM.

Durch die Nasenatmung wird die Atemluft angefeuchtet und etwas erwärmt. Die führt zu einem geringeren Wärmeverlust, vor allem im Winter.

Da eine FFM vor allem bei sehr kaltem und/oder schmutzigem Wasser eingesetzt werden sollte, ist die Zuverlässigkeit der Regler besonders wichtig. Bei einem Abblaser muß die komplette Maske runter, eine Ersatzmaske aufs Gesicht und der Zweitregler in den Mund. (Abblaser sollen ja nach diesem Forum bei $-pro häufiger vorkommen).

Ich kann auf Erfahrungen mit verschiedenen FFM zurückgreifen:
Ocean-Reef: (forget it! Plastikteil, Atemwiderstand zu hoch, Makenspinne letzten Mist, Scheibespülung ist OK) - die neue kenn ich noch nicht!

DRÄGER mit APEKS TX 100-Regler: ist super! (auch CE-Zulassung in dieser Konfiguration), keinen DRÄGER-Automat verwenden, da Wartung unbezahlbar!

AGA/Interspiro: (Auftrieb der Maske zu hoch, da Volumen der Maske zu groß - ggf. Bleistücke in die Maske integrieren, ansonsten Genickstarre beim Tauchen)

EXO 26: Super Maske, aber zu schwer und zu teuer für Sporttaucher.

Möge die Luft immer mit Dir sein!

Doc_Krato
08.05.2006 14:27
Hallo Mart,
ich tauchen seit 7 Jahren (ca. 600 TG) die Scubapro Vollgesichtsmaske und bin sehr zufrieden.
In den 7 Jahren ist kein Glas ist zerkratzt,
kein Band gerissen, keine Schliesse defekt.

Unbedingt sinnvoll ist aber ein Notfalltraining
im Flachwasser oder im Pool.
Ich bin in meiner jugendlichen Selbst-überschätzung beinahe ersoffen, als die
Maske - selbstverschuldet - voll Wasser lief
und ich nicht in der Lage war, das Wasser
auszublasen.

Viele Gruesse
Daniel
08.05.2006 21:29
@ Doc Krato
Das ist natürlch ein wichtiger Hinweis. Ich war davon ausgegangen, daß die $pro Maske auch Nasenatmung zuläßt. Und mit der Zuverlässigkeit der entsprechenden Regler ist es auch nicht immer dolle - da muß ich Die Recht geben. Meinen R380 hatte ich genau deshalb ausgemustert - weil er auf einmal abbließ. Die Ursache war aber zu finden und zu beheben. Die Dräger wäre meine nächste Wahl. Da hätte ich zumindest noch eine 1. Stufe von Apeks. Ist aber trotzdem gleich 3 mal so teuer.

@ Daniel
Darf ich Dich gleich fragen, wie gut das mit der Atmung ohne Nase klappt? Ein Mundstück wie beim einfachen Atemregler hat man dann aber nicht - oder?
Klar werde ich ein neues Ausrüstungsteil ert mal im Pool testen. Ein Ausbildungsspecial zum Thema Vollgesichtsmaske habe ich bisher leider nirgends gefunden. Gibt es so etwas? Macht das Sinn?

Grüße,
Martin
09.05.2006 08:06
Hier kannst du drei verschiedene Masken testen.

www.poseidon-divers.de
09.05.2006 09:11
... und hier findest Du noch eine kleine Übersicht bez. Vollmasken:

www.taucherhelm.com


Gruß,
Michael
henrii.a.c. Masterinstructor, CMAS TL**
10.05.2006 22:13
Einen Kurs fü Tauchen mit Vollmaske gibt es meines Wissens nach von BARAKUDA.

Grüße,

henri
11.05.2006 05:50
Hallo Mart,
Ich habe die Scubapro FFM Maske einige Jahre lang getaucht und war einigermassen zufrieden damit. Die erste Scubapro FFM die ich mir gekauft habe, war eine fruehere Version, d.h. die 2. Stufe wurde direkt in eine Oeffnung im Maskenkoerper geschoben und mit einer Metallschelle dort fixiert - ein Flatterventil zum Ausblasen der Maske, unterm Kinn, wie es die aktuellen Masken haben gab es noch nicht. Bei den neueren Masken ist die Durchfuehrung anders gemacht: es gibt einenen eingeschraubten Flansch, der auf der Innenseite auch eine Art Rohrstutzen hat. Mit etwas `Mundgymnastik` kann man diesen Rohrstutzen auch mit den Lippen umschliessen. Von der Aussenseite wird ein Gummiadapter eingeschraubt, in dem die 2. Stufe befestigt wird (aehnlich dem original Design - ebenfalls mit einer Metallschelle gesichert). Aufgrund des Rohrstutzens ist jetzt auch das Flatterventil notwendig, damit man eventuell eingedrungenes Wasser aus der Maske bekommen kann. Bei der alten Version ging das ganz einfach ueber die 2. Stufe, da es keinen ueberstehenden Rand/Rohrstutzen gab. Mir persoenlich hat das besser gefaellen. Ich habe mir irgendwann auch die neuere Maske gekauft, war aber ziemlich davon genervt, dass die Luft durch das Flatterventil wegzog (free-flow), wenn ich eine Kopf unten - Flossen oben Position hatte. Dieser Free-flow liess sich nur verhindern, indem ich den Rohrstutzen mit den Lippen umschlossen habe. Das geht zwar ist aber auch nicht der Hit - ein Problem das bei dem alten Maskentyp bauartbedingt nicht auftreten kann. Bei meiner alten Maske ging leider der Silikonstutzen kaputt, an dem die 2.Stufe, bzw die Schelle befestigt wird. Ich habe mir dann den Plastikflansch der neueren Masken besorgt und diesen eingebaut (dazu musste ich eine ca. 5 Mark grosses Loch ausstanzen). Das Problem war nun, dass ich einen Rohrstutzen im Innenraum hatte, also eingedrungenes Wasser nicht mehr ausblasen konnte. Geleost habe ich das dadurch, dass ich seitlich einen zweiten Automaten angebracht habe, wobei ich das Rueckschlagventil in der Seitendurchfuehrung entefernte. Als Hauptautomaten, also vor dem Mund, hatte ich einen Kirby Morgan Superflow montiert und seitlich einen Poseidon Jetstream. Der Jetstream hat den Vorteil, dass aufgrund Groesse und Bauform die Membran etwa auf gleicher Hoehe zu liegen kommt wie die meine Kirbys und somit Free-Flows verhinder werden. Im allgemeinen habe ich die Maske dann mit Unabhaengigen Doppelflaschen getaucht, was ich als eine sehr sichere Konfiguration ansehe. da ohne grosses hantieren immer Luft zur Verfuegung steht, es aber nicht zum Totalverlust der Luft kommen kann. Ich duerfte mit dieser Konfiguration so ca. 150 Tauchgaenge gemacht haben - bei minus Temperaturen und in Tiefen bis um die 60m. Probleme gab es nie. Was mich allerdings doch noch genervt hat, war ein Abblasen am Maskenrand. Die Ursache dieses mehr oder weniger permanenten Abblasens, und damit laestiger Geraeusche, ist, dass ich beim Ausatmen leider auch immer ein klein wenig durch die Nase ausatme. Da diese Luft ja nicht in den Mundraum gelangen kann, bleibt ihr nichts anderes uebrig, als am Maskenrand auszutreten. Letztendlich habe ich mir vor 3 Jahren die Interspiro in Normaldruckversion gekauft und bin seitdem restlos begeistert - den Preis ist sie mehr als wert und deutlich besser als die Scubapro. Was mich zuerst etwas beunruhigt hat, war mit nur einem Automaten auf Tiefe zu gehen. Dieses sehe ich jedoch nicht meht als Problem an. Ein- und Ausatemweg sind getrennt, so dass der Ventilsitz der 2. Stufe nicht mit feuchter Atemluft in Beruehrung kommen kann. Der Ventilsitz ist weiterhin mit einem zusaetzlichen Rueckschlagventil gegen Wasserberuehrung geschuetzt (auch beim Fluten der Maske). Vereisung ist dadurch extrem unwahrscheinlich (und zur Not muss man halt mit dem Flaschenvenitil die Luft regeln). Ausserdem wird die Maske im allgemeinen trocken aufgesetzt (geht aber auch nass). Der Atemkomfort ist perfekt, selbst bei harter, anstraengender Taetigkeit jenseits der 40 m. Abblasen gibt es nicht mehr, zumindest bei mir - habe aber schon oefter gelesen, dass die Ueberdruckversion da empfindlicher ist. Dazu ist zu sagen, auch die Normaldruck-Maske baut einen gewissen Ueberduck im Ineren auf und bekommt einen Free-flow wenn man den Maskenrand abhebt (aber warum sollte man das tun?). Der Druckausgleich mit dem Nasenblock mag am Anfang etwas ungewohnt sein, geht aber gut. Den Nasenblock habe ich inzwischen ausgebaut, da ich den Druckausgleich problemlos duch Schlucken erzeugen kann und der Einatemkomfort durch die Nase steigt wenn der Block entfernt ist. Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Scubapro nicht schlecht ist aber auch nicht wirklich der gut. Die Interspiro ist fuer mich perfekt und einfach um Klassen besser. -> Wenn das Geld zur Interspiro reicht, wuerde ich nicht mehr weiter ueber die Scubapro nachdenken.

Gruss, Rosti
15.05.2006 05:24
Hy, habe selber die Ocean-Reef Neptun NiraII und komme sehr gut mit der klar.
Plastikkörper: Ja stimmt ist aber kein Problem weil trotzdem stabil und die Maske ist schön leicht.
Panoramablick: Ich finds klasse mehr als 220° Blickwinkel zu haben und wenns stört ist das einfach abzukleben.
Atemwiederstand: Meiner Meinung nach gut einzustellen ist aber definitif höher als bei meinem Scubapro.
Oktopus: Kann man problemlos an die Maske anschließen (einschränkung, muss wegen dem freeflow auch einstellbar sein)hab ich aber nicht gemacht vielleicht wenns mal kältere Tauchgänge werden und dann selbstverständlich aus ner 2. 1.Stufe und Okto für die armen Buddys nicht vergessen.
Maskenspinne: Habe die aus Stoff weil die aus Gummi mist sein loll. Einstellbarkeit und Passform ist spitze wenn mann ein bisschen geübt hat und sie nach Anleitung festzieht, sonst ziehts die Maske nach oben.
Scheibenspülung: Ist klasse endlich beschlagfrei Tauchen.
Druckausgleich mit den Nasenpinöppeln: Vielleicht gewöhnungsbedürftig klappt aber super wenn ichs brauche, meistens aber mit schlucken und gähnen.
Durch die Nase atmen: Unbezahlbar.
UW-Kommunikation: Hab ich nicht, brauch ich nicht, will ich nicht.

Vom Preis-Leistungsverhältnis bin ich absolut zufrieden gibt vielleicht bessere aber die waren als ich mir die Neptun geholt habe unbezahlbar oder nicht in meiner Gegend zu bekommen.

Die Scubapro hatte ich mal zur Probe, an den "Rohrstutzen" kann man einfach das Mundstück des Atemreglers anschließen, vermutlich gut für Kaltwasser oder Dreckbrühe aber kein echtes FFM feeling.

Ausprobieren wenns möglich ist und dann für die angenehmste entscheiden.
Antwort