Alles was nicht direkt zu den obigen Foren passt, findet hier Platz. Also Fragen zu den Verbänden, Vereinen, oder einfach allem was generell tauchspezifisch ist oder sonst einen Bezug zum Taucher.Net hat.
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hketTL CMAS

Schreckgespenst Dekotauchen

In meiner Tauchausbildung waren Tauchgangsberechnungen mit Dekopausen ganz normal, den Luftverbrauch inclusive.
Daher habe ich auch später ohne Bedenken solche Tauchgänge gemacht, wenn der Spot tief war, waren 40m kein Thema, mi wachsender Erfahrung auch deutlich tiefer.
Dekopausen nach Tabelle, später nach Computer habe ich auch immer als normal angesehen, am Riff, am Seil oder auch im Freiwasser.

Jetzt darf ich hier lesen, dass solche Tauchgänge nichts für den normalen Sporttaucher sind.
Die Rosalie Moller wird fast als Horrortrip dargestellt,
mit 12 Liter Flasche fast nicht machbar.
Dabei kommt man mit 12 l/min nach 20 Min auf 40m und durchgeführter Deko mit über 70 bar auf der 12er aus dem Wasser.
Selbst wenn da alle Werte (Tiefe, Zeit, AMV) noch hochgesetzt werden - nach einem normalen TG die flasche mit 40bar abzugeben ist ok.
Und wenn mal einiges schief geht ist diese Reserve Luft ja als Reserve da.

Wie kann man es als Tauchindustrie wagen Tauchcomputer anzubieten, deren Leistung erst dort anfängt, wo kein Taucher hindarf ?

Warum plappert "Dive Inside" ständig den Tauchbasen nach, die aus dem Tauchsport ein Geplänkel machen wollen ?

Wenn jemand nach USA oder Australien einen Reiturlaub bucht, meint er auch nicht Ponyreiten unterm Zirkuszelt.

Sollte man nicht wenigstens von einem Tauchermagazin erwarten, einen Tauchgang zur Rosalie Moller oder zur Jura als zwar anspruchsvoll aber trotzdem als selbstverständlich zu werten ?

Helmut
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JochenGExaminer bei ISE,SUB
IT bei ISE,SUB,CMAS
09.04.2009 13:20
Hi Helmut,

>Sollte man nicht wenigstens von einem
>Tauchermagazin erwarten, einen Tauchgang zur
>Rosalie Moller oder zur Jura als zwar anspruchsvoll
>aber trotzdem als selbstverständlich zu werten ?

es ist doch alles eine Frage der Perspektive: Für einen gut ausgebildeten Taucher mit einer gewissen Erfahrung: natürlich.
Aber für einen Taucher, der sich wundert, warum sein Rechner piepst, nicht weiß, was zu tun ist, wenn die Nullzeit überschritten wird, der Deko für Schmuck am Taucher hält oder der sagt: "Meine PA*I-Tabelle geht nur bis 40 Meter" - da darf es nicht als selbstverständlich gewertet werden....

Gibts eigentlich mal eine Studie zum Thema Ausbildung: x OWD, y AOWD, ..., z*** ?
Dann könnte man auch mal sehen, wie sich "die grosse Masse" zusammensetzt, die ja Hauptzielgruppe für alle Anbieter (Magazine, Reiseveranstalter etc) sind.

LG
Jochen
09.04.2009 13:43
@ hket

Worauf beziehst du dich mit dem Hinweis auf DiveInside? Der Bericht u. a. zur Rosalie in der Septemberaufgabe 2008 war doch hoffentlich eindeutig in andere Richtung.

Ansonsten schau dich mal auf diversen Basen und Schiffen um. So mancher Tauchgruppe solltest du lieber kollektiv einen Tarierautomaten mitgeben, der sie nicht tiefer als 15 m lässt.
hketTL CMAS
09.04.2009 13:53
die grosse Masse ?

die grosse Masse der Autofahrer bekommt nach knapp 20 Fahrstunden die Freigabe, beliebig schnell zu fahren.

Die grosse Masse der Skifahrer bekommt farblich gekennzeichnet, wie anspruchsvoll die Pisten sind.

Die grosse Masse der Currywurstesser bekommt den Schärfegrad angezeigt ...

Aber die Tauchbranche entmündigt den Taucher ohne Not.
Wozu gibt es die Ausbildungsstufen, wenn ein Artikel über Dekotauchgänge die Grenzen nicht z.B. im Bereich einer Austauchtabelle, sondern am beginn des hellblauen Bereiches sieht ?

Das Bergsteigermagazin nimmt sich in einem Bericht über die Höhenkrankheit bestimmt nicht den Feldberg als Referenz.

Der erste Reisebericht über Scapa Flow dürfte ja unter diesen Kriterien gar nicht mehr abrufbar sein.

Helmut
09.04.2009 13:59
Dazu kommt noch die Ausbildung vieler Taucher, auch hier in DE:

ein Kollege hat gerade seinen Tauchschein gemacht. Auf die Frage eines taucherrisch völlig unbedarften Kollegen, wo vor er denn am meisten Angst beim tauchen hätte, meinte er: vor Strömung, Tieren wie Haien usw. hat er keine Angst, es gibt beim tauchen nur eines, wo vor er tierische Angst hat: vor einer Deko.

Die Ausbildung fand übrigens in DE statt, in einer großen Stadt im Norden...

Bei einer solchen Aussage ist doch ein späterer TU schon vorprogrammiert. Wenn der mal nur einen Moment nicht aufpasst und zufällig in die Deko kommt, kriegt der doch Panik und schießt nach oben...

Dem Tauchlehrer, der ihm das beigebracht hat, sollte man die Lizenz entziehen (er hat das lt. eigener Aussage in der Ausbildung so gelernt).

P.S. Ich weiss übrigens nicht, bei welchem Verband er sein Kärtchen gemacht hat, und wenn, würde ich es auch nicht erwähnen - das ist verbandsunabhängig und allein Sache des TL; also bitte keine sinnlosen Verbanddiskussionen
El_Dudovorhanden...
09.04.2009 14:03
Roger: Deinen Anasatz in allen Ehren, aber diese Thematik losgelöst von Verbänden zu erörtern, fällt nun reichlich schwer, da es nunmal Verbände gibt die Deko von Anfang an lehren und andere nicht...
Seeteufel_ACCMAS ***
09.04.2009 14:18
Hallo…..

ich muss dem Helmut voll und ganz Recht geben. Wenn ich mir die Beträge hier im Tauchernet so zum Teil durchlese, verstehe ich die Welt nicht mehr. Dinge die man in der Tauchausbildung (zumindest war es in meiner so) erlernt sind anscheinend bei einer Reihe der Taucher nicht bekannt. Es wird immer mehr der Eindruck vermittelt, dass nicht TEC- Diver jenseits der 20m nicht sicher tauchen können und dürfen. Mir drängt sich auch der Verdacht auf, das man hier nur Werbung für überteuerte und unnötige Ausbildungen macht und den Leuten unnötig teueres Tauchgerödel andrehen will.

Die Planung und Durchführung von DEKO Tauchgängen habe ich von Beginn an gelernt, von Beginn an wurde bei der Ausbildung auch über die bestehenden Gefahren gesprochen. Im Laufe meines Taucherlebens (immerhin fast 25 Jahre) habe ich mich regelmäßig auf dem Laufenden gehalten. Auch habe ich in dieser Zeit genügend Tauchgänge jenseits der 20m in kalten dunklen Seen gemacht, ohne dabei zu verunfallen. Und nun kommen irgendwelche kommerziellen Tauchlehrer, die mir vorschreiben wie ich zu tauchen habe. Wenn diese kommerziellen Tauchlehrer in der normalen Grundausbildung ihrer Schüler nicht in der Lage sind ihre Schüler so auszubilden das sie selbstständig und eigenverantwortlich tauchen können, sollten sie mal darüber nachdenken was anderes zu machen.

Das man bestimmte Dinge beim Tauchen nur machen sollte wenn man auch über die nötige Erfahrung verfügt, war bei dem Verband in dem ich tauchen gelernt habe selbstverständlich. Erfahrung sammelt man nur beim tun, und aus diesem Grund musste ich zwischen jedem Brevet eine Menge an Tauchgänge absolvieren, um diese Erfahrung zu sammeln.

Aber beim Tauchen geht es ja mittlerweile nicht mehr darum einen Sport in der Natur auszuüben, es geht ja nur noch darum wie man anderen Leuten mit dem geringsten Aufwand die größte Menge Geld aus der Tasche ziehen kann, ohne dabei für begangene Fehler in Regress genommen zu werden.


Mit freundlichen Grüßen

P.S. Ich bin froh, dass ich noch in einem Gewässer 40m und tiefer tauchen kann, ohne dass mir ein kommerzieller TL dies verbieten kann.
El_Dudovorhanden...
09.04.2009 14:28
hket: Nach einer TG_planung streng nach Lehre kannst Du den von Dir genannten Tauchgang so nicht durchführen.
Bei Hochsetzen nur eines Wertes (AMV von 12 auf die zur Aufgabenlösung üblichen 20) reicht die 12 L nun defintiv nicht mehr aus, da ich bereits nach Ende meiner Grundzeit nur noch ca. 33 bar hätte.
20 l/min anzusetzen ist auch gar nicht soo abwegeig, da ein solcher wert bei entsprechender Anstrengung ja auch gerne Mal erreicht werden kann.

Wenn ich allerdings den TG mit 20 min Grundzeit auf 20 m bereits vorher plane und daher eine 3 - 6 - 13 Deco nach (DECO 2000) mit einbeziehe und hier begründeter Maßen davon ausgehe, dass ich hier einen AMV von 12 (geplant dann mal 15) einhalten kann und ich innerhalb von 2 min von 40 m auf meine erste Deko-Stufe aufsteigen kann, so weiß ich dass ich mit ca. 60 bar an die Oberfläche komme, wenn ich dabei meine Reserve von 50 bar nicht anfasse, weiß ich dass ich bei 110 bar Restdruck meinen Aufstieg einleiten muss (verdächtig Nahe an den in Ägypten so beliebten 100 bar zum umkehren ) Ich mache mir also gar keinen Kopf ob ich unten nun Anstrengung haben werde oder nicht. Wenn ich denn unten mit einem guten AMV (bei 200 bar Startdruck) von 10,8 l/min auskomme, komme ich auf meine 20 min, wenn nicht dann muss ich eben (auf der sicheren Seite geblieben) entsprechend frührer hoch...
Wahrlich kein Hexenwerk und machbar

Auf den Computer würde ich mich bei der Deko-Berechnung allerdings nicht verlassen, denn die wenigsten TC`s für Sporttaucher sind auch tatsächliche Deko-Rechner. Meines Wissens sind die meißten doch Nullzeitrechner (ich lass mcih aber auch gerne belehren)
09.04.2009 14:34
hket hat ein völlig sachliches und vor allem neutrales Eingangsposting abgegeben. Aber schon in der ersten Antwort fängt die Diskussion an in Richtung Verbandsfred abzugleiten.

Ich bin voll und ganz hket´s Meinung.
Weder die Verteufelung noch die Verharmlosung wird der Sache gerecht.

Auch für mich sind Deko-Tauchgänge integraler Bestandteil des Tauchsports und haben durchaus ihre Daseinsberechtigung. Sie sind aber auch ein Teil, der nicht für jeden Taucher geeignet ist. Und deshalb gehört die Ausbildung zum Deko-Tauchen für mich auch nicht in die Anfängerausbildung.

Aber diese Diskussion hatten wir erst kürzlich.
http://www.taucher.net/forum/Tauchen_unter_besonderen_Bedingungen__ausb2070.html
El_Dudovorhanden...
09.04.2009 14:37
Es ist allerdings so, dass es Verbände gibt, die Deko nicht lehren (allenfalls als Notfall-Prozedur), daher rührt eben die mittlerweile weiter verbreitete Denkweise, dass DEKO = böse (weil Notfall).

Und wenn man sich dann mit der generellen Philosophie und der Didaktik solcher Verbände befasst, dann ist dies auch gar nicht so unsinnig. Denn nur innerhalb eines Nullzeit-Tauchgangs kann ich im Notfall auf direktem Weg immer noch sicher die rettende Oberfläche erreichen...
In diesem Moment kann ich berechtigterweise den Tauchsport zum Breitensport zuordnen und als solchen vermarkten.
Dies sehe ich vollkommen wertfrei..
Verbesserungswürdig ist, die Tendez bei vielenTauchbasen etc. Deko-pflichtige Tauchgänge aus dem Sporttauchbereich in den Tech-tauch-Bereich verdängen zu wollen.
Hier sind m.E. diejenigen Verbände in der Pflicht, welche das Deko-Tauchen in Ihrer "normalen" Sport-tauch-ausbildung lehren dem entgegen zu wirken.
El_Dudovorhanden...
09.04.2009 14:42
explorer: Ich kenne als Taucher sowohl die Ausbildungsschiene von Padi, als auch die von CMAS aus eigenere Erfahrung, zu anderen habe ich mir einiges angelesen. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass ich beiden Systemen die ich genossen habe gute Seiten abgewinnen kann und meine beide Konzepte zu verstehen.
Das Thema DEKO muss aber aufgrund der verschiedenen Herangehensweise zwangläufig zu einer Verbandsdiskussion führen, da in diesem Punkt die Konzepte aneinandr geraten.
Du schriebst ja selbst von Dir, dass Du ebenfalls auch CMAS gelernt hast, weißt dies also selbst ebenfalls am Besten.
09.04.2009 14:49
@ RogerT

"es gibt beim tauchen nur eines, wo vor er tierische Angst hat: vor einer Deko.

Die Ausbildung fand übrigens in DE statt, in einer großen Stadt im Norden...

Bei einer solchen Aussage ist doch ein späterer TU schon vorprogrammiert. Wenn der mal nur einen Moment nicht aufpasst und zufällig in die Deko kommt, kriegt der doch Panik und schießt nach oben... "

Leider stimmt das, habe ich selbst schon zweimal erlebt bei Buddies, und einmal bekam ich sie gerade noch eingefangen, bevor sie in den Shredder eines manövrierenden Schiffes kam. Da werden total unbegründete Ängste aufgebaut.

@ Seeteufel

Auch du hast Recht. mit dem Hineinschieben von allem > 40,1 m sowie Dekopflicht in den Tek-Bereich lässt sich ganz toll für solche Kurse werben.

@ hket

Die Parallelargumentation mit Skipisten liebe ich auch, vor allem, weil man in Skigebieten kapiert hat, dass ein verunfallter Skiläufer einen erheblichen Wirtschaftsfaktor darstellt, allerdings für Ärzte, Apotheken, Sargbauer und nicht für Skischulen. Beim Skilaufen sind Skischulen ohnehin von peripherer Bedeutung, der Liftbetreiber hat sowieso per Skipass sein Geld sicher, und da ist der Unterschied:
Tauchen wird von Tauchschulen als Spaßbetätigung dominiert, die sehen in verunfallten Tauchern Antiwerbung, haben auch kein Joint Venture mit Druckkammern oder Zinklötern.
hketTL CMAS
09.04.2009 14:58
Man darf ja gerne die Ausbildungskriterien in dem Bericht ansprechen, aber doch bitte nicht den Anfänger als Referenz für Deko-Tauchgänge.

Wenn unsere Organe (Tauchen, Unterwasser, DiveInside, ... ) so selbstverständlich die Krabbelgruppe zum Standart erheben, brauchen wir und nicht zu wundern, wenns dann im Urlaub zu Verdruss kommt.

Wenn wir schon die Stufen Ausbildung allgemein akzeptieren, dann sollte es auch möglich sein, anhand dieser Stufen den Tauchanbieter in die Pflicht zu nehmen.

Wenn eine Basis sagt: max. 45 Minuten, max. 30m tief - dann kann ichs akzeptieren oder bleiben lassen.
Wenn aber die ganze Branche ganz normale Deko schon verteufelt, wozu werden dann Atemregler, Tauchcomputer, Jackets und Flaschenpackete beworben, die der (laut dieser Branche) normale Taucher um Gottes Willen doch niemals nutzen wird.

Dieses verlogene Getue geht mir gegen den Strich.

Helmut
El_Dudovorhanden...
09.04.2009 15:05
"Dieses verlogene Getue geht mir gegen den Strich."

Nennt sich neudeutsch "Marketing" und wird mit zunehmender Verkommerzialisierung noch weiter zunehmen...

Die Organe, die Du nennst..."Tauchen, Unterwasser, DiveInside, ..." sind kommerzielle Vertreter (ja auch die Dive-Inside) und werden dies folgerichtig ebenfalls weiter fordern.
Gefragt sind hier (wie ich ja oben schon sagte) nicht-kommerzielle Verbände, die eben ach Ihre Interessen vertreten müssten...
Solche stehen sich aber leider oft selbst im Weg (dies ist nicht nur beim tauchen so)
09.04.2009 15:18
Schreckgespenster sind zu vertreiben! Das Deko-Gespenst am besten mit DEKOBIER :lo

Im Ernst, die weitläufige "Lehrmeinung", die die Vermeidung von Deko-TG´s vertritt, ist gefährlich (siehe auch letztes Posting von D-32). Deko-TG, besser das korrekte Verhalten im Falle von muß geschult werden!
09.04.2009 15:23
@ Weizendiver

Letzteres wird nicht gelingen, wenn eine sehr bekannte Org sehr dubiose und in Modellen nicht nachvollziehbare Straf-Austauchverfahren als einzige Lösung propagiert und deren Tauchtabelle keine differenzierende Alternative anbietet.
09.04.2009 16:06
Moin Helmut,
bei mir war es umgekehrt: ich habe meine wenigen Kärtlein bei dem "Deko ist Notfall"-Verband gekauft, allerdings das tauchen (soweit ich es heute kann) erst danach gelernt.
Da ich unterstelle, keinen Dill in der Birne zu haben, außerdem weiß, dass jeder Teller auch einen Rand hat, über den zu schauen sich lohnt, unterscheide ich heute nicht mehr zwischen Deko- und "Nullzeit"-Tauchgängen.

Für Tauchbasen sind Taucher, die sich nicht mit dem Mainstream durchschleusen lassen, natürlich wirtschaftlich kritisch, wenn die gelehrten 30m/60min/50bar nicht mehr zur Doktrin erhoben werden können und somit die Tagesplanung aus dem Ruder gerät...

Bei einer Basis (bei der ich trotzdem gerne tauche) gibt es die 60min-Regelung, weil die Einzelausfahrten machen und das Boot schließlich für die nächste Tour benötigt wird.
Bei einer anderen Basis, die ich für den diesjährigen Urlaub angeschrieben habe, gibt es eine 30m-Regel, weil es keine Druckkammer in der Nähe gibt.
Und unter der Hand wurde mir mitgeteilt, dass bei reglementierten 30m ja auch die Möglichkeit besteht, aus Versehen mal auf 40m durchzusacken
Nun, bei EAN32 darf einem dorthin kein Tauchguido folgen, also ist es ohnehin besser, ohne Guide zu tauchen

Die "DiveInside" (Faible für Indoor-Tauchzentren? Oder woher rührt der Name?) fing als gutes Projekt an, zur Messeberichterstattung auf der Boot.
Möglicherweise stellte sich das Konzept als finanziell einträglicher heraus als das verstaubte Magazin, denn nun ließen sich prima Werbeeinträge mit einbauen.

"Wes Brot ich ess`, des Lied ich sing`" ist wohl ein verlockendes Modell, dessen Anziehungskraft sich kaum einer entziehen kann.
Oder glaubt hier jemand ernsthaft daran, dass seine Forenbeiträge die taucher.net-"Macher" auch nur im Geringsten interessieren, außer, dass dadurch Seitenzugriffe und gelegentlich Klicks auf die flimmernden Werbebildchen am Seitenrand generiert werden?
(andererseits ist es ja recht kurzweilig hier

Gruß,
TT
09.04.2009 16:24
ich sehe es so......

ich denke, es kommt auch immer auf das Eigenengagement der / des Tauchers an. Wenn natürlich ein Taucher, der bei Verband a ne Ausbildung macht und den Richtlinien glaubenstreu hinterher rennt, wie ein Glühwürmchen dem Licht, dann wir es keine Horizonterweiterung geben.

Ich habe erlebt, dass Leute, egal mit welcher Grundphilosohie sie ausgebildet wurden, irgendwann gemerkt haben, dass es auch noch andere Meinungen und Ausbildungrichtlinien gibt und die, die mehr lernen oder tiefer Tauchen wollten, haben sich dann damit beschäftigt und anderes dazugelernt und geübt.

Für diejenigen, die aus der Taucherei nix machen, nach ihrer Ausbildung nie wieder ein Buch in die Hand nehmen und blind ihrem Tauchcomputer hinterher tauchen, ist die Nullzeitstaategie vielleicht ganz gut.
Leute, die mehr wollen, erkennen recht schnell, dass es weiter geht und vielleicht auch besser oder zumindest anders.

Wenn jemand will, wird er Wege finden, an fundiertes Wissen und Können zu gelangen, um sicher und mit viel Spass auch ausgedehnte Dekotauchgänge durchführen zu können, die Leute müssen nur "wollen". Möglichkeiten gibt es, nur muss man halt was dafür tun und wer sagt mir, dass zuerst gelerntes bei Verband a die absolute Lebensweisheit ist ??
Andere machen auch einiges anders und überleben das, sind vielleicht sogar sehr erfolgreich, da kann man doch mal drüber nachdenken, was die anders machen.......
09.04.2009 18:41
"Schreckgespenst Dekotauchen "

Schreckgespenst? Wieso? Deko.tauchen ist doch besonders jetzt in der Osterzeit, oder auch oft in der Weihnachtszeit, besonders bei Tauchvereinen sehr beliebt. Fleißige Vereinsmitglieder deko.rieren gern die Osterkörbchen für das Ostertauchen, oder deko.rieren unter Wasser einen Weihnachtsbaum für das Weihnachtstauchen. Auch zu Vereinsfesten (z.B. Sommerfest) wird der Vereinsraum besonders schön deko.riert. Wir hatten zum Beispiel im letzen Jahr den Raum mit Deko.bojen deko.riert http://www.mare2.de/product_info.php/info/p1716_Bunte-Bojenketten.html und mit Deko.fischen http://www.meeresgeschenke.de/dekofische-c-66.html?osCsid=ef2651ddf37307955fbe5280cf8334c0 und mit Deko.netzen (vom Binnenfischer, mit "gefangenem" Taucher drin ) und und und. Nach vier oder fünf Bier schielen dann die Taucher den Taucherinnen zu gehobener Stunde beim Tanzen gern ist Deko.lleté und mancher Deko.dierer in der Hose schlägt aus, in der Hoffnung, unter der Deko.ration der Partnerin noch das eine oder andere Geheimnis lüften zu können.

Also lasst das mit den immer wieder kehrenden Behauptungen, Deko.tauchen sei ungesund.
09.04.2009 18:45
@El Dudo

Wie Du schon sagst, ich kenne auch beide Schienen, habe allerdings daraus eine andere Erkenntnis gezogen wie Du. Aber das tut hier überhaupt nichts zur Sache.

Für mich ist die Kernfrage hier auch nicht, wer macht was? Das wissen wir alle.

Die Kernfrage ist für mich, was ist richtig?

Und insofern liege ich mit meiner Meinung auch absolut nicht auf der offiziellen Linie "meines" Verbandes.

Wie ich schon schrieb, für mich ist auch Deko-Tauchen integraler Bestandteil des Sporttauchens. Deshalb halte ich es auch für falsch, dass mein Verband das Deko-Tauchen auf die Tec-Schiene verschoben hat.
Nach meiner Meinung hat das Deko-Tauchen innerhalb des Bereichs, der nach heute herrschender Lehrmeinung noch mit Pressluft "sicher" betauchbar ist, also bis 66m, durchaus noch seinen Platz im Bereich des Sporttauchens.
Aber, und ich hoffe da sind wir uns weitgehend einig, solche Tauchgänge sind nichts für Anfänger.

Deshalb würde ich für solche Tauchgänge einen Spezialkurs präferieren, für den als Eingangsvoraussetzung ein Brevet auf fortgeschrittenen Level verlangt wird (also z.B. PADI Rescue Diver oder CMAS**) UND eine Mindestzahl von 100 TG, davon mindestens 50 in den letzten 2 Jahren.

Im Übrigen muss in der Tat eine Änderung in der öffentlichen Wahrnehmung stattfinden. Dazu gehört an vorderster Stelle, dass TL-Aussagen nach dem Motto "So etwas machen wir nicht." der Vergangenheit angehören.
Die Aussage muss in Zukunft lauten: "Das ist etwas für erfahrene Taucher mit entsprechender Ausbildung."

Genauso muss dem Tauchschüler bereits von Anfang an vermittelt werden, dass Deko-Tauchgänge zwar nicht das sind, was er von Beginn an tun sollte. Falls aber sein TC mal eine Deko anzeigen sollte, dass er dann eben einfach den Angaben seines TC folgen soll.

Die von D-32 mal wieder zitierte Notfall-Deko-Regel hat mittlerweile wohl ohnehin nur noch theoretischen Wert. Oder kennt hier irgendjemand noch in nennenswerter Zahl Taucher, die tatsächlich noch an Hand des RDP ihre Tauchgänge planen und durchführen?
Ich persönlich kenne jedenfalls keine.
09.04.2009 19:12
@ explorer08
btw: Ich dachte, mit dem RDP kann man eh keine Deko-TGs planen ...
Aber gerade die Deko-TGs sind es ja, wo ich endlich mal wieder zur Tabelle greife und mir "vor" dem Tauchgang Gedanken mache, wie er abläuft, ob die Flasche(n) vielleicht doch auf 230bar gedrückt werden sollen, etc... der Computer ist dann eher zweitrangig... Denke, ist halt doch was anderes als geguidetes Urlaubstauchen im nicht so tiefen Bereich.

Markus ETL TDI/SDI
09.04.2009 19:19
Hi,

meines Wissens nach wurden diese Notfallszenarien nicht am RDP festgemacht, sondern gelten allgemein für die Tabellen.
Wenn es jemand so unreflektiert hinnimmt, bekommt er natürlich ein flaues Gefühl im Magen, wenn es wirklich mal passiert. Muss ja wohl schlimm sein, wenn man danach einen Tag nicht tauchen kann.
Ob durch diese "Angstmache" Unfälle verhindert werden oder die Gefahr sogar ansteigt, vermag ich nicht zu beurteilen. Es ist aufgrund der Beiträge in diesem Thread auch schlecht einzuschätzen, da ja fast nur Leute mitschreiben, die über den Tellerrand hinausblicken können. Wenn man in dem Bereich weiß, was man tut ist ein Dekotauchgang sicher nur unwesentlich gefährlicher als ein Nullzeittauchgang. Bockmist passieren kann immer mal - dann ist es halt ein kleiner Unterschied, ob man direkt hoch kann oder nicht. Gerade dann, wenn man Solo nicht auf den Partner zurückgreifen kann ... Das ist aber eine andere Geschichte (Biene Maja)

Schönen Gruß
Markus
09.04.2009 19:28
@ Markus

"Wenn man in dem Bereich weiß, was man tut ist ein Dekotauchgang sicher nur unwesentlich gefährlicher als ein Nullzeittauchgang. "

Jeder TG jenseits 10 m IST ein dekompressionspflichtiger TG.

Ein Pseudo-Nullzeit-TG so richtig schön mit Ceilingschrammeln ist viel gefährlicher als ein gewollter mit paar Minuten Dekopflicht, die dann absolviert wird, und das am besten (dank Computer für alle möglich) nicht auf 3 m, sondern auf 6 m.

Noch gefährlicher sind diese Kurztrips mit Speedboot auf dem Rückweg zur Basis. Schneller kann man Blasenkeime nicht zu Blasen verwandeln.

@ explorer08

ACK! Leute mit wenigen TG und vor allem mit wenig Routine = TG-Zahl/Jahr haben auf > 30 m nichts verloren, egal ob mit Luft, Nitrox oder Trimix und egal welches Brevet.
09.04.2009 19:46
Hallo Freunde,
willkommen in der Welt der Vollkaskomentalität. Wir Deutschen haben spät damit angefangen, aber mittlerweile leben auch wir in dieser Welt. Niemand ist mehr bereit, für sein Handeln oder seine Entscheidungen die Verantwortung zu übernehmen und für die Konsequenzen gerade zu stehen. Damit werden Verantwortungen nach Belieben hin und hergeschoben. Oder anders gesagt: Niemand will Schuld sein, wenn etwas passiert, es sind dann immer die Anderen. Beispiel Tauchen und Dekotauchgänge. Natürlich ist das nicht ganz ungefährlich. Aber wenn ich entscheide, ich mache einen, muß ich auch dafür die Verantwortung übernehmen, wenn was schiefläuft. Und.. läufts so? Nein. Der Dekotauchgang ist schiefgelaufen und es sind Folgen zu tragen. Was macht Hein Taucher? Er sagt, die Basis ist schuld, weil sie dies und das versäumt hat. Der schwarze Peter, den ich eigentlich selber verantworten muß, wird weitergegeben. Nach diesem Prinzip laufen heute viele Dinge. Und die jenigen, die ihn dann zugeschoben bekommen, reagieren darauf indem sie Risiken aussschließen, z.B. Verbot von Dekotauchgängen. Das kann ich dann auch wieder verstehen, denn der Basenbetreiber kann eine Menge Ärger bekommen, wenn sein Kunde den Rechtsweg beschreitet, er ist eigentlich immer der Dumme. Die Basen, die also Dekotauchgänge dulden, bewegen sich auf dünnem Eis, denn sie wissen, wenns schiefgeht, kanns eine Menge Ärger geben.
Wenn also jeder für sein Tun die eigene Verantwortung übernehmen würde, ohne Einschränkung, dann sähe die Welt ganz anders aus.
Jens
Markus ETL TDI/SDI
09.04.2009 20:18
Hi Fröde,

die Unterschiede und Gemeinsamkeiten kenne ich schon.
Die meisten meiner TG sind Deko-TG und ich maße mir an, daß ich recht genau weiß, was bei einem TG im Körper passiert.

Es ist aber doch nunmal so, daß ein Nullzeittaucher bei Problemen auf 12m eher nach oben kann, als jemand, der dort gerade seinen Stop absitzt.

Ob Nullzeitschrabbeln gefährlicher ist als ein Dekotauchgang, möchte ich so pauschal nicht unterschreiben. Der Dekotaucher hängt etwas Sicherheit mit dran, der Nullzeittaucher auch. Physiologisch kommen beide aus dem Wasser und mindestens ein Gewebe ist mit dem Rücken an der Wand.

Der Nullzeittaucher hat aber am Ende des TG die Möglichkeit, verfrüht auszusteigen. Der Dekotaucher kann das auch machen. Meistens wird nichts passieren, wenn er ein paar Minuten weglässt. Das Risiko ist aber sicher höher. Das Probleme immer unter Wasser gelöst werden sollen, ist zwar ein Argument aber nicht jeder verhält sich auch dementsprechend. Als Basenbetreiber würde ich sehr genau schauen, wem ich Dekotauchgänge erlaube, da jeder Unfall schlecht für die Basis ist. Die Gefahr dabei ist, daß immer irgendjemand glaubt, er müsse sich bei solchen Tauchgängen dranhängen.

Die Situation heute ist leider anders, als vor 20 Jahren. Jeder hat die Möglichkeit das Tauchen zu erlernen. Ob das gut ist, steht auf einem anderen Blat - ist aber so. Die Urlaubsbasen passen sich insofern an, daß Regeln erlassen werden, die einen Unfall in ihren Augen unwahrscheinlich werden lassen. Da Tauchunfälle im Laufe der Jahre rückläufig sind, scheint das Konzept zu funktionieren.

Schönen Gruß
Markus
Dunkervorhanden
09.04.2009 20:25
Deko? Sicherheitsstopp? - Ist alles der gleiche Krams, nur anders verpackt - nämlich in Tabellen.

Am Ende kommt bei beiden das gleiche raus: Wenn Du nach der Tabelle oben angekommen bist, ist es (im Normalfall) ok gewesen.

Nun schreiben wir das Jahr 2009, und -Hand auf`s Herz - wer taucht als erfahrener Sporttaucher heute nicht mit Computer und schaut darauf was der sagt?
Und legt dann vielleicht auch noch ein, zwei Minuten drauf?
Nichts gegen Tabellen, die haben immer noch ihr Daseinsberechtigung. Damit lernt der Neuling, wie ein Aufstieg funktioniert und wie ein Computer rechnet. Und man kann aus ihnen Richtwerte ablesen.

Wenn ich tauche, lege ich im Vorfeld drei Sachen fest: Die max. Tiefe, die Zeit unten und die dafür benötigte(n) Buddel(n).
Und dann tauche ich.
Und schaue auch immer brav auf den TC.
Und wenn es mir langt geht es hoch, und ich freue mich, wenn ich dann noch in der Nullzeit bin. Dann gibt`s einen Sicherheitsstop und gut is.
Und wenn der TC mir anzeigt, jetzt kommt gleich `ne Deko, dann machen wir halt eine Deko. (Könnte ich auch Sicherheitsstop nennen, dann ist meine P...-Gewissen auch beruhigt ). Weil, die Tut gaaaaar nicht weh, echt!

Gas habe ich als Taucher, der überleben will, genug dabei. Dafür hat man (nach einer Zeit) Erfahrungswerte und geht nicht mit einer 10er auf 45 Meter zum ausgiebigen Sightseeing.

Steht mir aber diese Sicherheitsmarge (genug Gas) nicht zur Verfügung (auf Tauchschiffen, etc.) wird auch nicht so tief getaucht, fertich! Dann habe ich vielleicht nicht den Bug gesehen, aber dafür schöne Aufbauten. Wen stört`s? Mich jedenfalls nicht, denn ich komme wieder gesund oben an.

Jetzt kommen die nächsten, die sagen: "Und wenn der TC UW ausfällt?"
Tja, noch nie gehabt, aber simuliert (Einfach mal den TC umdrehen und nicht mehr raufschauen), aber bitteschön:
Ich weiß, dass ich genug Gas dabei habe (auch das wird kontinuierlich kontrolliert), um auch längere Dekozeiten abzusitzen (s.o.). Also wird nach Ausfall des Blechblödels aufgetaucht und in Tiefen von 6-3 Metern die Buddel leergatmet. Da hat man ja auch noch eine Uhr, ein Fini, einen Tiefenmesser und einen TC zwischen den Ohren dabei, wobei letzterer mit der Zeit immer mehr Erfahrung beinhaltet und mir einflüstert, wie lange man bei der Tiefe wohl in der Deko hängen sollte.

Sehr hübsch finde ich auch immer die Diskussion danach:

"Was Du hast nur noch 70 Bar? Ich habe noch 120!"

Ich verliere diese Vergleiche immer, weil ich bis 50 Bar immer alles leersauge. Dafür habe ich bezahlt, das will ich auch haben.
Dafür bleibe ich auch mal länger UW, und sei es an der Ankerkette in 5 Metern Tiefe für 10 Minuten. Um mich ist nur Wasser, da wollte ich rein, also warum soll ich eher raus? Um den Pokal der Sparatmer zu gewinnen?

Nun, Deko ist für mich kein Schreckgespenst, sondern ein ganz normaler Vorgang meines Hobbys, so wie für die meisten der TN-User auch.
Und deshalb darf auch jeder dazu schreiben was er will, ich denke mir dann meinen Teil.

D.














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