Hallo Christian,
aus tauchmedizinischer Sicht muss das Schnorcheln nach einem Scuba-Tauchgang differenziert betrachtet werden.
Ein Apnoe-Tauchen auf 10 m kann - wie Micha bereits einwarf – zu einem Bläschendurchtritt durch physiologische pulmonale Shunts und somit zu einer arteriellen Embolisierung führen, auch wenn es bisher konkret zu Schnorcheln nach dem Scuba-Tauchen keine Untersuchungen gibt. Auch inwieweit dies tatsächlich zu Schäden führen kann, sei dahingestellt, ich würde es aber nicht ausprobieren wollen und rate Dir aus diesem Grund von tieferen Apnoeausflügen ab.
Die zusätzliche Stickstoffaufnahme durch einen oder wenige Apnoetauchgänge auf 10 m kann jedoch vernachlässigt werden. Es gibt zwar das Phänomen der DCS bei Apnoetauchgängen (Taravana), dies betrifft jedoch Apnoetaucher, die täglich eine sehr große Zahl tiefer Apnoetauchgänge durchführen (z.B. Muscheltaucher). Die Aufstiegsgeschwindigkeit spielt keine praktische Rolle, da - wenn eine Aufsättigung erfolgte - der Stickstoff während der Apnoe-Auftauchphase nicht in nennenswerten Mengen abgeatmet werden kann.
Ein weiterer Aspekt, der wieder gegen das exzessive Schnorcheltauchen nach einem Scuba-Tauchgang spricht, ist die körperliche Anstrengung. In der Muskulatur kann es nach einem Scuba-TG durch mechanische Belastungen zu einer vermehrten Freisetzung des (noch) gelösten Stickstoffes kommen, die zu einer muskulo-skelettalen DCS (="Bends") führen kann.
Gegen einen entspannten Oberflächen-Schnorchelgang mit evtl. Abtauchen auf nur geringe Tiefen, ohne starke körperliche Anstrengung, ist konkret nichts einzuwenden.
MfG
Andreas