Hier können alle Fragen zum Thema Tauchausbildung ausgiebig diskutiert werden. Verbandsübergreifend kann hier nach allem gefragt werden was zum Bereich Aus- und Fortbildung gehört - moderiert von erfahrenen Tauchern.
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Schnellbleiche?

Ich mal wieder )

Werde aus dem ganzen hin und her hier im T.net nicht ganz schlau. Wenn D32 und andere von der Schnellbleiche und bescheidenen Ausbildungssituation in der Taucherbranche reden, was ist damit genau gemeint? Habe da zwei Ansatzpunkte gefunden, welche immer wieder miteinander vermengt werden und wahrscheinlich somit immer wieder zu Verbandsdiskussionen führen. Ich unternehme mal den Versuch dies kurz (oder lang) gegeneinander auszugrenzen mit der Bitte dies sachlich zu kommentieren.

Ich für meinen Teil denke mal, dass mit Schnellbleiche ein Tauchkurs gemeint ist, der für wenig Geld und entsprechend weinig Inhalt an den Mann bzw. Frau gebracht wird. Dabei ist es völlig unerheblich von welchen Verband dieser Tauchkurs verkauft wird, sei es von PADI, SSI,CMAS. Damit meine ich, dass bei der Ausbildung die bestehenden Vorschriften zur Durchführung und Brevetierung der Tauchschülers unterschritten werden. Dies ist dann wohl meist in Urlaubsländern/Regionen vorzufinden in dem ein hoher Konkurrenzdruck und somit Preisdruck vorhanden ist. Dies betrifft doch aber nicht die Verbände in erster Linie sondern die Tauchbasen und somit haben wir keine Verbandsdiskussion sondern eine Basendiskussion. Sekundär sind sehr wohl die Verbände dafür verantwortlich, da diese die Einhaltung ihrer Standards überwachen sollten, aber das trifft dann wohl alle Verbände. Diese Art der Ausbildung wird wohl von keinem Tauchlehrer, gleich welchen Verbandes als gut empfunden. Nur wenn diese schwarzen Schafe gleich gesetzt werden mit dem Verband, ist eine Sinnlose Diskussion vom Zaun gebrochen, bei den sich alle zu rech angegriffen fühlen, die richtig gemäß den Vorgaben ihres Verbandes ausbilden.

Ich allerdings finde immer wieder Diskussionen vor, die direkt das Ausbildungssystem von PADI angreifen, aber die Argumentationskette der erstgenannten Schnellbleiche beinhalten. Sachlich betrachtet und richtig durchgeführt ist an der Art und Weise wie PADI und andere kommerziellen Verbände ihre Ausbildung durchführen nichts auszusetzen. Auch der Inhalt dieser Tauchkurse und deren modulare Ausrichtung ist dem heutigen Zeitgeist geschuldet und absolut nicht verwerflich.

Auch in Zukunft werden die meisten Taucher ihr Hobby nur auf den Urlaub beschränken. Und alle anderen, die mehr in ihrem Hobby sehen, haben bei allen Verbänden die Möglichkeit tiefer in die Materie einzutauchen. Und wer die ganze Kommerzialisierung nicht mitmachen möchte, kann immer noch in Vereinen sein Heil suchen.

Ich hoffe wir können diesen Beitrag genauso sachlich Diskutieren wie den von D32 – Elementarfähigkeiten -Vielen Dank
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JochenGExaminer bei ISE,SUB
IT bei ISE,SUB,CMAS
19.08.2009 10:17
Hi,

WAS willst Du denn nun diskutieren? Ausbildungsinhalte scheiden aus, also nur den Begriff Schnellbleiche - und den hast Du ja gut getroffen ?!?

LG
Jo
19.08.2009 10:41
Ich glaube, mit dem Begriff der "Schnellbleiche" wird das zwar standardkonforme, in den Augen mancher Kollegen hier aber nicht ausreichende Ausbildungssystem von allem von PADI diskreditiert.

Wir schauen hier in die philosophischen Überlegungen hinein, ob man einen Tauchschüler in einem langen Kurs recht fit machen soll oder in einem kurzen Kurs nur die wesentlichen Fertigkeiten beibringen, die dann in der Praxis verfeinert werden.

Einen Konsens werden wir vermutlich nicht erreichen, daher möge jeder nach seiner/ihrer Fasson glücklcih werden. Uns wer`s noch nicht bemerkt hat: Ich finde das PADI System gut.
19.08.2009 10:48
@5thavenue

Due hast den Sachverhalt erfasst und korrekt dargestellt.

Was gibt es da noch zu diskutieren?

Die ewig gestrigen "bekehrt" kriegst Du ohnehin nicht. Daher wird diese Art der Diskussion so lange immer wieder auftauchen, bis die "Dinosaurier" endgültig wieder ausgestorben sind.
Vercingétorixold school
19.08.2009 10:48
Ich diskutiere nicht über die Elementarfähigkeiten von R2D2
Geh mal von folgender, nicht wirklich neuen, Marktsituation aus.
Tauchen wird im Urlaub wie der Besuch in einem Zoo, oder ein orginal spanischer Abend angeboten. 50 € für 45 Minuten Angst.
Das muss reichen um den Schööler anzufixen. Danach muss er schnell Geld loswerden und schnell seinen Platz räumen, sonst paßt das mit der Kalkulation nicht mehr.
Von den Leuten geben 75% und mehr idr nach zwei Jahren auf. Bis dahin muss der Ausbildungs/Ausrüstungsverkäufer hier oder dort sein Geschäft gemacht haben.
Ein recht einfaches Model, odr?
Wenn du früher tauchen wolltest bis du wie bei jeder anderen Sportart auch in einen Verein gegangen. Dort gabs eine Ausbildung, man wurde mitgenommen und wuchs langsam in die Sache rein. Einige mit dem Meier, einige ohne den Meier. Wie immer bei Sportvereinen.
Heute geht man in einen Tauchtempel und da setzt das erste Model meisten ein. Das ist verbandsunabhängig eine Schnellbleiche, wobei es auch hier Tauchbuden gibt die eine vernüftige Ausbildung gegen Geld anbieten und Vereine die mehr meiern als Ausbilden. Und die sportliche Betätigung ist über die Jahre zurückgegangen. Es gibt 10-jährige die sehen aus, als ob sie eine Schildkröte mit Panzer gefressen hätten. Auf solche Nichtschwimmer muss der Verkäufer des Verkaufsmodels auch Rücksicht nehmen.
19.08.2009 11:04
@ Vercingétorix


Ein Arbeitskollege hat mir vor einigen Monaten stolz erzählt, er lernt jetzt tauchen. Auf seinen ausdrücklichen Wunsch wurde das schnell an einem Wochenende durchgezogen, also Samstag /Theorie) + Sonntag (2 TG im See) = fertig ist der Taucher...

Da er ja schon Mitglied im DLRG ist, meinte der TL, da reichen dann 2 TG im See aus...

Das Ganze fand nicht in einer Dritte-Welt Tauchbasis statt, wie einige jetzt vielleicht spontan denken, sondern in Hamburg (Verband und Tauchschule habe ich nicht erfragt, ist auch uninteressant).

Ach ja, ich fragte ihn dann, wovor er denn so als Taucher am meisten Angst hat - ich dachte da so an Haie, Muränen oder so.... nö, vor Tieren UW hat er keine Angst, am meisten Angst hat er vor einer DEKO... und zwar tierische Angst.

Das mal eben so ohne Wertung, ich hab mich da schon genug drüber aufgeregt... Schnellbleiche gibt es überall...

shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
19.08.2009 11:41
Ich verwende den Begriff "Schnellbleiche", wenn ein Proband den jeweiligen Leistungsanforderungen (in Theorie und Praxis) nicht gerechet wird und der Ausbilder, sei aus aufgrund mangelnder Motivation, aufgrund Zeit- und Kohledruck, was auch immer, nach dem Motto verfährt: "Passt scho ... the next one please". Einmal gezeigt, einmal nachgemacht, passt. Keine Lehrgespräche zur Abprüfung, ob Theoriethemen inhaltlich verstanden wurden etc. pp.
19.08.2009 11:45
Von dieser Marktsituation gehe ich ja aus, diese betrifft ja nicht nur den Tauchsport, sondern so gut wie alle Bereiche unseres Lebens. Verstehe nur die Aufregung darüber nicht, dass unser Sport kommerzialisiert wurde und die Ausbildung, richtig durchgeführt vorausgesetzt, an den heutigen Zeitgeist angepasst wurde. Das Schnellbleiche nicht akzeptabel ist, darin sind wir uns doch wohl alle einig. Aber warum wird immer auf der Verbandsschiene rumgeeiert, einzelne Sachverhalte miteinander Vermengt, obwohl diese nicht zusammengehören. Das Paradies auf Erden wird es nicht geben und somit auch keine paradiesischen Zustände in der Taucherbranche. Nur, ist es nicht wichtig die schwarzen Schafe der Branche von den Basen, welche gut ausbilden, zu selektieren? Noch mal meine Frage, was ist daran verkehrt, den Standards entsprechend ausgebildet vorausgesetzt, dem Menschen das Tauchen so einfach wie Möglich näher zu bringen? Bei gefallen hat doch jeder die Möglichkeit sich weiter in die Materie einzuarbeiten und ausbilden zu lassen.
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
19.08.2009 12:00
"Aber warum wird immer auf der Verbandsschiene rumgeeiert" -> na ja, einigen macht es einfach Spaß, bestimmte Knöpfe zu drücken um zu sehen, wie xy sich aufregt, ein paar andere plappern ohne Sinn und Verstand nach (wir haben hier ja ein paar schöne Beispielthreads weiter unten), die Meisten reden mit, obwohl sie eigentlich gar keinen Einblick haben .... die ganze Palette halt. Und wie heißt es so schön? "Der Erfogreiche hat viele Feinde"

Was ja nicht heißt, dass man sich nicht sachlich und Kontruktiv-kritisch mit manchen Punkten auseinander setzen kann und sollte. Na ja, wenn wir alle Engel wären .... wärs auch langweilig

"was ist daran verkehrt, den Standards entsprechend ausgebildet vorausgesetzt, dem Menschen das Tauchen so einfach wie Möglich näher zu bringen? Bei gefallen hat doch jeder die Möglichkeit sich weiter in die Materie einzuarbeiten und ausbilden zu lassen. " -> im Prinzip nix. Nur allzu flach sollte man es nicht angehen, schließlich hat man ja auch eine gewisse Verantwortung für Menschen und mir ist oft nicht wohl dabei, wenn ich auf Tauchbooten Leute an Spots sehe, deren Anforderungen sie definitiv nicht gewachsen sind. Oder ich sehe, wie Leute sich am Bodensee mit ungenügender Ausrüstung und fehlender Erfahrung an Steilwänden tummeln.
19.08.2009 12:03
Diese Diskussion wird nur von wenigen so vermengt. Dazu gehört der von Dir angesprochene D-32.

Inzwischen hat er ja auch offen im vorherigen Thema zugegeben, daß er damit 100 stille Mitleser erreichen möchte und diese für sich bzw. seinen verband gewinnen möchte. Also Marketing der negativen Form. Ich mache andere schlecht und stelle mich als die Lösung dar.
Schon schade, wenn nicht gar bedenklich, daß ein Tauchlehrerausbilder des VEST und damit auch indirekt der VEST zu solchen Mitteln greift. Aber wie hast du so schön dargestellt: In jedem Verband gibt es schwarze Schafe.

Gratulation, daß Du es durch eine Offenlegung auch mal für Alle so transparent dargestellt hast.
Vercingétorixold school
19.08.2009 12:22
Warum ich mich aufrege, wenn mein Sport kommerzialisiert wurde. Ganz einfach, dieses ganze BraveNewWorld Gehabe, das sich mittlerweile breit macht geht mir gegen den Strich.
Die Leute lernen in Häppchen kleine Stücke einer komplexen Materie, die eben nicht so ohne weiteres zu verstehen ist. Warum muss ein Anfänger sich nicht mit den Grundlagen der Dekotheorie rumschlagen? Schadet es? Warum reden wir bei 30 Meter von Tieftauchgängen? Warum......
Egal, es ist nicht zu ändern. Ich habe nur keine Lust mich von Lockenhoschies regelmentieren zu lassen.
19.08.2009 12:34
@ 5thavenue

Mal vorweg: Ich tauche seit 1976, fing damals als (zu der Zeit noch ziemlich improvisiert im Ausbildungsprogramm) Forschungstaucher an, war dann jahrelang in einem Verein und bin seit 15 Jahren CMAS-TL, allerdings nie mit der Absicht, damit eine Existenz zu gründen. In so langen Tauchjahren habe ich natürlich den Wandel in der Szene ebenso mitbekommen wie den Wandel in der Windsurfszene (ich war 1977 einer der ersten Windsurfer in DE und habe aufgehört, als es sich zum Schickimickisport wandelte).

"Nur, ist es nicht wichtig die schwarzen Schafe der Branche von den Basen, welche gut ausbilden, zu selektieren?"

Da beginnt das erste Problem! Du kannst natürlich die "Schwarzen Schafe" dem zuständigen Verband melden. Glaube aber bitte nicht, dass sie dann immer ermahnt werden oder gar rausfliegen. Ich habe beispielsweise der gebietszuständigen Vertretung von PADI vor Monaten eine Meldung geschickt, dass (im Ausland) eine ihrer 5*-Tauchschulen gegen eine Menge an zwingenden Vorgaben verstößt. Sie haben keinen Kursraum, keiner ihrer Schüler bekommt das verpflichtende Video gezeigt mangels DVD-Player und TV, unterrichtet wird mit abgegriffenen, aus dem Leim gehenden geliehenen Büchern oder mit zerknitterten Kopien von irgendwas, die wieder eingesammelt werden. Bislang null Reaktion darauf. So eine Bude gehört eigentlich dichtgemacht. Machen sie aber nicht, weil der Verband an jeder Brevetierung verdient und bei zu viel Konsequenz die Aktionäre maulen.

"Aber warum wird immer auf der Verbandsschiene rumgeeiert"

Reise durch die Welt und du findest überall PADI, seltener SSI oder NAUI. Und selbst CMAS-Basen bieten PADI an. Einfacher Grund: Mit PADI kannst du den größten Umsatz machen. Während CMAS nach dem *-Kurs erst mal 40 - 50 TG Erfahrung fordert vor Beginn der **-Ausbildung, während SSI den AOWD erst nach 25 (?) TG und 5 vollständig absolvierten Spezialkursen vergibt, erlaubt PADI nach den minimal (meist sogar real) 4 TG des OWD sofort den Einstieg in den AOWD-Kurs, danach gleich den Rescue-Kurs. Und wenn der CMAS**-Aspirant noch seine TG-Zahl zusammensammelt, darf der PADI-Jünger schon mitten in der Ausbildung zum Divemaster sein und mit 60 TG dazu brevetiert werden.
Als Tauchschule in DE kannst du an CMASlern kaum was verdienen. Nach dem * kaufen sie dir bestenfalls Flaschenfüllungen ab.
Das PADI-System setzt voll (und marketingtechnisch sehr geschickt) auf ein Multiplikatorensystem, man könnte es auch als erlaubtes Schneeballsystem ansehen. In keiner anderen Sportart wollen so viele Anfänger möglichst schnell Tauchlehrer werden.

"Noch mal meine Frage, was ist daran verkehrt, den Standards entsprechend ausgebildet vorausgesetzt, dem Menschen das Tauchen so einfach wie Möglich näher zu bringen? "

Daran ist primär gar nichts verkehrt. Haken Nr. 1 ist aber leider nun mal die Tatsache, dass sich der Ausbildungsmarkt wegen totaler Überschwemmung selbst kaputtgemacht hat.
Du kannst weder in DE noch in Urlaubsgebieten einen standardgerechten Tauchkurs zu Preisen anbieten, von denen du als Haupterwerbler leben kannst, weil garantiert nebenan der Kollege, dem seine Bank mit Kreditkündigung droht, einen nicht standardgerechten Müllkurs für die Hälfte als seinen letzten Strohhalm anbietet.
Du kannst realistische Kurspreise nicht verlangen, weil du Topleute als TLs hast und sie entsprechend bezahlst.
Der Normalkunde will nur seinen Schein, und das ganz schnell und ganz einfach, denn genau das suggeriert ihm die Werbung.
In Urlaubsgebieten kannst du nur auf Masse und Minimalaufwand setzen, wenn du monatlich, auch in low season-Zeiten, 25.000 Euro allein an Pacht für die Basis zahlst.

Ich komme nochmal auf das diverhans-Modell zurück:
Dem Normalo-Urlaubstaucher, wenige TG pro Jahr, kein Training, daher eigentlich immer auf Betreuung durch Guide/TL angewiesen, würde eine minimalistische Brevetierung lebenslang ausreichen, denn mehr als das wird er bei so wenig Übung nie können. Jemand, der in 5 Jahren 25 TG sammelt und ein Rescue-Kärtchen präsentiert, kann faktisch nicht eine Spur von dem, was seiner Plastikbrevetierung entspricht. Aber er hat den Tauchschulen Geld für OWD, AOWD, Rescue und eventuell weitere Spezialkurse gegeben. Davon leben die Tauchschulen, und wenn einer ankommt und will als AOWD mit 12 TG ein Tieftauchspecial auf 40 m machen, wird ihm jede hungerleidende Tauchschule das verkaufen (obwohl vernünftigerweise der Kandidat nicht mal auf 20 m gehört).

Das Angstbeispiel von RogerT ist typisch!
19.08.2009 12:39
Schadet es? Natürlich nicht.

Ist es aber absolut nötig dies zu tun, wenn einer einfach seinem Hobby im Urlaub nachgehen möchte um ein paar bunte Fische zu gucken. Dieser Taucher nimmt Dir nichts weg und tut Dir auch nicht weh.

Ist doch gut, wenn bei 30 Metern für die meisten Schluss ist. Wer tiefer möchte sollte sich gefälligst nicht nur mit den Grundlagen der Dekotheorie rumschlagen, sondern sich tiefer in die Materie einarbeiten inklusive der nötigen Tauchgänge.

Ich persönlich wurde noch nie gegängelt, wenn es mal tiefer als 30 Meter ging.
19.08.2009 12:51
Lieber D32,

danke für Deine ausführliche Antwort. Trotzdem dreht es sich dabei um fast immerden selben Typus von Taucher, der Dir persönlich zum Feindbild wurde. Ein unerfahrener, junger Taucher, der es geschafft hat, 5 bis 10 Kärtchen in 5 Jahren mit maximal 50 Tauchgängen zu, sagen wir mal, zu erkaufen. Und dann noch die Frechheit besitzt, Dir und ähnlich gut ausgebildeten Tauchern zu erzählen wie „Dein“ Sport funktioniert. Aber sind diese armseligen Menschen (Taucher mit Profilneurose) nicht in der absoluten Minderheit. Fallen halt nur immer auf, da sie lautstark und etwas beschränkt auftreten. Der Großteil der OWD, AOWD, 1 Sternchen Urlaubtaucher verhält sich ruhig, möchte die Unterwasserwelt genießen und einfach nur im Rahmen ihrer Möglichkeiten tauchen. Und da ist der pringende Punkt - diese Taucher tun niemanden weh!
boesewichtProTEC PL5, SSI AOWI
19.08.2009 13:18
@5thavenue

"Der Großteil der OWD, AOWD, 1 Sternchen Urlaubtaucher verhält sich ruhig, möchte die Unterwasserwelt genießen und einfach nur im Rahmen ihrer Möglichkeiten tauchen. Und da ist der pringende Punkt - diese Taucher tun niemanden weh! "

Stimmt - diese nicht ...

Aber die, die ebenfalls durch diese "Schnellbleiche" zu einem Tauchschein gelangt sind - evtl. sogar zu einem "Fortgeschrittenen"-Tauchschein, dieses evtl. nicht nur im Urlaub nutzen und die sich eben wegen ihrem Brevet für "vollwertig ausgebildete" Taucher halten, irgendwo sinnfrei reinspringen, ihre Grenzen überschreiten und dabei verunglücken ... - ob tödlich oder nur verletzt ist dabei unerheblich ...

Es wird von den Medien entspr. aufgearbeitet, zerissen und das schlechte Bild "Taucher" ist wieder in allen Köpfen - natürlich "nur" wieder die ganzen negativen Seiten und Vorkommnisse ...

Diese Taucher tun sehr wohl weh und zwar allen anderen Tauchern - dann kommt auch immer wieder direkt der Tenor hinsichtlich "Schnellbleiche" hoch seitens der anderen Taucher und auch wieder überwiegend rein negatives seitens der Medien, Nichttaucher, Öffentlichkeit generell usw. ...
19.08.2009 13:23
Feindbild ist falsch gesagt! Meinetwegen sollen sich die Fischchengucker sonstwo tummeln, ich bin eh meist unter ihnen.

Aber sauer werde ich, wenn die Fischchengucker ihre Flossen in die Riffbiologie hauen, weil sie nicht mal tarieren können. Sauer werde ich, wenn deren Guide so was durchgehen lässt, statt sie aus dem Wasser zu jagen.

Und megasauer werde ich, wenn Basisleitungen, da angestellte Tauchlehrer und Guides auch über diese Schnellbleichschiene zu ihrem Status gekommen sind, wenn sie u. a. mich als "lebendes Fossil" in den gleichen Zwangspott der Fischchengucker packen wollen, wenn sie mir ausgemachten Blödsinn als Wahrheit weismachen wollen (wie mit den 30 bar Restdruck, weil sonst Wasser in die Flasche kommt oder der Kompressor überhitzt oder sogar die Flaschen davon kaputtgehen). Der Fischchengucker glaubt das sogar und gehorcht.

Und knallhart werde ich, wenn ich jemand wie erst kürzlich passiert vom SSI-Divecon zum CMAS-Assi umbrevetieren soll und derjenige nicht mal den Wortlaut von Boyle-Mariotte aufschreiben kann und bei ihm Sauerstoff im Blut von weißen Blutkörperchen transportiert wird Genau solche Leute braucht die Tauchbranche nämlich nicht!
Vercingétorixold school
19.08.2009 13:25
Mmmmh, du bist mir ja ein ganz harten Pursche........
19.08.2009 13:47
@ Fröde 19.08.2009 - 13:23



stay wet!
michael
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
19.08.2009 13:52
Nur zur Ergänzung (wertfrei)

Reise durch die Welt und du findest überall PADI, seltener SSI oder NAUI. Und selbst CMAS-Basen bieten PADI an. -> hier fehlt in der Aufzählung der CMAS Lizenznehmer Barakuda, den man immer öfters findet.

"Während CMAS nach dem *-Kurs erst mal 40 - 50 TG Erfahrung fordert vor Beginn der **-Ausbildung... " -> schiebt der Lizenznehmer Barakuda einen AOWD ein.
"40-50 TG" stimmt nicht, der ** = 25 TG .

"während SSI den AOWD erst nach 25 (?) TG und 5 vollständig absolvierten Spezialkursen vergibt, erlaubt PADI nach den minimal (meist sogar real) 4 TG des OWD sofort den Einstieg in den AOWD-Kurs," danach gleich den Rescue-Kurs. " -> das stimmt so nicht. Für die Teilnahme an den Rescue-FW Szenarien sind mindestens "20 TG mit Erfahrungen im Tieftauchen und Navigation" vorgeschrieben. Insofern nix mit dann gleich ....

"Und wenn der CMAS**-Aspirant noch seine TG-Zahl zusammensammelt, darf der PADI-Jünger schon mitten in der Ausbildung zum Divemaster sein und mit 60 TG dazu brevetiert werden. " -> Ja/nein. Zwar darf nach den Standards mit 20 TG "begonnen" werden ("beginnen darf ich aus ** in der Forma, dass man die SK` schon mal beginnt ), das funktioniert in der Praxis jedoch nicht, da 20 TG Voraussetzungen für die FW-Szenarien des Rescues sind und der Rescue wiederum Voraussetzung für das Beginnen des DM ist. Rein theoretisch haben die Leute mindestens 24 TG vor Beginn.

"man könnte es auch als erlaubtes Schneeballsystem ansehen. " -> dieser Terminus ist abzulehnen. Das ist bashing, ohne wenn und aber. ... agesehen davon, dass SSI das System noch weiter ausgebaut hat und Barakuda auf dem besten wege dazu ist
19.08.2009 13:55
Vercingétorix, Vercingétorix, wenn ich mir Dein Posting vom 19.08.2009 - 10:48 so anschaue, dann muss ich mich fragen, welch unheilige Allianz bahnt sich da in den letzten Tagen an?

Schon wieder muss ich Dir absolut zustimmen.


Zu dem ein oder anderen Punkt könnte ich zwar auch noch eine Anmerkung machen, aber im großen und ganzen hast Du vollkommen Recht und deshalb lasse ich es einfach mal so wie es ist.
19.08.2009 14:17
@shuttle

Jetzt enttäuschst Du mich aber.

"Für die Teilnahme an den Rescue-FW Szenarien sind mindestens "20 TG mit Erfahrungen im Tieftauchen und Navigation" vorgeschrieben."

Diese Aussage hätte ich von Dir nicht erwartet.

Die 20 TG mit Erfahrungen im Tieftauchen und Navigation gelten nur für Teilnehmer mit Brevets anderer Verbände.

Zitat PADI Instructor Manual, Rescue Diver Course Instructor Guide, Ausgabe 2009, S. 2-2:
"Brevetvoraussetzung
...
2. Um an Rescue Trainingslektionen im Freiwasser und an den Rescue Szenarien teilnehmen zu können, muss der Tauchschüler brevetierter PADI Adventure Diver sein und den PADI Abenteuertauchgang „Unterwasser Navigation“
absolviert haben oder über ein qualifizierendes Brevet einer anderen Tauchausbildungsorganisation verfügen. Ein solches qualifizierendes Brevet ist definiert als Nachweis eines Brevets oberhalb der Beginner-Stufe (insgesamt mindestens zwei Brevets) und mindestens 20 im Logbuch eingetragenen Tauchgängen, die Erfahrung im Tieftauchen und in der Unterwasser Navigation dokumentieren."

Insofern hat D-32 schon Recht. Aber was soll´s - solange der Taucher für seine Scheine alle Leistungsanforderungen erfüllt hat.

Über den Sinn oder Unsinn von Pflichttauchgängen wurde ja hier auch schon oft genug diskutiert. Ich fange das jetzt nicht wieder an.

Aber dennoch, wo wir gerade dabei sind noch ein weiteres Zitat von D-32:
"Und wenn der CMAS**-Aspirant noch seine TG-Zahl zusammensammelt, darf der PADI-Jünger schon mitten in der Ausbildung zum Divemaster sein und mit 60 TG dazu brevetiert werden."

Wie üblich vergass er dabei zu erwähnen, dass der CMAS**-Aspirant auch nach 65 TG zum CMAS*** brevetiert werden kann.

Es kommt immer wieder derselbe fade, alte Käse.
Ich weiß jetzt schon, was von D-32 als nächste Antwort kommt.
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
19.08.2009 14:20
Was mir so nebenbei mal wieder auffällt sind diese herrlichen Widersprüche:

Da gab d32 neulich noch von sich ".... Für das gegenüber dem Specialty eingesparte Geld kaufst du den Ehm und gibst deinen Buddies ein Bier aus, so hast du mehr davon und kennst auch gleich nette Leute"

.... und heute voller Hochachtung: "...während SSI den AOWD erst nach 25 (?) TG und 5 vollständig absolvierten Spezialkursen vergibt, erlaubt ... "

Wat denn nu? bei Padi muss man keine Specialties machen um weiterzumachen, bei SSI sind sie vollständig vorgeschrieben.

Und dat is jetze gut ? ... aber eigentlich doch nicht ...

... na ja, ich muss ja nicht alles verstehen.

Genausowenig wie die Forderung nach dem krisenfesten TL, der mit jeder Sitaution umgehen kann (was ich übrigens auch so sehe) und der Empfehlung, Fortbildung mit dem Ehm unterm Arm und dem Kumpel zu machen.

Dann braucht`s doch gar keine krisenfeste TL? ... die anspruchsvollen Geschichten machen doch die * untereinander und ohne TL - Begleitung (auf Empfehlung eines TL) ??

... da soll sich noch einer Auskennen

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@5thavenue: Vorgenanntes, um das zu unterstreichen, was ich bereits ausgeführt habe. Arbeite ich mit Feindbilder, bin ich so konzentriert, NEgatives zu finden, dass eben die Sachlichkeit auf der Strecke bleibt und ich mir eigentlich permanent selbst widerspreche. Solche Beispiele gibt es hier fast täglich
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Aber ansonsten ein recht guter Threadverlauf, finde ich gut (und meine Frozzeleien seinn mir verziehen, soll nur dazu dienen, mal über so manche Ausprüche ruhig nachzudenken.
19.08.2009 14:23
@ shuttle

""man könnte es auch als erlaubtes Schneeballsystem ansehen. " -> dieser Terminus ist abzulehnen."

Jein! Wenn in den Büchern, die sich an ganz normale Freizeittaucher wenden, zunehmend werbende Hinweise für DM und Instructor sind, was wiederum dann einen Multiplikationseffekt hat (denn wer dafür Geld ausgibt, will es auch einnehmen) sind wir genau dort, wo mit mehr Ebenen darunter auch mal Amway agierte. Gut, ersetzen wir Schnellballsystem durch MLM.
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
19.08.2009 14:26
explorer08: au schxxxxxx .... schnell und schlampig !!! Mea culpa, ja, auch ich bin ein Mensch voller Fehler (Was mit meine Frau eh jeden Tag erklärt ). Einzigste Entschuldigung: ICH mache keinen Rescue mit Leuten direkt nach dem AOWD. Bei dem, den wir am Wochenende machen, liegt der Schnitt der Probanden deutlich über den notwendigen TG zum ***

Denn hier geb ich Fröde und vielen anderen Recht: ein wenig Praxis zwischen den Ausbildungen schadet nicht wirklich und ein DM mit 60 TG ist für mich indiskutabel genauso wie ein TL mit knapp 100 TG (den es auch bei Frödes Fraktion gibt)
19.08.2009 14:31
Na da haben wir doch mal die Ausbildungsstandards sauber voneinander abgegrenzt und stellen fest, dass beide Verbände ähnliche Vorraussetzungen verlangen um die nächst höhere Stufe zu erreichen. Auch die Lehrinhalte, richtig angewandt vorausgesetzt, sind doch auf die Bedürfnisse der Tauchnovizen angepasst und unterscheiden sich im wesentlichen kaum. Über die Details können wir reden, sind meiner Meinung nach zu vernachlässigen, da diese Unterschiede den verschiedenen Bedingungen geschuldet sind, in welchen diese Ausbildung entwickelt wurde. Und möchte ich eben unter anderen Bedingungen tauchen gehen, liegt es doch an dem Taucher selbst sich entsprechend weiterzubilden. Also auch hier haben wir kein Verbandsproblem sonder ein Problem mit dem Naturell einzelner Taucher die sich offensichtlich total Überschätzen.

Und an der Zerstörung der Unterwasserwelt sind wir alle beteiligt. Oder gibt es hier einen Taucher unter uns, der noch nie versehentlich etwas beschädigt hat, obwohl er sauber austariert taucht. Die große Masse an Tauchern an sich sind daran schuld. Aber nicht nur die Taucher vergehen sich an der Umwelt, sondern jede Branche die Ihre Mittel ausschöpft und Raubau betreibt. Erst auf Druck der Öffentlichkeit hat der Umweltgedanke Einzug gehalten, sei es in der Industrie oder sonstigen Bereichen der Wirtschaft. Wir in der westlichen Welt können uns halt das vermeintliche Luxusgut Umweltschutz leisten. Aber solange die Geiz ist Geil Methode in der Tauchtouristik verankert ist, wird sich daran auch nichts ändern. Für die Ausrüstung wird eine menge Geld ausgegeben, für ökologisches Tauchen jedoch nicht. Da muss es so billig wie möglich sein.
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