Tauchmedizin Foren

Mein Arzt hat mir von einem Luftbefeuchter für Tauchflaschen erzählt, dass man an die Flasche schraubt. Somit würde es zu keinen schwellungen der Nasenschleimhaut kommen und ein Druckausgleich ist leichter möglich...

Gibts das wirklich?
Wie heißt denn so ein Ding richtig?
Und wie teuer sind die?

macht das dem Atemregler nichts, wenn feute Luft durch ihn hindurch fließt?

Steffi

Hi Steffi!

Herzlich willkommen in der Tauchergemeinde!

So ein ähnliches Problem hatte ich auch am Anfang, und das noch bis heute (223 TG).

Beim linken Ohr klappt es bei mir meist vorzüglich, nur das rechte Ohr macht mir beim Abtauchen Probleme. Ich war zu meinen Anfängerzeiten dann bei 2 (in Worten: zwei) HNO-Ärzten, die selber tauchen. Beide gaben mir taucherische Unbedenklichkeit. Ich hätte einfach eine "asymetrische" oder eben nicht ganz wohlgeformte Eustach`sche Röhre. Das würde mir den Druckausgleich zwar erschweren, aber nicht unmöglich machen. Der zweite Arzt sagte mir sogar, ich solle doch gleich am Nachmittag wieder ins Wasser springen.

Ich solle möglichst häufig Tauchen gehen und durch Ausprobieren und durch "Gewöhnung" die für mein Ohrproblem individuell beste Methode für den Druckausgleich ausprobieren. Das Problem würde mit der Zeit dann nachlassen. Je häufiger ich tauchen würde, desto schneller.

Tip: Vor dem Abtauchen, noch an der Oberfläche, wenn Ihr Euch die "ok-" und "Klar zum Abtauchen-"-Zeichen gebt, DANN schon den ersten Druckausgleich machen. Also wenn der Kopf noch über Wasser ist. Und dann auf den ersten Metern ganz oft, und LANGSAM abtauchen.

Bei mir hat es sich so eingependelt, daß ich meist auf 4-6m eine kleine Denkpause einlegen muß, und mich dann wieder erneut ganz langsam hinabfallen lasse. Der Druckausgleich rechts geht bei mir nur durch eine Schluckbewegung mit gleichzeitigem "Kiefer Hin- und Herbewegen", und selbst dabei werden dann auch nur jeweils ganz kleine Druckdifferenzen ausgeglichen. Das Manöver muß ich also entsprechen öfter ausführen. Beim linken problemlosen Ohr genügt meistens die allseits bekannte Valsalva-Methode.

Meine Druckausgleichsprobleme schwanken aber auch von TG zu TG teilweise erheblich. In (leider zu) seltenen Fällen klappt selbst Valsalva auch rechts bei mir --> was für ein tolles Gefühl für mich, daß ich mich dann einfach im freien Fall absacken lassen kann! Nur Fliegen ist schöner! Aber andererseits kann es manchmal auch ganz schlimm sein: letzte Woche hatte ich einen Abstieg bis auf 45m und ich bin sage und schreibe bis auf 30m am Ankerseil gehangen und habe mich Meter und Meter runterhangeln müssen...... ätzend.

WICHTIG ist, Steffi, daß Du Deinen Buddy und die ganze Tauchgruppe VOR dem Tauchgang deutlich auf Deine Probleme aufmerksam machst. Damit Dein Buddy beim Abtauchen bei Dir bleibt, Geduld hat und nicht abhaut. Wie oft ist es mir trotz vorheriger "Ansage" schon passiert, daß ich noch auf 5m war und in der Tiefe nur noch Bubbles sah.... So enstehen Solo-Tauchgänge.

Noch ein Nebeneffekt: Mein Ohr verträgt kein Jojo-Tauchen. Wenn ich erst mal ne Weile auf 20m war, dann mal hoch auf 5m komme, dann geht ein erneutes abtauchen fast nicht mehr. Tiefer als 7-8m geht nicht mehr, da werden die Scherzen zu stark, und ein Druckausgleich geht bei mir dann nicht mehr. Eigentlich eine praktische Einrichtung, denn jojo soll man ja eh vermeiden.

Siehst Du, Steffi, Du bist nicht alleine! Nun drücke ich Dir die Daumen, dass Du DEINE PERSÖNLICHE Druckausgleichsmethode findest!

LG Neptun

Nachtrag:

Von so einem "Luftbefeuchter" habe ich noch NIE etwas gehört. Das kommt mir auch spanisch vor. Lasse da lieber die Finger davon.

Ich gehe davon aus, daß dieser Luftbefeuchter NACH der ersten Stufe angeschraubt werden sollte, wenn überhaupt. Denn Du hast recht, Steffi, die erste Stufe MUSS innen unbedingt ABSOLUT TROCKEN bleiben.

Außerdem, wenn Dein Druckausgleichproblem auf verformten Eustach`schen Röhren beruht (oder was soll "schlechte Tubengängigkeit" eigentlich sein), und eben NICHT an Schwellungen der Nasenschleimhaut, dann nützt doch auch feuchte Luft nix. Durch feuchte Luft wird der Ohrtubus wohl nicht gerade

Also vergiß das Teil, das eh nur einen Unsicherheitsfaktor mehr bedeutet, und geh einfach fleißig Tauchen mit geduldigen Tauchpartnern. Mach die ersten TG nur flach, mach an der Oberfläche bereits den ersten Druckausgleich, geh ganz laaaaangsam runter, jeden Meter einen Druckausgleich, und mit der Zeit wirst Du die Tauchgänge auch genießen.

Neptun

@Steffi (Fragestellerin)

wahrscheinlich hat sich hier ein Troll eingeschlichen und die "Zusatz-Frage bez. Luftbefeuchter" gepostet.

Also wegen Druckausgleich habe ich die selben Probleme wie Neptun mit einem kleinen Unterschied: sobald ich die 10-15m-Grenze unterschritten habe, alos tiefer bin, hab ich überhaupt keine Druck-Probleme mehr und brauche kaum noch Druck-Ausgleich durchführen. Dann kann ich auch ohne weiteres ein paar Meter runter, wieder hoch und wieder runter (ca. 3-5m) für`s fotografieren, ohne dass ich Probleme habe.

Sonst mache ich es wie Neptun (habe auch ca 230 TG`s): Langsam abtauchen und immer wieder schlucken, inkl. Kieferbewegung. Wenn du mit Haube tauchst, hilft es auch, die Haube bei den Ohren ein bisschen zu wässern, d.h. abzuheben.

Bezüglich dem Vorwarnen der Tauchpartner kann ich Neptun nur beipflichten und zwar bei jedem TG, auch wenn es Taucher sind mit denen du schon unterwegs warst (Vereins- oder Club-Mitglieder). Ausgenommen du hast immer den gleichen Partner. Bei mir sind so auch schon ungewollte kurze Solo-Tauchänge entstanden, bis ich dann den Partner unten wieder eingeholt habe:o

Wenn du Mühe hast mit dem öfteren Schlucken (trockener Rachen) dann heb einfach ein bisschen die Lippen vom Mundstück ab und schon hast du ein wenig Wasser im Mund. Das kann helfen

Also viel Spass beim üben und nimm dir einfach die Zeit
Jackie

Hallo Steffi, willkommen im Club
Die Probleme hatte ich zu Beginn ganz erheblich und auch heute gibt es ab und zu Probleme beim Abtauchen oder Jojo-Tauchen, es wird aber immer besser. Im letzten Winter habe ich andauernd (Tauchpause von 6 Monaten) wenn ich daran gedacht habe, Druckausgleich gemacht. Geht bei mir auch deutlich besser mit schlucken. Vor dem Tauchen nehme ich inzwischen Salzspray für die Nase und mache tägl. Nasenspülung mit Salzwasser. Hilft ungemein. Im Tauchurlaub vor 2 Wochen hatte ich bei 12 TG in 6 Tagen nur ein einziges Mal kurz Probleme auf etwa 15m, ansonsten ging es super fix vom Boot ins Blauwasser bis auf über 30m- praktisch keine Probleme. Ich mache allerdings oft den Druckausgleich und muss manchmal wieder höher tauchen, wenn es nicht klappt, weil ich es dann auf 1-2m nicht gemacht habe. Ab 15m muss ich es dann nicht mehr so häufig machen. Meine Mittaucher wissen immer Bescheid und üben sich notfalls in Geduld. Manchmal ist auch für ein bis 2 Minuten alles dicht und ich kann dann nicht tiefer, danach geht es wieder. Und wie gesagt, die Probleme werden immer seltener und dieses Jahr musste ich bei fast 40 TG nicht einen abbrechen und habe es auch bei TG bis 38m prima hinbekommen, das war letztes Jahr noch fast unmöglich. Was mir aufgefallen ist, dass es bei TG im See, wo man vom Flachwasser langsam abtaucht, schneller zu Problemen kommen kann. Liegt vielleicht aber auch an der Wassertemperatur.

Steffi

Hallo Steffi,
falls Du nicht erkältet bist und alles im Ohr bzw der Tube ok, kann ein Fisherman evtl auch helfen. Bei mir werden dann die Ohren von innen schön frei. Das darf allerdings nicht gemacht werden, um einen Schnupfen zu bekämpfen, den Kampf würdest Du verlieren.
Der Druckausgleich muss, wenn mich mein Wissen nicht im Stich lässt, in den flachen Regionen häufiger gemacht werden, weil sich dort die Luft auch mehr komprimiert.
Ekki

Tip zum Druckausgleich üben - mein Sohn hatte auch die Probleme den Druckausgleich hinzukriegen. Unser Taucharzt (auch HNO) hat ihm dafür ein Hilfsmittel verschrieben, dass genial einfach ist: Es besteht eigentlich nur aus einem Röhrchen und einem kleinen Luftballon - einfach Luftballon auf das Röhrchen schieben und das andere Ende in die Nase, Luftballon mit der Nase aufblasen.
Meinem Sohn hat es geholfen - gibts in der Apotheke zu kaufen.

Viele schöne, problemlose Tauchgänge noch
Hannes

Hallo!
hierzu gibts ein gutes kapitel in "Der neue Ehm"- "Tauchen noch sicherer" (ein super Buch!!) auf Seite 210-217.
Es ist bekannt, das die durchgängigkeit der Tube bei verschiedenen menschen unterschiedlich ist, da angeborenene Unterschiede in der Anatomie vorliegen. So haben 48% eine "gute", 30% eine "mässige" und 22% eine "schlechte" Tubendurchgängigkeit.Dies ganz unabhängig von irgendwelchen Erkältungen als Grund der Ausgleichsprobleme.
Es gibt verschiedene Methoden des Druckausgleichs, die gut im Ehm beschrieben sind - als "ideal" ist wohl die Methode nach Delonca, bei der willentlich die Muskelmn, die die Tube offenhalten, betätigt werden. Damit ist ein permanenter und stufenlosen Druckausgleich möglich....allerdings ist diue Methode nicht einfach zu erlernen!!
Die bekannteste aber auch brutalste Methode ist das Valsalva-Manöver, hierbei kommt es zu einem plötzlichen Druckanstieg im Mittelohr, was Schmerzen bzw. eine Ruptur des Trommelfells versusachen kann.Das merke ich immer dann, wenn ich meine Stirnhöhlen nicht belüftet bekomme und ziemlich kräftig Valsalva mache...
Zu deiner Tube: Jedenfalls ist die Tauchtauglichkeit dadurch NICHT beeinträchtigt, wo andere mit guter Tubenanatomie aber noch "leicht verschnupft" tauchen können, kann das bei dir dann unmöglich sein!!
Ganz wichtig ist- wie oben beschrieben: an der Wasseroberfläche VOR dem Abtauchen schon Valsalva machen und dann GANZ langsam abtauchen und zwar unter ständigem Druckausgleich. Das Problem ist, dass die gewollte Tubeneröffnung umso schwerer wird, wenn bereits eine Druckdifferenz zwischen Mittelohr (Unterdruck) und Rachenraum besteht!!!
Ebenfalls wichtig ist, dass die Gruppe und der Guide um dein problem wissen und dir die zeit geben, langsam abzutauchen und dich nicht unter zeitlichen druck setzten. Nimm dir die zeit!!
Vermeiden musst du auch JoJo-Profile wie oben beschrieben, die sind nicht nur von der N2-Sättigungskinetik her eher ungesund, sondern jeder zentimeter bewirkt nun mal druckdifferenzen und man denkt einfach nicht oft genug daran, druckausgleich zu machen.
Hoffe ich konnte helfen, gruss
oliver

hm....hab ich jetzt auch eine schlechte Tubengängigkeit? hatte zwar bisher nie probs mit dem druckausgleich, aber bei mir klappt der druckausgleich auch nur durch schlucken oder so ner art "gähnen". beim einfachen nase zuhalten klackt nur das eine ohr, das andre will nicht so ganz.
schlucken klappt super... ist nur halt nen bissher schwierig am ende des tg, wenn der mund von der luft ganz trockn ist...
meint ihr ich sollt dann auch mal zum hno?

Hallo Seffi,
hatte wie viele andere auch dieses problem. Mein HNO hat mir "Tauchertropfen" empfohlen. Die bestehen aus Glycerol und Ethanol. Dafür brauchst du auch kein Rezept und sie kosten nur ca 5 Euro.
Mir helfen sie super. Ich dachte zuerst es würde bei mir nur wegen dem Druckausgleich mit dem tauchen nichts werden. Aber durch die Tropfen klappt es jetzt wunderbar. Viel Glück!
Liebe Grüße
Anja

Hmm.ist ja schön für dich, nur leider Unsinn..."Tauchertropfen" gibt es in unterschiedlicher Zusammensetzung, in der tat meistens hochproz. Alkohol zum desinfizieren und irgendwas öliges zur Imitation des Ohrenschmalzes. Beim Tauchen wird der ÄUSSERE Gehörgang dauernd mit Wasser gespült, an das er nicht gewohnt ist, womöglich mit Bakterien und sonstigem Dreck. Da ist die sehr schmerzhaft "Otitis externa" = äussere Gehörgangsentzündung vorprogrammiert. Prophylaktisch helfen da Tauchertropfen, einfaches Olivenöl nach jedem TG tuts aber genausogut. Ist die Externa erstmal da ,macht es mehr sinn, diese mit Ohrentropfen wie z.B. Otobacin zu Therapieren, da ist cortison und ein Antibiotikum mit drin.
Zum Thema: mit der Tubendurchgängigkeit bzw. dem Druckausgleich haben Ohrentropfen nix zu tun!!!!
gruss oliver

Liebe Poster in diesem Forum

War gerade dieses Weekend im Zürisee am tauchen, und wie immer hatte ich Stress mit den Ohren. Ich wusste, dass ich eine verengte Eustach`sche Röhre am rechten Ohr habe, aber ich dachte immer, dass es irgendwie besser wird. Fehlanzeige.
Jedenfalls war`s am Samstag dermassen katastrophal, dass ich mich mit meinem buddy (=meine freundin) richtig schön gestritten hab, weil sie dachte, dass ich Angst hab vor der Tiefe oder vom See oder was weiss ich.
Lange Rede kurzer Sinn: ich hab folgendes ausprobiert und es hat funktioniert, und ich möchte das unbedingt weiter geben, weil ich sicher bin dass andere das gleiche Problem wie ich haben beim Abtauchen mit dem Druckausgleich!
Also, folgendes:
1.) ca. 2-3 Stunden vor dem Tauchgang mit Salzwasser die Nase spülen (1 Esslöffel Kochsalz auf 1 Liter Wasser, lauwarm, nicht heiss!). Schön durch die Nase reinziehen und durch den Mund rauslassen.
2.) Direkt vor dem Abtauchen an der Wasseroberfläche schon einen Druckausgleich machen!
3.) Füsse voran abtauchen (wegen venösem Druck auf Gehör)
4. Sehr oft (alle 30 oder 50cm) Druckausgleich machen, mindestens bis 10m Tiefe
5.) Stetiges Abtauchen, kein Jojo-tauchen bei Tiefen von 0-10m!! nach 10m tiefe wird es viel einfacher, auch mal ein paar Meter aufzutauchen und wieder zu sinken!

Ausserdem könnt ihr euch noch so vorbereiten: Täglich ein paar mal den Druckausgleich üben, im "trockenen", das trainiert die Tubengängigkeit und erleichtert den Augleich unter Wasser.

Und immer schön viel trinken! Und zwar Wasser, nicht Alkohol!

Mag sein, dass dies nicht allen hilft, ABER:
ich tauche wieder happy und mein buddy ist auch wieder lieb zu mir

In diesem Sinne: gut Luft allen zusammen und ein ordentliches "Knack" von meinem Ohr!