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Schlauchboot zu 2 Tauchen gehen

Hi,
meine Frau und ich haben, da wir sehr oft nach Kroatien fahren die "große" kroatische Tauchgenehmigung. Bisher sind wir immer mit dem Boot einer Basis oder von Land zum tauchen gefahren und kennen uns mittlerweile zwischen den Inseln und dem Festland recht gut aus. Da wir im Wohnmobil Urlaub machen, stellte sich mir die Frage, warum nicht selbst mit dem eigenen Schlauchboot zum tauchen fahren. Meine Frau hat nun aber bedenken, das unser Schlauboot noch da ist wenn wir auftauchen, da ja keiner Wache steht. Hat da jemand von euch Erfahrung oder taucht gar selbst allein zu zweit vom Schlauchboot aus?
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30.08.2007 18:39
Seerechtlich betrachtet ist die Sache zumindest grenzwertig. Wenn jemand das unbemannte Schlauchboot abbirgt und als Fundsache beim Anlaufen des nächsten Hafens abgibt, habt ihr nicht nur das Problem, dass ihr lange schwimmen müsst.

Ich würde es nicht machen, Ankerwache muss sein!
neutaucherCMAS***
30.08.2007 18:52
Hallo,

ich würde es nicht tun. Ich für meinen Teil habe es so gelernt das man nicht mitten aufs Meer fährt um dann von einem unbeaufsichtigtem Boot zu tauchen. Abgesehen davon das das Boot aus verschiedenen Gründen nicht mehr da sein könnte (Diebstahl, jemand meint in guter Absicht ein unbemantes Boot zu sichern, Anker gelöst und abgetrieben) stellt sich auch noch die Frage seid ihr sicher das ihr wieder in euer Boot kommt ohne Hilfe? Keiner der die Ausrüstung entgegen nimmt etc. Besonders unangenehm wenn es beim Tauchen zu Problemen/Verletzungen gekommen sein sollte.
Was ist mit Strömung? Vielleicht schafft ihr es mal nicht zurück zum Boot. Dann ist keiner am Boot der euch aufsammeln kann.
Ich würde es insgesamt nicht empfehlen

MfG

neutaucher
30.08.2007 18:55
Sehe ich auch so. Ein Boot ganz allein auf dem Wasser weckt Begehrlichkeiten. Und Eure Klamotten/Ausrüstung läge auch unbewacht, während Ihr taucht. Also mindestens drei Leute, einer als Ankerwache!!
30.08.2007 19:10
Auf gar keinen Fall: Gründe siehe bei meinen Vorrednern. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Boot da ist, wenn Ihr auftaucht, ist weit von 100 % entfernt.
Was würdet IHR machen, wenn Ihr ein offensichtlich herrenloses Boot auf See findet?
LG Schaffel
30.08.2007 19:31
Hmm, was ist wenn in eine Buch fahrt und das Boot an Land legt? Ein komisches Gefühl hätte ich allemal. Wenn man nur zu zweit vom Boot aus tauchen möchte ist das echt ein Problem. Da habe ich noch nie drüber nachgedacht.
Scott***/RD
30.08.2007 20:32
Barkavella, auch wenn die Kollegen anderer Meinung sind, sehe ich in Kroatien öfters, dass Taucher an diversen Spots ihr Schlauchboot/Zodiak festmachen und tauchen gehen, ohne einer Wache.
Auf offenem Wasser werdet ihr eure TG ja nicht machen, sondern das Boot ganz normal an einer Insel festmachen und auf jeden Fall eine Taucherflagge hissen.
Kein "normaler" Mensch kommt da auf die Idee, dass das Boot Herrenlos ist und es als "Fundsache" deklariert.
Wichtig ist, dass es ordentlich festgemacht wird und nicht unabsichtlich abtreiben kann.
Weiters auf Strömung achten und nur bekannte Tauchplätze anfahren, die ihr bereits kennt.
Mit den benötigten Genehmigungen sollte es da keine Probleme geben.

Was machen all die Kapitäne, die ihr Boot an einer Insel festmachen und dann auf dieser ein Picknik machen - da kommt ja auch keiner auf die Idee, dass das Boot "verlassen" ist und als Fundsache zählt....

Viel Spaß dabei
Scott
Scott***/RD
30.08.2007 20:36
p.s. das einzige Problem, sehe ich darin, dass ihr keine Hilfe nach dem TG habt und es umständlich sein kann ins Boot zurückzukommen - das wäre vorab von euch zu managen. Weiters habt ihr niemanden, der im Notfall helfend eingreifen kann (euer Vorhabern sollte zumindest an Land oder sonstwo bekannt sein)
30.08.2007 23:37
Ein herrenloses Schlauchboot im Meer ist wie Fahrräder in Holland. Sie gehöhren jedem.

Gruss Blauriffhai
31.08.2007 07:32
Ich habe schon öfters Tauchgänge vom Boot gemacht, wo niemand mehr auf dem Boot war.
Hatte damit noch nie Probleme.Muss aber dazu sagen, das es nur Tauchgänge in küsten nähe waren also Boot in einer Bucht ordentlich fest gemacht und dann ab ins Wasser.Bei so etwas sehe ich das nicht großartig als problem, besonders wenn eine Taucherflagge gesetzt ist das kapieren die meisten schon.
Aber vor Diebstahl ist man ja leider nie sicher deswegen muss das jeder für sich selber entscheiden.

Mit ins Boot kommen hatte ich auch nie schwierigkeiten jacket am Boot befestigt und dann elegant auf den Gummischlauch gezogen.


@Barkavella
Die andere frage ist lohnt sich das in Kroatien wirklich für euch.Meines wissens Kostet die genehmigung das ihr selbständig Tauchen dürft pro Kopf um 360€ dafür kann man einige Tauchgänge mit einer Basis machen, wo man sich dann um so sachen wie ist das Boot noch da wenn ich auftauche keine sorgen machen muss.
Und in den Nationalparks darf man mit diesen Genehmigungen auch nicht Tauchen da muss man dann wieder auf eine Basis zurück greifen.


gruß
oxymorph
31.08.2007 08:51
Was bei anderen bisher ganz gut geklappt hat, MUSS bei euch noch lange nicht gutgehen.

Probiert´s einfach aus - bin gespannt, mal wieder von euch zu hören, hoffentlich nicht im "verkehrten" Forum ...
Vercingétorixold school
31.08.2007 08:58
Ein vertäutes Boot ist nicht herrenlos und kein Havarist! Einschleppen ist ärgerlich, kostet aber weder Bergungskosten noch 1/2 vom Schiffswert. D-32 ist offenbar Strandräuber!
hketTL CMAS
31.08.2007 09:18
Es dürfte doch wohl ein Unterschied sein, ob das Boot am Ufer oder in Ufernähe festliegt, oder im Freiwasser an einer mehr oder weniger langen Ankerleine dümpelt.
Ersteres hängt nur von der Ehrlichkeit der Mitmenschen ab, da hätte ich weniger Bedenken.
Für die zweite Variante könnte ich mir vorstellen, das Boot an einer langen Leine mitzuführen.
Selbstständiges Einsteigen kann und sollte man trainieren
>> Wellengang nicht unterschätzen
>> ein leeres Boot neigt beim Einsteigen zum Umkippen.

Helmut
31.08.2007 09:28
Hallo,
ich habe selbst schon an Basen getaucht, wo das alleinlassen des Bootes Norm war, da Basenleiter = Bootsführer = Guide war. Nach eigener Aussage war es ihm 2x passiert das sein Boot sich während des TGs loßriß und er hinterherschwimmen mußte. Die Gruppe (max.6TN) blieb währenddessen an der Boje. Allerdings hat er in seinem Revier auch Spots mit großer Strömung, eine an der Boje hängende Gruppe Taucher wäre zweifellos unter Wasser gedrückt worden. Wie leicht das geht haben wir selbst erfahren, als die Öse an Bug seines Festrumpfschlauchbootes herausriß und wir abtrieben. Zum Glück befanden wir uns noch an Bord.
Das ein ankerndes oder an einer Boje befestigtes Boot mit gesetzter Taucherflagge als herrenloses Treibgut anzusehen ist, wage ich zu bezweifeln. Leute die dieses tun finden auch herrenlose Autos am Straßenrand. Zu diskutieren wäre hier ob die Schlitzohrendichte auf See größer oder kleiner ist als an Land und die Wahrscheinlichkeit das ein derartiges Individuum während eures TGes auf das Boot trifft.


Klaus
Vercingétorixold school
31.08.2007 09:33
Professionelle Bergungsunternehmen sind immer Schlitzohren!
Aber darum geht es nicht.
Scheiße passiert und von daher ist die Möglichkeit nicht auszuschließen, das sich das Boot selbständig macht, selbst bei einem ordnungsgemäßen Palsteck. Auf der sicheren Seite ist man nur mit einer Ankerwachen, die nicht schläft.
31.08.2007 09:42
Danke für eure Postings bisher.
Also wir legen meist immer in "einsamen" Buchten an und gehen auch Spazieren. Da gab es bisher noch nie eine Problem, da des öfteren auch andere Kapitäne in den Buchten sind. Schnorcheln geht auch und man kommt auch wieder ins Boot. Jackel legen wir eh im Wasser an und wieder ab wie bei Basis Speedbootausfahrten üblich.

Zu der Tauchgenehmigung. Die lohnt sich für uns schon, da wir "nur" die Flasche füllen müssen.
Rechnet mal selbst ab wieviel Tauchgängen sich die "große" Lohnt, soviel TGs sind das nicht.

Die Bedenken, bzgl. des Diebstahls hab ich aber schon vor allem auf abgelegenen uneinsichtigen Inselchen.
31.08.2007 10:14
ich würde es lassen. Die fehlende Sicheurng eures Eigentums ist die eine Sache (wenn man sich anschaut, wer da mittlerweile alles mit Booten in Kroatien rumfährt ...) ABER eure Sicherheit ist eine andere. Es muß ja noch nicht einmal jemand euer Boot entwenden. Aber stellt euch vor, das Boot ist plötzlich verschwunden, weil es nicht ordnungsgemäß festgemacht war. Was ist bei einem plötzlich aufkommenden Unwetter? Die Ankerwache ist ja nicht nur zur Bewachung des Bootes bei Tauchgängen da, sondern sollte auch das Wetter im auge haben und eventuell Zeichen geben, wenn es notwenidg ist, den Tauchgang frühzeitig zu beenden.
Scott***/RD
31.08.2007 14:19
Da habe alle Angst um Ihre Habseigkeiten in einem Boot, aber alle gehen von Land aus ins Wasser und lassen Kleidung und sonstige Habseligkeiten am Ufer zurück

31.08.2007 16:52
Sieht so aus als ob niemand von uns bzw. im TNet das schon mal gemacht hat
Für mich aber eine sehr reizvolle Idee auch mal die Plätze anfahren zu können die nicht ständig rund um die Uhr betaucht werden
03.09.2007 17:38

Tauchen vom eigenen Boot aus, haben wir bis zur Einführung der unsäglichen Tauchgenehmigung in Krotaien auch mehrfach gemacht.

Dabei ist natürlich wichtig, dass das Boot anständig geankert wurde (evtl. ein zusätzliches Reitgewicht auf das Ankervorfach, um das losreissen durch Wind und Welle zu vermeiden. Der Schwoikreis usw. ist gerade beim Tauchen von küstenahen Gewässern zu beachten. Das Boot muß mit einer Alphaflagge gekennzeichnet sein, dann ist auch klar was das Boot dort macht. Habe meine Sachen in eine abschließbare Box verstaut, Benzinzufuhr unterbrochen und Zündschlüssel verräumt. Letzteres schützt zwar nicht gegen Diebstahl durch Abschleppen, aber der fluxe Zugriff durch irgendeinem möglichen Schwimmer ist dann schonmal Abhilfe geschaffen.

Und nur ein kompletter Blödmann würde argumentieren, dass es zufällig ein herrenloses fix verankertes Boot gefunden hat. Da findet man in einem Hafen Hunderte. Es ist und bleibt Diebstahl mit Billigung von möglichen Ertrinkenden.

Klar ist eine Ankerwache zu bevorzugen, wo will man halt den 3. Mann hernehmen, wenn die Familie nur aus 2 Personen besteht ?!

Fast noch problematischer sind die krotischen Küstenpatroullien, die sind häufig dort, wo niemand mit Ihnen rechnet. Es ist Ihnen auch nicht zu blöd, Taucher die gerade bei stömenden Regen aus dem Wasser in ihr Schlauchboot klettern, aus 2m Entfernung mit einem Megaphon anzubrüllen.

In Summe ist Kroatien für Ausflüge dieser Art nicht das beste Gebiet. Da bietet sich eher Frankreich oder Spanien an. Den längeren Anweg hat man mit den deutlich geringerne Kosten für Boot und Tauchen schnell wieder egalisiert.

Viele Grüße, Patrick

P.S. Wenn Du Einzelheiten benötigen solltest, kannst Du mich gerne per PM kontaktieren.
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