Alles was nicht direkt zu den obigen Foren passt, findet hier Platz. Also Fragen zu den Verbänden, Vereinen, oder einfach allem was generell tauchspezifisch ist oder sonst einen Bezug zum Taucher.Net hat.
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Salzwasser / Süsswasser

Hatte gestern eine Diskussion mit einem Nichttaucher und der hat mich mit seiner Fragerei doch etwas in`s schwitzen gebracht. Hoffe ihr könnt mir nun weiterhelfen.

Also: Auf 10 m Tiefe habe ich einen Umgebungsdruck von 20 bar. Ist das im Süßwasser gleich wie im Salzwasser? Eigentlich ja. Mein Kollege meinte dann: Aber der Einstieg bei manchen Seen ist ja ca. 800m über der Meeresoberfläche. Dann kann doch der Druck in 10 Metern nicht überall der gleiche sein! Ich weiß, ich stelle in so einem Fall ganz einfach meinen Computer um Aber wie sieht`s denn nun wirklich aus?
Und zweitens: Wieso brauch ich im Salzwasser mehr Blei als bei uns in den Seen? Na weil im Salzwasser haste mehr Auftrieb. Logisch. Aber ist denn nun ein Liter Salzwasser schwerer als ein Liter Süßwasser (w/Salz) ?

Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen.
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12.01.2006 11:59
In 10m Tiefe 20bar Umgebungsdruck????
Wie kommst du denn darauf?
DorisMittelschule (damals)
12.01.2006 12:07
Du bist ja hoffentlich auch ein Nichttaucher, ansonsten würde ich erst mal die Ausbildungslektüre zum Nahclesen empfehlen.

auf 10 m Tiefe hast Du 2 Bar Druck, wenn Du in destilliertem Wasser bei einem Umgebungsdruck von einem Bar tauchst.

In Salzwasser brauchst Du mehr Blei, weil die Dichte höher ist, daher hast Du auch auf 10 m Tiefe einen höheren Druck als in Süßwasser bzw. die 2 Bar sind bereits vor den zehn Metern erreicht.

In größeren Höhen ist der Umgebungsdruck geringer, was sich natürlich auch auf den Wasserdruck auswirkt.
12.01.2006 12:11
Sorry Leute, hab mich vertippt Meinte natürlich 2 bar!!!!!
Das ist wann die Finger wieder schneller sind als das Hirn denken kann.
12.01.2006 12:22
Grundsätzlich solltest Du trotzdem zumindest etwas mehr darüber bescheid wissen, da daran Deine Gesundheit hängt.
Nur den Computer umstellen auf Bergsee ohne die Hintergründe zu wissen, was da passiert ist leichtsinnig. Du musst auch an die veränderten Druckverhältnisse außerhalb des Wassers denken wenn Du Bergseen betauchst.

12.01.2006 12:29

zu empfehlen wäre a) ein Bergseespäschel
und b) ein Salzwasserspäschel

Doris: Rauchen ist übrigens auch der Gesundheit abträglich...
12.01.2006 12:43
Verzeihung - sollte bedeuten: Millionen tauchen ohne entsprechendes Hintergrundwissen, obwohl die Gesundheit darunter leiden kann...
12.01.2006 12:54
Ach so, aber so etwas postet man doch nicht, dafür schämt man sich doch eher im stillen Kämmerlein.

Oder gehört das auch zur "uperstarzivilisation" dass einem nichts mehr peinlich ist und man sich sogar mit Nichtwissen auf elementaren Gebieten brüstet
12.01.2006 12:55
über Risiken und Nebenwirkungen...

Dieses Forum ersetzt die Ausbildung nicht. Es ist aber besser man fragt nach. Salzwasser ist nicht gleich Salzwasser, sondern hängst vom Salzgehalt ab. In der Regel um die 3 %, Mittelmehr gegen 4 %. Aber man kann natürlich Berechnungen zwischen der Ostsee und der Nordsee machen, wie die Schiffsbauer die das berechnen müssen.

Also im Bergsee auf 800 m ü.M. auf 10 meter Tiefe beträgt der Druck ca. 1.8 bar. Aufgrund der Genauigkeit der Messinstrumente und der Luftdruckschwankungen genügt das den Tauchern. Beachte beim Bergseen (Bühlmann-Tabelle) die Austauchstufen bei 2, 4 und 6 m. Eben darum.....


Mytilus23TL CMAS
12.01.2006 13:28
Moin,

wie physikalisch pieselig und genau willst du es haben?

Ad Frage 1:
Die ist der Unterschied zwischen Masse und Gewichtskraft bekannt? Sonst guck mal in deine alten Physikbücher aus der Mittelstufe.

Fakt ist: Wenn ich auf 1000 m über einen Ort in einem Tal steige, bin ich weiter vom Erdmittelpunkt und daher auch dem Gravitationszentrum entfernt, Damit ist die Gewichtskraft von 1 l Wasser auch geringer als im Tal. Gleiches gilt auch an den Polen verglichen mit dem Äquator, weil die Erde nun mal keine Kugel ist.

Ad Frage 2:
Hast du schon mal ein haline Sprungschicht gesehen? Natürlich ist die Dichte salzigen Wasser größer als die von aqua dest.
12.01.2006 13:57
@D-32: allerdings ist auf 1000m ü NN auch mehr Masse zwischen Dir und dem Erdmittelpunkt. Und dann kommen noch mögliche lokale Dichteschwankungen dazu....(von den Gezeiten wollen wir gar nicht erst anfangen)

@Threadstarter:
1l Salzwasser ist tatsächlich schwerer als 1l Süßwasser, weil beim Lösen des Salzes die Volumenzunahme der Lösung kleiner ist als ihre Gewichtszunahme. Daher verdrängst Du bei gleichem Volumen im Salzwasser mehr Gewicht. Folge: größerer Auftrieb.
Gruß!
12.01.2006 14:30
D-32
an den Polen bist Du aber näher am Erdmittelpunkt!

Die Druckabnahme beim Bergseetauchen liegt an der geringeren Höhe der Luftsäule über dem Wasser. Um den jeweiligen Nortmaldruck in der Höhe auszurechnen zieht man die intern. Barometrische Höhenformel heran. Vereinfacht kann man bis ca. 100km Höhe eine Faustformel verwenden: alle 8 Höhenmeter veringert sich der Luftdruck um 100Pa (1mbar). Der in den Bergen größere Gradient der Drücke Über- und Unterwasser wird dann im "Bergseemodus" berücksichtigt
Dein Computer misst übrigens nicht die Tiefe, sondern den Umgebungsdruck und berechnet daraus eine Tiefe (die dann, je nach Kalibrierung, fehlerhaft sein kann). Da die Aufsättigung aber vom Druck und nur mittelbar von der Tiefe abhängt, ist deine GZ/DZ-Kalkulation immer korrekt.
Seewasser schließlich ist ca 2% schwerer als Süßwasser.

Gruss
Frank
12.01.2006 14:34
"Seewasser schließlich ist ca 2% schwerer als Süßwasser."
komisch, das Wasser aus meinem See ist genauso schwer wie das süße Hahnwasser...
12.01.2006 14:47
Ist das hier überhaupt das richtige Forum?
1 kg Bettfedern sind ja schließlich auch leichter als 1 kg Blei. Oder?
Werner
12.01.2006 14:57
"Auf 10 m Tiefe habe ich einen Umgebungsdruck von 2[..] bar. Ist das im Süßwasser gleich wie im Salzwasser?"
Annähernd, vom ca. 3%igen Unterschied wegen höherer Salzwasserdichte abgesehen; macht rechnerisch also 1+(1*103%)bar=2,03bar.
Allerdings mißt vielleicht Dein Tiefenmesser nur den Druck und berechnet daraus die Tiefe. Sofern nicht auf Salzwasser geeicht, zeigt er Dir dann bei 2,00bar schon 10m an, obwohl Du im Salzwasser noch nicht ganz 10m tief bist. Meßfehler kommen hinzu.

"Aber der Einstieg bei manchen Seen ist ja ca. 800m über der Meeresoberfläche. Dann kann doch der Druck in 10 Metern nicht überall der gleiche sein!"
Abgesehen von Feinheiten (verringerte Gravitation wegen höherem Abstandes vom Erdmassenschwerpunkt; bei extrem großvolumigen Bergen evt. in andere Richtung wirkende zusätzliche Gravitation des Berges selbst) ist der niedrigere Luftdruck für einen niedrigeren Umgebungsdruck verantwortlich. In 10m Tiefe ist also der Umgebungsdruck im Bergsee niedriger als im Meer.
Sofern sich Dein Tauchcomputer an der Oberfläche auf den Umgebungsdruck "eicht", zeigt er Dir die Tauchtiefe korrekt an, da er dir Druckzunahme zwischen Tauchbeginn und 10m Tauchtiefe mißt; er würde z.B. bei Druckzunahme von 0,8bar auf 1,8bar 10m anzeigen. Sofern aber (was nicht zu hoffen ist) der Tauchcomputer einfach nur den Absolutdruck mißt, würde er Dir bei 1,8bar (also 10m Tauchtiefe) eine geringere Tauchtiefe als 10m anzeigen, bzw. bei 2,0bar (Anzeige 10m) wärst Du in Wahrheit tiefer als 10m.
Sofern Du ein herkömmliches Analog(zeiger)meßgerät benutzt, mußt Du (wenn`s genau sein soll) evt. das Ding vor Bergseetauchbeginn an der Oberfläche auf Null einstellen; evt. würde es an der Oberfläche eine negative Tiefe anzeigen (falls Zeigerausschlag nicht mechanisch begrenzt). Eine zu niedrige Tiefenanzeige (salzwassergeeicht bei Süßwassertauchgängen, Meeresspiegelniveaugeeicht bei Bergseetauchgängen) führt u.a. zu einem schlechten Gefühl wegen fälschlich niedrigerer Maximaltiefenanzeige.

"Aber ist denn nun ein Liter Salzwasser schwerer als ein Liter Süßwasser"
1kg=1l=1kp=0,1N=2Bfl.
Siehe hier:
http://www.taucher-net.de/forum/Nitrox-Brevet_-_gibt_s_das_auch_zu_vernuenftigen_Preisen__ausb585.html
(Ab 11.01./11:33 geht`s um Deine Fragen; direkter Link auf genau diesen in Gesamtansicht verborgenen Beitrag kriege ich nicht hin.. hallo??)

Aber ich glaube eher, die Frage sollte ein Späßchen werden. Sei ehrlich!
12.01.2006 15:03
Äh, 10N natürlich. Immer diese kleinen Fehler...
Mytilus23TL CMAS
12.01.2006 16:09
@ fwgs

Hast Recht, ich habs zu ungenau formuliert.
Deshalb reisen ja Frauen auch so gern in die Tropen, weil da ihre Gewichtskraft plötzlich geringer ist, Fliegen geht leichter als Abnehmen!
12.01.2006 16:14
@Alle:
Sagt mal, hier steht immer, dass der Druck von 10 m Süßwasser gleich 1 bar wäre. WIMRE ist das in SALZWASSER so, 10 m Süsswasser sind doch blos 0,98 bar. Liege ich falsch?
Hab leider meine Bücher nicht im Büro. Muss ich mal zu Hause checken.
War die Frage mit dem wiegt 1l Salzwasser mehr als 1l Süsswasser noch offen? Na egal, ich gebe mal meinen Senf: Zum Gewicht der Wassermoleküle kommen auch immer noch die Gewichte der darin gelösten Stoffe z.B. Salz. Das ist das Gesetz von der Erhaltung der Masse. Daher also Salzwasser schwerer wie Süsswasser.
LG
Peter
12.01.2006 16:31
Hey, das ist ja ein wahrer Ansturm von Erklärungen. Damit dürfte der Infodurst meine`s Kollegen gestillt sein. Ich sag mal schön brav: vielen, vielen Dank an alle

und flasche:
Die Frage war ehrlich kein Späßchen auf deine Kosten Hab den Thread gerade erst durch deinen Link gelesen. Will dir nicht auf die Füßchen treten
12.01.2006 17:31
"WIMRE ist das in SALZWASSER so, 10 m Süsswasser sind doch blos 0,98 bar."
1l Wasser (Wasser ist reines H2O, also ohne Salz, und bei bestimmter Temperatur) wiegt per Definition (schlau gewählter kg-Prototyp) 1kg.
1kg ergeben ca. 9,81N (F=m*g).
1N/m² sind identisch mit 1Pa; 1 bar sind 100kPa:
http://www.kaeser.de/Online_Services/Toolbox/Conversion/default.asp#0
1bar=100kPa.

10m Wassersäule ergeben einen Druck von 10m x 1m² x 1000kg/m³ x 9,81m/s² /1m²; also 98.100Pa, also 98,1kPa, also 0,981bar. (Ggf. ist dazu der Luftdruck zu addieren, wenn der Umgebungsdruck interessiert.)

Insofern hast Du, genau genommen, nur teilweise recht. Ursache ist eher nicht, daß man Salzwasser (denn deren Dichte differiert ja) irgendwie zur Definition des Meter benutzt hat; nur zufällig stimmt das zahlenmäßig ungefähr. Ursache ist, daß man u.a. versucht hat, 1kg als Wasserwürfel der Kantenlänge 10cm zu definieren, dummerweise aber die Gravitation (g) nicht gleich glatte 10m/s², sondern 9,81m/s² ist. Wäre die Erde etwas größer, wäre also g=10m/s², könnte es sehr schön für Süßwasser passen (10m Wassersäule ergäben dann exakt 1bar). Wäre der Salzgehalt der Meere deutlich größer, würde es bei gegebener Erdgravitation auch für Salzwasser nicht annähernd passen.

Für den absoluten Umgebungsdruck in 10m Tiefe ist aber, neben dem o.g. Druck des Wassers, auch noch der Luftdruck wichtig; und auch der ist nur ungefähr 1bar. Irgendwie doch recht clever zusammengebastelt, unser Maßeinheitensystem; halbwegs vernünftig merkbare Zusammenhänge.

Wie die Amis das genau machen (PSI als Druck usw.) mag ich mir jetzt nicht vorstellen. Die definieren ja auch 0° (Fahrenheit) als Temperatur eines von einem Deutschen wild zusammengemixten Wasser-Salz-Gemisches. Vermutlich kämen die nie auf die Idee, irgendwo fast glatte Umrechnungswerte zu erwarten. Das hat vielleicht ja auch Vorteile; niemand würde unterschiedliche Maßeinheiten unterschiedlicher physikalischer Größen durcheinanderbringen, wenn deren Zahlenwerte so völlig unterschiedlich sind.
hketTL CMAS
12.01.2006 17:37
Salzwasser / Süßwasser ist doch egal, laut Henry sind die Sättigungsvorgänge vom Druck und nicht von der Tiefe abhängig.
Und ob ich jetzt bei Anzeige 40m im Salzwasser nur echte 37m tief bin ist mir eigentlich als Sporttaucher egal, solange die Decozeit stimmt.

Helmut
12.01.2006 17:46
Zur Fahrenheit-Skala, aus Wikipedia:
"Fahrenheit wählte als Nullpunkt seiner Temperaturskala die tiefste Temperatur des strengen Winters 1708/1709 in seiner Heimatstadt Danzig. Mit einer Mischung aus Eis, Ammoniumchlorid und Wasser (Kältemischung) konnte er danach den Nullpunkt wieder herstellen (-17,8 °C). [...]
Seine eigene Körpertemperatur legte er bei 100 °F fest. [...]
Fahrenheits Messungen waren nicht ganz korrekt, [...]".

Die spinnen, die Amis; sowas heute noch zu verwenden.
Mytilus23TL CMAS
12.01.2006 18:18
@ flasche

Wikipedia irrt (mal wieder).

Umrechnungsformel ist:
Grad C geteilt durch 5 mal 9 plus 32 = Grad Fahrenheit.

Aber die Amis (und auch die Limies mit ihren inch, pound, pint, psi) spinnen wirklich.
13.01.2006 09:27
super traed .

was hat die dichte des wassers mit dem aussenluftdruck zu tun?

festgelegt, ist doch suesswasser1,0 salzwasser1,03 das aendert sich auch in 800 meter hoehe nicht.

lediglich der umgebungsdruck veraendert sich.

den muss man natuerlich beruecksichtigen.

immer gut luft dm
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