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BelugaKringelblasen Brevet

Rotes Meer und Hoheitsgewässer

Hallo zusammen,

weiss einer von Euch, wo ich Informationen über Hoheitsgewässergrenzen des Roten Meeres oder grundsätzlich finde ?

Gruss
Beluga
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27.08.2008 10:03
Moin,

du könntest mal beim BSH in Hamburg nachfragen, oder bei den amtlichen Vertriebsstellen für nautische Veröffentlichungen (nicht den auf Sportboote spezialisierten).

Schon mal in der ägyptischen Botschaft in Berlin angerufen?

Meine Seekartensoftware ist da unergiebig.

Willst du da segeln?
28.08.2008 15:46
Ganz einfach, unten gehört alles Rudi Kneip, oberhalb von 30m Volkert und Pädi
28.08.2008 20:24
Sehr gute Frage! Zuverlässiges Kartenmaterial für das Rote Meer zu finden ist wirklich ein Problem.
(Zu gerne wüßte ich, ob die Captains da unten solches Material in zuverlässiger Qualität jemals gesehen haben - oder nur nach überlieferten Kenntnissen der Großeltern in der Familie rumschippern!)
Beim BSH gibt es leider keine amtlichen Karten für das Rote Meer - aber so weit ich weiß sind die Amis die einzigen mit ausreichenden Infos für zuverlässige Karten. Da solltest Du beim Googeln mal so etwas wie "US map red sea". benutzen ...
Zum Tauchen wären aber auch zuverlässige Seekarten (WGS 84 !?) völlig ohne Bedeutung, falls man kein Boot dort besitzt bzw. selbst steuert - und für die Interessen, die ich mir für Taucher vorstellen könnte, leistet auch nur ein GPS gute Dienste; die dadurch gewonnenen Erkenntnisse sind allerdings nur relativ ...

IGL C.
28.08.2008 20:55
@ CL@us

Meines Wissens basieren auch digitale Seekarten der Region auf Material der British Admirality, und es gibt bei amtlichen Seekartenstellen auch (englische) Papierkarten für diverse Teilgebiete zu kaufen.

Ferner gibt es CMAP und ECDIS als weltweite digitalisierte Nav-Software. ECDIS ist besser, kostet aber ein Schweinegeld.

Einem Safaribootskipper (Kapitän nenne ich ihn nicht) eine Seekarte zeigen hat genau so viel Wert wie mir ein Buch auf serbokroatisch vorzulesen.

Nutzen für Taucher: Um z. B. mal zu gucken, wo es einen lohnenden, aber bislang nicht allseits bekannt betauchten Dropoff gibt, finde ich meine digitale Seekarte sehr nützlich.

Jo
28.08.2008 21:23
genau D32 - British Admiralty und andere haben ihre Infos von den Amis, alle sind sie - wie auch die der Amis - in Englisch

Warum postest Du dann nicht gleich, daß sich der Ausgangsfragesteller bei der British Admiralty erkundigen soll, anstatt beim BSH ???
Jedenfalls hat der BSH keine, vielmehr hat dieser sogar seinen "Service" in dieser Richtung schon seit längerer Zeit offiziell eingestellt.

Einem `dunkelgrünen` Kapitän eine solche Karte zu zeigen hätte natürlich nur Sinn, wenn er diese auch lesen könnte ... genau das interessiert mich brennend

Digitale Seekarten sind nicht nur deshalb gut, weil sie digital sind - schließlich sind sie von einer Vorlage digitalisiert !! Super wenn man eine hat - aber von welcher Vorlage, woher willst Du das wissen ?!?
Skipper, die digitale Karten benutzen, kontrollieren die Übereinstimmung mit anerkannten amtlichen Karten (hoffentlich) ... weil `digitalisiert` nicht "amtlich" oder "berichtigt" oder auch "verlässlich" bedeutet !

IGL C.
28.08.2008 21:27
PS: Das laienhafte `Übersehen` oder idiotenhafte `Vernachlässigen` des Korrekturfaktors WGS84 wäre durchaus geeignet, eine Katastrophe wie die der Salem Express zu verursachen
28.08.2008 21:41
Der OP wollte nur was wissen zu Hoheitsgrenzen, und die weiß eventuell auch das BSH.

Ich ging davon aus, dass gerade bezüglich Ägypten die Karteninfos original GB sind, weil die Limies da ja auch längere Zeit engagiert waren. Die BA hat auch (leider nicht frei zugängliche) Daten über viel mehr Wracks in der Gegend.

Ich habe zweimal einem dieser Rotmeerskipper meine CMAP genau des aktuellen Gebietes gezeigt: Kopfschütteln, konnte nichts damit anfangen, erkannte noch nicht mal, dass es die Karte dieses Gebietes war.
Wer sie dagegen lesen konnte und begeistert war, das war der Kapitän der Schnellfähre Hurghada - Sharm.

Welche Vorlage? Will ich nicht wissen. Hauptsache möglichst genau, und mein altes CMAP passt in der Ostsee perfekt, im Roten Meer sind sehr küstennah einige Ungenauigkeiten, im Sudan auch einige als nicht genau vermessen eingetragene Gebiete.

ECDIS basiert auf offiziellem Material von BSH, BA usw. und aktualisiert sich (wurde mir jedenfalls aus kundigem Munde so berichtet) automatisch und amtlich über INMARSAT.
28.08.2008 21:49
"Das laienhafte `Übersehen` oder idiotenhafte `Vernachlässigen` des Korrekturfaktors WGS84 wäre durchaus geeignet, eine Katastrophe wie die der Salem Express zu verursachen "

Hast du ernsthaft den Glauben, die hatten eine digitale Seekarte an Bord oder haben den GPS auf Papier mitgeplottet? Meine Vermutung: Fahrt nach Sicht und Gehör durch die Riffe.
28.08.2008 22:03
Ich kann mich nur wiederholen: Die Bezeichnung "Offizielles Material" reicht bei weitem nicht aus. Aber das geht ein wenig über das Wissen von Tauchern und Freizeitskippern hier hinaus. Das wäre genau so, als würdest Du behaupten, Du könntest die Jan Heweliusz punktgenau anfahren, weil Du ein GPS und GoogleEarth auf einem LapTop installiert hast - vergiss es einfach ...

IGL C.
BelugaKringelblasen Brevet
29.08.2008 09:11
Erst mal vielen Dank Für die Antworten.
Nun mal ein Beispiel. Es gibt ja Kollegen, die mit
ihrem Sidescan den Grund umgraben um mehr oder weniger interessante Dinge zu finden. Die meissten Länder haben natürlich etwas dagegen, das man sich ohne ihr Wissen an "Ihrem" Meer bereichert. Wenn sie es wüssten, würden sie es eh nicht erlauben, oder einen Vertrag aushandeln bei dem der Finder entwaiger Artefakte äusserst mies da steht. Finden diese Handlungen im Bereich der "Hohen See" statt, hat im Grunde niemand was zu Kamellen. Dort greift das int. Seerecht. Da fast jedes Land seine 3 NM Zone abgeschafft hat und auf eine 12 NM Zone erweitert hat, aber einige Länder noch eine Wirtschaftszone von 200 NM
beanspruchen, sind diese Grenzen recht wage zu beurteilen. Hinzu kommen noch Kontinentalschelf Bereiche, die auch ein Land nach gut Dünken für sich beanspruchen kann. Ich weiss zufällig von Bergungsunternehmen die auf Schritt und Tritt überwacht werden, nur damit man sie im Falle eines
Fundes abkassieren kann. Naja, keiner lässt sich gerne die Butter vom Brot nehmen. Deswegen wollte ich gerne einmal wissen, in wessen Pool ich grade unterwegs bin.

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