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Wir waren im September in Ägypten auf Höhe von El Quesier. Innerhalb der Mangrove Bay betrug die Wassertemperatur ca. 29 °C (war bereits im Sinken im vergleich zum Sommer), die Steinkorallen waren völlig intakt. Die Anemonen waren fast Alle gebleicht (im Juni 23, wo wir auch dort waren, waren diese Anemonen noch völlig intakt) und die Seegraswiese war verschwunden. Beides vermutlich auf Grund der erhöhten Wassertemperatur im Sommer und Beides (hoffentlich!) völlig reversibe und natürliche Prozesse...
Ich vermute, daß die Korallen und Anemonen ausserhalb der geschützten, und deshalb wärmeren, Bucht ungebleicht waren...

LG, Wolfgang

P.S.: möglicherweise macht die Einleitung von ungeklärtem Abwasser die Korallen in Saudi anfälliger für die hohen Temperaturen?

Oktober 2023:

- Fury Shoals, z.B. Sataya - etwa die Hälfte der Korallen ausgeblichen bzw. vollständig weiß, ein weiteres Viertel mit braunem Algenschleim überzogen - gesund schätze ich mal weniger als ein Viertel
- Rocky: gehäufte weiße Stellen, aber noch viele gesunde Korallen
- Zabargad: etwa ein drittel ausgeblichen, viele weitere Korallen veralgt
- Brothers/Daedalus: vereinzelte weiße Stellen, überwiegend OK
- Ras Mohammed / Tiran / Dahab: Überwiegend OK

Laut Aussage der Diveguides ist die Bleiche in den 6-8 Wochen zuvor (also etwa seit Anfang August) in einem nie zuvor gekannten Tempo fortgeschritten. Wassertemperaturen in den Fury Shoals bei uns bis 31C, im Aug/Sep. lt Guide bis 33C.

Ich kenne die Riffe seit mehr als 15 Jahren. Bei Sataya hatte ich Tränen in den Augen.

@subdiver: Bericht über Boot und Tauchen folgt in den nächsten Tagen
@Tiger: Das klingt schrecklich. Rot-Meer Korallen seien ja gemäss einigen Studien bis ca 32C resistent, aber längere Zeit 32C oder 33C verkraften sie nicht.

In den Farasan Banks gab es Plätze (Danak aka "Friedhof") mit ca 80% toten Korallen, v.a. im Bereich bis 20m, darunter etwas besser.

4.-11.12.23 MangroveBay Wassertemperatur 26° innen 25 Grad außen
Konnten keine kaputten Anemonen finden,
Seegraswiese war abgegrast aber vorhanden
Bin ab kommenden Donnerstag wieder in der Soma Bay schauen wir mal was da war / sich getan hat aktuell wohl 23 / 24°

November Safagariffe, waren 8-10 Jahre vorher letztes Mal dort.
Viele Hartkorallen sind tot Vieles von Weichkorallen besiedelt

Anna Mäuschen,

bist Du dir da sicher? Steinkorallen (viele) weg und dort jetzt Softes Zeugs?

Ich nehme an, Du meinst die Aussenriffe, Abu Kafan & co.?

Wieso sollte das reversibel sein, die Temperaturen müssten auf den Winter stark runtergehen. Auch bin ich nicht sehr optimistisch, dass es die nächsten Jahre besser wird.

Nun ja, wenn jetzt schon mit neuen Wichkorallen/Schwämmen etc überwachsen, dann ist die Zerstörung von früher und nicht vom Bleaching von Aug / Sep. Diese Korallen sind noch nicht überwachsen, sondern teils mit Schleim / Algen bedeckt, aber noch nicht wieder richtig mit Weichkorallen besiedelt.

Reversible wäre das Bleaching, diese Korallen sind ja nicht tot, sondern nur geschwächt, und diese können sich teils erholen. Hoffen wir, dass sich wenigstens ein Teil erholt.

Für mich: In Zukunft wohl nur noch Norden / BDE, und südlicher für mich kein Tauchen mehr. So schade.

Interessant wäre es zu wissen wies aktuell vor Eritrea aussieht!
Is das "flachste Becken " im Roten Tümpel, da muss man schlimmste Befürchtungen haben...

Ist halt leider wohl auch eine Frage der Zeitskalen. Manche Korallenarten grade im Roten Meer hiess es ja mal seien widerstandsfähiger gegen den Klimawandel als die meisten anderen. Nur ist das vielleicht auch viel Hoffnung gewesen. Weltweit werden wohl 70 bis über 90 Prozent aller Korallenriffe verschwinden wenn die Temperaturen 1,5°C gestiegen sind. 2023 war 1,4°C drüber, und es bleiben nur ganz wenige Jahre, bis jedes Jahr über der 1,5°C Marke liegen wird. Leider sehen wir wohl die letzten Jahre der Riffe wie wir sie kennen.

Na ist doch prima, dann haben wir bald in deutschen Seen Korallenriffe.

(Das war Ironie)

Irgendwann werden sich in Bereichen in denen dann die Temperaturen passen sicher neue Riffe bilden, ich würde sagen dieser Teil ist nichtmal unrealistisch. Etwas größere Tiefen (so da noch Licht genug ist), und eben weiter weg von den Tropen. Dieses Irgendwann erlebt von uns nur keiner mehr, und ausserdem ist ja noch nicht klar, auf welchem Level sich dann der Temperaturanstieg schliesslich stabilisieren lässt. Dass es für die heutigen Korallenriffe (also alle die heute lebende Menschen haben) aber egal was man tut leider schon zu spät ist, ist eine traurige Sache die finde ich viel zu wenig beachtung findet.

Spaeti, sei vorsichtig mit deiner Ironie, hier liest und tippelt Anna mit und womöglich nimmt Sie es in ihrem ach so jugenlichen Leichtsinn ernst!

(das war (kein) Sarkasmus)

Schönen Sonntag, Guppy

@Dominik: klar, das Leben sucht sich seinen Platz, ob mit oder ohne Menschheit. Nur schade, dass wir das, was uns geschenkt wurde, so schnell kaputtgemacht haben.

@Guppy: kein Problem. Sie kann ja schon mal in die vielgepriesenen Deutschen Seen abtauchen und nach den Korallen suchen.

Geschwächte solche Korallen vertragen weniger. So reichen tiefere Temperaturen in Zukunft, um sie absterben zu lassen leider

Ja, nur auch in Abwesenheit aller dieser Faktoren ist ja leider der terminale Einfluss der Temperatur da. Und bei sehr vielen grossen Bleich-Ereignissen auch belegt...

Ich war Ende Oktober auf BDE Safari. Wassertemperatur an den Brothers lag bei 25/26 Grad und bei Daedalus bei 26 Grad.
Die Korallen fand ich insgesamt sehr in Ordnung, auch bei den Tauchgängen zu Beginn und am Anfang der Tour bei Marsa Alam.
Ein Guide berichtete aber von rund 50 % gebleichten Korallen auf der Südtour.

Ich war im August in Port Ghalib und hab in Ägypten noch nie so eine schlimme Korallenbleiche gesehen. Es waren auch Wissenschaftler vor Ort, um den "Schaden" zu begutachten, die ebenfalls gemeint haben, dass es relativ massiv sei. Mich würde interessieren, ob das Absterben der Seegraswiesen z.B. in Abu Dabbab mit der Wassertemperatur in Zusammenhang steht oder auf andere Faktoren zurück zu führen ist. War gerade wieder und die Seegraswiese ist in kleinen Stummeln wieder vorhanden, aber als richtiges Seegras würde ich das nicht bezeichnen. War übrigens im Oktober in Saudi-Arabien und hab die Bleiche auch gesehen, auch wenn bei der Tour Seven Sisters hauptsächlich Weichkorallen waren, die ja nicht so betroffen sind. Sehr traurig...

Das klingt ja alles ziemlich schlimm. Als ich im Oktober in Safaga war, ist mir nichts dergleichen aufgefallen. Also schon auch mal eine gebleichte Koralle hier und da, aber so wie man das halt immer mal irgendwo gesehen hat. Von 50 Prozent kann keine Rede sein. Scheint dann wirklich weiter südlich erst dramatisch zu werden. Kann man nur hoffen, dass sich das in den nächsten Jahren wieder etwas erholt.

Bis sich das "etwas" erholt, kommt die nächste Bleiche!

Und die "frischen" OWDler, bewaffnet mit einer Gopro oder wie das Ding heißt tun ihr übriges...

Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob die frischen OWDler alle in den bereichen unterwegs sind und rücksichtslos von einer Koralle in die nächte stürzen, oder wirklich den Unterschied machen...
Ich glaube das Problem ist tatsächlich viel globaler und daher auch nicht regulierbar! Abgesehen davon sind wir immer so dähmlich, dass wir, wenn wir durch Anwesenheit absichtlich oder auch unabsichtlich Schäden hinterlassen versuchen die durch weiteres eingreifen zu regulieren... vielleicht sollte sich ein großteil der Weltbevölkerung ersteinmal bewusst machen, das es diesen Planeten nur einmal gibt, und wir zur Erhaltung auch unserer Art "der Menschheit" alles dran setzten sollten dieses so zu erhalten, dass die notwendigen lebensnotwendigen Bedingen erhalten bleiben. Dieses Bewusstsein fehlt m.M.n. aber ca. 90% der Weltbevölkerung. Hier hilft auch nur Aufklärung oder Bildung. Auch das Plastik aus dem Meer zu fischen, wo in knapp ganz Ägypten Der Kleinplastik und Müllberganteil quasi am Strand entsorgt wird (Schaut man sich die Route Hurghade - Marsa Alam mal an) ... und das sind Länder wo es nicht einmal am schlimmsten ist!
Klar ist ein großes Problem die unregelmäßigen grenzüberschreitenden Temperaturen, ob wir jetzt ein sich global veränderndes Klima haben oder nicht, spielt aber keine Rolle, sollange wir uns nicht ändern oder die Bevölkerung wächst. Normalerweise müsste man vermutlich weltweit festlegen das jedes paar maximal 1 KInd bekommen darf bis wir wieder auf verträglichen Niveau von 2 Millarden Menschen sind. (polemik ende)

Nette Polemik, aber grundflasch. In der Tat haben Aufklärung und Bildung den Menschen erst dazu gebracht, Technologien zu entwickeln, die es ihm ermöglichen das Klima auf globaler Ebene so massiv zu beeinflussen. Im Übrigen führen alle Gedankenspiele zum Thema Begrenzung der Erdbevölkerung zwangsläufig zum Genozid.Denn wie anders will man sowas duchsetzen? Da wäre ich Polemik hin oder eher eher zurückhaltend.

So leid es mir tut, aber wenn ich mir die Dynamik innerhalb der Weltbevölkerung so anschaue, muss man konstatieren, dass der Großteil der Weltbevölkerung viel dringendere, akut existenzielle Probleme hat, als den Klimawandel. Es ist eine Tatsache, dass dies natürlich zu kurz greift, aber wie genau, wollen wir die gesamte Menschheit dazu bringen, durch Verzicht auf Wachstum und Wohlstand klimaneutral zu werden? Wir schaffen es ja nicht mal, das sich nicht die Häfte der Staaten der Welt gegenseitig die Köpfe einschlägt.

Ich bin daher zu dem Schluss gekommen, dass wir entweder technische Lösungen finden, die fernab von Subventionen einen inherenten wirtschaftlichen Vorteil bedeuten und gleichzeitig, klimaneutral sind oder dass wir uns auf Anpassung an den Klimawandel beschränken müssen.

Aber dass irgendwann die Menscheheit aufwacht, alle Streitigkeiten beiseite legt und weltweit alles Nötige unternimmt um die Erderwärmung zu stoppen, koste es was es wolle, ist doch eine Utopie genau wie dauerhafter Weltfrieden, oder das sozialistische Idealbild einer Welt, in der alle 100 Prozent gleichberechtigt sind und niemand den anderen übervorteilt. Das ist einfach nicht die Natur der Menschen.

Was die Korallenbleiche angeht, mag Guppi recht haben, aber es gab auch schon Beispiele für erstaunliche Erholung von Korallenriffen. In der Tat zeiget aber gerade das Beispiel der Erholung im roten Meer während des arabischen Frühlings, dass der OWDler mit seiner Gopro offenbar gar keinen so kleinen Einfluss auf die Riffgesundheit hat.