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Rostbildung in Flasche, Reduktion des O2 Gehaltes

Hier http://www.taucher.net/forum/Wird_Luft_schlecht___div6976.html wird diskutiert, ob Luft schlecht wird, u.a. wird von O2 Verlust geredet. Ich würde diesen Punkt gerne mit einem Versuch klären. Meine Idee: Rostbeschleuniger in Flasche, Flasche füllen, alle paar Monate den O2-Gehalt messen. Was eignet sich als Rostbeschleuniger? Salzwasser, Wasser, oder....? Soll ich mit O2 oder Luft füllen? Welcher Fülldruck? Soll ich die Flasche regelmässig bewegen, damit sie überall gleichmässig rostet, oder lieber stehend lagern in der Hoffnung, dass der Boden bei Lochfrass nicht so schnell knallt wie die Wand? Ich würde gefühlsmässig eine 1 lt Flasche mit 30 bar füllen und sie unter einer alten Matraze lagern, Splitterschutz. Die 300 lt Luft sollten im Falle eines Falles nicht ganz so verheerende Auswirkungen haben. Andererseits würde wohl ein höherer Druck die Rostbildung beschleunigen, und es soll ja realistisch sein. Was meint ihr?
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17.05.2009 11:30
Zuersteinmal würde ich keinen Rostbeschleuniger verwenden. Der ist ja normalerweise auch nicht in den Flaschen drin. Denn es geht ja wohl um den "Normalzustand"

Hierzu folgendes:

Zum Entstehen von Rost müssen sich Wasser, Sauerstoff und Eisen treffen. diese reagieren dann
miteinander zu Rost.
Beim Wasser reichen schon sehr kleine Mengen.

Es reicht schon, dass die Luft feucht ist. Ab einer Luftfeuchtigkeit von ungefähr rel. 65% fängt der Stahl an zu rosten.
Wenn der Stahl selbst diese kleine Menge Wasser nicht vorfindet (weil zB. die Luft zu
trocken ist ), dann rostet es nicht. So sollte es in einer Tauchflasche sein.

Und wenn ich in Chemie zeinerzeit richtig aufgepasst habe, löst sich im Wasser enthaltener O2 beim Oxidationsprozess und geht dann in die Umgebungsluft über.
Meine Vermutung also: Du wirst ne möglicherweise verrostete/ kaputte Flasche haben, aber der O2-Gehalt wird vermutlich nicht erheblich gesunken sein.
17.05.2009 13:04
Ich würde Salzwasser nehmen, es darf ruhig etwas plätschern, die Flasche liegend lagern, und eher einen geringen Druck nehmen (da sinkt neben der Gefahr auch die angebotene O2-Menge, d.h. bei gleicher Rostmenge sinkt der O2-Gehalt schneller, oder bei angenommener stärkerer Rostbildung durch höheren Druck jedenfalls mindestens gleich schnell). Aus gleichem Grunde keinen Sauerstoff, sondern Luft. Lagerung mit plätscherndem Salzwasser liegend bei Zimmertemperatur, gerne wärmer. Gelegentlich auch schütteln.
Vielleicht kommen so wirklich nach ein paar Jahren die 600g Rost zustande.
Machst du das wirklich?
17.05.2009 16:21
PS:
Die 600g Rost erreichst du so natürlich nicht, da die 200g O2 dazu fehlen, bei geringem Druck. Immerhin könntest du bei (vermutet) nur geringem O2-Abfall so überhaupt etwas messen.
Wenn es realistisch werden soll, im Sinne von: Was passiert mit voll gelagerter Flasche, also doch 200bar nehmen. Flasche einbuddeln, Messleitung rausführen.
(Vielleicht geht der Sauerstoffabfall schneller bei Sauerstoff plus etwas Öl, aber das müssten auch größere Mengen sein.)
17.05.2009 16:59
Das ist durch einen Gerichtsgutachter schon geklärt. In dem untersuchten Fall war nach einem TU der Inhalt der PL (ein paar Wochen nach dem Unfall) untersucht worden (war aber seit dem Unfall in sicherer Verwahrung). Die Flasche war innen „sehr rostig“ und die Luft hatte nur noch einen O2-Anteil von ca. 9% (hab ich jetzt nicht genau vorliegen).

Immer Gut Luft
17.05.2009 18:19
Bestof: bitte gib mir eine Quellenangabe zu deinem Fall. Ich bezweifle den nach wie vor, sorry. Und selbst wenn es 9% waren, wer garantiert(!), dass dies ausschliesslich(!) vom Rost kam?

Goldtaucher: wieso ich Luft statt O2 nehmen soll, ist mir unklar. Ich messe anfangs 21 oder 100% O2, nach einem Verbrauch von x% messe ich 21-x oder 100-x. Ich vermute, dass bei 100% die Reaktion schneller läuft. Zudem ist mehr O2 zur Verfügung, die Reaktion kommt später zum Stillstand. Oder überlege ich falsch?

Geringerer Druck=schnellerer O2 Abfall, das leuchtet ein.

Flasche einbuddeln finde ich gefährlich, es knallt mehr, als wenn sie offen ist, Stichwort Verdämmung, wird vom Sprengmeister genutzt, damit die Sprengung effektiver ist. Ich will gar keinen Knall, und wenn dann einen ohne Personenschaden. Somit ist auch die Lagerung an der Wärme problematisch. Wo warm, da ich. Das Thema Sicherheit ist noch nicht gelöst.

Messleitung wegführen habe ich auch schon überlegt, aber das ergibt einen grossen Totraum, den ich jedes mal entlüften muss, Gas geht verloren. Ist bei kleinem Druck problematischer als bei grossem.

Sauerstoffabfall mit Oel grösser? Oel schützt doch das Eisen vor Rost? Und selbst wenn, weil z.B. das Oel mit O2 reagiert, das würde m.E. die Versuchanordnung verfälschen.
17.05.2009 19:01
Hi Rözzer,

diese Information gab es innerhalb eines Vortrages über TU. Darüber gibt es keine öffentlichen Dokumente oder Aufzeichnungen. Vielleicht hast du über deinen Verband die Möglichkeit solche Daten einzusehen. Öffentlich wird es so etwas nicht geben. Man kann sich bei solchen Vorträgen die Unterlagen zwar ansehen, aber mehr auch nicht.

Immer Gut Luft
17.05.2009 19:17
@Rözzer
Ich kann auch nur vermuten. Du hast sicher recht, mit Reinsauerstoff geht`s etwas schneller. Aber wenn z.B. 10g von 1000g reagiert haben, bei 100% O2, zeigt das Messgerät dann 99%, vorher 100%, 1% von 100% sind reagiert. Wenn ebenfalls 10g von 210g reagiert haben, bei Luft, zeigt das Messgerät dann 20%, vorher 21%, aber es sind ca. 5% des Sauerstoffs reagiert. Ich denke, eine 5%ige Sauerstoffveränderung ist leichter messbar, als eine 1%ige Sauerstoffänderung (immer in Relation zum Ursprungsanteil).

Es hängt aber auch vom Messgerät ab, das dann auch in Messwertnähe kalibriert werden sollte, und generell sehr genau anzeigen muss, sofern nicht wirklich solch starke Rostbildung eintritt, wie hier bezweifelt.

Egal, ich würde, wenn ich Luftveränderungen testen wollte, mit Luft messen, bei Sauerstoffveränderungen mit Sauerstoff, dann ist man jedenfalls näher an der Realität.
(Das mit dem Öl war ein Scherz.)

Ich bezweifle die ca. 600g Rost (das sind 100g je Monat!) ebenfalls. Einfach, weil dann viel mehr jeden Frühling passieren müsste, und auch, weil man 600g Rost wohl bemerken würde (ein Teil wird sich gelöst haben, den hört man.) Vielleicht (wenn es kein reines Märchen ist) hat der Gutachter falsch gemessen (bei O2-Messung kann das vorkommen), vielleicht war vorher auch keine reine Luft drin. Ich kann`s mir einfach nicht vorstellen, ich kenne viele, die winters nicht tauchen, und die Flasche nicht ablassen. Würde so etwas auch nur im seltenen Fall möglich sein, müsste man seine Flasche vierteljährlich prüfen lassen, denn 100g je Monat Rostanfall heißt mehrere kg zwischen den normalen TÜV-Intervallen. Es müssten laufend Taucher ohnmächtig werden (im Frühling) und Flaschen explodieren (1..2 Jahre nach TÜV).
Davon würde man hören.
henrii.a.c. Masterinstructor, CMAS TL**
17.05.2009 19:31
"... Ich kann`s mir einfach nicht vorstellen, ich kenne viele, die winters nicht tauchen, und die Flasche nicht ablassen. ..."

Also erst einmal müssen mehrere Faktoren zusammenkommen:
1. Die Flasche muß im Herbst gefüllt eingelagert worden sein (In den meisten Büchern und bei guten Tauchausbildungen lernt man aber - aus genau dem Grund - Flaschen nur mit einem Restdruck von ca. 30 bis 50 barzu lagern.
2. Es muß ausreichend Feuchtigkeit in der Flasche sein. Nicht jeder füllt seine Flasche im Herbst und nicht jeder hat viel Feuchtigkeit drin.

So wahrscheinlich ist bei umsichtigen Verhalten so ein Unfall also gar nicht.

Ich habe schon mal so eine Flasche gesehen. Den Rost konnte man schon deshalb nicht hören, weil er feucht war und deshalb als Pampe in der Flasche an den Wänden "klebte". Als wir die Flasche geöffnet hatten wurde uns erst einmal ganz anders.

Das sich bei einem tödlichen Tauchunfall Gutachter "vermessen" kannst Du mal ganz getrost vergessen. Erstens werden da keine Einzelmessungen gemacht und normalerweise wird dem auch weiter auf den Grund gegegangen, wenn auffällige Ergebnisse bei einer Messung herauskommen.

Es ist aber auch wurscht, weil der Unfall und die Ursache einfach ein Fak ist. Da könnt Ihr glauben was ihr wollt.

Grüße,

henri
17.05.2009 20:38
"Fakt"
Ach so.
Wann und wo fand dieser Unfall statt?
henrii.a.c. Masterinstructor, CMAS TL**
17.05.2009 21:18
Zum "wann und wo" siehe Bestof34.
Wenn Du zuviel Zeit hast kannst Du aber auch die Jahrgänge der Tauchen, so ca 1997 bis 2005 durchforsten. Da wirst Du irgendwo einen ausführlichen Bericht finden. Ich habe die Zeit leider nicht.
Markus ETL TDI/SDI
17.05.2009 23:02
Luschick

wenn ich mit 100% O2 fülle und 1% des O2 reagiert mit dem Eisen der Flasche, ist trotzdem noch 100% O2 drin. Nur mit geringerem Druck (statt 200 bar 198 bar)
17.05.2009 23:46
Bitte solche Fragen in Zukunft im Forum Tauchausrüstung (http://www.taucher.net/forum/equipment.html) stellen.

Gut Luft,

Andreas
18.05.2009 08:37
Tja, wie so oft liest man hier von "Fakt" und "es ist so" und "suche bei xy" und "es wurde mal gesagt". Nur eine Quellenangabe erhält man nicht. Wenn dieser Unfall tatsächlich in der Zeitschrift Tauchen war, muss sich doch jemand daran erinnern und kann nähere Infos geben. Wobei ein Aritkel in der Tauchen mal grundsätzlich nicht sehr vertrauneserweckend ist, die schreiben z.T. unglaublichen Schrott. Aber als Basis zum weiter Nachforschen wäre er wohl tauglich.

Marus E, du hast natürlich recht, habe ich voll nicht dran gedacht. Also ist Luft das Gas der Wahl.

Wie sieht die Reaktion eigentlich aus? Entstehen da noch andere Gase, welche man messen könnte? Ich meine, es reagiert Fe+O2 zu FeO2, also kein Abfall, bin aber nicht sicher.

Irgendwo war die Rede vom im Wasser gelösten O2, welches dann frei gesetzt wird. Kann dazu jemand was sagen? Meine Ueberlegungen, ohne Anspruch auf Richtigkeit: das Wasser nimmt an der Reaktion nicht teil, es wird nicht verbraucht, von daher tritt kein herrenloses O2 aus. In der Flasche wirkt ein höherer pO2 auf das Wasser, als es draussen der Fall war. Es tritt O2 von der Luft ins Wasser über und löst sich dort. Ist dieser Effekt nennenswert? Muss ich das bei der Menge des eingefüllten Wassers berücksichtigen?
henrii.a.c. Masterinstructor, CMAS TL**
18.05.2009 08:55
"... Nur eine Quellenangabe ..."

Rözzer, Du hast eine Quellenangabe. Nur das Heft mußt Du selbst suchen.
Ist mir aber auch egal. Schließlich ist Glauben eine freie Sache und es soll ja auch Leute geben, die an den W.... glauben.

Noch besser wäre, Du machst einen Praxistest: Du nimmst eine 12L-Flasche (kurz), wiegst die Flasche leer, Du füllst ca 2 Schnapsgläser Wasser ein. Dann füllst Du die Flasche mit 200 bar Luft und stellst sie 6 Monate in Deinen Heizungskeller.

Anschließend mißt Du ganz einfach den Sauerstoffgehalt, entleerst die Flasche und wirfst mal einen Blick rein. Dann strahlst Du die Flasche von innen und wiegst sie noch mal.
Anschließend sägst Du die Flasche auf und machst ein paar Fotos. Und die können wir dann vergleichen, ich meine ob die Schäden in Deiner Flasche größer sind als in meiner...

Ich sage nur: Feuchtigkeit, 2 Monate unter Druck, intensiver Lochfraß. Flasche vom TÜV aus dem Verkehr gezogen (zu Recht).
18.05.2009 19:28
@MarkusE

Das erleichtert dann ja die O2-Verbrauchsmessung sehr, Manometer reicht. Dichtes Ventil vorausgesetzt. Wobei zuviel Rost, des Volumens wegen...
Praktisch sind aber vielleicht doch knapp 1% Verunreinigungen drin (2bar vorheriger Restdruck mit Luft z.B.), dann sinkt bei 50% O2-Verbrauch durch Rost der O2-Anteil doch ein ganz klein wenig. Kaum messbar aber.

@henri
Eine Quellenangabe "Tauchen 97-2005" plus "siehe Bestof34", wobei Bestof34 als Quellenangabe "ein Vortrag über TU" nannte, ist lächerlich. Entschuldigung.
Ich glaube dir, dass du das mal irgendwo gehört oder gelesen hast. Ist ja auch ok, das dann hier zu wiederholen. Aber wie nennt man "Neuigkeiten aus 2. Hand" übersetzt? (Jedenfalls nicht "Fakt".)

Lochfraß in 6 Monaten glaube ich. Das Wasser sammelt sich am Boden, dort rostet es intensiv (auf kleiner Fläche), im Rest der Flasche ein wenig (oberflächlich). Bis so 600g zustande kommen, müsste allerdings die Flasche in Pfützennähe durchgerostet sein (von innen nach außen ).

Ich sag`s nochmal: Wenn das so möglich wäre, dann würden laufend ein paar Taucher im Frühling verunfallen, und kurz vorm fälligen TÜV würden laufend Flaschen explodieren. Dem ist nicht so. Und bei weitem nicht alle Taucher lagern die Flaschen stehend und fast drucklos, und bekommen immer trockene Luft. Übrigens rosten die feuchten Flaschen ja nicht nur im Winter, sie würden auch im Sommer rosten, viele tauchen nur 1x im Monat, mit zwischendrin immer voller Flasche. In 1 Monat würde zwar der O2-Gehalt nicht so weit absinken, aber in 6x 1 Monat würden ebenfalls 600g Rost entstehen. Da passiert aber erfahrungsgemäß gar nix zwischen den TÜV-Fristen, bestenfalls wird nach mehr als 2 Jahren mal eine Flasche innen zu entrosten oder auszusondern sein.

Es ist einfach nicht plausibel, und eine echte Quellenangabe fehlt.

Ich gebe dir aber insofern recht: Nach 10 Jahren würde ich auch die Luft rauslassen, bevor ich die Flasche zum TÜV bringe.
18.05.2009 20:30
Henri: nein, es gibt in diesem Thread KEINE Quellenangabe, nur Hörensagen. Lochfrass innert kürzester Zeit wegen Wasser ist klar. Ob daraus ein nennenwerter O2-Verlust resultieren kann, bezweifle ich nach wie vor.

Goldi: Zustimmung

Nachdem sich best of nicht mehr zu Wort meldet, muss ich seinen Ausführungen erst recht misstrauen.

Nun ja, ich mache mich mal daran, und fülle eine Flasche mit ein wenig Wasser und ein wenig Luft, dann warte ich ein paar Monate.
18.05.2009 22:29
@Rözzer
Das ist natürlich dein gutes Recht.
Vielleicht habe ich mich auch etwas undeutlich ausgedrückt.
Diese Aussage kam von dem Gutachter innerhalb eines Vortrages über TU. Er selbst untersuchte als Sachverständiger diesen TU mit tödlichem Ausgang für das Gericht. Da es sich hierbei um einen Todesfall handelt, werden diese Daten nicht öffentlich zur Verfügung gestellt. Innerhalb verschiedenster Verbände gibt es jedoch Weiterbildungskurse, bei welchen Gerichtsgutachter zu diesem Thema (TU) Vorträge halten.
Ich kann solche Vorträge nur empfehlen!

Immer Gut Luft
henrii.a.c. Masterinstructor, CMAS TL**
19.05.2009 00:14
Rözzer und Goldtaucher,

Ihr könnt eigentlich glauben was Ihr wollt. Das ist mir egal.
Die Tatsache, daß Ihr zu faul seid, mal ein paar Jahrgänge "Tauchen" selbst zu durchforsten, aber erwartet, daß jemand anderes das für Euch macht, spricht Bände.

Daß Detaildaten von Tauchunfällen in Deutschland im Regelfall nicht veröffentlicht werden hat Bestof34 ja auch schon geschrieben.
Das es technisch nicht unmöglich ist, habe ich Euch schon vorgerechnet. Das müßt Ihr aber auch nicht glauben.

Ihr fordert von anderen Diskussionsteilnehmern Beweise, habt aber selber nix an Gegenfakten vorgetragen. Diese Art der Diskussion ist Zeitverschwendung und ödet mich an. Deshalb werde ich die jetzt für mich beeenden.

Grüße,

henri
19.05.2009 02:56
@Markus E:

wenn ich mit 100% O2 fülle und 1% des O2 reagiert mit dem Eisen der Flasche, ist trotzdem noch 100% O2 drin. Nur mit geringerem Druck (statt 200 bar 198 bar)

Wohin sind die zwei bar Druck verschwunden????

Gruß

Andreas
19.05.2009 05:38
@Andreas SaarLorLux:
natürlich sind da dann immer noch 200 Bar drin, denn der reagierte Sauerstoff befindet sich nun im Rost, dessen Volumen grösser ist als das von stahl.

Quelle: das stand irgendwann mal im P.M. Irgendwann zwischen 1980 (da konnte ich lesen) und 1986 (da habe ich zum Playboy gewechselt)
Mußt halt selber suchen

Solche Quellenangaben sind echt klasse und absolut vertrauenswürdig !







@Andreas MOD: dieser Thread gehört nicht in das Forum Ausrüstung, sondern in das Forum Physik. Das gibt es aber nicht. Also gehört er in das Forum Diverses
(siehe hier zu auch die ach so wichtigen Forenregeln)

Kann denn nicht mal ein Chemiker ausrechnen, wieviel Stahl zu Rost umgewandelt werden muß, damit der Sauerstoffanteil auf 16 % oder weniger sinkt? Und wie viel Wasser muß dazu da sein?
19.05.2009 09:41
Was die Quelle angeht

Die Presse schreibt erstmal, was die Verkaufszahlen fördert. Schlagzeilen kurbeln ggf. das Geschäft an, und wir Kunden sind es mit Schuld, denn wir sind nunmal sensationsgeil (braucht man sich nur bei den Staulustigen anzuschauen). Die Artikel dürfen wiederum auch nur das enthalten, was man bei den Lesern als Bildung voraussetzen kann. Informationen auf Gutachter Niveau wird man hier zwangsläufig nicht finden!

In der Kombination mit `irgendwann mal` bleibt von der Quellenangabe nicht viel übrig. Ein entsprechendes Gutachten, so öffentlich zugänglich, wäre dagegen belastbarer!

Um mal auf die Grundfrage zurückzukommen:

Das sich ne Flasche innerhalb weniger Wochen ruinieren lässt, steht außer Frage. Und das in einer Flasche mit einem hohen Rostanteil eine Luftzusammensetzung gefunden wird, die durchaus gesundheitsschädlich sein kann, ebenfalls. Die Frage ist allerdings: Stehen die beiden Punkte `Rostanteil` und `Luftzusammensetzung` in einem direkten Zusammenhang? Oder wurde ggf. mit einem niedrigeren Sauerstoffanteil gefüllt, z.B. um ohne Risiko einer Sauerstoffvergiftung tiefer tauchen zu können. (möglichst ohne passende Ausbildung und ohne Ahnung über die dadurch zusätzlich entstehenden Risiken. Wie heisst es doch immer im Fernsehen: Macht das nicht zu Hause nach ...)

Um genau zu ermitteln, wie viel Luftsauerstoff (Masse) jetzt beim Rosten gebunden wurde, müsste man folgende Daten kennen:

Genaue Gaszusammensetzung des in der Flasche verbliebenen Gases (Massenanteile!)

Genaue Zusammensetzung des Rosts (Fe(OH)2, Fe2O3 etc.).

Genauer Flaschenzustand VOR der letzten Füllung.
Z.B.: Was (und welche Zusammensetzung) war an Rost schon vorhanden, als die Flasche das letzte mal gefüllt wurde? Wenn ein grösserer Anteil an Fe(OH)2 vorhanden war, ist der Sauerstoff`bedarf` beim rosten geringer, als bei blankem Stahl ...

Die Gaszusammensetzung bei der Füllung lässt sich dann wiederum nur ermitteln, wenn der Druck bei der Füllung sowie bei der Lagerung der Flasche bekannt wäre.


Ich bin kein Chemiker, könnte diese Berechnung also nicht anstellen. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass eine 100%ig belastbare Aussage nur unter Laborbedingungen möglich ist. Da ich den Zustand des Tauchgerätes, die exakte Zusammensetzung der Füllluft etc. beim letzten Füllvorgang als nicht bekannt voraussetze, wird das Gutachten ein reiner Indizienbeweis. Man kann mit Sicherheit feststellen, das der Sauerstoffanteil lebensgefährlich niedrig war. (Und damit auch die Todes`ursache` ermitteln) Aber die Ursache für den niedrigen Sauerstoffanteil zweifelsfrei nachzuweisen, dürfte selbst für "CSI-Miami" oder "Quincy" ein Ding der Unmöglichkeit sein (obwohl die vermutlich die Füllstation finden, die nach der Füllung der Flasche durch einen Unfall hermetisch abgeschlossen eingelagert ist ).

Was geht, ist der `Anscheinsbeweis`: Die Mengen von Wasser, Rost etc. in der Flasche machen einen Sauerstoffverlust von xyz mol möglich. (Woraus sich bei bekannter Luftzusammensetzung, Anfangsdruck etc. bei Einlagerung der Flasche auch der O2 Verlust in Volumen% ausdrücken lässt).

Wobei ich bei den hier an anderer Stelle zitierten 600g Rost vermutlich mehr Angst hätte, die Flasche löste sich bei genauem Hingucken explosionsartig auf. Flaschen werden meist ja in Ruhe gelagert. Das heisst aber auch, der Rost bildet sich nicht gleichmässig in der Flasche. Ein 10l PTG wiegt ungefähr 10kg. Wenn ich jetzt davon ausgehe, das sich der Rost zu 80% (also 480g) innerhalb von 10% der Flasche bildet, die übrigen 120g also auf den Rest der Flasche verteilen, dann verschwinden von 1kg Stahl ca. 50% Materialdicke. Und das auch noch ungleichmässig. Die Flasche kriegt doch bei 200bar Beulen an der Aussenseite

Diese Zahlen sind allerdings reine Annahmen, durch nichts belegt und ausser meinem Beitrag gibts dafür ebenfalls keine Quellenangaben! Aber: Es sind ja auch nur meine Ängste

20.05.2009 00:04
@henri
Ich hab gar nichts gefordert, sondern misstrauisch nachgefragt, wir wollen doch kein "Halbwissen" , und da kam (fast) nichts. Das ist kein Vorwurf, nur eine Feststellung.
Ich bin auch nicht zu faul zum Suchen, sondern habe dieses Blatt nicht abboniert. Ich kann also gar nicht suchen, wie du dir sicher denken kannst... Da ist es leicht, so eine Quellenangabe zu machen, kaum wer kann es wirklich nachprüfen. (Rözzer ist womöglich sogar noch weniger faul, und testet es.)
Aber ich denke, wenn es den Artikel gibt, wird sich doch wohl irgendwer erinnern, und es posten? Ist ja kein 0815-Reisebericht. Bisher erinnerte sich niemand...

"Gegenfakten": Man kann prinzipiell kaum beweisen, dass etwas *nicht* stattfand, umgekehrt kann man aber ganz einfach beweisen, dass etwas stattfand, eben durch den einen Vorfall zu belegen.
Und dann gibt es noch den schönen Satz "Einmal ist keinmal", d.h. wenn so ein intensives Schnellrosten möglich ist, muss es auch mehrmals stattgefunden haben.

Die Folgerungen so eines Schnellrostens auf die TÜV-Fristen und das MHD von Druckluft mag ich gar nicht diskutieren...
henrii.a.c. Masterinstructor, CMAS TL**
20.05.2009 09:24
"... Die Folgerungen so eines Schnellrostens auf die TÜV-Fristen und das MHD von Druckluft mag ich gar nicht diskutieren... ..."

Das braucht man auch gar nicht diskutieren, da die TÜV-Fristen bei einer Behandlung der Flaschen nach der einschlägigen und in der Literatur vielfach beschriebenen Praxis völlig ausreichend sind, z.B.:
- Füllen nur mit Luft nach DIN 12021
- Lagerung über längere Zeiträume nur mit Restdruck (!)
- Füllen vor dem Tauchen
- Geruchskontrolle vor dem Tauchen
- Trocknen der Ventile vor dem Füllen (insbesondere den Zweitabgang, wenn der zum Füllen benutzt wird.)

und so weiter und so weiter.

Dein Auto kann ja auch aufgrund unsachgemäßer Behandlung einen Tag nach der TÜV-Prüfung nicht mehr verkehrstauglich sein. Trotzdem mußt Du niht jeden Morgen zum TÜV...

Grüße,

henri
Antwort