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römische Amphoren

hallo
bin ein uralt ex taucher. haben zwischen 1960-75 mehrere wracks betaucht und natürlich dabei auch z.T.einige Amphoren mitgenommen.
bitte keine moralischen hinweise deshalb. es war eine andere zeit und heute denke ich auch anders darüber. obwohl damals die antikenbehörde in italien kein interesse an einem solchen schiff hatte. es gab zuviele und die behörde hatte nur geld wirklich bedeutende wracks zu sichern.
Haben in Italien bei der Argentario(St.Stefano) u.a. ein unberührtes Wrack auf 42m gefunden und habe noch von dort fünf römische Amphoren, die ich aus altersgründen an Interessierte Taucher verkaufen würde.
Die Amphoren sind etwa 1.20m gross.
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Kölle AlaafPADI - DM,SSI-MD ...
21.01.2008 12:49
Hallo rupi,

dass damals eine andere Zeit war, kann ich nachvollziehen ... insofern o.k.

Aber nun damit Geschäfte zu machen und den Fund auch noch "öffentlichkeitswirksam" im Forum zu bewerben, kann ich dann doch nicht ganz nachvollziehen
Kölle AlaafPADI - DM,SSI-MD ...
21.01.2008 13:06
Zum Thema "Raubgrabungen" usw. habe ich noch einen Bericht im Internet gefunden, der "damals" so hoch gekocht ist:
http://www.wort.lu/articles/5012629.html

Auch dabei spielten die Amphoren eine Rolle ... bei Ermittlungen durch den Staatsanwalt würde ich mich auch nicht darauf verlassen, dass über ein Forum die Anonymität gewährleistet ist - deshalb: Es besser sein lassen!
21.01.2008 19:47
@rupi: Also was du hier machst ist einerseits moralisch verwerflich und andererseits illegal.
Ich hoffe doch sehr, dass die Moderatoren diesen Thread schnellstmöglich schliessen oder anderweitig eingreifen.
Mir als Archäologe fehlen da (fast die Worte...
diverhans...autark
21.01.2008 19:52
Moin Floh.
Und was sagst du zur "Cimbria" (Nordsee)?

Lg., Rene
21.01.2008 20:30
heikles und schwieriges thema das du da ansprichst - mich hier darüber auszulassen dauert zu lange.
das würede ich dir dann doch lieber bei einem bierchen erzählen wollen ...
21.01.2008 20:36
hallo floh666
wißt ihr eigentlich, wie es vor 50 jahren mit dem tauchen war. solche amphorenwracks gab es im mittelmehr zuhauf. wir haben mit dem antikenmuseum in syracus kontakt aufgenommen. die haben uns damals ausgelacht und gesagt, dass sie an so einem einfachen transportschiff überhaupt kein interesse haben und auch nicht das geld dazu so ein wrack zu sichern.
außerdem hatte damals weder das deutsche noch österreichische Zollamt ein Interesse, wenn ein taucher mit solchen tonkrügen bei der einfuhr erwischt wurde.
wenn du also dich empörst, solltest du die damalige zeit mit betrachten und sonst müßte sogar schliemann und damalige zeitgenossen alle eingesperrt werden.
die haben damals in der türkei, ägypten oder sonst woe in der levante auf eine art gegraben und objekte gesichert, die nach heutigen organisierten gesichtspunkten haarsträubend waren.
übrigens tut den amphoren nicht den hohen wert zubilligen. das waren die transportkisten des alterstum. mehr nicht. transportiert wurde darin weder gold noch sonst wertvolles. sondern getreide, oliven und ähnliches.
während unserer damaligen zeit fanden wir teilweise täglich z.b. in der türkei mehrere solche wracks. oder im golf von tiran lagen die kübel nur so herum.
zur beruhigung haben wir die damals auch nicht angelangt.

diverhans...autark
21.01.2008 20:49
Du weißt schon ..Floh, wer dir dann gegenüber sitzt?
+

Würde mich interessieren, kommendes We. auf der "Boot"?

Lg., Rene
21.01.2008 20:58
ne - noch weiss ich es nicht?
bin allerdings auch nur am donnerstag auf der boot.

@rupi: danke für die belehrung wozu man amphoren benutzt hat, das war mir doch tatsächlich nicht klar ...
21.01.2008 21:33
@ Floh:

Du bist mir vielleicht ein Archiologe! Amphoren waren die Pfandflashcen der Antike.

Aber evtl. wird in 1000 Jahren ja auch mal ein Museum für ein Paar ColaFlaschen und nen ausrangierten 20´ Container gebaut werden.

Im übrigen liegen auch heute noch an fast jeder Untiefe im Mittelmeer etliche von den Dingern rum. Wie rupi schon sagt vielfach überschätzt. Ich glaube auch die Leute haben die damals auch oft einfach ins Meer geworfen, wenn sie die Leer gesoffen hatten.
Hab auch schon einige Pfeifenköpfe aus römischer Zeit gefunden.
Evtl. kannst Du als Archiologe mir ja sagen, was die damals geraucht haebn, da Tabak doch erst im 15 JH nach Europa kam?
diverhans...autark
21.01.2008 22:19
@Floh
> ..noch weiss ich es nicht?

Habe auch so büschen wat im Schrank .. zu Hause.

Lg., Rene
21.01.2008 22:22
1. Meine Aussage bezüglich der Funktion von Amphoren ist ironisch zu verstehen gewesen.

2. Ehe man den Tabak kannte, konnte man ihn natürlich nicht rauchen - da hast du sicher recht. Aber man kann ja nicht nur Tabak rauchen
Eiserne Pfeifen kennt man bereits bei den Kelten. Es scheint gesichert, dass etwa Gallier und Helvetier schon vor den Römern rauchten. Vermutlich waren es vor allem Quendel (Feldthymian, Feldkümmel, Lavendel und Schlafmohn. Bei den Skythen wurden auch Hanfkörner geraucht. Bei den Römern gab es vermutlich bereits die - allerdings seltene - Angewohnheit, etwa Opium oder eventuell auch Hanf zu rauchen. Römische Legionäre dürften diese Sitte aus dem Orient mitgebracht haben. Wenn du weitere Infos zu deinen gefundenen Pfeifen oder ähnliches wissen willst, dann empfehle ich dir unter www.knasterkopf.de nachzusehen, einer Fachzeitschrift für Pfeifen und Tabakgenuss. Man könnte auch den Inhalt (Markoreste) deiner Pfeifen untersuchen und wüsste somit genau, was darin dereinst geraucht wurde.

2. Ich bin Archäologe, kein Archiologe

Viele Grüsse aus Kiel und einen schönen Abend - vielleicht bei einer leckeren Pfeife...

Floh

21.01.2008 22:24
ach ja - nach 2 kommt 3
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
22.01.2008 09:23

Frage doch mal bei einem Museum nach, ob Interesse besteht.

Aber wenn du nun damit handelst kann es dennoch Probleme geben.
Ich wäre da vorsichtig.
Kölle AlaafPADI - DM,SSI-MD ...
22.01.2008 14:38
@ Stephan K.

23.01.2008 13:19
Hallo Rupi,

natürlich waren dass früher andere Zeiten. Und ich finde man kann Dir keinen Vorwurf machen, dass Du damals so gehandelt hast.

Aber heute sind wir/Du schlauer. Dann mach doch einfach jetzt das Richtige und spende Deinen Fund von damals, z.B. dem römisch germanischen Museum in Köln oder Vergleichbar.

Ich möchte nicht wissen wieviel "Artefakte" in einem Hobbykeller an der Wand hängen und irgendwann (evtl. von den Erben) als Plunder entsorgt werden.

Und wer heute noch Klamotten von Wracks mitnimmt ist IMHO ein Egoist.

Ciao

Eric
diverhans...autark
23.01.2008 13:38
Moin Eric,
> Und wer heute noch Klamotten von Wracks
> mitnimmt ist IMHO ein Egoist.
Und wenn der der in Lohn und Brot steht - nachdem er sich mit Wasser und Brot gesättigt hat - den verbleibenden Rest (Geld, etc.) nicht den Armen spendet, ist auch einer. Wir sind alles Egoisten, Eric. So ist sind die Menschen eben.
Die Differenz zwischen einem funktionstüchtigen Fiat Panda aus 1991 und einem einjährigen Golf könnte man doch verteilen, oder?

Lg., Rene
diverhans...autark
23.01.2008 14:26
Ich kann nicht anders, ich muss noch einen draufsetzen:
Grund und Boden ist seiner Zeit in Besitz genommen worden und hat zwischenzeitlich durch beispielsweise (gewonnene) Kriege den Besitzer gewechselt. "Heute" muss man o.g. käuflich erwerben. Doch mit welchen Recht nennt Karl-Maria von Hupfenhuber diesen Grund und Boden sein Eigentum und darf es zudem verkaufen? Aber der Rupi nicht. "Damals" war das so, keiner hatte Interesse und jetzt gehören die schönen Dinge eben dem Rupi. Fertig.

Lg., Rene
23.01.2008 14:33
Hallo Rene,

der Unterschied ist, das es mir herzlich egal ist, ob du einen 500 SL oder einen Panda fährst, das ändert in meinem Leben nix.

Wenn allerings alle Wracks irgendwann leer sind, weil Egoisten sich die Klamotten an die Wand hängen, dann schaden sie allen Anderen, weil sie den Anderen das gleiche Erlebniss vorenthalten.

Ciao

Eric



diverhans...autark
23.01.2008 16:12
Grund und Boden ist aufgeteilt, weil sich die Egoisten alles(!) unter den Nagel gerissen haben - zu Flächen, welche sie bzgl. Eigenbedarf nicht (wirklich) brauchen, da zu groß. Und ich muss schuften um den Schmutz unter dem Fingernagel zu Wucherpreisen kaufen zu können und das(!) ändert im _meinem_ Leben eine ganze Menge. Was dem einen Recht ist, ist dem anderen billig. Und da bin ich doch glatt und wenigstens bei der Aufteilung der Wracks mit von der Partie, oder?
Wie gesagt; dat Leben und die Menschen sind so.

Lg., Rene (wer ohne Sünde, der werfe den ersten Stein)
23.01.2008 16:45
Hallo Rene,

ich finde es schade, dass Du Dein Fehlverhalten von Heute mit empfundenen Unrecht aus der Vergangenheit rechtfertigen möchtest.

Außerdem ist die Verknüfung von "Besitz" im Allgemeinen etwas weit hergeholt, wenn es um Wrack plündern geht.

Mann kann auch heute das Richtige tun, obwohl es nicht alle machen und obwohl in der Vergangenheit unbestreitbar auch Unrecht passiert ist. Was das aber im speziellen mit Wracks zu tun hat kann ich nicht verstehen.

Und nicht alle Menschen sind so, man kann sich immer noch entscheiden wie man sein will.

Ciao

Eric
diverhans...autark
23.01.2008 17:16
Grundsätzlich, Eric, stehe ich dir bzw. deinen Ansichten nicht als Gegner gegenüber. Deinen Beitrag 16:45 finde ich nicht so Pauschalisiert und deinen letzten Satz (drin) sogar sehr gut. Nur Wrackplündern mag ich nicht, da (immernoch) pauschalisiert; ebenso wie: Raser und Drängler bzg. StVO.
Ich habe dem Floh bereits (weiter oben) die Frage gestellt: Was ist denn deine Meinung zum Thema "Cimbria" in der Nordsee?
Etwa: "legales Plünden"?

Lg., Rene
guntherTL***
24.01.2008 15:53
Dieser Thread ist geschlossen. Ein Statement von einem UW-Archäologen folgt in Kürze.

Wir vom Taucher.Net möchten uns vom Handel mit antiken Gegenständen deutlich distanzieren.

Gunther
-Forenkoordinator-
guntherTL***
28.01.2008 14:12
Hier ein Beitrag von
Dr. Marcus Heinrich Hermanns:

Es lassen sich hier mehrere Tatbestände erkennen. Zum einen ist jede archäologische / historische fundstelle meldepflichtig. Eine archäologische Fundstelle (egal ob im In- wie im Ausland) darf zwar besichtigt werden (zum Teil ist dies mit bestimmten Auflagen belegt), jedoch darf man unter keinen Umständen irgendwelche Funde entnehmen. Dem Archäologen geht es dabei nicht um ein Fundstück, sondern um die Zusammengehörigkeit mit anderen Fundstücken (Fundkontext) zur Rekonstruktion des antiken Szenarios.
Die Entnahme von Kulturgut an einer achäologischen Fundstelle ohne
Grabungserlaubnis und deren Ausfuhr erfüllt nach heutigem EU-Recht und nationalem italienischem Recht den Tatbestand zweier Straftaten. Der
Umgang mit dieser Ware erfüllt daher zudem den Tatbestand der Hehlerei. In Italien existiert ein Denkmalschutzgesetz letztendlich seit dem
1. Juni 1939 (legge 1089). Begrifflich und inhaltlich ist dieses immer wieder aktualisiert, erweitert und an internationales Recht angeglichen worden.

Bedauerlicherweise ist das Sammeln von Fundgegenständen immer noch weit verbreitet. Wer archäologische Fundplätze besichtigen will, der wende sich bitte an entsprechende archäologische Parks unter Wasser (Pantelleria, Baia, Gaiola). Die Tatsache, das immer mehr "geschmuggelt"
wird, führt nämlich dazu, dass man „unberührten“ Wracks nicht mehr tauchen gehen darf - aus solchem Handeln heraus resultiert die
behördliche Reaktion, bestimmte Stellen für den Tauchsport generell zu sperren. Eine nette Geste wäre - nach meiner Meinung - die Rückgabe der
Amphoren samt entsprechener Informationen an ein archäologisches Museum in der Nähe, beispielweise in Grosseto.

Hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen. Für weitere Informationen stehe ich gerne zur Verfügung.
----

Vielen Dank

Gunther
Antwort