Torpedorochen sind vermutlich viel häufiger, als man denkt - sie sind halt einfach hervorragend getarnt, eher klein und zudem meistens bis auf die winzigen Augen und Atemlöcher eingegraben. An Wracks findet man sie daher leichter, da das Einbuddeln entfällt
Im Roten Meer z.B. auf der Thistlegorm, Chrisoula K, Turkia, Salem, Umbria usw. Auf dem Vordeck der Rosalie hatte ich mal 4 Stück gleichzeitig im Umkreis von 10m. Weitere in Indonesien, Thailand, Malediven. Die größten Torpedorochen mit bis zu 60-70cm Gesamtlänge habe ich im Atlantik (Kanaren) und der Karibik gesehen.
An manchen Rifftauchplätzen kann man sie ziemlich zuverlässig finden, z.B. in der Gegend von Marsa Alam und auf dem Plateau am Daedalus, also unter dem geparkten Boot.
An Daedalus habe ich folgenden "Hochspannungsunfall" beobachtet:
Ein handtellergroßer Torpedorochen ließ sich gerade seine Beute schmecken. Ein ebenfalls hungriger Falterfisch wurde mit einem kaum sichtbaren Schlag des Schwanzes auf die ortsüblichen Abstandsregeln hingewiesen. Der Falterfisch zuckte einmal kurz und war sofort vollkommen gelähmt. Er klappt in die Horizontale und sank langsam in den Sand. Keine Atmung mehr, Feierabend...dachte ich jedenfalls.
Nach etwa zwei Minuten, immer noch im Sand liegend, begann er wieder zu atmen. Kurze Zeit später versuchte er sich wieder aufzurichten, was aber nicht wirklich gelang. Stattdessen stieg er in waagerechter Schwimmlage vom Sand auf und kreiste völlig unbeholfen umher. Immer wieder versuchte er sich aufzurichten, klappte aber nach wenigen Sekunden wieder um. Nach ein paar Minuten gewann er die Kontrolle zurück und schwamm normaler Haltung durchs Riff - vermutlich war der Falterfisch nun vollständig "entladen"
...um zur Ausgangsfrage zurück zu kommen: Torpedorochen gibt es überall, nicht nur im Roten Meer. Mit vernünftiger Tarierung und einem halben Meter Abstand sollte nichts passieren. Auf die Isolationswirkung von Neopren würde ich mich im Medium Salzwasser eher nicht verlassen