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Risikosportart Tauchen?

Eben bin ich über diese Meldung gestolpert:

Im Februar war in Österreich ein Rekord an Skiunfällen zu verzeichnen: Rund 30.000 Wintersportler haben sich bisher in diesem Monat verletzt. Die meisten Unfälle passieren auf der Skipiste, so die aktuelle Schätzung des Instituts "Sicher Leben".

Vom Volkswirtschaftlichen Schaden mal ganz abgesehen, will ich bei sochen Zahlen NIE WIEDER hören, dass Tauchen *gefährlich* sei!

harry

quelle: ORF
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oktoTL / 1850 TG
19.02.2003 23:51
und dann kommen noch die vielen "Abstürze" beim Apres Ski dazu
20.02.2003 00:49
Es kommt aber auch beim Tauchen "relativ" selten vor, daß man sich in Ausübung der Sportart Arm- oder Bein bricht
20.02.2003 08:07
Nimm 30.000 Skiunfälle und 30.000 Tauchunfälle und vergleiche die Todeszahlen, dann stimmt das mit der Risikosportart sicher wieder...

Andererseits sterben mehr Leute zu Hause als im Wasser, vielleicht sollten wir alle öfters tauchen gehen
20.02.2003 08:32
Die 30.000 gilt aber nur für EINEN Monat! Wieviel Monate vergehen, bis beim Tauchen 30.000 Unfälle passiert sind?

Übrigens: Im Winter 2000/2001 starben in den Alpen 22 Menschen durch Lawinen. Auch eine beachtliche Zahl - Oder?

http://www.alpinesicherheit.at/unfallstatistik/statistik2000.htm

MfG
Steffen
20.02.2003 08:33
@Carsten:

Aber da in einem Monat(!) sicher keine 30.000 Tauchunfälle passieren kannst du das nicht so einfach vergleichen. Und auch beim Skifahren gibt es öfters Todesfälle (Fahren abseits der Piste bei Lawinengefahr). Also so schlecht sieht das Tauchen dagegen doch nicht aus...

Der auch Skifahrende
Karl-Heinz
20.02.2003 08:38
NACHTRAG:
Die oben angegebene Zahl bezieht sich NUR auf Österreich!!!

Und hier nochmal ne ganz andere Zahl:
Im Kalenderjahr 2000 sind in Österreich 353 Berggeher bei der Ausübung des Bergsports tödlich verunfallt. (Nachzulesen ebenfalls unter obigen Link)

Jetzt wär ja mal interessant, wieviel Taucher im Jahr 2000 in Österreich tödlich verunglückt sind.

MfG
Steffen
20.02.2003 08:51
@Carsten: Du hast wohl recht, wenn man auf 30.000 Unfälle "normiert". Du musst aber vorher zuerst das Verhältnis von Unfällen zu Tauchgängen bilden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es beim Tauchen auch nur annähernd so viele Unfälle, z.B. pro tausend Tauchgänge, gibt wie beim Skifahren, z.B. pro Tausen Abfahrten.
Mit anderen Worten: Wer kennt einen Skifahrer, der sich schon mal ein Bein gebrochen hat? Wer kennt mehrere Skifahrer, die sich schon mal ein Bein gebrochen haben?
Wer kennt einen Taucher, der schon einmal einen Tauchunfall hatte? Wer kennt mehrere (>2 wg. Buddysport) Taucher, die schon einmal einen Tauchunfall hatten?

http://www.inomaxx.de/themen/facts/uv/risikosportarten.htm

D.h. bei jeder zehnten Ausübung des Sportes Skifahren kommt es zu einer Verletzung! Wie oft habt ihr Euch beim Tauchen schon verletzt?Übrigens: Die gefährlichste Sportart ist das Bergwandern (ich finde leider die Seite mit der entsprechenden Statistik nicht mehr), sowohl bei der absoluten und der relativen Häufigkeit, als auch bei der Mortalitätsrate (Stichwort Rentnerverein mit Birkenstockschlappen [weiteres Stickwort: 90m mit 10er-Pressluftkanne]).
20.02.2003 09:32
Jeden Tag sterben alleine auf deutschen Strassen rund 18 Menschen und rund 328 Menschen werden mehr oder minder schwer verletzt - und Ihr debatiert darüber, ob Tauchen oder Skifahren gefährlicher ist. Die Fahrt mit dem Auto zum See oder zur Skipiste - das ist der Kick.
20.02.2003 09:53
Das Leben selbst ist gefährlich. Es gibt kein Lebewesen, dass nicht früher oder später mal sterben muss. Und wenn man dann sagt, ok, ich sitze nur da damit mir ja nichts passiert, stirbt man halt aus Langeweile.

Wenn man beim Tauchen gewisse Regeln respektiert - ich rede da nicht von Regeln à la Maximal-Tiefe oder sonstiger Verbandsregeln, sondern vom gesunden Menschenverstand, Erfahrung, Ausrüstung, etc. - ist es wirklich nicht gefährlicher als manche andere Sportart.
20.02.2003 09:58
... als fast alle anderen Sportarten, bei denen man sich zumindest e t w a s bewegt.
20.02.2003 10:30
Ich wollte ja auch lediglich zeigen, dass man so eine Statistik ganz leicht verdrehen kann. Ich mag trotzdem beide Risikosportarten, Statistik hin oder her
20.02.2003 11:38
Weltweit werden zwischen 50 und 75 Haiangriffe auf Menschen gemeldet, fünf bis zehn davon enden tödlich.

Betroffene Sportarten
In 34% aller bisher registrierten Haiunfälle waren Schwimmer involviert.
Taucher: 23%.
Im Wasser watende Menschen: 20%.
Badende: 15%.
Surfer: 8%

Dem gegenüber stehen Weltweit ca. 120 tödliche Unfälle unter Kokospalmen gegenüber.
„Boing -->Aua -->Bacardischädel“

Was drückt diese Statistik aus ????
20.02.2003 12:35
@ Wolfgang
Na klar - Hai sollten sich von Palmen fernhalten...

Aber mal im Ernst. Wenn man beim Tauchen von einer Risikosportart spricht - was ich mit sicherheit nicht tue - kommt das mit ziemlicher Sicherheit daher, daß ein Tauchunfall meistens als "schwerer" Unfall endet, der dann auch oft eine weitreichende medizinische Versorgung nötig macht. Bei der Ski-Statistik sind halt auch verstauchte Daumen und ähnliches mit dabei. So "leichte" Unfälle sind beim Tauchsport eher selten.
Übrigens: Eine sehr gefährliche Sportart ist das Reiten, wo es auch oft zu schweren Unfällen kommt.
20.02.2003 13:02
Taucher kenne ich jede Menge, aber keiner ist dabei, der sich beim Tauchen ernsthaft verletzt hat. Reiter kenne ich eigentlich gar keine, aber
bei zwei meiner Kollegen habe ich dadurch festgestellt, dass sie reiten, dass Sie sechs Wochen (!!) krankgeschrieben waren, bzw. mit dem Gipsbein daherkamen.
20.02.2003 13:25
Ich kenne zum Glück auch keinen, der sich beim Tauchen ernsthaft verletzt hat. Mir ist bis jetzt nur mal eine "Umkehrblockierung" mit Resultat "Trommelfellriß" über den Weg gelaufen.
Aber mal an alle: an was denkt ihr wenn man von Tauchunfall redet ? An "leichtere" Verletzungen, wie z.B. "Trommelfell Riß", "gequetschter Zeh nach spontanem Kontakt mit der Tauchflasche" oder doch eher an Sachen wie: "Deko-Unfall", "Lungenriß", "Ertrinken" ?
Worauf ich hinaus will, ist daß die Vorstellung: TAUCHUNFALL schon sofort mit einem schwren Unfall in Verbindung gebracht wird - egal um was es sich wirklich handelte - wohingegen bei Sportarten wie Skifahren selbst schwerere Verletzungen wie ein gebrochenes Bein in der Vorstellung oft als "Bagatelle" behandelt werden: "Hast dir die Haxen gebrochen...Joa das bassiert e mal..."
20.02.2003 22:33
Ich glaube, dass man Tauchen nicht mit einer anderen Sportart vergleichen kann. Du bewegst Dich in einer absolut lebensfeindlichen Umgebung. Du must um zu überleben Technik benutzen. Da müßte man vielleicht schon eher Drachenfliegen, Paragliden oder Fallschirmspringen mit dem Tauchen vergleichen. Für mich ist ein Tauchunfall auch schon was schwereres. Da stimme ich Huddel zu.
23.02.2003 19:57
Warum sollte man die Sportart tauchen NICHT mit jeder anderen gleichsetzen, wenn es um Verletzungen geht?
Ansonsten meint doch dser Volksmund auch sehr oft, daß tauchen sooo teuer ist, bis man ihnen zum Beispiel mal das Skifahren gegenrechnet.

Und wenn man diese Skiunfallstatistik nimmt, sollte man wirklich alle Tauchverbundenen Unfälle dagegenstellen, also auch ungewohlter Flaschenkontak oder mal ein Barotrauma OHNE längerfristige/lebenslange Beeinträchtigung.
24.02.2003 00:19
??? Und was wollt Ihr nun alle damit sagen ???
Dass Tauchen eine Risikolose Sportart ist?

Ich denke, es ist nicht umsonst, daß jegliche Tauchorganisation über Risiken und Probleme aufklärt. Auch ist es nicht umsonst, daß jegliche Tauchorganisation lehrt innerhalb "seiner" Grenzen zu tauchen.

Und genau das verhindert IMHO viele schwerwiegende Tauchunfälle.

Wie sieht das denn bei den Skifahrern aus?
Jeder kann und darf sich doch auf die Brettl stellen und drauflos fahren. "Schwarze Piste" - na und, so schlimm sieht die gar nicht aus.... Rumms.
Und nach dem 5ten Jagertee kann man doch eh alles meistern. Oder? Wer oder was hindert die Skifahrer daran?

Versuch doch mal mit einer "Fahne" auf ein Tauchboot zu gehen. Welcher Guide/Skipper lässt Dich dann noch runter?

Von daher meine ich sehr wohl, daß Tauchen eine Risiko-Sportart ist, würden die gleichen Erlaubnis-"Gesetze" fürs Tauchen gelten, wie fürs Skifahren hätten wir ganz ganz andere Statistiken.

Und wenn ich mir hier im T@N die TUs ansehe, stelle ich doch in aller Regel fest, daß diese geschahen, weil sich die Taucher außerhalb Ihrer Befähigung bewegten - und dann mit dieser Sondersituation nicht klarkamen. Nein, ich meine damit nicht das Verhalten der Verkehrspolizei, für die jeder Unfall (für den keine technische oder sonstige Erklärung vorliegt) als "nicht angepasste Geschwindigkeit" bezeichnet, sondern wirklich krasse Verstöße gegen das Gelernte. Oder eben die Durchführung von ungelernten Aktionen.

Zu dem o.g. "wer kennt.. mit TUs" - ich kenne davon eine ganze Reihe. Und: es handelt sich dabei ausschließlich um Tauchlehrer - warum: weil Sie in Ihrem "Shit-Beruf" regelmäßig gegen gelerntes Verstoßen müssen. Seht Euch doch mal die Tauchprofile an, die so ein TL in Ägypten, den Malediven oder der Karibik auf seinem Computer hat. JoJo bis zum geht nicht mehr. Der Dekounfall - und damit Tauchunfall - ist doch damit völlig logisch.
Eine befreundete PADI-Curse-Director erklärte mir dazu: Ein TL in einer gutfrequentierten Basis hat durchschnittlich zweimal im Jahr einen Deko-Unfall - wovon er kaum einen davon in der Druckkammer auskuriert, sondern arbeitsbedingt eher die nasse Deko macht. Dadurch erscheinen diese TUs auch niemals in irgendeiner TU-Statistik.
24.02.2003 20:50
hallo

ich bin skifahrer sowie taucher und ich kenne leute die sich beim skifahren verletzten sowie taucher die einen tauchunfall hatten.
meist sind zwar die kosten für die behandlung der unfälle beim tauchen höher doch vergleicht man die anzahl der kosten für ski, oder auch andere unfälle diverser hobbys weis ich nicht welche höher sind.
mich ärgert daher das für normale hobbys (skifahren, radfahren etc....) jede sport oder freizeit verischerung ausreicht, sollte man aber tauchen braucht man schon mal eine eigene versicherung oder einen zusatz in seiner alten versicherung.

sicher ist auch das viele der gezählten skiunfälle keine ernsthaften verletzungen mit nachbehandlung mitsich bringen, doch anderseits klagen die krankenhäuser (krankenkassen) in skigebieten über nicht tragbaren kosten von skiunfällen.

ich finde daher das man keinen unterschied zwischen der einzellnen freizeit unfälle machen sollte da jedes hobby oder sport nur solange sicher ist solange man sich an die regeln hält.

und eine diskusion über "was ist sicherer" ist in diesem sinn hinfällig, (wer bricht sich schon absichtlich ein bein oder hat einen dekounfall, meist eine vekettung unglücklicher umstände)

wünsch euch einen unfallfreien ski- oder tauchtag

cu
woitsch
30.01.2007 19:39
Kann man sagen, dass in den Alpen jährlich circa 300 Menschen durch Skiunfälle sterben ???
31.01.2007 00:38
womit willst du diese Zahl vergleichen? Was entspricht beim Tauchen "Alpen"? Wieviele tötliche Skiunfälle gibt es pro Skitag und Person vs. Tauchtote pro Tauchtag und Person?

Elb-PiratTaucherarzt IIa (GTÜM)

TDI: Advanced Trimix Diver
DSAT: Tec Trimix Diver
PADI: Divemaster
ISE: Basics of Exploration Extended

Scooter, Eistauchen und Gasblender

01.02.2007 12:40
(Immer daran denken, bei mir hat der Totenschaedel nichts mit Streiten zu tun...)

Meine Berufsunfaehigkeitsversicherung definiert Tauchen erst als Risikosportart, wenn folgende kriterien nicht erfuellt werden:

-Buddysystem
-Logbuch
-Maximaltiefe: 40m
-kein Mischgastauchen (ob da jetzt Nitrox dazugehoert oder nicht, weiss ich nicht...)
01.02.2007 13:30
@Elb-Pirat
Hmmm, das Führen eines Logbuches reduziert das Unfallrisiko ? ..interessant
Elb-PiratTaucherarzt IIa (GTÜM)

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PADI: Divemaster
ISE: Basics of Exploration Extended

Scooter, Eistauchen und Gasblender

01.02.2007 13:32
Frag mich nicht...
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