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Richtige Atmung

Hay ihr Taucher!!
Ich tauche schon seit 4 Jahren und brauche immer viel Luft, mann kann sagen fast so viel wie ein Anfänger. Mein Mann hatt eine 10l Flasche und ich eine 12er, am Schluss sind wir fast gleich oder er hat sogar mehr. Meiner Meinung atme ich eigendlich normal. Was mache ich falsch, und wie kann ich meinen Luftverbrauch senken??
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Jan_7TL**** CD / Apnoe CD
07.09.2005 21:32
wie fit bist du? (kondition) raucher etc.?
DorisMittelschule (damals)
08.09.2005 06:48
Ich weiß nicht ob es hilft, aber versuch einfach mal Dein Atemverhalten unter und über Wasser zu beobachten.
Ich nehme an, dass Du schnell und tief atmest (irgendwo muß die Luft ja hin).

Dann schau mal, ob Du bewußt ein normales Atemzugvolumen zuwege bringst. D.h. Du atmest nicht von Minimum bis Maximum sondern irgendwo dazwischen. Versuche das mit Ruhe und achte darauf, dass Du nicht zu kleine Atemzüge machst.

Als zweitel achte auf den Rhythmus zwischen Atmung und Flossenschlag. Du kannst Dich an dem Atemrhythmus orientieren, den Du über Wasser hast, so versuchst Du es jetz unter Wasser auch mal einzutakten.

Ich empfehle Dir die Atemübungen im Schwimmbad durchzuziehen, denn da bist Du konzentrierter.
Achte jedoch immer darauf, dass Du nicht auf Biegen und Brechen "sparst", ich garantiere Dir, da schadest Du nicht nur Deinem Luftverbrauch sondern u.U. auch Deiner Gesundheit.

Viel Erfolg
Vercingétorixold school
08.09.2005 09:59
Bleimenge?
Anzahl der Ausrüstungsgegenstände?
Hektische Bewegungen?
Strömung?
Unwohlsein?
Kondition?
Rauchen?
Häufigkeit der Tauchgänge?
Atemtechnik?
Kälte, Dunkelheit?
Der Luftverbrauch ist immer eine Mischung verschiedener Faktoren.
Bei Doris kommt natürlich die Handtasche hinzu
Du kannst den Luftverbrauch optimieren z.B. Atemtraining wie von Doris beschrieben, aber du darfst nie wirklich gewaltsam sparen.
In der Ruhe liegt die Kraft gilt auch hier.
08.09.2005 10:50
Was ist das für ein TG, wo ich mich nicht an der Unterwasserwelt freuen kann, sondern nur verzweifelt auf mich achte: sind meine Bewegungen zu hektisch? Stimmt meine Atemtechnik? Hab ich zuviel mit? usw.usw.
Das macht doch keinen Spaß mehr.

Ich kenne einen TL2 mit weit über 1000 TG, der braucht jede Menge Luft, seine 15er Flasche ist z.T. schon zeitgleich mit den 10ern seiner Schülern alle - na und, wenn der Körper Luft braucht, soll man sie ihm geben. Dafür haben wir ja die Flaschen auf dem Rücken...

Genauso halte ich es auch - ich mach mir da keine Sorgen drum, mal brauch ich weniger, mal etwas mehr Luft - hauptsache ich bin zufrieden und der TG ist schön...
08.09.2005 11:09
Hallo Roger,

Der TG, der keinen Spaß macht findet im Schwimmbad statt, ich erwähnte es oben.

Der Luftverbrauch ist eigentlich egal, wenn die Flasche angepasst werden kann. Es ist aber nicht jedermanns / -fraus Sache mit einer Doppel Zehner ins Wasser zu steigen, nur um eine Stunde unten bleiben zu können.
Geringerer Luftverbrauch entlastet nicht nur die Wirbelsäule sondern bringt auch länger Spaß.

@detlef

ich habe mein kleines HAttori Hanzo in der Handdasche, dafür brauche ich gerne mehr Luft.

Wann lernen wir uns denn endlich mal kennen?

Doris ausgeloggt
Vercingétorixold school
08.09.2005 11:19
Und ich dachte du stehst nicht auf Tauchschwerter. Keine Ahnung wann, ich bin so selten in deiner Gegend.
@roger
Ist schon richtig, aber optimieren sollte man es schon. Wer steht schon auf einen Bandscheibenvorfall. Es geht halt langsam.
Wie dick ist der TL denn? Nur so aus interesse. Ein Kumpel von mir hat so um die 120 Kg. Da ist die D 10 schneller leer, als meine M 12. Kondition meint auch weniger Kilos.
Mytilus23TL CMAS
08.09.2005 12:46
In Detlefs Liste fehlt noch:
korrekte strömungsoptimierte Lage im Wasser?
Effektivität des Flossenschlags/Technik?
08.09.2005 17:58
Hallo sharkgirly,
vielleicht liegt Dein "Problem" ja gar nicht an der Atmung, sondern an Deiner Tarierung. Läßt Du über den Inflator viel Luft ins Jacket und wieder raus, um gut tariert zu sein? Diesen Fehler habe ich anfangs gemacht. Luft rein und gemerkt, oh je, das war zu viel - schnell Luft wieder raus, und abwärts gings - also, schnell mal wieder Luft rein ... und so weiter. Das ganze hat sich aber mit der Zeit und vor allem mit der Erfahung und sich damit einstellenden Ruhe beim tauchen erledigt.
Viele Grüße
Tsiroula
08.09.2005 20:24
Ich habe am Anfang immer den Fehler gemacht EINatemorientiert zu tauchen. Also immer tiiiief Luftholen, ein bisschen anhalten und dann wieder laaaangsam ausatmen. Totaler Mist. Irgendwann bin ich dann (meinem Pa sei dank) darauf gekommen, das es sehr viel entspannter und sparsamer ist, AUSatemorientiert zu tauchen. Also eigentlich wie Land, nur bewuster: Auuuuusatmen, Luft ein bisschen anhalten (braucht ein bisschen Überwindung, aber wenn man es mal geschnallt hat ist das prima), Einatmen und direkt wieder Auuuusatmen. Der Vorteil? Der Atemreiz setzt später ein und du schleppst nicht ewig das giftige CO2 mit dir rum. Auch das Tarieren fällt sehr viel leichter! Ganz zu schweigen von den ausbleibenden Kopfschmerzen die ich früher immer hatte.

Na ja, vielleicht hilft dir das ja.
Ansonsten haben alle vor mir recht, du musst dich wohlfühlen, da spielt die Luftmenge keine Rolle.
Genug zum Auftauchen solltest du halt immer haben...

08.09.2005 21:08
Hay! Vielen Dank für eure Antworten und Tipps, werde mal einige Sachen probieren um meinen Luftverbrauch zu senken.
Zu euren Fragen: Mache viel sport, also an Kondition liegt es nicht und rauchen tue ich auch nicht. Am Tarrieren liegt es auch nicht, weil ich nur ca 1 mal Luft ins Jacket bzw in den Trocki lasse.
Ansonsten habt ihr auch Recht, dass es eigendlich egal ist wieviel Luft man braucht, aber ein bischen peinlich ist es mir schon nach über 100 Tg mehr Luft zu brauchen wie einer der vielleicht 20 hat oder so, grade noch als Frau. Na ja mal sehen was sich machen lässt. Also vielen Dank nochmal!!
09.09.2005 07:28
Es gibt da ein schönes kleines Buch "Tauchen ohne Angst", das sich u.a. genau damit beschäftigt und mir am Anfang ne ganze Menge gebracht hat.



Immer gut Luft

Harry
10.09.2005 16:56
hi,

harry hat recht, das buch ist ziemlich gut.

ein kleiner tip noch am rande, veriss den gedanken sparsam zu atmen. allein der gedanke daran macht viel aus. wenn ich mit meinen buddies im wasser bin ist die luftfrage praktisch ausgeschlossen, diskussionnen ueber verbrauch kommen ausser in der planung nicht vor. luft ist nun mal zum atmen da. ich habe auch 70 tg gebraucht und auf einmal hatte ich mehr luft. dann wenn aber auch jetzt mal ein tg kommt, wo es ploetzlich kaelter ist schwindet die luft schlagartig. das ganze spielt sich nur im kopf ab. also freie birne schoener tg.
13.09.2005 10:59
Es gab mal, Ende der 90er, ein Seminar / Buch namens "Breathys " (vielleicht auch mit -i- am ende ?). Name des Autors /Seminarleiters sind mir leider nicht mehr bekannt.
Da ging es auch um Atemtechniken, speziell "Ausatmen-orientiertes Atmen "; für mich war das der absolute bringer -Luftverbrauch ging rapide zurück und auch meine Videoaufnahmen sind seit dem um ein vielfaches ruhiger....
Vielleicht wäre das mal ne Empfehlung.
gruß
Jo
17.09.2005 22:11
ich bin absoluter anfänger in sachen tauchen. bei mir habe ich eine verminderung des luft-bedarfs nach einiger zeit festgestellt (routine) - inzwischen stagniert der luftverbrauch.
deine beschreibung würde ich (aus erfahrung anderer sportarten) als absolut normal bewerten. 1. luftbedarf ist das resultat von körperlicher belastung. wenn muskeln & kreislauf arbeiten brauchen diese luft - je intensiver, desto mehr. bei gleicher tauchgeschwindigkeit ist bei frauen eine höhere anstrengung nötig als bei männern. das erlebe ich beim radeln und joggen täglich. ich denke also, dass die gegebene differenz darauf zurückzuführen ist. 2. selbst bei gleichgeschlechtlichen belastungen gibt es teilweise erhebliche schwankungen in punkto herzfrequenz und atemvolumen die durchaus im bereich von 20 % liegen können. direkt beeinflussbar sind diese parameter durch körperliches training / ausdauer.

29.04.2011 14:21
Mir stellt sich nun nach 25 TG als AOWD die Frage nach der besten Atmung, d`rum wärme ich diesen Thread wieder auf

Ich habe bisher automatisch die einatemorientierte Atmung durchgeführt, mit einer ca. 10 sek. Pause mit voller Lunge. Kopfweh bekam ich nie.

Der Beitrag von Jenne über die ausatmungsorientierte Methode leuchtet mir ein, werde ich ausprobieren. Den Thread "Sparatmung - Warum eigentlich nicht ?" von 2002 habe ich auch gelesen ...

Klar soll der TG vor allem Spaß machen, auch wenn man mehr Luft braucht, aber zwischendurch kann man ja "Spar-Sessions" einlegen, denke ich.

Mich würde interessieren, wie Ihr das jetzt seht, hat sich das Wissen oder die Erfahrung in den letzten bald sechs Jahren (seit Beginn dieses Threads) geändert?

Liege ich richtig mit der Kombination aus Ausatmungsorientierung, Entspannung und Spaß?

Habe auch den offenbar einzigen deutschen Artikel im Internet über (u.a.) die Strömungsatmung gelesen, die mit dem Reibelaut beim Ein- und Ausatmen, soll ich das üben?

Danke für Eure Meinungen,
Robert
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