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SchubottaPADI Rescue Diver

RGBM und seine Umsetzung

Hallo zusammen,

neben Mares bietet wohl auch (einige?) Suunto seine Tauchcomputer mit dem RGBM-Modell an. Einige weitere Hersteller wie Cressi scheinen auf den Zug aufgesprungen zu sein.

Gerade Letzteres verwirrt mich aber ein bisschen. Während das Wienke-RGBM ein Blasenmodell, spricht Cressi von einem "Cressi RGBM", das Haldane-basiert ist (S. 4 des Leonardo Manuals). Ja, was denn nun? Ich dachte immer entweder Haldane oder Wienke...Kann mir das jemand erklären?

Auch wenn man die mit dem Tauchcomputer Brain 1.0 selber berechnen kann, gibt es Hersteller deren TCs nachwievor keine Deepstops ausweisen? Oder machen das mittlerweile alle? (Mein alter Gekko, Gott habe ihn selig, konnte das jedenfalls nicht.)

Danke und Gruß, Schubotta
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shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
17.01.2015 21:16
"neben Mares bietet wohl auch ... Suunto seine Tauchcomputer mit dem RGBM-Modell an."

-> Wienke hat sein RGBM Modell, basierend auf VPM, als erstes in Zusammenarbeit mit Suunto umgesetzt. Dann kam die Zusammenarbeit mit Mares, dann mit Cressi ... diese Reihenfolge

"entweder Haldane oder Wienke..." -> oder man verknüpft (Mares will nicht Suunto kopieren, Cressi nicht Mares ...) und Wienke ist ein guter Geschäftsmann (wie es scheint . Mal kurz zurück: VPM und RGBM rechnen Sättigung und Entsättigung nach Bühlmann (16 Gewebe mit Halbsättigungszeiten zwischen 4 min und 635 min). Und Cressi nun? Sättigung und Entsättigung nach Haldane, 9 Gewebe mit Sättigungshalbwertzeiten zwischen 2,5 und 480 Minuten. Modifiziert mit Wienkes Algorithmen des kritschen Blasenwachstum ...

"Deepstops ... machen das mittlerweile alle .."
-> viele, nicht alle. Da wir schon von Haldane sprechen: die erste Tabelle mit Deepstops war übrigens von Haldane (Haldane Tabelle II) Während der Entwicklung der Blasen –Modelle in den 80ern wurden diese wieder „neu" entdeckt und zwischenzeitlich in viele Computermodelle integriert, tlw. zu und abschaltbar.
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
18.01.2015 12:51
Da das hier in "Ausrüstung" steht mal was zur Praxis.
Ich hatte bisher 3TC, alle zeigten Tiefenstops an, nötig und brauchbar fand ich das nie. Nicht nötig, weil ich selten streng nach TC auftauche, sondern meist langsamer, was Deepstops sinnlos macht. Nicht brauchbar, weil meist nicht unten vorhersehbar war, in welcher Tiefe der TC zum Deepstop mahnen würde. Ich hätte beim auftauchen ständig den TC beobachten müssen...
Ok, es gibt bei einigen TC dann Piepstöne.. entweder Main hörbar, oder nervig, daher abgeschaltet.
Also doch die Tiefenstops bzw. versuchsweise langsameres auftauchen nach eigenem Ermessen statt computerunterstützt (CAD).
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
18.01.2015 12:54
Edit: Main -> kaum. Blöde Auto Korrektur.. Computer sind blöd, sag ich ja.
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
18.01.2015 12:58
..und irreparablen ich mich, oder fordert der OSTC nicht zu Deepstops auf, sondern geht vom selbständigen Taucher aus? Ok, rechnet auch nicht nach Mares-Wienke...
SchubottaPADI Rescue Diver
18.01.2015 13:44
Erst mal danke für die erhaltenen Antworten. Als kleiner Nachtrag zu meiner eigenen Frage hat eine Suche in diversen Manuals, Artikeln und sonstigen Onlineressourcen für mich folgendes ergeben. Anscheinend haben nur wenige Hersteller, die mit RGBM werben, tatsächlich das RGBM fürs Recreational Diving implementiert. Vielmehr handelt es sich in aller Regel um Kompartimentmodelle (in der Tradition von Bühlmann, Haldane usw.) bei denen einfach die M-Werte irgendwie auf RGBM-Basis (was auch immer das heißen mag) nach unten korrigiert werden. Zu den Ausnahmen im Rec Diving zählen wohl die Fused RGBM Modelle von Suunto, die bei größeren Tiefen (>45m) auf ein echtes und vollständiges RGBM wechseln, darüber aber auch mit modifizierten Kompartimentmodellen rechnen. (Vermutlich gibt es auch weitere Hersteller.)
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