RGBM, Bühlmann, Kaltwasser - meine Erfahrung damit
Geändert von andre171,Ich lese hier hin und wieder Kritik an RGBM und möchte dazu nur meine persönliche Erfahrung schildern, ohne das als Empfehlung zu verstehen.
Ich tauche seit ca. 20 Jahren mit Mares RGBM, überwiegend Kaltwasser mit Deko. In dieser Zeit hatte ich keine Probleme, auch wenn die Austauchprofile je nach Tiefen-Profil, Wdhl.-TG & Temperatur teils deutlich schwanken.
Später bin ich zusätzlich Bühlmann mit GF 70/85 (OSTC Plus) getaucht:
Warmwasser: völlig problemlos, auch bei TG bis ~50 m und bis 1h Deko.
Sehr kaltes Wasser (~4 °C): mit Standard-GF fühlte ich mich nach manchen TG deutlich ermüdet, teils mit Bauchbeschwerden.
Erst mit reduzierter Entsättigungsgeschwindigkeit (90%) und einem deutlich langsamerem Aufstieg ab ~12 m wurde es besser. Natürlich rein empirisch und ohne ärztliche Diagnostik.
RGBM berücksichtigt neben gelösten Gasen auch die Bildung und Dynamik von Mikroblasen. Gerade bei kalten Deko-Tauchgängen begrenzt das effektiv die Blasenbelastung in zentralen Kompartimenten, wodurch Aufstieg und Re-Perfusion schonender für den Körper verlaufen.Das ist meine individuelle Langzeiterfahrung unter Kaltwasserbedingungen.
Für mich heißt das nicht „RGBM ist besser“, sondern:
Im Warmwasser funktioniert Bühlmann bei mir sehr gut.
Im sehr kalten Wasser passt RGBM offenbar besser zu mir, bzw. ich muss Bühlmann entsprechend anpassen.
Qunitessenz ist, dass Dekompression sehr individuell ist und mit der Erfahrung jeder Taucher eigene optimale Strategien finden kann. Dabei spielt der Algortihmus nicht die entscheidende Rolle, sondern dessen Anwendung und Anpassung. Die aktuellen Implementierungen von Bühlmann (GF, SF) sind sehr gut individualisier- und nachvollziehbar - RGBM ist dagegen leider eine Black Box, kann aber durchaus sehr sinnvoll funktionieren.
Einen guten Rutsch ins Neue Jahr 2026,
André