Vermutlich gibt es 'das Beste' nicht- es kommt sicher immer auf den Anwendungsfall und den Taucher an. auch muss man ggf. dafürhalten, dass die Entwicklung bei den CCRs derzeit noch nicht abgeschlossen ist.
REvo hat in der letzten Generation einige sinnvolle Features implementiert, die (was zumindest mich angeht) sicheres und robustes CCR Tauchen ermöglichen ohne dem User die Fäden aus der Hand zu nehmen.
Zum pPO2 monitoring:- Ohne Shearwater und lediglich mit den rEvodreams:
Bei der Entwicklung wurde viel Wert auf 'echte' Redundanz gelegt, dh. Kernkomponenten sind mehrfach vorhanden ohne sich gegenseitig negativ beeinflussen zu können. Wie Du schon beschrieben hast ist die Exp Version mit 2
unabhängigen pPO2 Messgeräten ausgestattet, die jeweils ein HUD ansteuern und jeweils 2 Sensoren verwalten.
Auf diese Weise kann man einen rEvo getrost manuell tauchen. Jedoch erfordert dies auch ein gewisses 'Mitdenken', speziell
gealterte Sensoren wollen gegen Current-Capping verifiziert werden- dies passiert im voll-manuellen Modus durch einen O2-Flush auf 6m und muss vom Taucher durchgeführt werden. Weiterhin muss sich der mCCR-Taucher über die Sinnhaftigkeit seiner Anzeigen bewusst sein.
Ähnlich einem defekten TC, der auf Tiefe 2m anzeigt (weil er eben defekt ist) ist man im manuellen Mode selbst gefordert solche Fehler zu erkennen. Eine solche Verifikation ist
nicht wirklich kompliziert und wird üblicherweise durch einen DIL-Flush ausgeführt wenn Zweifel bestehen.
Taucht man die Kiste rein mCCR könnte man ihn mit den Kisten von Submatix vergleichen. Übrigens kann man die beiden Dreams auch gegen einen weiteren Shearwater (
zB. NERD) austauschen und hat so einen kompetenten, vollständig redundanten, Backup-TC zur Hand. (Bzw. vor den Augen)
- Mit Shearwater
In der (üblichen) hCCR version kommt nun die eCCR Komponente hinzu, wie Solosigi richtig schreibt mittels eines
modifizierten Shearwater Controllers.
Nun dient dieser dazu über automaisierte Zellenvergleiche sowohl die Verifikation durchzuführen als auch die automatisierte O2-Einspeisung zu übernehmen ohne dabei elektrisch mit den beiden anderen Controllern verbunden zu sein- also vollständig redundant.
Tauchte man den rEvo ausschliesslich eCCR (ich kenne Niemanden der das tut), also nur mittels Shearwater, könnte man ihn mit den AP Mühlen (Evolution...) vergleichen.
- Kombiniert
Mittels beider Komponenten taucht man einen rEvo meist manuell und nutzt die ELektronik des Shearwater als 'reserve'. Dies funktioniert so gut, dass man sich tatsächlich erschreckt wenn das (nicht gerade laute) Solenoid doch mal O2 dazuschiesst. Gerade bei Videoaufnahmen ist die absolute Ruhe des Gerätes beeindruckend, lediglich das leise Flappern der Mushroom Valves nimmt man selber wahr.
Verglichen mit anderen CCR (Ich selbst tauchte sonst lediglich Submatix und AP) denke ich das ist schon top-of-the-range. Alternativen wie Poseidon, der gänzlich andere Wege geht als reiner eCCR, sind meiner Meinung nach nicht direkt vergleichbar. Vom physikalischen Standpunkt her machen die Geräte ähnliche Sachen im pPO2 Monitoring. Ein Shearwater kann manuell immer überstimmt werden, ein eCCR überstimmt im Zweifel den User.
Ein Sicherheitsgewinn ist sicher das
leackage valve, dass auch bei vollständigem Elektronikausfall und Bewusstlosigkeit noch die Mindestmenge an O2 zur Verfügung stellen könnte.
Zum pCO2 Monitoring:
rEvo hat mittels
aktiver Messung zweier Scrubber eine Softwareimplementation auf den Shearwater die sonst (irre ich mich hier?) nur Hollis in seinen Kisten bisher in ähnlicher Weise verbaut hat.
Es ist hinlänglich bekannt, dass
CO2 Sensoren (wie bspw. nahe dem PEEP Valve in der Intensivmedizin verwendet) im Wasser nur unzulänglich fiunktionieren. Daher haben alle namenhaften Hersteller dazu eigentlich Abstand genommen. Sowohl rEvo, AP als auch Poseidon bieten zwar eine theoretische Anschlussmöglichkeit- diese nutzt aber so gut wie Niemand, da die Sensoren derart feuchteempfindlich sind, dass der Nutzen gegen 0 geht.
Beim Scrubber Monitoring werden die Erwärmungsgrenzen im Scrubber direkt bestimmt. Hierdurch kann man recht zuverlässig erkennen welcher Scrubber (
rEvo verwendet 2 Scrubber) wie weit verbraucht ist. Dies dient nicht mur der Vermeidung einer Hypercapnie- es spart nebenbei auch eine Menge des wertvollen Granulats. Wer in Entwicklungsländern mit eingeschränkter Versorgungsmöglichkeit oder auf Safaris/expeditionen taucht weiss was das wert ist ;)
Meiner Erfahrung nach funktioniert diese Überwachung tadellos. Bei Fehlfunktion schiesst der Controller die Messwerte ab (dh. er X sie komplett aus) und man kann entweder noch das redundante, 2te Scrubber Messystem zu Rate ziehen- oder man macht es manuell (wie bspw. Poseidon) und schmeisst den gesamten Scrubber nach einer gewissen Tauchzeit weg.
Den Vorteil in der aktiven Messung sehe ich darin, dass man sich selten über die Qualität des verfügbaren Scrubbers im Klaren ist. Wurde dieser vielleicht mal an der Luft gelagert und hat sich selbst verbraucht? Hat vielleicht ein Mittaucher Geld sparen wollen und hat altes Granulat in den Behälter gemischt?
Seit David Shaw weiss man, dass eine Hypercapnie mindestens ebenso problematisch ist wie Hyperoxie und ich will dieses Feature nicht mehr missen.
GenerellGanz allgemein werden noch immer enue Erfindungen gemacht- bspw. hat Poseidon einen
neuartigen O2 Sensor entwickelt auf den man sich gänzlich verlassen können soll ohne weitere Sensoren zu Rate zu ziehen. Vom Konzept her sieht dies ganz gut aus- Mittels eines sog.
CPOD und eines
Poseidon Rechners kann man diesen auch am rEvo betreiben. Mich haben die hohen Kosten bisher abgeschreckt- dies wird sich sicher geben wenn das Teil weiter erprobt und länger auf dem Markt ist.
Besonders gefällt mir die BMCL und das
Gehäuseformat der rEvo Kisten- möglichst einfach gehalten und aus Ttianblech gelasert hält das Gerät echt einiges aus. Ich würde behaupten ähnlich robust sind sonst vielleicht nur die SF2 Geräte, die konstruktionsbedingt viel abkönnen. Bisher bin ich damit dank der flachen Bauform
noch überall durchgeschwommen...
Bei vielen Geräten gibt es '
pre-flight checklists', die vor dem TG abgearbeitet werden. Hollis und Poseidon versuchen dies automatisiert ablaufen zu lassen bevor das Gerät sich tauchbereit schaltet. Ich mag dies nicht- aber es hat sicher eine Berechtigung- speziell in der Urlaubstauchindustrie könnte dies verhindern, dass ungeübte Gäste diesen wichtigen Schritt überspringen.
Bester CCR?
Ich glaube das kann und darf man nicht behaupten. Jedes Gerät hat Vor- und Nachteile. Es gibt auch Menschen die Vollgesichts-Schnorchelmasken benötigen oder gern BCDs verwenden die pneumatisch die Ventile steuern. So ist für jeden Geschmack der passende CCR auf dem Markt.