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rettungsschwimmen für taucher

taucher verbringen bekannterweise die meiste zeit ihres hobbies am und im wasser. sie werden teilweise in erster hilfe und tauchrettung ausgebildet und fortgebildet.
der leitsatz der grössten wasserrettungsorganisation der welt lautet: jeder nichtschwimmer ein schwimmer, jeder schwimmer ein rettungsschwimmer.
meine frage lautet: sollten möglichst viele taucher im rettungsschwimmen ausgebildet werden? es geht nicht darum irgendwo mitglied zu werden sonder darum ein rettungsschwimmabzeichen für jedermann zu erlangen, um sich und anderen möglichst gute hilfe leisten zu können...
eine möglichkeit wäre das rettungsschwimmabzeichen in bronze, zu absolvieren bei allen wasserrettungsorganisationen, möglich ab 12 jahren, und ein kurs für jedermann...
prüfungsablauf:
theorie
200m schwimmen in 10min
100 m schwimmen in kleidung in 4min
3 verschiedene sprünge aus 1m höhe
15m streckentauchen
2mal tieftauchen in 2-3m, kopf und fusswärts, un heraufholen eines 5kg-ringes
50m transportschwimmen
befreiungsgriffe
50m schleppen
kombinierte übung
anlandbringen
hlw, selbst-und fremdrettung
über eine rege teilnahme würde ich mich freuen
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21.12.2001 20:54
Hi d.

Ich hab eine Ausbildung bei der österreichischen Wasserrettung zum Rettungsschwimmer absolviert und kann sagen, daß diese für einen erfahrenen und geübten Taucher relativ locker zu bestehen ist. Die Theoriekenntnisse die man dort erhält sind recht interessant, müßten jedoch von Zeit zu Zeit aufgefrischt werden. Grundsätzlich schadet zusätzliches Wissen und Können nie.

Servus
Ully-Bär
22.12.2001 10:59
Vorschlag finde ich prinzipiell gut. Nur ich würde einen Schritt weiter gehen. Das Rettungsschwimmabzeichen in Bronze ist lediglich ein Einstieg. Für Taucher, die ja geübt und trainiert sein sollten, wäre aus meiner Sicht mindestens das Rettungsschwimmabzeichen Silber erforderlich
22.12.2001 11:49
Hai,
Ich bin in Luxemburg in einem Tauchklub und bei uns ist es Pflicht den Rettungsschwimmer in Bronze zu machen bevor man sein Brevet macht. Wenn nun Leute auch in der Ausbildung tätig sind oder Trainings in der Schwimmhalle abhalten müssen diese Silver absolvieren.
Ich betone daß dies nicht Vorschrift in Luxemburg ist, daß dies also nur bei uns im Klub so ist.
Wir hatten übrigens vor 2 jahren mal eine ältere Frau aus dem See gerettet als wir am See zum Tauchen waren.
22.12.2001 17:02
hallo bernd
ich habe absichtlich bronze geschrieben, weil sicher viele der meinung sind dass die anforderungen (körperlich, zeit etc) für hobby-taucher möglicherweise als zu hoch angesehen werden könnten
23.12.2001 17:24
Hallo Leute,
die Idee, das Taucher in der Lage sein sollten Rettungsmassnahmen durchzuführen halte ich für gut. Das abverlangen weiterer Scheine und Prüfungen finde ich aus folgenden Gründen doof.

Beim VDST Bronze Brevet werden bereits folgende Prüfungen durchgeführt.

Einen Gerätetaucher anschnorcheln, der in 2-5 Meter Tiefe liegt. Diesen an die Oberfläche bringen und 50 Meter schleppen. Dies alles nur mit ABC Ausrüstung!

Bei einem Tauchgang einen Gerätetaucher aus 6-15 Meter Tiefe an die Wasseroberfläche retten. Den geretteten Taucher an das Ufer bringen und folgende erste Hilfe Massnahmen demonstrieren. HLW Einhelfer Methode zeigen, sowie Schocklage und stabile Seitenlage demonstrieren.

Bei den Silber und Goldübungen werden diese Prüfungen unter verschärften Bedingungen wiederholt.

Was sollen da noch weitere Scheine bringen? Das traurige ist, dass viele Taucher bei Bronze hängen bleiben und sich mit diesen Themen nicht weiter beschäftigen. Viele sind also nicht in der Lage, mangels Interesse und Übung wirklich eine Rettung erfolgreich durchzuführen. Dies würde sich auch bei weiteren Pflichtscheinen nicht ändern. Sie würden einmal abgerissen und dann wars das.

In unserem Verein bieten wir einmal im Jahr kostenlose Auffrischkurse für HLW an. Diese wurden solange nur wenig genutzt bis wir die regelmässige Teilnahme daran zur Pflichtveranstaltung gemacht haben. Daneben wiederholen wir die Rettungsübungen im Pool und auch im Freiwasser regelmässig. Man darf nicht vergessen, das Rettungsmassnahmen häufig zum Konditions- und Kraftackt ausarten. Wie soll ein ungeübter Taucher, der selber mit seiner Ausrüstung kaum eine Bootsleiter raufklettern kann einen Bewustlosen schleppen und ans Ufer bringen. Viele Taucher können keine 50 Meter ohne Flossen schwimmen. Auch dies sind Dinge die erlernt werden müssen. Hier sehe ich aber eine große Aufgabe für die Übungslieter in den Sportvereinen.

Nach meiner Einschätzung reicht ein Jahr Trainings- und Ausbildungslücke aus, um den Helfer in seinen Möglichkeiten start einzuschränken.
24.12.2001 16:27
Ich interpriere mal Daniels Idee so, daß er bei Tauchern nicht nur von Rettungsschwimmern spricht, sondern auch Breves meint wie PADI-Rescue diver, bei CMAS gibt es ja was ähnliches. Wie es bei den anderen Verbänden aussieht weiß ich nicht.
Also, grundsätzlich begrüße ich es, wenn ein Taucher solch eine Ausbildung hat. Er schützt sich und andere vor Gefahren und kann bei einem Unfall helfen.
Was ich nur als grundsätzliches Problem sehe, ist die meist mangelnde Weiterführung der Ausbildung. Also, man macht sein Brevet, kann irgendwie alles und dann passiert die nächsten Jahre gar nichts. Ich meine, es sollten mehr Auffrischungskurse angeboten werden.

Frohe Weihnachten
26.12.2001 09:11
hallo d.,
wozu soll das dienen? gibts nicht schon genug vorschriften für unseren sport?
jeder verantwortungsbewusste taucher versetzt sich in die lage, bei einen notfall handeln zu können. rettungsausbildung und schwimmfertigkeiten wie die, die die du hier aufzählst gehören dazu (gehören aber auch zur normalen tauchausbildung, wurde schon gesagt; ausnahmen gibts)

was für ein seltsames motto schreibst du da (und welche `grösste wasserrettungsorganisation der welt` verbreitet so einen unfug)? ich hoffe nicht, dass allzuviele nichtschwimmer das ausprobieren. sonst wärs wohl doch wünschenswert, wenn genügend rettungsschwimmer in der nähe sind. echte rettungsschwimmer natürlich (nicht nichtschwimmer = schwimmer = rettungsschwimmer), sonst gehts aus wie bei den lemmingen.

gruss
jan
10.01.2002 10:31
Hallo Jan,

diese Aussage war wohl nicht sehr qualifiziert oder durchdacht. Die größte Wasserrettungsorganisation von der hier die Rede ist ist die DLRG und das Motto ist so natürlich so zu verstehen, daß Weg vom Nichtschwimmer zum Rettungsschwimmer nur über den Weg der Ausbildung geht. Also nix mit Lemmingen es sei denn sie sind ausgebildet! Ansonsten ist die Tatsache das jeder Taucher auch Rettungsschwimmer sein sollte aus meiner sicht nur zu Begrüßen. Bei richtiger Ausbildung erhält man dann nämlich eine ganze Menge an Wissen, Können und Selbstvertrauen. Des weiteren könnte es ja auch mal sein, daß man am Wasser ist und nicht tauchen möchte oder eventuell einem Nicht-Taucher helfen kann. Dann ist das schon von großer Hilfe.
21.01.2002 17:46
lieber oliver,
die aussagen waren sehr wohl durchdacht. denk mal drüber nach, vielleicht fällt dir dann der sinn noch auf.
die richtige rettungsausbildung für taucher erhältst du bei den tauchausbildungsorganisationen. was fehlt dir denn da? das war meine aussage. hattest du dazu stellung genommen?
ich denke den grössten sicherheitsgewinn für taucher bei der ausübung des tauchens ist tauchspezifische rettungsausbildung (tsr, rescue-diver o.ä.). um bei griffigen slogans zu bleiben: jeder taucher ist ein schwimmer - jeder rettungstaucher ist ein rettungsschwimmer. griffig genug zum nachsprechen?
28.11.2002 09:19
Hallo Freunde des Tauchens und des Hilfeleistens,

Was helfen die intensivsten Hilfeleistungsausbildungen (jeder Autofahrer hat einen 1. Hilfeschein gemacht), wenn die Menschen sich doch nicht trauen zu helfen?

Da stelle ich mir die Frage, was kann man tun, um unsere Zivilcourage zu steigern?

Antwort