Tauchen ist ein schöner, aber auch ein gefährlicher Sport. Um Dir auch die Gefahren dieses Sports aufzuzeigen, gibt es die Tauchunfallseite, auf der aktuelle Tauchunfälle im deutschsprachigen Raum aufgezeigt werden.

Prüfungstauchgang mit Folgen

Mir selbst passierte im Juni diesen Jahres dieser Tauchunfall in einem See in Rheinland-Pfalz. Wir waren eine Gruppe von drei Tauchern. Ein Tauchlehrerassistent, mein Freund 34J. 330 TG, CMAS *** und ich(30J.) CMAS* mit 220 Tauchgängen. Es sollte für mich ein Prüfungstauchgang auf dem
Weg zum CMAS** Brevet werden. Es wurde ausführlich gebrieft. Die Prüfung selbst sah einen Tauchgang auf etwa 5-6 Metern vor, der etwa 20 Minuten dauern sollte dann an geeigneter Stelle im 9-10 Meterbereich ein Kontrollierter Aufstieg unter Wechselatmung, den mein Freund und ich durchführen sollten. An der im Anschluß erreichten Oberfläche war ein kurzer Aufenthalt geplant um wieder abzutauchen um dann einige Minuten mit dem Octopuss meines Buddys gemeinsam eine gewisse Strecke zurückzulegen.
Ich war mit der Prüfungsfolge einverstanden, machte mir auch keine großen Gedanken über den Ablauf, da ich schon einige Taucherfahrung habe und mir diese Übungen problemlos durchführbar schienen, obwohl ich diese Aufstiegsübung noch nie zuvor aus dieser Tiefe von 9 Metern und im See mit einem Tauchlehrer gemacht hatte. Der Tauchgang verlief nach Plan. In 9 M.
Tiefe begannen mein Buddy und ich mit der Wechselatmung. Da stellte sich das erste Problem ein. Mein Buddy hatte einen neuen Trockentauchanzug und kaum Erfahrung damit. Wir knieten zunächst auf dem Seegrund und stiegen
etwa 1-2 M. auf um dann auf der Stelle zu verharren. Es tat sich nichts mehr, an Aufstieg war nicht zu denken, da ihm das Tarieren mit diesem Anzug noch schwer fiel. Dies wurde mir immer klarer und anstatt die Übung abzubrechen, machten wir unbeirrt weiter. Je länger das Geschehen dauerte,desto ungeduldiger wurde ich. Meine Maske lief immer weiter mit Wasser
voll, was anfänglich noch erträglich war, dann aber massiv störte. Da kam es zu einem noch verhängnissvollerem Ereignis, welches ich mir voll und ganz selbst zuzuschreiben habe und mir bis heute unerglärlich bleibt. Als mein Buddy aus meinem Regler atmete, nutzte ich meine Luft um die Maske auszublasen !!! Da ich zuvor schon leicht Atemnot verspürte, war nun im warsten Sinne des Wortes die Luft raus und ich begann mit einemPanikartigen Notaufstieg. Unterwegs hatte ich zum Glück den Geistesblitz die letzte in meinen Lungen verbliebene Luft auszuatmen, was mich vor größerem Schaden bewahrte. Unter größter Anstrengung stieg ich nach oben. Der Einatemreiz kam und ich trank Wasser und spürte, daß mir schwarz vor Augen wurde. Plötzlich wurde es hell. Ich hatte die Wasseroberfläche durchbrochen und hatte nun größte Probleme einzuatmen. Es war wie ein Krampf in der Luftröhre. Es dauerte einige Zeit, bis ich wieder besser Luft bekam. Meine Tauchpartner kamen langsam an die Oberfläche. Die
schmerzhafte Erfahrung aus dieser Verkettung unerwünschter Ereignisse war ein Baro-Trauma der Lunge,mit etwa vierzehn tägiger erschwerter Atmung. Seit diesem Schock habe ich was mein Taucherisches Können einiges an Selbstbewußtsein eingebüßt und muß mich bei jedem Tauchgang selbst sehr kontrollieren um nicht in Panik zu verfallen. Entspannte Tauchgänge gehören der Vergangenheit an. Solltet ihr ähnliches erlebt haben und wieder den Weg zum entspannten Tauchen gefunden haben, wäre ich dankbar über einige Tips.
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guntherTL***
05.12.2004 16:11
Hallo Beli,
den ersten Schritt hast Du getan, in dem Du hier davon berichtest. Ich will jetzt den TG nicht eingehend bewerten, außer das Dein Buddy nicht mit
einem ihm neuen Ausrüstungsgegensatnd (Trocki) eine Prüfung abnehmen sollte.
Ich habe nach einem nicht ganz unähnlichen TG anschließend genau die selbe Problemstellung mit unserem TL (weit über 5000 TG) nochmals in aller Ruhe durchgeführt. Das hat mir geholfen.

Gunther
05.12.2004 16:04
1. Rahimi - Tauchen ohne Angst

2. Würde ich vorschlagen, dass du dieses Szenario wiederholst und dabei deinem Verstand den Unterschied zwischen richtigem und falschem Verhalten lernst, in dem du die nach dem Maskenausblasen einfach auf den Lungenautomaten wartest und vorher die Luftdusche drückst, dann atmest. Ideal wäre es im Schwimmbad zu trainieren und viele Wiederholungen!
3. Merke:
Ein Taucher, welcher nicht ständig übt ist nicht in der Lage zwei Dinge unter Wasser zu lösen! Entweder Wechselatmung oder Maske ausblasen. Viele glauben es erst, wenn es ihnen passiert! Das Training unter Wasser erlaubt dem Gehirn erst nach mehreren Wiedeholungen sich zu erinnern, ohne "panisch" zu reagieren, dass nach dem Maske ausblasen nun wieder die Erste Aufgabe ansteht und zu dieser noch die Luftdusche kommt (wer denkt dabei schon, dass der Atomat auf 8m näher ist, als die Luft an der Oberfläche?!).

Was nicht geübt wird, wird nicht gekonnt!

4. Mach dir nichts draus! Lerne daraus und wisse, dass fast alle Taucher einmal einen Dämpfer im Selbstvertrauen bekommen. Das Gute dabei ist, dass man wieder erinnert wird, dass man Üben soll, nicht nur Tauchen!
05.12.2004 21:23
Ein solches Erlebnis ist mit Sicherheit ein Schock !
Aber es wie man vom Pferd fällt, man sollte so bald als möglich wieder aufsteigen.
Diese Erfahrung kann aber dazu dienen in Zukunft Gefahren doch sensibler zu erspüren und anders zu reagieren. Die Atemnot an der Oberfläche kam mit Sicherheit von einem beginnenden Stimmritzenkrampf, ausgelöst durch das eingeatmete Wasser.

Heute weist Du ja, das der beste Weg gewesen wäre Deinen Octopus oder den Deines Partners zu schnappen, bzw das Maske ausblasen erst dann zu tun wenn Du Deinen Regler wieder im Mund hast.

Es ist für jeden eine nicht ganz einfache Erfahrung wenn die Instinkte die Macht über einen ergreifen und der logische Verstand vom Urtrieb überspielt wird. Aber darin liegt auch eine Chance: Du hast Dich selbst in einer extremen Situation kennegelernt und weist wie Du reagierst.

Darum rate Ich Dir um zum Entspannten tauchen zurückzufinden
-vertraue auf Dich und deine Gefühle
- Tauche nur mit einem Partner den Du kennst und dem Du richtig vertraust
-schildere Ihm dieses Erlebnis und sprich über Deine Ängste und ob er Dir helfen will
-Versuche im ganz flachen Wasser (1-3m) verschiedene Übungen mit Maske ausblasen, tauchen ohne Maske verbunden mit Wechselatmung ...
Denkt Euch gegenseitig mit wachsender Übung neue Variarionen aus und probiert Sie zu tauchen.

Deine Sicherheit und Ruhe kannst Du am besten dadurch widergewinnen in dem Dein Selbstvertrauen in Dich und Deine Fähigkeiten mit Hilfe eines sehr vertrauenswürdigen Partners und gezieltem aber zwanglosem Training mit jeder gemeisterten Übung
wieder ein Stück zurückkehren wird.
Mit heimlichen unbewältigten Ängsten zu tauchen macht bestimmt keinen wirklich großen Spass, Du musst es anpacken und durch Übung im Umgang mit dem Wasser und einem guten Tauchpartner Dich Deinen Ängsten stellen und sie überwinden.
Dazu Allzeit Gut Luft

Raldiver
06.12.2004 09:39
Vieles wurde ja schon gesagt. Ich glaube du hast wenig Erfahrung im Apnoe-Tauchen. Sonst hättest du die Gefühle des einatmen zu müssen besser gekannt und hättest besser reagiert.
Mein Tip: Übe Apnoetauchen, dann kannst du mit einer ohne Luft Situation viel besser umgehen.

Servus
Kaiserfisch
06.12.2004 12:45
Hallo Belli!

Danke für Deinen Bericht. Wir hatten eine ähnliche Situation und man fragt sich hinterher immer, was man vielleicht hätte anders oder "besser" machen können. Meine Freundin hatte in ca. 12m Tiefe Schwindelanfälle und im Meer die Orientierung verloren. Wir sind dann aneinander eingehakt aufgestiegen, aber sie hatte immer das Bestreben, so schnell als möglich hoch zu kommen, so das ich Mühe hatte, uns bei der empfohlenen Aufstiegsgeschwindigkeit zu halten. Zum Glück hatte das keine weiteren Folgen, der Schwindelanfall kam wohl vom übertriebenen Druckausgleichsversuch. Sie ist dann nachmittags nur geschnorchelt und am nächsten Tag haben wir einen "einfachen" TG unternommen, sie hat sich langsam wieder rangetastet. Was anderes wird Dir wohl auch nicht übrig bleiben, aber dafür wirst Du jetzt eben noch mehr auf "Safety Diving" achten, was ja auch nicht verkehrt ist. Und wir werden unsere Notfallübungen in den Wintermonaten nicht mehr nur in der Halle machen, sondern zu Beginn der Saison im See um die Ecke, auch wenn uns der ein oder andere dabei unter und über Wasser schon mal komisch anschaut.

Gruß Rob
08.12.2004 00:40
Hallo Belli,

erstmal freue ich mich das die Sache fuer dich relativ harmlos ausging und hoffe das du dein taucherisches Selbstbewusstsein wiederfindest.

Dieser Unfall zeigt aber wieder das die Diskussionen um den Sinn oder Unsinn von Wechselatmung nicht ganz unberechtigt sind. Im Zeitalter der Octopuse (Octopoden? Die Red.) stellt sich schon die Frage ob die Ausbildungsvorschriften einiger Verbaende noch Zeitgemaess sind. Ich weiss nicht ob ich sie noch ausbilden wuerde wenn es nicht so geschrieben staende.

Zu eurem Tauchgang moechte ich anmerken, dass der TL-Assi das Unglueck vielleicht nicht haette vermeiden koennen aber auf keinen Fall als TL-Assi abnahmeberechtigt fuer diesen Pruefungs-TG war.

Gruss Frank
08.12.2004 11:13
Ich finde nicht, dass solche Vorfälle etwas über den Sinn oder Unsinn von Wechselatmung aussagt. Vielmehr sagt es etwas darüber aus, was alles beim Untericht gefehlt hat. Die Angst des Tauchers unter Wasser verursacht die Verkrampfung. Die fehlende Selbstständigkeit des Denkens, der einfach unreflektiert die Aufgabe erfüllen will, ohne sich an die veränderte Situation anzupassen, ist ganz schön schlimm. Wenn sich die Rahmenbedingungen ändern, kann man nicht so weiter machen wie es der TL am Ufer geplant hat. Es führen halt immer mehrere Wege zum Ziel, und dass wird eben nicht unterrichtet: Der Assi hätte den Tauchgang abbrechen können. 9 m Tiefe ist nicht die Welt.
Du hättest die Übung abbrechen können, Maske ausblasen und noch mal von vorne. War nicht tief.
Du hättest ihn loslassen können. War ja auch kein "grundloses Loch", also "what happens". Luft wird dein Partner wohl noch gehabt haben.

Ich verstehe diesen ganzen Krampf nicht. Es ging überhaupt nicht um Leben und Tod, sondern um 2 Dösbüddel, die mit ihrer Ausrüstung nicht zurechtkommen. Nimms als Lehrgeld. Und lern erstmal mit deiner Ausrüstung umzugehen. Und von wegen: vertrau auf deinen Buddy: das ist nun wirklich der Hammer: als Taucher sollte man lernen, seine Fähigkeiten einzuschätzen, sonst stellt man eine Gefahr für alle anderen Taucher dar. Tauche nur mit Partnern, die du kennst? Jeder halbwegs vernünftige Taucher mit Erfahrung wird dir sagen, dass du ab einem bestimmten Level erst mal verstärkt mit Anfängern und dir Fremden tauchen solltest. Das übt ungemein, man sammelt Erfahrung und lernt Verantwortung zu tragen. Ich denke, dass du verantwortungsvoll bist. Aber versuch nicht mehr, in so einer Situation jemanden zu retten, der gar nicht gerettet werden muss - zu deinem Schaden, weil du noch gar nicht in der Lage bist, das zu händeln. Grüsse
08.12.2004 20:26
Hallo Gummibiene

laß mal ruhig angehen. Die beide sind mit 220 TG und mit 330 TG ja nicht gerade Anfänger. Daß er die Aufstiegsübung versaut hat, na und, muß er halt nochmal machen. Viel mehr interessiert mich wieviele der Tauchgänge die beiden mit Trockentauchausrüstung durchgeführt haben. Der Trocki war neu. Die ersten Trockentauchgänge??? Ein Trocki ist halt doch schwieriger zu tarieren als ein Jacket.
Ich kann mich noch an meine VDST Gold Ausbildung erinnern. Den Aufstieg aus 40 Meter ohne Flossenbenutzung habe ich im Trocki mehrfach versiebt. Habe ihn dann im Halbtrockenanzug auf`s erste Mal bildsauber hinbekommen.

However Belli, mach dir nichts draus. Es wird schon wieder. Besser wirds nur durch Üben. Ich empfehle für diese Übung Halbtrockentauchanzüge. Macht den Aufstieg um einiges leichter.
Und im Ernstfall, blas` Ihn auf und lass Ihn fliegen! Lieber hat einer ein Problem als beide.
Im Ernstfall geht Selbstschutz vor Hilfeleistung.

allzeit gut Luft

peter die lunge
09.12.2004 00:11
@ Gummibiene- Ich glaube Du hast nicht verstanden worum es Belli hier geht. Die forensische Analyse des Vorfalls ist nicht nötig, da Belli wie Sie selbst schreibt inzwischen weiss was schiefgelaufen ist.
Sie sucht Tipps um zum entspannten Tauchen zurückzufinden. Und Deine Meinung dazu
Zitat:
"Und von wegen: vertrau auf deinen Buddy: das ist nun wirklich der Hammer: als Taucher sollte man lernen, seine Fähigkeiten einzuschätzen, sonst stellt man eine Gefahr für alle anderen Taucher dar. Tauche nur mit Partnern, die du kennst? Jeder halbwegs vernünftige Taucher mit Erfahrung wird dir sagen, dass du ab einem bestimmten Level erst mal verstärkt mit Anfängern und dir Fremden tauchen solltest. Das übt ungemein, man sammelt Erfahrung und lernt Verantwortung zu tragen."
-ist leider etwas am Sinn vorbei- es geht nicht um Verantwortung übernehmen sondern darum sich selbst
zu finden. Ein Sicherheit suchender will und sollte bis er halbwegs sicher ist nicht in ein solches Abenteuer gestoßen werden.
Gerade durch einen Übungspartner der vertraut ist kann man Standartsituationen üben und dadurch Sicherheit erlangen. Die Suche nach der Herausforderung ist sicher nicht das was Belli sucht. Aber vileicht kann Sie ja selbst noch mal was dazu sagen.
24.12.2004 12:45
Hi Belli,

ich kenne Deine "psychische Situation" nicht so gut, aber wenn es Dich beruhigt, ich tauche auch nie ganz entspannt, da ich mich in einem "lebensfeindlichen" Element befinde. Von daher ist da immer eine gewisse Grundanspannung.
Ich habe weit mehr als 1000 TG und bin Tauchlehrer. Aus meiner Erfahrung kann ich Dir z. B. berichten, dass ich sogar 20 bis 30 % mehr Luft benötige, wenn ich mit Tauchschülern unterwegs bin. Das ist einfach so, da man da auf der Hut ist. Und das ist auch gut so. Es ist eine erhöhte Anspannung da, selbst wenn man schon ganz schön routiniert ist.
Ich denken mal, dass es im allgemeinen so ist, dass die meisten Taucher so ab 50 bis 100 TG sehr entspannt werden. Man kann ja was, man fühlt sich wohl unter Wasser, man kennt seine Ausrüstung ........ .
Und genau zu diesem Zeitpunkt (50 bis ca. 200 TG ) passieren die meisten Leischtsinnsfehler. Flasche nicht aufgedreht, Bleigurt vergessen, kein Buddycheck, etc. . Das ist jetzt zwar eine sehr pauschale Aussage, aber die meisten "Erfahrenen" unter uns werden mir das wahrscheinlich bestätigen. Man ist zu dieser zeit des Taucherlebens einfach zu lässig, zu entspannt.

Von daher würde ich sagen, dass eine gewisse Grundanspannung erst mal gar nicht so schlecht ist. Esdarf natürlich nicht so sein, dass Du vor jedem TG zitterst - auch klar.
Ich selber habe bei schwierigen TG auch eine erhöhte Anspannung und ich empfinde das eigentlich als positiv. Ich passe besser auf und bin konzentrierter auf das, was ich tue. Und was spricht dagegen eine gewisse Fokusierung der Aufmerksamkeit auf mich selber und meinen Buddy zu haben und dann den Rest für die Fische zu verwenden

Beispiel: wenn ich tauche, checke ich alle paar Minuten, ob mein Oktopus noch dort hängt wo er hängen soll. Das ist meine Grundaufmerksamkeit und das macht mich dann wieder sicherer.

Und jetzt zum Lösungsvorschlag:

1.) Denk mal drüber nach, ob Deine Anspannung nicht doch etwas Gutes hat?

2.) Zerlege den "Unfall"-TG in Einzelteile.
Übe Wechseatmung ohne Aufstieg.
Übe Aufstiege unter angedeuteter Wechselatmung.
Setze dann diese 2 Teile zusammen und führe eine Wechselatmung mit Aufstieg durch.
Plane das mit Deinem TL. Er wird die Grundregeln der Methodik kennen:
Vom Leichten zum Schweren
Vom Bekannten zum Unbekannten
Vom Einfachen zum Komplexen

Du kannst auch Übungen machen, die Dir in Deiner speziellen Situation geholfen hätten:

Z. B. nimm den Regler aus dem Mund. Warte ein wenig und versuche dann ihn wieder in den Mund zu nehemen und ihn nicht auszublasen (durch ausatmen) sondern mache das mit der Luftsdusche (hätte z. B. in Deinem Fall geholfen). Verlängere dann die Zeit langsam, in der Du den Regler nicht im Mund hast.
Dann mach das gleiche, nur dass Du, nachdem Du den Regler aus dem Mund genommen hast und bevor Du ihn wieder reinsteckst 2 Meter schwimmst (horizontal).

Suche Dir für alle Übungen einen TL Deines Vertrauens aus, der direkt bei Dir ist. Am Anfang ist sogar ein direkter Körperkontakt gut oder notwendig. (Macht man ja auch bei jemanden den man beruhigen will. Man legt ihm den Arm auf um zu zeigen: Hier ist jemand, der Dir hilft.


Wichtig: Mach am Anfang alle Übungen unter optimalen Bedingungen, unter denen Du Dich wohl fühlst. Z. B. im Schwimmbad auf 3 Meter, also einer Tiefe, aus der Du mit 2 - 3 Flossenschlägen an der Oberfläche bist. Lass Dir viel Zeit, bevor die Übungen beginnst.

Und denk dran. Man kann jede Übung abbrechen. Macht ein klares Zeichen dafür aus.

Ich halte es aber für ganz wichtig, dass Du das ganze zeitnah durchziehst. Wenn ein Sportler bei einer Übung stürzt (z. B. ein Turner beim Salto vom Reck) dann jagt man ihn sofort wieder auf das Gerät und lässt ihn unter besseren Hilfestellungen die Übung wiederholen. Das hilft.

Und immer dran denken: Grundanspannung ist nicht verkehrt. Ich tauche gerne mit Buddys, die nicht zu sehr entspannt unter Wasser sind.

Frohe Weihnachten

Deep









10.01.2005 13:54
Hallo Belli,

kam jetzt erst dazu das zu lesen. Viele Antworten sind ja gegeben, um Dir wieder Vertrauen ins Tauchen zu geben.
Ich habe hier mal eine Frage zum Geschehen, da ich selbst gerade erste Erfahrungen mit Trocki sammle (habe gerade erst einen Aufstieg aus 12 m mit Trocki gemacht): Warum hat der Aufstieg Deines Buddies nicht geklappt? Er hatte keine Erfahrung mit dem Trocki. Hatte er versucht mit dem Anzug zu tarieren und nicht bedacht, dass bei senkrechter Körperhaltung das automatische Auslassventil am Arm alle Luft aus dem Anzug lässt, wenn man es nicht schließt? Oder noch besser, dass man in dieser Situation besser mit dem Jacket tariert, bei leerem Anzug (wird zwar kalt, aber in spätestens einer Minute ist man ja an der Oberfläche)? Ich will Deinem Buddy nichts ankreiden: Alle machen mal Fehler und aus dieser Frage könnten viele Trockianfänger lernen.

Viele Grüße
Klaus
21.01.2005 17:51
Hai Belli
mir ist folgendes passiert:
während eines 100% entspannten und schönen TG (9m) war irgendwas an meinem Automat komisch. Daher habe ich meinen 2. Automat gegriffen - aber O Schreck, was ist mit dem Automat? Während ich den Automat fasziniert anschaue setzt der Atemreflex ein. Ohne Warnung atme ich einen vollen Zug Wasser ein.
(Im nachhinein ist mir klar, das war nicht mein 2. Automat, das Mundstück hat sich gelöst und ich habe meinen 1. Automaten bewundert.)
Nun reiße ich das Mundstück raus und versuche aus dem blanken Metall zu atmen - das geht nicht - es tut unglaublich weh - auch husten ist nur eingeschränkt möglich. Ich sprinte zu meinem Tauchpartner und klammere mich an seinen 2. Automat. Meinem 2. Automat traue ich nicht mehr. Nun kann ich wenigsten Husten und bekomme ein bischen Luft. Röchelnd beende ich den TG. Die Stimmritze ist so angeschwollen, das ich 3 Wochen heiser bin. Der Arzt sagt der Husten wär von einer Erkältung. Na, ja keine bleibenden Schäden.

Aber was ist mein Fazit:
Trainig klar, aber:
Dummheit läßt sich nicht wegtrainieren,
aber an der Ausrüstung kann man auch was tun.

(Der Automat kam frisch aus der Wartung, aber bei kalten Temperaturen werden Kabelbinder steifer, wahrscheinlich hat er sich deshalb gelöst)
Für mich lag mein größter Fehler darin, daß mein 2. Automat in der Paniksituation nicht an einer 100% definierten Stelle gesessen hat.

Seither schaue ich mir Befestigungsmöglichkeiten für 2. Automaten an und

hier kann man von den Teckis lernen:
Gummischlauch um den Hals, Gummi ca. 3 cm überlappen lassen und mit 2 Kabelbindern befestigen, so das sich eine Schlaufe ergibt wo man das Mundstück durchstecken kann. Schlaufe in die richtige Größe brinden und Kabelbinder Stramm ziehen.
Dann hängt der 2. Automat immer griffbereit auf der Brust, kann aber trotzdem gelöst werden.
So hättest Du Deinen Oktopus direkt greifen können - ohne denken! Denn das ist manchmal einfach zu langsam (wie man beim Trockentauchen bitter lernt)

Grüße Juh
Nach 30 Tauchgängen wars vergessen...


28.01.2005 11:29
Hallo Belli, hast hier eine interessante und fruchtbare Diskussion erreicht.
Meine Meinung: Hab Geduld, durch dieses Initiative bist du auf dem besten Weg, wieder mehr Fun am Tauchen zu haben. Schau noch mal was weltverbandsdeepdiver geschrieben hat, denn diese Art der Vorgehens (ÜBEN) ist auch meine.

Nun würden wir aber auch gern wissen was aus Deiner Sicht und deiner Einstellung geworden ist und was dir geholfen hat. Poste doch mal ein Ergebnis, Danke
31.01.2005 04:01
Hi Belli,

nach all den guten Anregungen nur noch eine Bemerkung:

Wenn aus Deinem Automaten geatmet wird, darfst Du ihn nie, nie, nie loslassen, wenn Dein Buddy ihn hat. Die Gefahr ist zu gross, dass er ihn nicht wieder hergibt bzw. es Probleme bei der Uebergabe gibt (sofern wir hier von einem echten Problem sprechen). Wenn Du also das naechste mal die Maske ausblasen musst, dann nur, wenn Du den Automaten selbst im Mund hast.

Freut mich, zu hoeren, dass es Dir wieder besser geht (Belli wird ihr "Update" in Kuerze selbst posten).
31.01.2005 14:26
Hallo Belli,
meine Freundin hatte vor kurzem ein ganz ähnliches Erlebnis. Ihr Automat kam gerade aus der Revision und während des ersten Tauchgangs (14m, nachts) löste sich das Mundstück von der 2. Stufe (wohl den Kabelbinder vergessen...). Beim nächsten Atemzug kam ein Schwall Wasser, durch das kräftige Husten ist ihr dann noch der Oktopus aus der Hand gerutsch und in der Panik entschied sie sich für den Weg nach oben. Du kannst Dir vorstellen, wie lange die Zeit wird, wenn Du nachts mit Erstickungsängsten nicht siehst, wie weit es noch bis zur Oberfläche ist.
Sie hat es gemacht wie Du, wieder rauf auf´s Pferd, Situation analysiert, spezielle Übungen gemacht und auch ein wenig was an Ihrer Ausrüstung geändert (Okopus um den Hals). Das ganze ist jetzt knapp 6 Monate und 30 Tauchgänge her, war aber schon ein Stück Arbeit, bis sich die Freude am Tauchen wieder eingestellt hat. Was ich sagen will: halte durch, auch wenn die nächsten Tauchgänge nicht mehr so viel Spaß machen wie bisher. Es macht Dich sicher mittelfristig zu einem sichereren Taucher...
Wünsche Dir noch viele schöne TGs!!!
12.02.2005 17:09
Hallo Belli,

deine Anstrengungen bei einem Tauchgang nicht in Panik zu geraten kann ich bei deiner vorgeschichte gut verstehen.

Du hast die Erfahrung gemacht, dass du bei einem relativ leichtem Tauchgang die Kontrolle verloren hast. Du hast nicht mehr bestimmen können ob es gut ausgeht oder nicht. Du weisst das eine relativ leichte Übung lebensgefährlich werden kann und das in einer tiefe von 9 Metern.


Das wichtigste meines erachtens ist, jeder möglichen gefahr vorzubeugen und durch regelmäßiges Training dein taucherisches Selbstbewusstsein wieder herstellen.

Ganz klein anfangen. Maske in einer tiefe von einem meter abnehmen bischen rumtauchen und wieder aufsetzten. oder ähnliche Sachen......

Dadurch machst du Positive erfahrungen welche sehr wichtig sind für dich.


Bei meinem Anfängertauchkurs musste ich in einer Tiefe von 10 Metern und einer Wassertemperatur von 3 grad meine Tauchmaske komplett abnehmen.

Völlig unverantwortlich meiner meinung nach kein Mensch der Welt nichtmal ich wusste wie ich darauf reagieren würde. Zum glück bin ich entspannt geblieben.

Auf der einen seite ist es wichtig zu wissen wie es ist wenn die maske weg ist ....weil wenn sie mal weg ist kann man sich an die positiven erlebnisse zurückbesinnen in welchen man siese situation gut gemeistert hat......auf der anderen seite sollte die sache so geübt werden das nichts passieren kann.


14.02.2005 19:46
Hallo alle zusammen! Ich möchte mich für eure Erfahrungsberichte und Tips für meine Rückkehr ins Wasser und zum tauchen bedanken. Ich habe mir das Buch von M.Rahimi besorgt und gelesen, was sehr hilfreich war. In Rheinbach war ich vor einigen Wochen zum tauchen und hatte anfangs massive Probleme die 9m Marke zu berühren. Aber einmal getan, war es einfach schön, unbeschwert zu schweben. Ich werde regelmäßig im Schwimmbad schrittweise meine Übungen machen, wie es auch in euren Tips erwähnt wurde. Die massive Angst ist verschwunden und ich kann wieder ohne allzu große Bauchschmerzen ans tauchen denken. Ich weiß, daß ich noch einige Zeit brauche um wieder "normale" Tauchgänge mitzumachen,sehe aber positiver in meine taucherische Zukunft.Euch allen wünsche ich viele schöne und erlebnisreiche Tauchgänge. Viele Grüße Belli
Antwort