Alles was nicht direkt zu den obigen Foren passt, findet hier Platz. Also Fragen zu den Verbänden, Vereinen, oder einfach allem was generell tauchspezifisch ist oder sonst einen Bezug zum Taucher.Net hat.
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4

Problem mit dem Tarierjacket

Geändert von Stepuino,

Ich möchte hier über einen Tauchgang berichten, bei dem es Schwierigkeiten gab. Vielleicht kann ja der eine oder andere etwas nützliches daraus ziehen oder etwas Gutes dazu beitragen.

Ich bin OWD nach Padi, der Tauchgang hat am 24.05.2024 im Kreidesee in Hemmoor stattgefunden und war mein zehnter TG und der zweite an dem Tag.

Bei diesem TG wollte ich nicht mein eigenes Jacket nehmen, sondern ein anderes ausprobieren, namhafter Hersteller, sah gut gepflegt aus, weiteres später.

Mein Buddy und ich sind langsam auf 18 m abgestiegen, umgedreht und langsam wieder zurück zu E1. Auf ca 15 m wollte ich etwas Luft mittels rechtem oberen Ventil aus dem Jacket ablassen, als ich auf den Grund sackte. Ich wollte mehr Auftrieb erzeugen, aber es funktionierte nicht. Langsam realisierte ich, dass mein Jacket defekt war, sehen konnte ich das Problem nicht. Das Finimeter zeigte 120.

Bitte verzeiht mir, ich bin Anfänger, vielleicht hätte man das alles ganz anders lösen können, bestimmt gibt es Leute, die sagen, mit einem gebrauchten Jacket taucht man nicht, ich war wahrscheinlich auch überbleit, das soll aber hier nicht das Thema sein. Ich habe viel über die Situation nachgedacht und viele Lehren daraus gezogen, auch mit vielen Leuten darüber gesprochen. Ein bisschen davon möchte ich hier aufschreiben.

Aber erst einmal will ich berichten, wie es weiter ging.

Mein wunderbarer Buddy, mit dem ich die Ausbildung gemacht habe und der ich sehr vertraue hat mir das Gefühl gegeben, dass die Sache gut ausgeht. Aber mir war die Ernsthaftigkeit der Situation bewusst.
Ich habe dann versucht, Blei abzuwerfen, ich hatte 5 kg in den Abwurftaschen. Allerdings konnte ich nur 2,5 kg abwerfen, die andere Tasche war verklemmt.
Aber auch mit abgeworfenem Blei war ich zu schwer, um aus eigener Kraft aufzusteigen. Ich habe meinem Buddy am Arm gepackt, mich daran festgehalten und das Zeichen für Aufstieg gemacht. Dann sind wir gemeindam aufgestiegen ohne unsere Geschwindigkeit zu kontrollieren (besonders schnell waren wir nicht), an der Oberfläche angekommen hat sie mich dann zum Einstieg 1 geschleppt, ich ca. 50 cm unter der Oberfläche.

Das Ablassventil war herausgebrochen (siehe Bild). Der Leiter meiner Tauchschule, der das Jacket am nächsten Tag untersucht hat (wobei die anderen Ventile auch bei etwas höherer Beanspruchung versagt haben) vertrat die Meinung, dass der Fehler bei keiner Revision aufgefallen wäre.

Im Nachhinein ziehe ich folgendes Fazit:

Gut, dass ich Grund unter mir hatte!!!


Es hätte ander Möglichkeiten gegeben, das Problem zu lösen, ich hätte mich auf die rechte Seite drehen können, dann wäre die Luft im Jacket geblieben, ich hätte die Flossen ausziehen können und die Straße zu E1 auf dem Grund laufen können,
ich hätte mich am Grund entlang mit den Fössen fortbewegen können und mit den Händen abstützen, mein Buddy hätte mich an der Flasche packen können und wir wären übereinander ausgetaucht.

Das sind aber alles Lösungen, die mir erst im Nachhinein eingefallen sind. Die Idee, das Gerät abzulegen und mit der alternativen Lufversorgung meines Buddys aufzusteigen, den hatte ich in der Situation als Plan B.

Fakt ist, ich tauche seitdem mit weniger Blei und habe immer eine Boje als potentielle Auftriebshilfe dabei.

Ich hoffe, dass der ein oder andere diesem Bericht etwas abgewinnen kann und freue mich über positive Reaktionen.

AntwortAbonnieren
PerkedderCMAS**/DTSA**
10.10.2024 10:53
Wenn Du nach abwerfen von 2,5 kg Blei nicht aufsteigst, warst Du definitiv überbleit. Aber Du hast ja selbst schon die Bleimenge reduziert

So ein Schaden kann auftreten, besonders, wenn man über die Vorgeschichte eines Teiles keine Informationen hat. Deshalb habe ich lieber meine eigene Ausrüstung, da weiß ich, daß ich sie gut behandelt habe. Gegen Materialfehler hilft das aber auch nicht.

Eine Boje als alternatives Auftriebsmittel, da werden hier gleich viele Kommentare kommen

Aber schön, daß ihr dieses Problem so gut gelöst habt. Das ist bei Anfängern nicht selbstverständlich.
SpaetberufenerMaster Scuba Diver
10.10.2024 16:07
Mit 2,5 Kilo im deutschen See unten bleiben. Hungerkünstler?

Materialfehler können immer passieren, ich hatte zuletzt das Erlebnis, dass ich keine Luft aus dem Inflator lassen konnte, weil der Knopf aus der Führung war. Das Wichtigste ist immer: Ruhe bewahren. Panik ist gefährlich. So lange noch Luft in der Pulle ist stehen die Chancen gut.

Klemmende Bleitasche hätte beim Buddycheck auffallen müssen.

Eine Boje als Rettungsring. Das sollte man vorher bestens trainiert haben, sonst schießt das Ding ab oder flutscht einem aus den Händen. Vor allem aus großer Tiefe kritisch, denn der Auftrieb nimmt mit dem Aufstieg zu. Den, der es schafft genau die richtige Menge in die Boje zu pusten, sie gut zu halten und dann noch aus dem Ventil kontrolliert zu entlüften nenne ich Tauchakrobat.
blackraiderDM / IANTD Normoxic Plus
10.10.2024 16:30
Aufgrund des Gewässers gehe ich von einem 7mm Neo aus? Dazu dann 5 Kilo Blei bei nem BPW finde ich grundsätzlich jetzt nicht völlig abwegig.
Kommt aber auch wieder auf die Statur des Tauchers und auf die verwendete Flasche an usw. usf.
Ich finde es eher komisch, dass es trotz Abwurf von 2,5 Kilo immer noch nicht möglich war hoch zu flösseln.
Gut, bei 15 Meter Tiefe geht etwas Auftrieb vom Anzug verloren aber jetzt noch nicht so gravierend viel das da nix mehr geht, dazu war die Hälfte vom Gasgewicht schon verbraucht... Kaltwasser im Neo mit BPW und nur noch 2,5 kg Blei ist doch jetzt nichts was man nicht per Flosse hoch bekommen könnte?
Aber das Thema ist eben auch individuell und für den TE lohnt es allemal einen Tag am See zum richten Ausbleien zu verbringen.
Mit leerer Flasche auf 3 Meter platzieren und so lange ablegen bis man sich nicht mehr auf der Tiefe halten kann, dann wieder 0,5 Kilo aufnehmen und es sollte super passen.

Um zukünftig bei solchen Situationen besser handlungsfähig zu sein, wäre sicher auch ein (wirklich gut gemachter) Solokurs hilfreich.
Ich wurde damals in eine genau solche Situation gebracht bei meinem Kurs.
Wing und Trocki komplett leeren und aus 30 Meter hochkommen, dabei immer wieder komplett leeren weil ja das bisschen was drin ist sich trotzdem ausdehnt.

Themen wie Lage ändern wurden ja schon genannt, das ist eine Möglichkeit sowas zu begegnen.
Aber auch wenn hier immer belächelt, bietet Bojen reiten eine sehr komfortable Möglichkeit so einem Thema zu begegnen.
Eine Boje mit genügend Auftrieb (diese gängigen 1 Meter Würstchen reichen da eher nicht) und in der entsprechenden Ausführung (geschlossen) kann Dir im Ernstfall schlicht das Leben retten, zumindest wenn Du eben nass unterwegs bist. Die große AP Boje klappt da z.B. mit 9 Kilo Auftrieb super.
Dabei die Boje duch den Hüftgurt ziehen und zwischen den Schritt führen, vorn !festhalten! und per Inflatorschlauch (behutsam) befüllen bis du kontrolliert aufsteigst, nun über den Schnellablass entsprechend die Auftriebsgeschwindigkeit regulieren.
Das klappt genau so gut wie mit einem Wing und im Gegensatz zu nem plumpen Bleiabwurf der Dir oben rauf in der Regel die Kontrolle nimmt ist ein sehr komfortabler Aufstieg möglich. Das ganze ein paar mal üben und gut ist, denn anders als Späti das vermutet muss man da wenn man weis wie es geht absolut kein Tauchakrobat sein. Klappte schon auf den ersten Versuch sehr sehr gut. Immer mal wieder ins Training eingebaut und den TE hätte der Vorfall nur ein müdels Gähnen entlockt. An ner Steilwand mit 100 Meter Freiwasser unter einem ist das natürlich ne andere Nummer, da wirds dann spannend, aber auch so eine Situation kann man mit Lage ändern und der Boje als Hilfsmittel lösen.

AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
10.10.2024 16:41

Oh, ich möchte so gerne ein Video davon sehen! loltest


Eine Bojenreitendiskussion war ja mal der Ausgangspunkt zur Steinigung...supercool


Aber Spass beiseite: das werde ich im nächsten Urlaub, an einem Sonntag am Hausriff mal gemütlich ausprobieren. lol2

blackraiderDM / IANTD Normoxic Plus
10.10.2024 17:38
Ich kenne die Diskussion nicht, die damals geführt wurde, ich persönlich weiß aber, dass ich mein Setup mit der von mir genutzten Methode und Boje heim geflogen bekomme und das ist das einzige was zählt.
Wenn die andere Option ersaufen ist mache ich mich gerne lächerlich bei so nem Aufstieg... wink2
SpaetberufenerMaster Scuba Diver
10.10.2024 18:08Geändert von Spaetberufener,
10.10.2024 18:10
Irrgendwie habe ich jetzt zwei Bilder vor Augen: der Baron Münchhausen auf der Kanonenkugel und der Kommandant der B-52 in "Dr. Seltsam", wie er auf der Atombombe gen Boden reitet. https://www.youtube.com/watch?v=Tsf4NrIv53U
10.10.2024 18:36
Danke erst einmal für eure Kommentare.

Ich verstehe das Problem mit der Boje nicht ganz. Die hat am unteren Ende zwei Schlaufen und ich schätze, dass sie 4kg Wasser verdrängt. Wenn ich vorher nicht vom Grund kam, habe ich dann max. 40 N Auftrieb. Wenn das zu viel ist, kann ich immer noch bremsen. Und die sich ausdehnende Luft entweicht. Also bleibt der Auftrieb der Boje über den ganzen Aufstieg konstant.

Ich bin 185 groß, 86 kg, Neo naß 8-6-5, Stahlflasche 20l, 9 kg Pb

Die große Flasche benötige ich manchmal, da ich - egal, ich brauche einfach eine große Flasche. Es gibt Situationen, da muss ich länger unter Wasser sein. Und da man bei 20 l fast 4kg Luft abatmet nehme ich so viel Blei mit. Eine ganze Session zu machen, um mich richtig auszubleien habe ich vor, aber noch nicht getan. Ich wollte sicher gehen, dass ich nicht mitten im Tauchgang plötzlich nach oben schieße.

Und das mit der Boje werde ich auch mal ausprobieren, genau so wie einen Aufstieg ohne Gerät.

SpaetberufenerMaster Scuba Diver
10.10.2024 19:32
Der Auftrieb bleibt erst dann konstant, wenn die Boje voll gefüllt ist und sich nicht mehr durch das Wasser komprimieren lässt. Denk mal an Neopren - nach unten wird es komprimiert und verliert dadurch Auftrieb, nach oben umgekehrt. Außerdem solltest Du die Boje unten nicht sofort bis zum Anschlag aufblasen, sondern langsam füllen und sehen, was das an Auftrieb bringt. Und jede Boje hat ein anderes Volumen. Wenn man es wissenschaftlich machen will müsste man die Boje auslitern.

Auftrieb unter Wasser ist niemals absolut konstant. Es hängt von diversen Faktoren ab, beispielsweise Salzgehalt, Temperatur, Tiefe. Darum müssen U-Boote ständig nachtarieren.

Aber die Idee es mal mit der Boje zu probieren muss ich auch mal machen. Meine ist 1,80 groß...baeh
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
10.10.2024 19:53Geändert von Alpöhy,
11.10.2024 00:33

Ich schlage eine Videoserie vor. Tnet beim Bojenreiten.


Echt natürlich nur mit Cowboyhut...supercool

blackraiderDM / IANTD Normoxic Plus
10.10.2024 20:04
Natürlich steigt der Auftrieb der Boje an wenn man an Tiefe verliert, ist ja logisch verhält sich analog eines Wings... Die Luft darin dehnt sich aus.
Daher musst Du ja Luft ablassen während des Aufstiegs, das machst Du mittels des Schnellablasses der Boje, Positionsverlagerung und evtl. dran ziehen, das gefüllte Ende steht ja über deinem Arsch.

Eine 4 Liter Boje ist dafür aber nicht wirklich geeignet, die ist schlicht zu klein... In meine AP passen vom Volumen gefühlt 3 normale Bojen.
Sollte das mit der Boje vom Auftrieb nicht reichen muss für den Notfall eben ein Hebesack her, die Option hast Du ja auch noch.

Aha, jetzt wirds langsam realistischer...
Ne Mono 20 und dann 9 kg P-Blei und 5 Kilo Abwurf, oder 9 Kilo gesamt? Und das bei nem Neopren? Respekt. lol2

PS: Also den Vergleich mit Münchhausen verbitte ich mir, das sieht sehr unspektakulär aus...

10.10.2024 21:08
9 kg gesamt. Und ich habe eine kleine Boje, die ist unten offen. Wenn ich sie fülle bringt sie 40 N Auftrieb. Und wenn ich aufsteige, dehnt sich die Luft aus und blubbert unten raus. Also bleibt der Auftrieb konstant, Temperatur und Salzgehalt mal unberücksichtigt. Das ist anders als Jacket/Wing (geschlossen) und Neopren (auch geschlossen), oder bin ich da auf dem falschen Dampfer?
PerkedderCMAS**/DTSA**
10.10.2024 23:06
Ein Wing oder Jacket ist zwar geschlossen, aber die Ablässe sind quasi Überdruckventile. D.h. wenn so ein Teil bis zum Anschlag aufgeblasen ist, bleibt das Volumen beim Aufstieg gleich. Anders ist es, wenn es nur zum Teil gefüllt ist, dann dehnt sich die Luft aus, je nach Füllmenge, bis das maximale Volumen erreicht ist. Erst dann bläst es ab.
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
10.10.2024 23:15Geändert von Alpöhy,
10.10.2024 23:16

"PS: Also den Vergleich mit Münchhausen verbitte ich mir, das sieht sehr unspektakulär aus..."

Sieht eher wie Seeschaukelpferdchen aus. lol2


Hast Du denn überhaupt den Seepferdchentest? deallol2


prost

blackraiderDM / IANTD Normoxic Plus
11.10.2024 07:01Geändert von blackraider,
11.10.2024 07:09
Ja, klar wenn bis Anschlag füllen notwendig wird, dann ist das so.
Das ist bei meiner Boje eben garnicht notwendig.

Mit einer offenen Boje geht es eh nicht, da Du das offene Ende vorne bei Dir hast, das was Du da rein bläst haut Dir dann bei ungünstiger Lage eh gleich wieder ab.
Aber so ganz Grundsätzlich kannst die offene Variante sowieso in die Tonne hauen, die taugt auch für ihren eigentlichen Zweck nicht.
Wenn die einmal an der Oberfläche kippt weil Du keinen Zug auf dem Spool hast kommt Dir das Teil wieder entgegen...

Entweder was mit Schnabelventil oder komplett geschlossen besorgen.

Alpi, ich hab in der Grundschule mal das Seepferdchen Abzeichen gemacht, gilt das? eureka Ansonsten brauch ich dafür wohl ein neues Speziality. Disappointed_anim
StahlfriseurRescue D.
11.10.2024 07:28

20 Liter Stahl Flasche und Nassanzug ist eine gefährliche Mischung.

Das mit der Boje mag ja beim Training oder in der Theorie funktionieren.
Irgendwo an einer z.B. Steilwand ist man bereits 20 Meter tiefer, bis man das alles koordiniert hat.
Und das kommt dann im Ernstfall unvorbereitet.

Das YouTube Video "Balanced Rig" von S. von Koss kann ich nur empfehlen.

Das erklärt einiges...

11.10.2024 08:41
Danke für diese Schilderung - spannender Fall und gar nicht so abwegig - Gott sei dank gut ausgegangen!

Als meine Frau und ich wieder zu tauchen beginnen wollten, checkten wir die Ausrüstung "von damals" - u.a. die Jackets.

erst beim 3. oder 4ten mal vollständig aufblasen (bis zum Ansprechen des Überdruck-ventils) versagte einer der Bajonett-Anschlüsse und bröselte förmlich heraus! Dann checkte ich die anderen und beim hin- und herwackeln der Ventile zerbröselten die ebenso. Eigentlich erschreckend...

Seither checke ich Jackets in der Richtung (v.a. wenn es nicht die eigenen sind) -> vollständig auubblasen und an den Ventilen hin- und her wackeln...

LG
StB
blackraiderDM / IANTD Normoxic Plus
11.10.2024 10:51
@Eisenfriseur,
natürlich ist das keine Legitimation überbleit ins Wasser zu gehen, sollte doch logisch sein.

Aber zurück zum Szenario: was spricht also dagegen bei nem Balanced Rig anfangs die Tiefe mit Flösseln zu halten und das Notauftriebsmittel Einstzfähig zu machen um danach einen deutlich entspannteren Aufstieg machen zu können als wenn man bis zum Ende flösselt?
StahlfriseurRescue D.
11.10.2024 10:58Geändert von Stahlfriseur,
11.10.2024 11:33
Da spricht natürlich nichts gegen.
Vorraussetzung ist allerdings, dass ich überhaupt mit den Flossen
die Tiefe halten kann und nicht gnadenlos absacke.

Falls es um das Lufvolumen +Nassanzug geht, lieber eine kleinere Flasche nutzen, plus Stage.
Die Stage ist neutral.
11.10.2024 11:48
Meine Rechnung geht so:
Volle Flasche 230 bar, leere 50 bar, Delta 180 bar x 20l = 3,6 m^3 Luft (1bar) x 1,3 kg /m^3 Luft macht ca. 4,5 kg.

Also muss ich mit voller Flasche und leerem Jacket bis Augenhöhe tauchen und dann ca.5 kg draufpacken, ist das falsch gedacht?
StahlfriseurRescue D.
11.10.2024 12:00
Das Problem ist, dass dein Nassanzug auf Tiefe an Volumen und Auftrieb verliert.
Dann müsstest du das auch noch ausgleichen.
11.10.2024 12:15Geändert von kwolf1406,
11.10.2024 12:24
Ich muss gestehen, dass ich eine Boje als Auftriebskörper noch nicht benutzt habe, aber oft als Signalboje und um Dekostopps abzusitzen.
Warum wollt ihr unbedingt darauf reiten, statt die Boje einfach wie üblich zu schießen (erst mal gut festhalten bis zum Stopp des Abtriebs) und am Seil (vom Reel) hochzulassen? Ich habe 15m feste Leine. Notfalls zieht es mich bis dahin nach oben (sollte aber nicht so tief werden, weil die Boje ja erst mal festgehalten werden kann, bis es zu schnell wird) und wenn die Boje ganz oben ist, kann ich erst mal Pause machen und mich kontolliert hochwickeln. Das sollte bei normalen Sporttauchgängen mit geringer Dekolast kein weiteres Problem sein. Und sollte auch mit unten offener Boje klappen.
Aber wie gesagt: Ist für mich bisher nur Theorie.
SpaetberufenerMaster Scuba Diver
11.10.2024 13:43Geändert von Spaetberufener,
11.10.2024 13:46
Spielverderber...big

Hat auch was Praktisches, denn die Boje wird je nach benötigtem Auftrieb von der Oberfläche partiell oder ganz nach unten ins Wasser gezogen, quasi eine Tarierautomatik. Die Länge der Leine limitiert die Einsatztiefe, und die Boje muss mindestens den notwendigen Auftrieb bieten.
blackraiderDM / IANTD Normoxic Plus
11.10.2024 14:19Geändert von blackraider,
11.10.2024 14:44
Kwolf, klar, kannst dich auch hoch Reelen, auch das musste ich damals im Kurs machen aus 30 Metern und habe es auch immer mal wieder beim Skilltraining probiert.
Ich finde das brutal anstrengend, Du hast keine stabile Wasserlage mehr, bist ständig am Flossenschlagen oder hängst alternativ wie ein Sack voll Steine an deinem Reel mit mehreren Kilo Zug drauf...
Kann man schon machen aus 10 Metern auch völlig Wurst.
Aus 30m oder um es deutlicher zu machen 70m nicht so geil finde ich zumindest.

Mein persönlicher Favorit ist die Version Schwimmnudel, sehr stabile Wasserlage und taucht sich erstaunlich gut.
Du musst Dich eben nicht an deinem Auftriebsmittel festhalten sondern liegst drauf.

Wenn ihr irgendwo ne schöne 30 Meter Plattform habt macht euch doch mal den Spaß und probiert einen Notaufstieg mit Komplettversagen eurer Tariermittel.
Trocki leer, Wing leer, ständig entlüften während des Aufstiegs...

Ich will hier ja auch keinen überreden das so zu machen.
Für mich persönlich funktioniert das aber und ich weiß, dass ich mit meiner Konfig so (recht komfortabel) nach Hause komme weil ich das eben schon gemacht habe, da interessiert es mich auch nicht was andere davon halten und ob das DIR ist oder was auch immer.


Edit: Und um das nochmal absolut klar zu machen, bevor ich wieder als unfähig abgestempelt werde. big
Das ist eine Worst Case Lösung wenn man eh schon viel "falsch" gemacht hat! Also ungünstige Konfig (Balaced Rig) D12 300 Bar mit Neo zum Bleistift, völlig überbleit und alles verschraubt, kein Trocki an etc.
Es müsste sehr viel schief gehen damit ich so einen Aufstieg tatsächlich machen müsste. wink2
Sascha314AOWD, Nitrox, Deep
11.10.2024 14:31
Und für die Fetisch Sektion führt man die Boje erst ein baeh

Bezüglich Ausbleien:
200 bar 20l sind 4.8kg, also ja grob 4kg verlierst du an Abtrieb und musst du kompensieren.
Diesen ich floate auf Augenlevel Test... ne besser ist du musst dich mit 50 bar Rest noch relativ bequem konstant auf 1m Tiefe halten können. Dabei komplette Luft aus dem Jacket.
Der Test mit Augenhöhe simuliert quasi: Jetzt komme ich mit normal gefüllter Lunge nicht mehr runter, kann aber mit ausatmen runtergehen. Das wäre dann so das Minimal Blei, also den "Gasverlust" durch Blei kompensieren.
Dabei bist du aber nie ganz unten, d.h. Auftrieb/Abtrieb durch Haube usw. ist nicht berücksichtigt, ebenso bekommst du das Jacket oft nicht komplett leer. Und entscheidender du simulierst deine Atmung und Sxhwimmlage nicht.

Ja schon ein dummer Unfall aber gut reagiert. Dein Buddy.könnte dir von hinten unrer die Arme greifen, dann seid ihr stabiler zusammen und könnt Auftrieb erzeugen durch sein Jacket und beide Flösseln.
11.10.2024 14:33
Natürlich kann sich jeder von einer Boje hochziehen lassen; unfreiwillig passiert das ja öfters. Man könnte auch eine Aldi Plastiktüte mit Luft befüllen, die hätte sogar noch einen Griff für die Reise nach oben.
Praktisch muss es aber schneller gehen wenn Du im Blauwasser, an einer Steilwand oder Strömung absackst. Du merkst es eh erst spät und da ist keine Zeit auch noch Zeug auszupacken.
Viele Verunfallte schaffen es sogar an die Oberfläche hochzuflösseln, sacken dann aber entkräftet wieder ab. Deshalb Bleiabwurf an der Oberfläche nicht vergessen.
Der Standardansatz ist deshalb: (1) balanced rig (d.h. man schafft es auch mit leerem Wing nur mit Flossenantrieb nach oben) + an der Oberfläche Blei abwerfen/abgeben, oder falls das nicht möglich ist, (2) Trockentauchanzug. Wäre in Hemmoor ohnehin angebracht.

  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
Antwort