Es gibt immer neue Ausrüstung, oder was zu meckern an der alten. Hier ist genau der richtige Platz, an dem Du Dir Infos zu irgendwelchen Tauchausrüstungsteilen holen kannst - oder das in Erfahrung bringst - was dich schon sehr lange interessiert hat.

Poseidon Trockentauchanzug

ich tauche seit ein paar monaten mit einem poseidon neopren trockentauchanzug. bei allen tauchgängen kommt am einlassventil und am auslassventil ein wenig wasser rein. ich bin mir nicht sicher, ob dies unbedingt daran liegt, dass die ventile nicht dicht sind, sondern vielleicht daran, dass ich möglicherweise was falsch mache. kann es sein, dass ich mehr luft in den anzug geben muß, um den innendruchk zu erhöhen? kann mir jemand info darüber geben.
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05.05.2002 22:51
zu den ventilen sollte auf gar keinen fall wasser eindringen, bist du dir sicher das das wasser an keiner anderen stelle eindrinkt? z.b. an der halsmanschette oder an den arschmanschetten?
du solltest übrigens nur so viel luft in den anzug lassen wie nötig. d.h. genau so viel das er bequem sitzt. es macht nichts wenn er an manchen stellen leicht drückt.
05.05.2002 23:03
100 % sicher bin ich mir nicht. teoretisch kann es auch von der halsmanschette richtung einlaßventil wandern. dort sammelt es sich auf jeden fall?! die armmanschetten sind auf jeden fall dicht.
05.05.2002 23:58
hast du schon den reisverschluß überprüft?
06.05.2002 08:38
Ich tauche ebenfalls mit dem Poseidon Neopren Trocki Unisuit Exclusive. Das Teil hat eine derart gute Wärmeisolierung das man vor dem Tauchgang jede Menge Schweiß produziert. Dieser Schweiß kondensiert unter Wasser an den Kältebrücken. Diese Kältebrücken sind die Ventile und die Halsmanschette. Es können durchaus mehrere Tassen Schweiß zusammen kommen. Zuerst dachte ich ebenfalls an Undichtigkeiten.

Vor kurzem hatte ich einen leichten Wassereinbruch am Ärmel aufgrund einer nicht richtig umgeschlagenen Armmanschette. Dies hat sich ganz anders angefühlt und mein Unterzieher war dann am Ärmel richtig klatschnass.

Es ist unwahrscheinlich das bei Dir beide Ventile Wasser durchlassen.
06.05.2002 09:23
hallo stefan,

vielen dank für den tip. das erscheint mir recht logisch. grüße pitt
06.05.2002 10:11
Ich kann das mit der Kältebrücke voll bestätigen.
Aber mehrere Tassen Schweiß ? ! ! so was gibts bei mir Gottseidank nicht.
Ich transpiriere, also gibts an den Kältebrücken kondensierte Transpirationsfeuchtigkeit
Gruß Uli
06.05.2002 10:25
Stefan,
wenn Du vor’m tauchen jede Menge Schweiß produzierst, so liegt das absolut nicht an der guten Isolationsfähigkeit Deines Anzuges (kann gar nicht: an Land ist jeder Anzug warm ! ), sondern schlicht und einfach daran, dass Du Dich beim „Anrödeln“ hast quälen müssen.
Mehr darf ich dazu nicht sagen.
Gruß Uli
06.05.2002 11:09
Ich habe noch nie mehrere Tassen Schweiß aus dem Anzug geschöpft. Ich wollte damit nur sagen das die produzierte Schweißmenge manchmal unterschätzt wird.
06.05.2002 12:42
...ich habe zwar keinen Poseidon, jedoch hatte ich am Anfang ein ähnliches Problem. Am Lufteinlassventil war es immer feucht. Nachdem ich meine Flasche woanders füllen lasse, ist dieses Problem beseitigt. Ich kann daraus nur folgern, daß es Kondenswasser war. Die "neue" Luft ist nun wesentlich trockener als die "alte".
Vielleicht probierst Du auch mal woanders die Flasche zu füllen.
Was Du noch probieren kannst: Nimm mal ein Kilo Blei mehr mit und laß mehr Luft in Deinen Anzug. Evtl. kann Durch Unterdruck, der Anzug etwas Wasser ziehen.
06.05.2002 14:48
High Jörg,

wie soll die Feuchtigkeit die erste Stufe passieren? Ein Tropfen Wasser in einer 10 l Flasche kann bereits zur inneren Vereisung der ersten Stufe führen. In der ersten Stufe kondensiert die Feuchtigkeit sofort aus und würde in unseren kalten Gewässern Eiskristalle bilden. Was nicht kondensiert wird an den Sinterfiltern oxidiert.

Vielleicht hatte die Feuchtigkeit doch eine andere Ursache?
06.05.2002 15:47
@silberfisch
wie das genau physikalisch abläuft, kann ich Dir nicht sagen. Ich weiß nur, seit ich den "Kompressor/Lieferanten" gewechselt habe, habe ich auch keine Feuchtigkeit mehr im Anzug.
Bis ich dem Problem auf die Spur gekommen bin, habe ich beide Alternativen der "Luftlieferanten" genutzt. Nur wenn ich Luft von meinem ersten Lieferanten genutzt hatte, hatte ich auch Feuchtigkeit im Anzug. Bei der Luft von meinem zweiten Lieferanten war nach dem TG alles trocken.
06.05.2002 19:53
Wie desch nuun jenau fungtioniert kenn ecke dia soche. Deeen ener Bresslufddieler het Golenmonogsied odder Golendiogsid in dene Buddel jehauen. Desch is doch gloar dat dia dea Schwes osbriecht.
06.05.2002 23:54
Stefan,
dass zwei Tassen total übertrieben sind, das ist mir schon klar.
Im übrigen könntest Du im eigenen Interesse durchaus darüber nachdenken, ob es wirklich sein muss, einen Tauchgang „in Schweiß gebadet“ anzutreten. Sei mir bitte nicht bös wegen der Übertreibung.

Jörg,
genau wie Silberfisch habe auch ich Probleme mit Deiner Erklärung bezüglich Feuchtigkeit aus der Flasche.
Anders ausgedrückt: Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass aus dem Tauchgerät über die paar „Stöße“ Luft durch das Einlassventil mehr Feuchtigkeit kommt als durch die natürliche Transpiration der gesamten Körperoberfläche.

Silberfisch,
ob Du da nicht einen „Denkfehler“ machst ? Wenn ich es richtig verstehe, so behauptest Du, dass „feuchte“ Luft zur Vereisung des Automaten führen würde. Ich glaube so einfach kann man das nicht sagen: feucht und feucht ist nämlich zweierlei, bzw. feucht ist relativ!
Und: Ein Tropfen Wasser in der Flasche sagt noch gar nichts, und die Gefahr, dass er zur Vereisung führt, ist äußerst gering. Da spielen mehrere Faktoren eine Rolle: nicht zuletzt die Tauchtiefe und die Atemfrequenz, bzw. „Durchlassmenge“.
Außerdem: Was ist eigentlich eine innere Vereisung der ersten Stufe ??
Und weiter: Am Sinterfilter des Flaschenventils wird Feuchtigkeit nicht oxidiert, sondern, wenn überhaupt, dann eventuell als Kondensat ausgeschieden bzw. zurückgehalten.
Wasser kann nicht oxidieren (ist bereits ein Oxid).

Erbsentaucher,
solche pseudogeistreichen Beiträge sind hier fehl am Platz !

Gruß Uli
07.05.2002 08:42
@Uli Schreiber,

ich schrieb, das Feuchtigkeit in der Flasche zu einer inneren Vereisungt führen KANN. In der ersten Stufe wird Luft von z.B. 170 bar auf z.B. 5 bar expandiert. Dies passiert sehr schnell und fortdauernd. Bei diesem Prozess, der als adiabatische Expansion bezeichnet wird, kühlt sich der Innenraum stark ab und es bleibt nicht genügend Zeit damit ausreichend Wärmeenergie von außen zugeleitet werden kann. Dabei entstehen sehr schnell Temperaturen die im Minusbereich der Celsiusskala liegen. Jetzt genügen nur noch Kondensationskeime an denen sich Feuchtigkeit niederschlagen kann und dan denen dann Eiskristalle wachsen. Tatsächlich haben Untersuchungen ergeben das die meisten Vereisungsprobleme ca. 10-15 Minuten nach Beginn des TG auftreten und zwar bei Flaschendrücken von 170 bar bei Tiefen von 30-40 Meter. In dieser Tauchphase sind die Flaschendrücke noch relativ hoch und die Tauchtiefe ebenfalls groß. Dies sind offenbar ideale Vereisungsbedingungen. Das einzige was hilft ist trockene Atemluft.

Chemisch reines Wasser ist ein Isolator. Befinden sich jedoch z.B. einige Salze oder andere Stoffe in Lösung wird das Wasser elektrisch leitend. Benetzt diese Lösung nun ein Metall mit einer teilweise anoxidierten Oberfläche haben wir es mit einer galvanischen Kette zu tun. Dieser Tropfen stellt zusammen mit der benetzten Oberfläche eine in sich kurzgeschlossene Batterie dar. Die Metalloberfläche verwandelt sich durch chemische Reaktionen und Ionentransport und bildet Rost oder Grünspan usw.

Ausführlichere Erläuterungen würden den Rahmen des Beitrages sprengen.
07.05.2002 09:35
vielen dank für die vielen beiträge. ich hätte nicht gedacht, dass mein problem zu einer derart regen diskussion führen wird. ich werde im schwimmbad den trockentaucher ausprobieren. eine wärme/kältebrücke kann dort nicht entstehen. den trock werde ich selbstvertändlich zuerst in kühler umgebung anziehen, damit nicht schon der schweiß läuft ,-). mal sehen, was passiert! grüße pitt
07.05.2002 10:41
Silberfisch,
total interessant, was sich - wohlbemerkt in der Flasche, nicht im Lungenautomaten - abspielt. Verstanden: ist praktisch der gleiche Vorgang wie bei der Wolkenbildung in der Atmosphäre.
Aber: Wenn dem Wasser der Sauerstoff zur Bildung von Metalloxid entzogen wird, dann müsste in der Atemluft Wasserstoff enthalten sein. Stimmt das? Ist ja harmlos, weil in geringer Menge und ungiftig.
Und: eine Tauchflasche rostet innen hauptsächlich wegen zu feuchter Luft ? War mir so bisher nicht klar. Jetzt weiß ich einen weiteren Grund, warum ich drei Trockner an meinem Kompressor habe .
Noch eine letzte Frage:
Was ist eine innere Vereisung der ersten Stufe. Wird da der Durchlass vom Eis verstopft, und man bekommt zu wenig Luft ?

Gruß Uli
07.05.2002 14:53
Beim Metall verlassen Metallionen den Kristallverband und gehen in wässrige Lösung. Diese Ionen lassen im Kristall (Kathode: aus sicht der Eelektronen) Elektronen zurück und wandern durch die Lösung zu einer anderen Stelle (Anode aus Sicht der Elektronen) mit einem niedrigeren elektrischen Potential. Die Elektronen wandern durch das Metallgitter ebenfalls zur Anode (Kurzschlußstrom). An der Anode nehmen einige Metallionen einige Elektronnen wieder auf. Daneben finden noch andere Reaktionen statt. Die Elektronen verbinden sich auch mit Protonen zu Wasserstoffatomen und hinterlassen Hydroxidionen die sich wiederum mit den Metallionen (z.B. Rost) chemisch verbinden. Zusätzlich sind auch noch gelöste Sauerstoffmoleküle beteiligt. Die Hydroxidionen und Protonen entstehen u. a. durch Dissoziation.

Unter innerer Vereisung ist der Prozess zu verstehen, bei denen sich Eiskristalle in den Innenräumen der ersten Stufe bilden. Diese Kristalle können z.B. das schließen von Ventilen verhindern wenn sie sich an den Dichtungen festsetzen und zum Abblasen der Regler führen. Unter äußerer Vereisung ist zu verstehen, wenn sich Eiskristalle im Federstellraum der ersten Stufe von außen festsetzen und somit die Tiefenkompensation blockieren.
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