Diverses Foren

Ergänzend muss man aber der Vollständigkeit halber auch weiter recherchieren bzw. erwähnen, dass der Hersteller der Konservendosen, Rügenfisch, Dornhai aus MSC-zertifizierter Fischerei aus dem Westatlantik verwendet. Klar, bleibt ihnen auch nicht viel anderes übrig angesichts des berechtigten Fangverbotes in der EU. Allerdings IST nun mal die eine oder andere Fischerei im Westatlantik offiziell MSC zertifiziert. Diese Zertifizierung ist zwar umstritten, orientiert sich aber eben an den etablierten Kriterien, die auch erfolgreich für andere Bestände angewandt wurden. Wenn man nun die Verbraucherverunsicherung reduzieren möchte, könnte man prinzipiell annehmen, dass das also weit weniger verwerflich ist, als gedacht bzw. hier angegeben. Wie soll man dem Standardverbraucher einen Vorwurf generieren, wenn er MSC-zertifizierten Fisch kauft? Das ist wenig zielführend. Insofern halte ich eine Nachfrage direkt beim Hersteller für weitaus LANGFRISTIG zielführender. Wobei der sich natürlich auf das MSC-Siegel berufen wird. Wobei man wieder beim Verbraucher wäre. Diesen aber im Einzelfall aufzuklären verursacht wohl aber eher Verwirrung und mittelfristig eher Ablehnung des Siegels im Sinne von "na wenn das nu auch schon alles nicht mehr stimmt, brauch ich da künftig auch nicht mehr drauf zu achten...."...Was tun?

Zum

Fuck Penny.

"Rügenfisch" hat laut eigener Aussage immerhin schon den Thunfisch aus dem Programm genommen, und bezieht den Dornhai aus den USA (weiß nicht, ob das besser ist...). Zu lesen ist hier ein entsprechendes Statement: http://www.ruegenfisch.de/ unter "unternehmen/ Unternehmenspolitik
Isurus hat recht, wenn er schreibt, dass der Markt durch den Konsumenten bestimmt wird. Wenn wir also z.B. Thunfischprodukte, "Schillerlocken", Haifischflossensuppe und Produkte von anderen gefährdeten Tierarten im Regal stehen lassen, und vor allem unsere Mitmenschen über die Problematik gewisser Produkte informieren, haben wir es in der Hand, was verarbeitet wird, und was nicht.
Ich persönlich esse z.B. seit Jahren keinen Thunfisch mehr, obwohl er früher zu meinen Lieblingsspeisen gehört hat und habe auch schon mein Umfeld (teilweise) davon überzeugen können.
Und zu Penny: Ich bin nicht sicher, ob die wissen , was die so verkaufen, auch wenn sie (vordergründig?)mit ihrer "Fischeinkaufspolitik" werben: http://www.penny.de/unternehmen/nachhaltigkeit/nachhaltige-fischeinkaufspolitik/
Grüße aus dem Norden
Mark

In der USA ist das finning nicht in allen Bundesstaaten untersagt. Die USA bruestet sich auch damit den weltweit nachhaltigsten Haifang zu betreiben, eg Hammerhai. Die dabei gelandeten Flossen koennen legal exportiert werden. M.E. stimuliert man hierdurch einen Markt, den man mit Hilfe aller moeglichen Mittel austrocknen sollte.

finning war in dem falle nicht als technik gemeint sondern das entfernen und weiterverkaufen, sorry falsch ausgedrueckt, der unterschied ist mir wohl bekannt

Hier kommt eine direkte Stellung der Firma Rügenfisch vom 15.05.2013. Das Problem ist m.E. das MSC-Zertifikat! Es gaukelt dem Verbraucher vor, dass der Fischfang nachhaltig betrieben wird. MSC ist aber auch nur ein Verein von Lobbisten.

"... wir haben Ihre Anfrage von der Rewe weitergeleitet bekommen, um Ihnen unsere Stellungnahme zu übergeben. Grundsätzlich machen Ihre Anführungen auf einen wichtigen Tatbestand im Ökosystem aufmerksam, dem bereits seit vielen Jahren eine intensive Beachtung im Rahmen der Fischbestandserhaltung beigemessen wird. Seit Ende letzten Jahres ist die ‚Sustainable Fisheries Association‘, ein Zusammenschluss von vier Fischereibetrieben, die an der US-amerikanischen Ostküste atlantischen Dornhai (Squalus acanthias) fangen, MSC zertifiziert. Das Umweltsiegel des MSC steht für die Zertifizierung durch eine unabhängige Stelle und sagt aus, dass unsere Erzeugnisse aus nachhaltigem Fischfang stammen. Die Tatsache, dass der Fang von Dornhai in den US-Atlantischen Gewässern nachhaltig geworden ist, zeugt von der erfolgreichen Umsetzung des Fischereimanagementplanes.

Die für das Management der Fischerei staatlichen und zwischenstaatlichen Organe richteten im Jahr 2002 einen Wiederaufbauplan ein. Der Dornhaibestand hat sich seither nachweislich vollständig erholt, und die Fangmengen werden so festgesetzt, dass die nachhaltige Nutzung gewährleistet ist. Mehr Informationen dazu finden Sie auf den Seiten des MSC.

Aufgrund der Tatsache, dass „Schillerlocken“ durch eine unabhängige Stelle zertifiziert wurde, haben wir uns entschlossen, dieses bekannte und beliebte Produkt wieder in unserem Sortiment aufzunehmen.

Wir hoffen, Ihnen mit unserem Schreiben unseren Standpunkt ausreichend erläutert zu haben und verbleiben

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Rügen Fisch Kundendienst"

Hab ich ja prognostiziert: Man beruft sich auf die MSC-Zertifizierung.
Offizielle Bestandszahlen zeigen aber eben auch, dass der betreffende Bestand in der letzten Dekade eindeutige Zeichen von Erholung zeigt, trotz Fangquoten, die seit Bestehen wohl niemals voll ausgeschöpft wurden.
Insofern spricht tatsächlich erst mal NICHTS gegen die Schillerlocken aus der Dose! Natürlich ist das MSC ein Siegel von "Lobbyisten", allerdings werden unabhängige Gutachter für den Zertifizierungsprozess eingestellt. Darüberhinaus sind die Kriterien des MSC nun mal die offiziell und international anerkannten und verwendeten Kriterien für nachhaltiges und -möglichst- umweltschonenendes Bestandsmanagement.
Man kann natürlich dennoch hinterfragen, inwiefern so ein Siegel lokal vergeben werden kann, wenn doch global gesehen die betreffende Art eher auf dem absteigenden Ast und eben gem. IUCN mindestens gefährdet ist...

Btw es gibt auch Haiflossen mit MSC Siegel!

Da wären allerdings nähere Informationen hilfreich. Welche sollen das sein? Und wo hast Du diese Informationen her?

MSC-Siegel hin oder her, Fakt ist doch in diesem Fall das hier http://www.sharkproject.org/haiothek/index.php?site=umwelt_6