Ich war sehr überrascht und angetan vom Tauchen in Guanacaste. Da ich nicht der Costa Rica Fan bin (war 1995 schon mal da und fand es damals schon sehr kommerziell und ohne Herz - zugegeben, die Natur ist grandios, aber das ist ja beim Reisen nicht unbedingt alles), war ich eigentlich nur dort, weil die Flüge nach San Jose ungleich günstiger und vor allem auch unkomplizierter waren als nach Managua und das Tauchen war nur als kurze Unterbrechung auf dem Weg gedacht.
Des Weiteren hatten totale Haifanatiker mir einen Stop dort empfohlen, sprachen davon, dass ihnen die Tauchgänge vor den Bat Islands haitechnisch besser gefallen haben als die in Beqa Lagoon in Fiji, da ich aber kurz vorher mit einer Gehörgangsentzündung gekämpft hatte, habe ich da keine Reservierung gemacht, da mir das Risiko zu groß war, fast 200$ in den Sand zu setzen.
Ich bin also nach Coco Beach und habe mich, als meine Ohren wieder ok schienen, erst einmal für einen Tag local diving angemeldet, wie gesagt, ohne große Erwartungen... ist ja "nur" local.
Der Transfer vom Strand zum Boot ist super easy und schnell... vor allem, wenn man dann noch Fluken von Buckelwalen in der Ferne sieht.
Auf dem Boot ist alles ganz easy, Taucher werden mit Tauchern gleicher oder ähnlicher Erfahrung zusammengepackt (naja, am ersten Tag war ich eh der einzige Gast, danach wurde ich aber alleine mit meinem Guide losggeschickt, weil die anderen Gäste Anfänger waren. Am dritten Tag bekamen ein anderer erfahrener Taucher und ich sogar ein eigenes Boot).
Das Tauchen dort ist nicht nicht mit dem Tauchen in der Karibik zu vergleichen. Die Sicht ist wesentlich schlechter (da muss man aber bedenken, dass ich bis zwei Wochen vorher noch in Mexiko tauchen war und danach ist alles, was nicht mindestens 50 m Sicht hat, eben schlechte Sicht ist
)
Es gibt keine bunten Korallen und auch die Fische sind eher nicht bunt, ABER wir hatten immer White Tips und Ammenhaie, immer mehrere Adlerrochen, immer die ein oder andere Schildkröte, daneben riesige Schwärme von großen Stachelmakrelen und African Pompanos, Armadas von Igelfischen (normalerweise würde ich so einen Igelfisch gar nicht besonders mehr erwähnen, aber wenn einem mehrere Hundert entgegenkommen, ist das schon cool), Nudis, wunderschöne Seesterne, Muränen und Schlangenaale... Es war wirklich toll.
Zum Ablauf: Wie gesagt, alles gemütlich, ich habe sechs Tauchgänge gemacht, alle zwischen 58 und 64 Minuten, für die OFP müsste ich jetzt meinen Computer herauskramen, aber es war mindestens eine Stunde, Wasser, Obst und Kuchen o.ä. sind auf dem Boot. An zwei Tagen sprangen während der OFP Delfine um uns rum, wie gesagt, am ersten Tag waren Humpbacks in der Bucht, eine Woche nachdem ich weitergefahren bin, konnten die Leute (habe mit ein paar DM noch Kontakt) sogar mit den Walen schnorcheln.
Leider kam für mich kein Ausflug zu den Bat (oder auch Catalina) Islands zustande. Ich hätte dann noch, ich glaube, drei Tage länger bleiben müssen und hatte Angst, sofort am Anfang meiner Reise hängen zu bleiben (zumal der Hauptfokus eigentlich das Reisen sein sollte) und habe mich dann losgeeist. Aber ich habe mehrere Leute, die ich in Nicaragua kennen gelernt habe, und die auf dem Weg nach San Jose waren, dort hin geschickt und sie konnten zu den Bats fahren und alle berichteten über jeden Menge Bullenhaie und Mantas (im September/Oktober).
Die Preise für die Local Dives sind angesicht der Lage (Karibik und Mittelamerika ist eben teuer bis auf wenige Ausnahmen) und des Service ok. Ich habe $90 für einen zwei local dives am Tag bezahlt. Ich weiß jetzt nicht, ob es noch einen Discount gibt, wenn man mehr Tage da ist und taucht. Die Tagesausflüge nach Catalina und Bat Islands sind wesentlich teuerer, aber anscheinend lohnt es sich.
Ach ja, ich war bei Rich Coast Diving ( https://richcoastdiving.com/) und war sehr zufrieden. In Coco Beach gibt es mehrere Tauchbasen, die alle, wenigstens auf den ersten Blick, relativ gleich professionell aussehen.
Meine Wahl fiel auf Rich Coast, weil die vorab Kommunikation und Information einfach am besten war und Brenda, die Chefin, genau auf meine Fragen eingegangen ist. Das war sonst nur noch bei Blue Dream der Fall, leider haben die aber auch eine Woche länger gebraucht, um zu antworten. Die "deutsche" Tauchschule hat auf meine sehr spezifischen Fragen mit einem Copy&Paste-Auszug der Webseite geantwortet. Fand ich irgendwie doof. Wenn da die nötige Information gestanden hätte, hätte ich nicht die Zeit verplempert, auf meinem Handy eine Email zu tippen (was ich wirklich nicht mag und/ oder kann).
Alles in allem ist Costa Rica nun doch wieder auf meiner To-Do-Liste (was ich niemals gedacht hätte), denn mit dem Tauchen dort bin ich noch nicht fertig.