Hier können alle Fragen zum Thema Tauchausbildung ausgiebig diskutiert werden. Verbandsübergreifend kann hier nach allem gefragt werden was zum Bereich Aus- und Fortbildung gehört - moderiert von erfahrenen Tauchern.
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PADI Rescue Diver

Hallo zusammen,

ich habe mehrere Fragen zum Rescue Diver von PADI. Ich habe den OWD und den AOWD. Ich war jetzt einige Jahre nicht tauchen und habe deshalb auch nur ca. 30 TG. Macht es denn Sinn den Rescue auch noch zu machen? Ich hatte überlegt ihn im Sommer in Ägypten zu machen. Ich brauche dafür ja einen erste Hilfe Kurs. Ist es sinnvoller den beim roten Kreuz zu machen oder es gibt doch noch den EFR von PADI? Wo kann ich diesen machen und welcher ist besser?

Danke und LG
Nora
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DorisMittelschule (damals)
10.03.2008 11:06
Hallo Nora,

ich weiß, dass hier die Meinungen geteilt sind, deshalb wirst Du ein breites Spektrum an Antworten bekommen.

Meine Meinung ist die, dass jemand, der anderen Helfen möchte, erst mal selber tauchen können sollte. Das ist aber sicher nicht der Fall, wenn man vor einigen Jahren mal 30 TG gemacht hat.

Mein Vorschlag: Tauche bis Du ein gewisses Maß an Erfahrung hast und mach dann weiter.


Gruß
Doris
10.03.2008 11:07
Hallo Nora,

wann war denn Dein letzter Tauchgang?
Vielleicht übst Du erst mal ein paar TG, um wieder reinzukommen. Dann kannst Du über den Rescue Nachdenken.
Meiner Meinung ein schöner aber anstrengender Kurs.
EFR kann man nehmen, wird aber nicht unbedingt für andere Aktivitäten die einen Erste Hilfe Kurs benötigen anerkannt. DEr Kurs beim Roten Kreuz (oder auch andere Träger) werden anstandlos von der Tauchschule anerkannt. Sollte das nicht der Fall sein, dann such Dir eine andere Bude, da der dann nur Geld rausschlagen will.
10.03.2008 11:09
Hallo Nora,

den EFR von PADI gibt es natürlich noch. Wenn Du in Ägypten den Rescue machen willst, kannst Du da auch den EFR machen.

Viel Spaß im Sommer in Ägypten wünsch ich Dir.

Gut Luft,
Klaus
10.03.2008 11:10
Oh 3 min gleich 3 Antworten !!!
JochenGExaminer bei ISE,SUB
IT bei ISE,SUB,CMAS
10.03.2008 11:11
Hi Nora!

Warum möchtest Du den Kurs machen? Wirklich, um notfalls helfen zu können und vielleicht etwas mehr über physischen und psychischen Stress zu erfahren, oder um Kärtchen zu sammeln?

Generell spielt es bei den Tauchbasen keine Rolle, ob Du ein AOWD- oder ein RD-Kärtchen vorzeigst. Dem Checkdive (und bei manchen Basen auch dem Guide) entgehst Du mit dem Brevet nicht - vor allem bei 30 TG.

Wenn es Dir aber um die erweiterte Kenntnis oder den Fähigkeiten geht, ist dieser Kurs nicht verkehrt - wobei, wie Doris schon schreibt, es hilfreich ist, tauchen zu können

Einen EH-Kurs brauchst Du, richtig. Wo Du den machst und welcher besser ist, das hängt von dem Kursleiter ab - sonst nichts. Wenn Du ihn in DE machst, hast Du den Vorteil, keinen Urlaub opfern zu müssen Und ja, auch die RD-Ausbildung kann man wunderschön in Deutschland machen!

Viele Grüße

Jochen
10.03.2008 11:13
Ich finde das 30 TG zwar auch zu wenig sind um Probleme unter Wasser in jeder extrem Situation lösen zu können. Aber Wissen hat noch nie jemanden geschadet.
10.03.2008 11:15
Jetzt geht`s los - jetzt geht`s los

Bevor die Vereinsmaier kommen, noch der Versuch einer sinnvollen Antwort:
Nein! mit 30TG und einigen Jahren Pause ist der Rescue (oder auch Tauchsicherheit&Rettung, Stress&Rescue usw.) nicht für den Wiedereinstieg geeignet. Mach lieber erstmal noch einige (mind. 20-30) Tauchgänge und denke dann über den Rescue nach.

Erste Hilfe usw:
Ja, es gibt den EFR von PADI noch. Inhaltlich steht der einem EH-Kurs vom DRK, ASB, JUH etc. nichts nach. Die Materialien sind sogar moderner und aktueller (Stichwort HLW 30:2) als einige der sonstigen Hilfs-Org.
Aber wie so oft: Der Ausbilder ist entscheidend für die Qualität. Hier kannst du bei allen auf engagierte und auf Schnarchnasen treffen.

So und jetzt hole ich Otternasen, Lerchenzungen und gefrorenes Eisbärblut....
10.03.2008 11:38
ich habe voriges Jahr den rescue kurs mit EFR gemacht und ich kann dir da nur abraten den Kurs jetzt zu machen.

mach einen Auffrischungskurs oder ein paar TG mit erfahreneren buddys.

wenn du wieder gut eingetaucht bist, und auch mit der ausrüstung klar kommst kanst du den rescue immer noch machen und du kannst dich auch voll auf den kurs konzentrieren da das tauchen an sich funktioniert.

der kurs (wenn er ordentlich abgehalten wird) verlang einen ziemlich viel ab kann ich nur sagen
tl3Instructor Trainer
10.03.2008 11:42
@Otternasen
Was ist los?
Gail auf Zoff?

Die Antworten waren doch gut und richtig.
Das hat doch nichts mit „Vereinsmeierei“ zu tun.
10.03.2008 11:50
Lieben Danke für die vielen und schnellen Antworten.
Ich weiß, dass 30 TG nicht viel sind. Ich habe letztes Kahr auf den Malediven erst wieder angefangen und will jetzt eben regelmäßig wieder tauchen gehen. Natürlich will ich auch noch normale Tauchgänge machen. Ich will den Schein nicht wegen den Kärtchen machen sondern wegen dem Wissen, Sicherheit etc. Habe halt schon öfter gehört, dass der Kurs anstrengend ist, aber auch interessant und sinnvoll.
Vielleicht werde ich dann doch noch etwas warten!

LG Nora
10.03.2008 12:06
Hallo Nora!

Ich habe im November 2006 nach einer Pause von 7 Jahren wieder mit dem Tauchen angefangen. Während eines längeren Aufenthalts in Thailand habe ich mich mit dem Virus reinfiziert und vor Ort einen einwöchigen, sehr ausgedehnten und netten Scuba Review mit mehreren Tagesausfahrten, Pooleinheiten und Buchlesungen gemacht. Das verlief alles super, so dass ich dann auf Safari für eine Woche gegangen bin und danach den AOWD gemacht habe. Zurück in Deutschland habe ich mich intensiv mit dem Tauchen in heimischen Gewässern beschäftigt und sehr viel neues kennen gelernt. Tief, dunkel, kalt, Trocki, tauchen ohne Guide, NachtTG am Tag (aufgrund schlechter Sicht), etc.

Sprich, ich war einfach tauchen und habe Erfahrungen gesammelt. Gute 50 TG in drei Monaten in verschiedenen Gewässern: Hemmoor, Ostsee (Kiel, Flensburg, Dänemark, Norwegen) und kleiner Tümpel rund um Hamburg. Dann kam der AOWD. Zusammen hatte ich dann gute 80 TG. Durch das Tauchen ohne Guide mit den verschiedensten Buddies hatte ich das Sicherheitsverlangen, den Rescue zu machen. Ich bin dann nach Portugal und habe in einer Woche in intensiver 1 zu 1 Betreuung den Kurs absolviert. Im Frühjahr ist in Portugal touristisch tote Hose und der Instructor hatte nur mich in der Zeit. Der Kurs war somit knüppelhart. Kein Verstecken hinter anderen Schülern, kein Verpissen. Aber es hat unglaublich Spaß gemacht und mir sehr viel gebracht.

Ich würde Dir deshalb empfehlen, wenn Du im Sommer den Kurs in Ägypten machen möchtest, bis dahin in unterschiedlichsten Gewässern mit verschiedenen Leuten ganz viel tauchen zu gehen. Erfahrungen sammeln, Leute kennen lernen, fachlich zulegen, Wissen erlangen, Ausrüstungen studieren, am See sein, zugucken und nachfragen. Vom Theorietest her ist der Kurs eine Lachnummer. Die praktischen Übungen habe es da schon in sich. Das ist (mit meinen gemachten Erfahrungen) kein Ponyhofurlaub. Aber unabhängig, wie schwer der Theorie- und Praxisteil sein wird, ist es das Ziel, etwas aus dem Kurs mitzunehmen. Und dafür bedarf es einer guten Vorbereitung. Wenn Du die praktischen Übungen nur abspulst und nicht in die Tat umsetzen kannst, bringt Dir das Plastikkärtchen gar nichts. Nur Ego und das ist Padi-Quatsch mit Soße.

Abschließend und zusammenfassend entspricht meine Meinung dem Inhalt von Doris’ posting.

Viel Spaß!
Kölle AlaafPADI - DM,SSI-MD ...
10.03.2008 12:22
Fortbildung ist immer gut, aber Tauchen hat auch was mit Spass zu tun. Und bei den 30 TG würde ich erst einmal noch einige drauf packen, bevor ich den Rescuediver angehen würde. Ob EFR, CPR, Erste Hilfe oder was auch immer: ist grds. egal - alle sehr sinnvoll und nicht nur fürs Tauchen. Wenn Du es aber fürs Tauchen machst, dann solltest Du auch einen spezifischen Kurs wählen, da auch einige Unfallsituationen spezifisch sind (Barotraumen usw.). Wenn Du mit diesem anfängst, parallel ein paar TG noch machst und dann den Rescuediver machst, bist Du auf einem guten Weg unterwegs. Aber aufpassen: Für den Rescuediver darf der EFR nicht zu lange vorher absolviert worden sein.
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
10.03.2008 12:25
Klasse Thread, gute Antworten und Ansichten

doris, wie üblich perfekt auf den Punkt gebracht

EFR vs. DRK : beides gut, EFR eher (auch) auf`s tauchen ausgerichtet. Wie bereits mehrfach durchgeklungen: hängt wie so oft vom Kursleiter ab. Gut ist es natürlich, wenn das jemand ist, der auch in diesem Feld auch aktiv ist (wie bei uns, wo der EFR Instruktor gleichzeitig bei der Berufsfeuerwehr und permanent auch in der (Rettungs-) Praxis ist). Das gilt gleichermaßen für DRK, DLRG-Leute etc.
10.03.2008 12:31
Also Ihr habt mich überzeugt. Werde dann in Ägypten erstmal "normal" tauchen und dann vielleicht irgendwann den Rescue machen.

Danke für die Tips.

LG Nora
11.03.2008 10:13
Erst mal richtig ins Tauchen reinkommen, also jetzt mal 20 Tauchgänge in max. einem Jahr absolvieren.

Danach Erste-Hilfe-Kurs beim DRK oder den Johannitern, alles andere von den Tauchverbänden ist Geldschneiderei.

Dann Rescue in Deutschland absolvieren.

</Verbandsdiskussion an>
Der Rescue ist ein Wühlkurs, der schon mal richtig anstrengend sein kann. Kommt auf den TL an, ob der nach PADI-Manier nur Geld scheffeln will oder noch zu denen gehört, die ihrer Verantwortung als TL gerecht werden wollen
Meine Empfehlung lautet eher: Cross-Over zu CMAS und dann eine ordentliche **-Ausbildung mit dem entspechenden Theorie-Hintergund und den Übungen + autodidaktischem Erarbeiten des Stoffes mit Hilfe vom Ehm...
Dann kann man von sich behaupten, richtig "rescue" zu sein. Alles andere ist PADI-und-wie-sie-sonst-noch-heißen-Rumgeeier.
<\Verbandsdiskussion aus>

BL
11.03.2008 12:02
@TL3

keine Sorge, will keinen Zoff.
Als ich anfing meine Antwort zu tippen, gab es erst eine Antwort

Und leider enden diese Frage zu 99% doch mit Sätzen wie:
PADI taugt nichts...
PADI will nur Geld...
Geh in einen Verein...
nur CMAS Sterne sind richtige Brevets usw. ...

die üblichen Antworten erwartend ist mein Spruch mit "Vereinsmaiern" zu verstehen - sollte sich also jemand der schneller getippt hat und daher vor mir geantwortet hat beleidigt fühlen - Sorry!

BTW: Bin (unter anderem) auch TL2
und sagte trotzdem, dass ein guter Rescue einem guten 2* in nichts nachsteht
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
11.03.2008 16:03
Blues Lee: "alles andere von den Tauchverbänden ist Geldschneiderei. " -> siehst du das auch für mein genanntes Beispiel so? ... und warum?

"Dann kann man von sich behaupten, richtig "rescue" zu sein" -> was ist "richtig rescue", mach das mal an einem Beispiel fest. Welche Fertigkeiten lehrt der SK Tauchsicherheit & Rettung, die in anderen Ausbildungen zu kurz kommen?

11.03.2008 19:24
@shuttle:
Geldschneiderei bezgl. EHK: Alles was höher ist als ein Unkostenbeitrag an den Ausbilder ist. Und ganz schlimm kommt`s, wenn ein Verband (oder besser die angeschlossene Basis) keinen anderen EH-Vorbereitungskurs akzeptiert, als den eigens angebotenen.

Ich fand z. B. die tauchmedizinische Ausbildung bei einem großen, durch ahnungslose Touristen finanzierten Verband, der sogar Leute zu "Tauchscheinbesitzern" ausbildet, mit denen ich nicht einmal aus einem Nichtschwimmerbereich herauswagen würde, definitiv zu lasch.

</Verbandsdiskussion ein>
Da ich diverse Ausbildungen nach PADI UND CMAS absolviert habe, und mir zudem den theoretischen Teil des PADI-Rescue angesehen habe, bin ich für mich zu dem Schluss gekommen, dass die CMAS-Ausbildung doch tiefgehender und detaillierter ist.
Ich spreche hier vom Ottonormal-Sporttaucher, bei Tekkies kann ich nicht mitreden.
Allerdings: Ich habe auch schon Ausbildungs-Katastrophen in einem VDST-Verein erlebt.
Egal wie: Ich würde die Ausbildung bei einem geschulten, professionellen Ausbilder machen, nicht bei den selbsternannten Vereinsmeiern, die teilweise noch im Rausch der 60er Jahre schwelgen.
Wenn ich wählen könnte, würde ich dann aber eher CMAS als etwas anderes bevorzugen.
<\Verbandsdiskussion aus>

BL
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
11.03.2008 19:56
... lassen wir`s ....
tl3Instructor Trainer
12.03.2008 00:51
@Blues Lee
„Geldschneiderei bezgl. EHK: Alles was höher ist als ein Unkostenbeitrag an den Ausbilder ist“

Was deckt der Unkostenbeitrag alles ab?

Ich habe, um solche Kurse anbieten zu können/dürfen einiges auf mich nehmen müssen.
Neben Zeit für die Ausbildung noch einiges an Spritgeld, Kursgebühren und Übernachtungskosten an verschiedenen Schulungsorten.
1200,- Euro für ein EAD
ca. 1400 Euro für die Rescue-Anne
1500,- Euro für gut ausgestatteten Notfallkoffer mit Sauerstoff und Demandventil
ca. 850,- Euro für Wenol-System

Sind diese Kosten in deiner Kostenberechnung mit drin?
12.03.2008 05:09
Blues Lee

RICHTIG, vollkommend Richtig!!!
Der PADI Rescue ist ein witz, wenn man den Vergleicht mit den CMAS Kurs.
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
12.03.2008 08:07
Tl3: die Baby Anne fehlt dir noch ... und nein, hat er nicht. Wenn ich an den letzten Kurs der Johanniter denke (eine nette junge Dame: EAD, nein, das haben wir nicht, das ist auch nicht so einfach zu bedienen; Sauerstoffgabe, da sollten Sie auf jeden Fall auf den Notarzt warten; Ertrinkungsopfer, ja wissen Sie, das haben wir nicht so oft; nein Kinder HLW üben wir nicht ... ) ... sonst war es sehr gut, aber halt in keinster Weise mit einem Kurs der DLRG Rettungstaucher oder einem einem EFR mit (Dan) Oxygen-Provider verlgeichbar.
Mein gott, wenn man wenigstens das Gefühl hätte, dass die Leuten auch nur ansatzweise eine Ahnung haben, von was sie reden, respektive schreiben

EinNiemand: was genau? starke Behauptungen durch nichts hinterlegt. Blues Lee schreibt: tiefgehender und detaillierter ... nur, wo die Ausbildungsinhalte differerien, da hält er sich vornehm zurück.
Blues LeeTauchscheinbesitzer
12.03.2008 11:14
@shuttle: Ich dachte, wir wollten es lassen?

BL
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
12.03.2008 11:17
... ja, wahrscheinlich besser
NautiluxCMAS ***
13.03.2008 11:01
Mach den Rescue zuhause wenn Du aus Aegypten zurückkommst.

Es ist ein bischen schwierig dein Buddy aus der Tiefe zu holen und die wünderschöne Wasserwelt des Roten Merees zu geniessen, ausser du machst 1 Monat oder mehr Ferien.
Ein Rescue Kurs (ich meine lernen einen Taucher aus ne gewisse Tief zu holen und die ganze Rettungsaktion zu meister, nicht PADI oder CMAS, dass ist wieder ein anderes Thema) in unsere Seen ist ne top Sache (Du must dich aber sicher sein, denn es ist ziemlich anstrengender als im Meer).

Du wirst denn unterschied deines Tauchkönnens sehen wenn Du das nächste Mal wieder im Meer tauchst!

Viel Spass in Aegypten und beim Rescue!
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